Die Landesverbände Schleswig-Holsteins der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) stellen die gemeinsame Jahreskampagne vor. Es wurde auch mit VertreterInnen aus Politik, Zivilgesellschaft, Pflegewissenschaft und Wohnungsbaugesellschaften über die Möglichkeiten des selbstbestimmten Lebens von Menschen mit Pflegebedarf diskutiert.
„Als Wohlfahrtsverbände verstehen wir uns als Anwälte von Menschen in schwierigen Lebenslagen“, erklärten der AWO-Landesvorsitzende Wolfgang Baasch und der SoVD-Landesvorsitzende Wolfgang Schneider bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. „Deshalb ist es unser gemeinsamer Anspruch, fortwährend politische Positionen in die Gesellschaft zu tragen, aber auch konkrete Hilfsangebote zu machen.“ Die konkreten Hilfsangebote finden sich als Beratungsstellen der AWO und des SoVD, welche sich den Themengebieten Schulden, Pflege und Sozialrecht widmen.
„Der Fachkräftemangel und die aktuellen Weichenstellung in der Pflege, insbesondere das geplanten Inkrafttreten der zweiten Stufe des Pflegestärkungsgesetzes mit der Einführung eines neuen Pflegebegriffs, stellen uns vor große Herausforderungen“, erklärte Wolfgang Baasch. Deshalb fordern AWO und SoVD die Gesellschaft und Politik mit der Kampagne dazu auf, sich gemeinsam mit den Verbänden vor allem für drei Themen stark zu machen. Diese drei Themen beinhalten erstens einen Branchentarifvertrag Soziales, in dem Löhne und Arbeitsbedingungen die Bedeutung des Pflegebereichs widerspiegeln; zweitens die fachlich fundierte Erfassung der tatsächlichen Pflegebedarfe der Menschen; drittens die Ausgestaltung der Pflegeversicherung als Bürgerversicherung. Um diese Themen von der Politik in die Bevölkerung zu tragen, ist im Rahmen der Kampagne ab dem Frühjahr 2016 ein intensiver Bürgerdialog geplant.