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Einsamkeit im Alter ist kein unbekanntes Phänomen. Dennoch steht es im politischen Alltag oder der medialen Öffentlichkeit selten im Fokus. Daher lohnt ein Hinweis auf einen Antrag zu diesem Thema im schleswig-holsteinischem Landtag.

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Der Antrag der SPD-Fraktion betont dabei insbesondere die Notwendigkeit, ins Handeln zu kommen, anstatt auf weitere Studien zu warten. Ebenso vordergründig ist die Forderung nach hauptamtlichen Kräften. Mit dem Konzept der „Vor-Ort-Für-Dich-Kraft“, wie es die SPD nennt, sollen vor allem Angebotslücken zwischen gesundheitlicher, pflegerischer und sozialer Unterstützung im Quartier geschlossen werden. Dabei gehe es auch um präventive und systemübergreifende Maßnahmen. Die Einrichtung und Förderung niedrigschwelliger, aufsuchender Quartiersarbeit wird als notwendig erachtet, um Menschen in ihrem Lebensumfeld zu erreichen und die nötige Unterstützung zu vermitteln. Hauptamtliche Stellen sollen dabei als Lotsen durch die verschiedenen Sozialleistungen fungieren, um ein selbstständiges Leben zu Hause zu ermöglichen und gleichzeitig Einsamkeit zu vermeiden. Darüber hinaus wird im Antrag gefordert, dass die Strategie der Bundesregierung konsequenter umgesetzt wird.

Bereits am 27. Januar 2023 hat sich der schleswig-holsteinische Landtag mit einem ähnlichen Antrag befasst, den die SPD vorgelegt hatte. Die Fraktionen hatten daraufhin bis Mitte Juli Zeit, sich zu beraten. Über diese beiden Termine im Januar und im Juli hatten wir berichtet. Im 2023er-Antrag fordern die Sozialdemokrat*innen die Landesregierung auf, 100 hauptamtliche „Vor-Ort-für-dich-Kräfte“ einzusetzen. Wie der parlamentarische Geschäftsführer des Südschleswigschen Wählerverbandes Christian Dirschauer damals betonte, kann es sich bei 100 Hauptamtlichen gegenüber 1100 Kommunen in Schleswig-Holstein allerdings nur um „einen ersten Schritt“ handeln.

Einsamkeit ist dabei kein alleiniges Phänomen im Alter. Auch jüngere Menschen können unter Einsamkeit leiden. Sowohl der Antrag der SPD-Fraktion als auch der sozialpolitische Sprecher der CDU, Werner Kalinka weisen darauf hin. Und auch die Strategie der Bundesregierung schreibt klar vorneweg: „Einsamkeit kann jede und jeden treffen.“

Dieser Umstand ist besonders für die parteipolitische Arbeit, wie auch in Vereins- und Gremienarbeit, nicht zu unterschätzen. Indem sie das Bindeglied zwischen verschiedenen Gruppen und Generationen ist, die hier an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, schafft sie ein gemeinsames Interessenfeld. Gleichzeitig ist Einsamkeit wie kaum ein zweites Thema von „anwaltschaftlichem“ Handeln, also Handeln in Stellvertretung für die Betroffenen, abhängig. Bereits das Wort „Einsamkeit“ weist darauf hin: Einsame Menschen sind schlechter vernetzt, kennen weniger Anlaufstellen und befinden sich häufig in einem Teufelskreis, der soziale Kontakte erschwert. Die Einrichtung von hauptamtlichen Stellen zielt in diese Richtung.

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Älteren Menschen fällt es leichter, Einsamkeit zu vermeiden, als sich aus bestehender Einsamkeit zu befreien. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie mit Daten des Deutschen Alterssurveys.

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Aufgrund der Vermutung, Ältere würden weniger soziale Kontakte pflegen und weniger oft etwas mit Anderen unternehmen, wird häufig angenommen, dass Einsamkeit im Alter besonders verbreitet sei. Umfangreichen Forschungen zufolge würden Einsamkeitserfahrungen allerdings keineswegs mit dem Alter zunehmen. Forscher am Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) haben den Umgang mit Zeit und Energie von Menschen im Hinblick auf soziale Beziehungen untersucht.

