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6. November 2014

Bericht zum 6. Norddeutschen Wohn- und Pflegetag in Lübeck

Am 30. Oktober 2014 wurde in Lübeck der 6. Norddeutsche Wohn- und Pflegetag ausgerichtet. Unter dem Thema „Wohnvielfalt im Alter – Gemeinsam geht was! Im Quartier zum WIR“ fanden sich rund 250 Vertreter von Kommunen, Wohnungswirtschaft, Dienstleistungsunternehmen, Politik, Verbänden, Stiftungen, bürgerschaftlichen Initiativen, Seniorenorganisationen sowie Trägern und Initiatoren von Wohn- und Versorgungsformen zusammen um über das Thema zu diskutieren. Wir berichten folgend über die Ergebnisse dieser Tagung.

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In Schleswig-Holstein sind derzeit 47 ambulante Haus- und Wohngemeinschaften für ältere Menschen mit Pflegebedarf bekannt, rund 20 weitere Projekte sind bereits in Planung. Irene Fuhrmann von der KIWA (Koordinierungsstelle für innovative Wohn- und Pflegeformen im Alter) meinte es gebe bezüglich des Wissens um solche Wohnformen noch immer ein Defizit, deswegen sei es wichtige weiterhin umfassend zu Informieren und zu Beraten. Ulrike Petersen von der Koordinierungsstelle für Wohn- und Pflegegemeinschaften verwies auf die Wichtigkeit von Pflege-WG’s für das soziale Miteinander und die Gesundheit im Alter. Ihre Forderung war vorhandene Ressourcen, in Form der Akteure im Handlungsfeld, weiter zu Vernetzen um sie besser nutzen zu können.

Die Gesellschaft muss sich aber auch weiterhin auf die besonderen Lebenslagen von älteren Menschen einstellen, so verwies Swen Staack (Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein) auf die besondere Eignung von Pflege-WG’s für Menschen mit Demenz in einem frühen Stadium. Die Gegebenheiten solcher Wohnformen, wie die geringe Größe, die Überschaubarkeit und die Orientierung am Alltag seien für diese Gruppe prädestiniert. Dies konnte auch Prof. Dr. Hermann Brandenburg von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar durch seine Studien belegen.

An dieser Stelle wird die besondere Rolle von Quartieren deutlich. Gerade für ältere Menschen sind ihre Quartiere ein wichtiger Faktor für soziale Integration und gesellschaftliche Teilhabe, belegt Prof. Dr. Frank Oswald von der Goethe Universität Frankfurt in seinen Studien. Deshalb fordert er, dass sich Quartiere auf ihre älteren Bewohnerinnen und Bewohner einstellen müssen: „Das Quartier muss mit den Bedürfnissen der älteren Menschen wachsen und Rahmenbedingungen für Gesundheit und Wohlbefinden schaffen. Das heißt zum Beispiel, dass Einrichtungen wie kleine Läden und Cafés in den Stadtteilzentren gefahrlos, barrierefrei und zu Fuß erreichbar sein müssen.“ Auf den unten stehenden Seiten können Sie sich zu diesem Themenbereich weiter informieren.

Nähere Informationen und konkrete Angebote für Pflegebedürftige oder Angehörige, die Wohnraum in Wohn-Pflegegemeinschaften anmieten möchten:

www.pflege-wgs-hamburg.de

www.kiwa-sh.de

Hinweise und Beratungen zur Wohnraumgestaltung für Menschen mit Demenz (Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein):

www.demenz-sh.de

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