Logo DISW

12. November 2017

Gesundheitswirtschaft und Alter

Die Gesundheitswirtschaft wird mit seinen fast sechs Millionen beschäftigten Personen als einer der größten Teilbereiche der Volkswirtschaft in Deutschland angesehen. In Schleswig-Holstein ist die Gesundheitswirtschaft einer der wichtigsten Wirtschaftszweige.

Weiterlesen

Zu der Gesundheitswirtschaft werden alle Berufe und Bereiche des Gesundheitswesens gezählt. In Schleswig-Holstein ist fast jede fünfte Person in dieser Branche tätig. Als Kernbereich der Gesundheitswirtschaft und damit auch der Beschäftigungsverhältnisse können gezählt werden:

  • die Krankenhäuser,
  • die Arzt- und Zahnarztpraxen sowie weitere Praxen,
  • die Rettungsdienste,
  • die (Alten)Pflegeheime sowie
  • die stationären und ambulanten Dienste

Daneben können zu dem erweiterten Bereich:

  • der Großhandel mit den vielfältigen Gesundheitsprodukten,
  • der Einzel- und Fachhandel inbegriffen der Apotheken (z.B. der Handel mit Materialien aus den Bereichen der Pharmazie, Medizin, Orthopädie und für Ärzte sowie Labore),
  • die Pharmaindustrie,
  • das breit gefächerte Gesundheitshandwerk,
  • die Bio- und Gentechnologie,
  • die beträchtliche Medizintechnik,
  • die privaten Krankenversicherungen sowie
  • der natur- und ingenieurbezogene, agrarwissenschaftliche und medizinische Bereich der Forschung und Entwicklung

Die Gesundheitswirtschaft mit ihrer Branchenvielfalt setzt sich aus den beiden Schwerpunkten der Gesundheitsversorgung und der Wirtschaftspotenziale zusammen. Aufgrund diverser Entwicklungen, wie vor allem dem demografischen Wandel, ist die Gesundheitswirtschaft in Schleswig-Holstein die leitende und zukunftsträchtige Branche des Arbeitsmarktes. Dieses Thema der Zukunft kann mit einem steigenden Anteil älterer Personen, einem zunehmenden Bewusstsein für Gesundheit sowie einer wachsenden Erkenntnis und Bereitschaft der Menschen ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden (auch durch finanzielle Beteiligung) zu erhalten und zu fördern beschrieben werden. Diese positive Entwicklung steht in engerer Verbindung mit einer steigenden Nachfrage nach Gesundheitsleistungen. Demzufolge eröffnen sich der Gesundheitswirtschaft durch den demografischen Wandel diverse Vorteile wie in der Produkt- und Dienstleistungsentwicklung in Form von Wachstums- und Innovationsmöglichkeiten. Dies gilt auch für die Zielgruppe der älteren Menschen mit dem Fokus auf die Steigerung der gesundheitlichen Lebensqualität. Dazu zählen vor allem die Schwerpunkte des Wohnens im Alter und der Freizeitmärkte für Ältere. Entscheidend in der Gestaltung dieser Bereiche ist die Berücksichtigung der Bedarfe älterer Menschen unter dem Aspekt der Vernetzung der differenten Institutionen der Gesundheitswirtschaft.

In Schleswig-Holstein haben der Verein Technologieregion K.E.R.N. mit koordinierten Aktivitäten im Rahmen des Projektes „Modellvorhaben der Raumordnung“ sowie das Konzept der MarktTreffs einen maßgeblichen Beitrag zur Senior/innenwirtschaft geleistet. Trotzdem ist hinsichtlich des Ausbaus der Barrierefreiheit und Gestaltung des Quartiers sowie der Sensibilisierung der IHK- und Handwerksunternehmen noch ein Handlungsbedarf zu verzeichnen.
Diese Inhalte sowie weitere Ausführungen zur Gesundheitswirtschaft in Schleswig-Holstein können Sie

nachlesen. Darüber hinaus steht Ihnen zur weiteren Vertiefung des Themas Gesundheitswirtschaft diverse Literatur zur Verfügung.

Literaturhinweise zum Thema Gesundheitswirtschaft:

Braczko, Claudia / Hilbert, Josef / Rehfeld, Dieter (2017): Industriepolitik und Gesundheitswirtschaftspolitik: Gegensätze oder komplementäre Geschwister? Ein Orientierungsgespräch zwischen Josef Hilbert und Dieter Rehfeld, moderiert und regidiert von Claudia Braczko. In: Dahlbeck, Elke / Hilbert, Josef (Hrsg.): Gesundheitswirtschaft als Motor der Regionalentwicklung. Wiesbaden: Springer VS, S. 89-102.

Dahlbeck, Elke / Hilbert, Josef (2017): 20 Jahre regionale Gesundheitswirtschaftsinitiativen: Stand und Perspektiven. In: Dahlbeck, Elke / Hilbert, Josef (Hrsg.): Gesundheitswirtschaft als Motor der Regionalentwicklung. Wiesbaden: Springer VS, S. 9-34.

Dahlbeck, Elke / Hilbert, Josef (2017): Einleitung: Gesundheitswirtschaft als Motor der Regionalentwicklung. In: Dahlbeck, Elke / Hilbert, Josef (Hrsg.): Gesundheitswirtschaft als Motor der Regionalentwicklung. Wiesbaden: Springer VS, S. 1-6.

Dahlbeck, Elke / Hilbert, Josef (Hrsg., 2017): Gesundheitswirtschaft als Motor der Regionalentwicklung. Wiesbaden: Springer VS. Gesundheit: Politik – Gesellschaft – Wirtschaft.

Hilbert, Josef / Borchers, Uwe / Grautmann, Maren / Rambow-Bertram, Petra (2017): Gesundheitsregionen und ihre institutionalisierte Kooperation im Netzwerk Deutsche Gesundheitsregionen (NDGR e.V.). In: Dahlbeck, Elke / Hilbert, Josef (Hrsg.): Gesundheitswirtschaft als Motor der Regionalentwicklung. Wiesbaden: Springer VS, S. 121-133.

Neu, Marc / Dahlbeck, Elke (2017): Soziale und gesundheitliche Ungleichheit: empirische Befunde und Herausforderungen für regionale Akteure. In: Dahlbeck, Elke / Hilbert, Josef (Hrsg.): Gesundheitswirtschaft als Motor der Regionalentwicklung. Wiesbaden: Springer VS, S. 177-200.

Schließen



Weitere interessante Beiträge zu diesem Thema finden Sie auch in: Gesundheit, Arbeit & Beruf