Die Autoren der Studie halten fest, dass sich das Risiko, einsam zu werden, im mittleren und späten Erwachsenenalter kaum verändern würde. „Es ist wichtig, diese Tatsache so weit wie möglich zu verbreiten, da viele Laien und Politiker immer noch denken, dass Einsamkeit ein besonderes Problem des Alters ist“, heißt es in einer Zusammenfassung der Studie auf der Internetseite des DZA. „Da dieser Glaube in der öffentlichen Debatte häufig und prominent vertreten wird, könnte er negative Folgen für die älterwerdenden Menschen nach sich ziehen.“

Zurückgeführt wird dies unter anderem auf die durch Lebenserfahrung gewonnenen sozialen Fähigkeiten, die helfen würden, die Beziehungsqualität zu verbessern. Älteren Menschen seien zudem eher an engen zwischenmenschlichen Beziehungen interessiert als an zahlreichen sozialen Kontakten, wie es bei jüngeren Menschen häufiger der Fall sei.

Allerdings kommt die Untersuchung auch zu dem Ergebnis, dass ältere Erwachsene große Schwierigkeiten hätten, sich aus Einsamkeit zu befreien, wenn sie erst einmal erlebt werden würde. „Denn um sich nicht mehr einsam zu fühlen, ist es nötig entweder bestehende Kontakte zu vertiefen oder neue Bindungen aufzubauen. Beides kostet Zeit und Energie“, heißt es dazu im DZA-Bericht. „Dabei schränken die mit dem Alter zunehmenden gesundheitlichen Probleme und chronischen Krankheiten die Fähigkeit zu sozialem Engagement ein.“

Hier gelangen Sie zum englischsprachigen Originalartikel der Studienautoren.

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2015 hatte die rheinland-pfälzische Landesregierung das Projekt „Gemeindeschwester Plus“ ins Leben gerufen. Der kürzlich vorgestellte zweite Evaluationsbericht zeigt: Das Programm wirkt – auch gegen Einsamkeit.

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Nach den ersten drei Jahren des „Gemeindeschwester Plus“-Modellprojekts ist das Projekt in eine ebenfalls dreijährige Verstetigungsphase übergegangen. Inzwischen ist aus dem „Vorzeigeprojekt“, wie die Landesregierung selbst es nennt, ein festes Landesprogramm geworden. Schon die Modellphase wurde wissenschaftlich begleitet und ausgewertet, im März wurde nun der zweite Evaluationsbericht in Mainz vorgestellt.

„Die Evaluation zeigt, dass die Umsetzung des Projekts GS+ in den Kommunen insgesamt gut gelingt und die GS+ gut in die kommunalen Strukturen und Prozesse integriert wurden“, heißt es im Fazit des Berichts, der die hochaltrigen Senior*innen in den Blick nimmt. Hochbetagte würden sich durch das Projekt sicherer, weniger einsam und eher gesehen fühlen. Die im Rahmen des Landesprogramm tätigen Fachkräfte seien damit ein „wichtiger Baustein einer funktionierenden Kümmerer-Struktur in den Kommunen“, lässt sich Sozialminister Alexander Schweitzer auf der Seite seines Ministeriums zitieren. Entsprechend positiv nimmt der Minister die wissenschaftliche Auswertung zur Kenntnis: „Die Gemeindeschwesterplus ist aus Rheinland-Pfalz nicht mehr wegzudenken. Der vorgelegte Evaluationsbericht bestätigt, dass wir mit dem Beratungsangebot für hochbetagte Seniorinnen und Senioren genau richtigliegen.“

Aus Einsamkeit Kontakt zur Gemeindeschwester Plus gesucht zu haben, gibt rund jede*r fünfte Hochbetagte an. Auch ein Großteil der im Rahmen des Programms angestoßenen Angebote sind Maßnahmen gegen Vereinsamung. Das Thema spiele neben hauswirtschaftlichen und pflegerischen Fragen zur Versorgung auch in den Gesprächen mit den Fachkräften immer wieder eine Rolle.

