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26. Februar 2025

Ältere Menschen in der Ukraine zurückgelassen

„Der 24. Februar 2022 markiert eine Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents.“ – Mit diesem Satz leitete Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine erste Rede zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein. Drei Jahre dauert das Kriegsgeschehen im Osten Europas inzwischen an, welches auf beiden Seiten bereits viele Tausend Menschenleben forderte und erhebliche Teile der Infrastruktur gänzlich zerstörte. Zudem flüchteten mehrere Millionen Ukrainer*innen, um Schutz zu finden.

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Doch nicht alle haben die Möglichkeit zu fliehen. So sind beispielsweise die knapp zehn Millionen Senior*innen in der Ukraine häufig aus gesundheitlichen Gründen nicht dazu in der Lage, sich vor den ständigen Angriffen durch die russische Armee in Sicherheit zu bringen. Hinzu kommen chronisch kranke und behinderte Menschen, die auf ständige Pflege und Betreuung sowie Medikamente angewiesen sind. All dies ist spätestens seit Kriegsbeginn trotz internationaler Hilfen Mangelware im gut 600.000 km² großen Land und sorgt somit für weiteres menschliches Leid. Darüber hinaus entsprechen ukrainische Pflegeheime und Krankenhäusern oft nicht EU-Standards; insbesondere in den ländlichen Regionen ist die ärztliche Versorgung grundsätzlich unzureichend, sodass die dortigen Lebensumstände oft als menschenunwürdig bezeichnet werden können.

Auf die Not der Ukrainer*innen hingewiesen hat u.a. Amnesty International. In Ihrem Bereicht „Zurückgelassen und isoliert“ schildert die Journalistin und Autorin Elisabeth Wellershaus im Auftrag von Amnesty International nicht nur die drastischen Zustände, in welchen sich ältere, kranke und pflegebedürftige Ukrainer*innen befinden, sondern präsentiert auch ein ca. 15-minütiges Video mit dem Titel „Dreaming in the Shadows“ (deutsch: Träumen in den Schatten):

Um das Video zu sehen, müssen Sie Javascript aktivieren: https://www.youtube.com/watch?v=0kuI-VtJIdI

 

Es zeigt den Alltag ukrainischer Pflegefachkräfte, welche aufgrund zahlreicher geflohener Kolleg*innen nun einem umso höheren Arbeitsaufwand entgegenstehen, und verdeutlicht auch das körperliche, seelische und finanzielle Leiden der Patient*innen.

Amnesty International fordert eine weitreichende Unterstützung seitens der westlichen Regierungen und Organisationen, um dieser vulnerablen Gruppe einen halbwegs normalen und beschwerdefreien Alltag zu ermöglichen. Hierzu zählen sowohl Geld- als auch Sachspenden, auf welche die Ukraine dringend angewiesen ist – auch über den Krieg hinaus.

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