Gemeindeschwester Plus ist ein präventives Angebot, dass sich an Menschen ab 80 Jahren richtet, die keine Pflege, sondern Unterstützung und Beratung in ihrem derzeitigen Lebensabschnitt brauchen. Die Fachkräfte des Programms beraten, vermitteln und unterstützen die Senior*innen, beispielsweise bei Fragen rund um die Wohnsituation. Derzeit finanziert das Land Rheinland-Pfalz 39 Vollzeitstellen.

Evaluiert und begleitet wird das Programm durch "inav – privates Institut für angewandte Versorgungsforschung GmbH". Den Evaluationsbericht können Sie hier herunterladen.

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Im Rahmen des diesjährigen Gerontologie-und-Geriatrie-Kongress in Frankfurt am Main haben Vertreter*innen aus Forschung und Praxis bei der Veranstaltung „Gemeinsam statt einsam“ über die Frage diskutiert, wie Einsamkeit im Alter vorgebeugt und verringert werden kann. Festgehalten wurde dabei unter anderem, dass es effektivere Maßnahmen brauche.

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Am 12. September 2022 fand die Veranstaltung im Rahmen des Kongresses statt, die von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation (BAGSO) und der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) initiiert wurde. Inzwischen liegt auch eine dreiseitige Dokumentation der gemeinsamen Veranstaltung vor. „Obwohl das Thema Einsamkeit im Alter in den letzten Jahren – und noch einmal verstärkt durch die Covid-19-Pandemie – mehr Aufmerksamkeit erhalten hat, sind dringend mehr effektive Maßnahmen zur Prävention und Reduzierung von Einsamkeit nötig“, heißt es darin.

Dabei ginge es auch darum, mehr Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. „Es müssen Möglichkeiten zur Begegnung geschaffen werden, aber entscheidend ist der erste Schritt der älteren Menschen über die eigene Türschwelle“, erklärt BAGSO-Vorstandsmitglied und Leiterin des Stadtteilzentrums Käte-Tresenreuter-Haus (Berlin) Margit Hankewitz auf dem Podium und unterlegt das mit einer Erfahrung aus der Praxis: „Einsamkeit führt zu Krankheiten, häufig auch zu Depressionen. Ein Beispiel war eine alte Dame, die mit 80 Jahren in unser Haus kam, weil ein Therapeut sie nach dem Tod eines Angehörigen in unser Haus geschickt hatte. Inzwischen leitet Sie unsere Gruppe zum kreativen Arbeiten und braucht inzwischen auch keine Medikamente mehr. Mit 85 Jahren kam Sie zu mir und sagte, sie hätte sich verliebt. Es lohnt sich also um jeden zu kämpfen und Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen.“

Auf der Veranstaltung wurden aktuelle Daten zum Einsamkeitserleben im Alter in Deutschland präsentiert und beispielhafte Maßnahmen vorgestellt. Expert*innen aus der Praxis und Wissenschaft haben dabei den Handlungs- und Forschungsbedarf beleuchtet. Eröffnet wurde „Gemeinsam statt einsam“ mit dem BAGSO-Kurzfilm „Einsam im Alter“.

https://youtu.be/E1CLxHe4kb4

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Der Dachverband Lesben und Alter lädt im Oktober zu einem zweitägigen Fachtag ein, bei dem es insbesondere um die Sichtweise älterer lesbischer Frauen auf das große gesellschaftliche Thema der Einsamkeit gehen soll.

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Inzwischen ist die Erkenntnis, dass Einsamkeit als sozialer Stressfaktor krank macht, weit verbreitet. Verbundenheit und Gemeinsamkeit auf der anderen Seite können dem entgegenwirken. „Welche Erfahrungen und Perspektiven bringen ältere lesbische Frauen in die Debatte um das gesellschaftliche Großthema ein?“, kündigt Lesben und Alter e.V. vor diesem Hintergrund auf dem Flyer zum geplanten Fachtag als Leitfrage an.

Damit zusammenhängend sollen unter anderem folgende Fragen und Themen auf der Fachveranstaltung Raum finden:

  • „Was bedeutet Einsamkeit und wie erleben wir sie?
  • Welche Folgen haben Rückzugstendenzen aus einer beschleunigten, widersprüchlichen Welt?
  • Wie verschaffen sich ältere (lesbische) Frauen Zugehörigkeit?
  • Tragen die Wahlverwandtschaften – Freundschaften, Netzwerke – oder werden sie überschätzt?
  • Verbundenheit braucht Begegnung: Wo sind unsere Orte?
  • Bewältigungsstrategien in der Pandemie – Chancen und Grenzen der Digitalisierung“.

Die zweitägige Fachveranstaltung beginnt am Freitag (21.10.2022) nach der Eröffnung mit Grußworten – unter anderem vom Staatsekretär und Queer-Beauftragten der Bundesregierung Sven Lehmann – mit einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Sonia  Lippke zu Alter, Teilhabe und Einsamkeit, bevor Barbara Bossard, die Präsidentin von queerAltern aus Zürich, unter dem Titel „Engagement schafft Zugehörigkeit“ referiert. Am Nachmittag ist unter anderem eine Talkrunde angesetzt, bei der auch Silbernetz-Gründerin Elke Schilling Teil des Podiums sein wird. Über Schilling und die Idee zum Silbernetz haben wir in einem eigenen Beitrag berichtet.

Am Samstag (22.10.2022) folgt dann der Fachaustausch „Allein, aber nicht einsam!“ für Fachfrauen und Mitgliedsorganisationen, bei dem die Erkenntnisse des Vortages aus Sicht von Frauen/Lesben/queeren Initiativen diskutiert werden soll.

Mitglieder des Dachverbands nehmen kostenfrei an der Tagung teil, Nicht-Mitglieder werden „um einen kleinen Obulus von 20 Euro“ gebeten. Es wird allerdings auch darauf aufmerksam gemacht, dass Reisekosten zumindest anteilig übernommen werden können, ein entsprechendes Reisekostenformular wird den Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt. Eine Anmeldung ist unter diesem Link möglich, dort finden Sie auch Details zum Programm und Veranstaltungsort.

Nach Angaben des Verbands leben in Deutschland mindestens 500.000 lesbische Frauen über 65 Jahre. Lesben und Alter e.V. sieht sich als Interessenvertretung für diese Frauen gegenüber Gesellschaft, Politik, Medien und Verbänden und will die Wahrnehmung für die spezifische Lebenssituation älterer lesbischer Frauen stärken.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein neues Kurzdossier zu den Auswirkungen von Isolation und Einsamkeit älterer Menschen veröffentlicht. Es handele sich um ein wachsendes Problem, welches durch die richtigen Strategien verringert werden könne.

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Ende Juli hat die WHO das Dokument veröffentlicht, welches die wachsende Bedeutung des Themas unterstreicht. Das 17-seitige Kurzdossier beschreibt die Folgen von Isolation und Einsamkeit älterer Menschen, unter der auch in Europa etwa 20 bis 34 Prozent leiden würden. Demnach würde das Leben betroffener älterer Menschen verkürzt und die geistige und körperliche Gesundheit und Lebensqualität eingeschränkt werden.

Gleichzeitig gebe es Möglichkeiten, dieser Tendenz und den Auswirkungen entgegenzuwirken. Durch trainieren sozialer Fähigkeiten oder kognitiven Verhaltenstherapien sei das sowohl auf persönlicher Ebene möglich, wie zum Beispiel durch Gesetze und andere Maßnahmen auch auf politischer Ebene. Dazu gehöre beispielsweise die Reduzierung der digitalen Kluft. Auch die Schaffung altersfreundlicher Gemeinschaften und eine verbesserte Infrastruktur – genannt werden z.B. Verkehr oder die bauliche Umwelt – seien Möglichkeiten.

Darüber hinaus weist die WHO darauf hin, dass Betroffenen erst Hilfen angeboten werden können, wenn die Probleme identifiziert sind. „Der Gesundheitssektor spielt eine wichtige Rolle bei der Identifizierung älterer Menschen, die von Einsamkeit bedroht sind oder bereits darunter leiden (aus dem Original übersetzt)“, heißt es in dem Papier. Hier würden entsprechende Angebote vor Ort helfen, die die Menschen mit einem Risiko sozialer Isolation erreichen.

Um der Alterseinsamkeit entgegenzuwirken, brauche es insgesamt Strategien, die möglichst wirksame Maßnahmen, eine Stärkung der Forschung und die Schaffung einer „globalen Koalition“ zum Thema Isolation im Alter beinhalten sollten. Diese könnte auch die politische Priorität erhöhen. Das Kurzdossier ist in englischer Sprache veröffentlicht und trägt den Titel „Social isolation and loneliness among older people“ (übersetzt: Soziale Isolation und Einsamkeit bei älteren Menschen). Unter diesem Link können Sie das Dokument herunterladen. Weitere WHO-Publikationen zu dem Thema finden Sie hier.

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Bei „euPrevent PROFILE“ handelt es sich um ein gemeinsames Projekt deutscher, belgischer und niederländischer Partnerorganisationen gegen Einsamkeit im Alter. Das zweieinhalbjährige Projekt soll mit einer digitalen Veranstaltung im September offiziell starten.

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PROFILE stehe als Projekttitel für „Prevention of loneliness older people in the Euregio“, was auf Deutsch so viel wie „Prävention von Einsamkeit älterer Menschen in der Euregio“ bedeutet. Das Projekt von insgesamt sieben Organisationen aus Belgien, den Niederlanden und  Deutschland, zu denen auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) zählt, ist am 1. April gestartet und läuft bis zum 31. August 2023.

Nach eigenen Angaben verfolgt das Projekt in diesem Zeitraum das Ziel, „Einsamkeit im Alter vorzubeugen, diese zu bekämpfen, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Einsamkeit zu erhöhen und Menschen, Experten und Organisationen, die bereits in diesem Bereich aktiv sind, miteinander zu verbinden.“

Auch wenn das Projekt bereits angelaufen ist: Offizieller Startschuss soll die für den 30. September geplante digitale Veranstaltung sein, bei der das Projekt vorgestellt wird. Außerdem sollen „Euroregionale Referenten und Experten“ über verschiedene Arten von Einsamkeit, den dazu bekannten Daten oder den Auswirkungen der Corona-Pandemie berichten.

Die Veranstaltung wird online von 10:00 bis 12:30 Uhr stattfinden. Mehr zu der Veranstaltung finden Sie hier. Dort können Sie sich auch für eine Teilnahme anmelden. Ein genaueres Programm wird auf der Seite ebenfalls demnächst erscheinen.

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Nach Erkenntnissen des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) sei das Einsamkeitsempfinden älterer Menschen während der Corona-Pandemie gestiegen. Das Thema Einsamkeit betreffe laut Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey (SPD) zwar alle Menschen, bei Älteren werde das jedoch zu oft nicht ernst genommen.

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Im Rahmen der Langzeitstudie des Deutschen Alterssurveys (DEAS) hat das Deutsche Zentrum für Altersfragen vergangenen Sommer Auswirkungen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen auf Menschen zwischen 46 und 90 Jahren untersucht.

Über einzelne Erkenntnisse (Auswirkungen auf die sportliche Aktivität und psychische Belastungen von Menschen mit Pflegeaufgaben) haben wir bereits berichtet. Laut der Studie sei allerdings auch das Einsamkeitsempfinden älterer Menschen gestiegen. Im Sommer 2020 fühlten sich demnach knapp 14 Prozent und damit 1,5-mal  so viele Menschen über 45 Jahren einsam wie in den Vorjahren. Das erhöhte Einsamkeitsempfinden sei unabhängig von Geschlecht, Bildungsgrad oder mittlerem und hohen Alter feststellbar.

In einer Stellungnahme greift die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Franziska Giffey, das Thema auf: „Einsamkeit ist gerade in Pandemie-Zeiten zu einem Thema geworden. Das gilt für alle. Aber gerade ältere Menschen, die unter Einsamkeit leiden, werden oft nicht gesehen“, mahnt die Ministerin.

Eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten im Rahmen der Pandemie hätten die Situation verschärft.  „Deshalb ist es so wichtig, dass jeder von uns aufmerksam bleibt und ältere Menschen zum Beispiel in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis nicht vergisst“, so die SPD-Politikerin weiter. Gleichzeitig weist Giffey auf Unterstützungsangebote hin: „Es gibt Telefonnummern, digitale Treffen sowie Hausbesuche in Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden. Daneben gibt es zahlreiche Programme, die sich an Seniorinnen und Senioren richten. Niemand soll alleine sein.“

Beispiele für entsprechende Angebote finden Sie im unteren Teil der hier zitierten Stellungnahme.

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Im März 2019 fand in Berlin ein Fachkongress zum Thema „Einsamkeit im Alter“ statt. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) hat nun die Dokumentation der Veranstaltung veröffentlicht.

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„Einsamkeit im Alter vorbeugen – aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen“ war der Titel des Fachkongresses, der vom 18. - 19.März dieses Jahres in Berlin stattfand und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert war. Über 200 Personen aus Wissenschaft und Praxis, Verbänden und Kommunen waren haben daran teilgenommen. Neben Fachvorträgen zum Thema wurden auch die Preise der Gewinner/innen des Wettbewerbs „Einsam? Zweisam? Gemeinsam!“ verliehen. Der Wettbewerb hatte zum Ziel, Initiativen und Projekte auszuzeichnen, die sich aktiv gegen Einsamkeit im Alter engagieren. Überreicht wurden die Preise durch den BAGSO-Vorsitzenden Franz Müntefering.

Nun hat die BAGSO im Auftrag des Ministeriums eine Dokumentationsmappe zu der Veranstaltung im Umfang von über 150 Seiten veröffentlicht, die Sie hier öffnen können. In dem Dokument befinden sich die Vorträge, die es an dem Wochenende gegeben hat, in verschriftlichter Form. Darunter zum Beispiel die Rede der Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, die auf dem Kongress sagte: „Als Gesellschaft sollte uns der Knopf aufrütteln. Wir müssen etwas gegen die Einsamkeit tun. Mit dieser Veranstaltung drücken wir quasi den Knopf. Die Konferenz und die Preisverleihung rütteln auf, sie schaffen Verbindungen. Das ist sehr gut.“

Im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen sei Einsamkeit im
höheren Alter deutlich häufiger. Prof. Dr. Maike Luhmann weist in ihrem
Fachvortrag darauf hin, dass sich nach konservativer Schätzung ca. 5% der über
80-jährigen in Deutschland chronisch einsam fühlten.

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In Berlin wurden 15 Projekte, die sich für die Teilhabe von älteren Menschen einsetzen, ausgezeichnet.

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Die Preise wurden im Rahmen des Fachkongresses "Einsamkeit im Alter vorbeugen und aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen" verliehen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) hatte gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) den Wettbewerb „Einsam? Zweisam? Gemeinsam!“ ausgeschrieben, an dem sich rund 600 Projektträger beteiligten.

Einen ersten Preis erhielt der Caritasverband Frankfurt für sein Projekt „Wegbegleiter und Interkulturelle Öffnung (IKÖ)“, in dem ältere Migrant/innen durch ehrenamtliche Wegbegleiter/innen in ihrer jeweiligen Muttersprache u.a. bei Behördengängen unterstützt werden. Weitere erste Preise gingen an die Hamburger Stiftung Generationen-Zusammenhalt – KULTURISTENHOCH2, das Bewegungsangebot „Sportpark – Mobil 50+“ des SC Bayer 05 Uerdingen, das Mehrgenerationenhaus Kaiserslautern mit dem Projekt „Auf Rädern zum Miteinander“. Ebenfalls einen ersten Preis erhielt der Seniorenrat Kernen in Baden-Württemberg, der ein weitverzweigtes Netzwerk nach dem Motto „Ältere helfen Älteren“ geschaffen hat.

Alle ausgezeichneten Initiativen und Projekte können online eingesehen werden.

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