Logo DISW

30. November 2017

Beispielsweise… 17/70 – Junge Paten für Senioren

2006 startete die Ehrenamt Agentur Essen e.V. das Projekt „17/70 – Junge Paten für Senioren“. Bisher nahmen daran 300 Jugendliche und mehr als 300 Senior/innen teil. Im Rahmen unserer Reihe Beispielsweise… Gute Ideen für ein besseres Leben im Alter können Sie in diesem Beitrag mehr über das Projekt erfahren.

Weiterlesen

Weiterhin sucht die Agentur ehrenamtliche Jugendliche ab 14 Lebensjahren, deren Teilnahme nicht nur interessante neue Erfahrungen verspricht, sondern auch die Möglichkeit bietet, den Engagementnachweis des Landes Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Sicherlich liefert das Projekt für die Jugendlichen somit nicht nur einen Ansporn auf „Lebenslauf-Aufpolierung“, auch aber „für fröhliche Stunden“. So wird auf der Website des Vereins der kurze Informationstext über das Thema betitelt.

Denn gerade darum geht es bei „17/70“ tatsächlich: Jüngere und ältere Menschen teilen Zeit, genießen gemeinsam und lernen voneinander. Es entsteht ein Dialog, der in dieser Form viel zu selten auftritt. Gerade Senior/innen, die in Pflegeeinrichtungen untergebracht sind, kommen, was zwischenmenschliche Interaktion angeht, oft zu kurz. Besuche der Jugendlichen sollen eben dem entgegenwirken: Circa sechs Stunden monatlich, das heißt anderthalb Stunden in der Woche, besuchen die Pat/innen die Senior/innen in den Pflegeeinrichtungen.

Alles weitere bleibt den Teilnehmer/innen selbst überlassen: Von Unterhalten bis hin zu Malen und Spazieren ist alles erlaubt. „Es macht mir Freude, älteren Menschen etwas von meiner Zeit zu schenken, denn man kann viel von ihnen lernen“, sagt Rebecca Witt, Seniorenpatin.

An „Vertrautheit, Nähe, Zuneigung“ kann es Senior/innen, die im zunehmenden Alter aus gesundheitlichen Gründen, Mobilitätsfragen oder psychischen Einschränkungen wie Demenz in ihrem Sozialleben eingeschränkt werden, fehlen. Die Jugendlichen werden im Rahmen ihrer Patenschaft durch Workshops auf diese Thematik sensibilisiert. „In Workshops habe ich auch viel Wissenswertes über Demenz und Gedächtnistraining gelernt.“, so Rebecca Witt.

Dass Jugendliche ein besseres Verständnis für die Schwierigkeiten, die das Älter-Werden mit sich bringt, entwickeln, ist selbstverständlich nicht nur in Bezug auf Seniorenpatenschaften sinnvoll. Allgemein könnte durch solche Projekte die Affinität zwischen „Jung und Alt“ gesteigert werden und für eine diversere Vernetzung innerhalb der Gesellschaft sorgen.

Die Vorteile eines solchen Projektes können über den sozialen Aspekt hinausgehen: Man kann das Angebot auch als eine Investition in die Zukunft sehen. Findet nämlich ein Austausch zwischen den Generationen statt, profitieren nicht nur Senior/innen von der Gesellschaft junger Leute, sondern haben bestimmt auch oft reichlich zu erzählen. Dass Jugendliche so quasi aus erster Hand von der Geschichte hören und erfahren kann ein Interesse daran erhöhen, bestimmte Fehler nicht zu wiederholen.

An Projekten wie „17/70“ kann die Wichtigkeit gezeigt werden, Senior/innen politisch und gesellschaftlich besser zu (re)integrieren. Das Konzept des Projektes kann dies mit geringen Kostenaufwand ermöglichen. Hinter dem Erfolg in der Umsetzung steht jedoch ein Zeitaufwand durch notwendige Koordination, der im Laufe des Projektes abnehmen kann.

Die Vermittlung der jungen Pat/innen ruht zur Zeit. Das Projekt wird aber als eines der erfolgreichsten des Vereins betrachtet.

Wenn Sie an der Umsetzung eines ähnlichen Vorhabens interessiert sind, können Sie zu dem Verein Ehrenamt Agentur Essen Kontakt aufnehmen:

  • Bredeneyer Straße 6b, 45133 Essen
  • Telefon: 0201 / 839 149-0
  • per Mail: info@ehrenamtessen.de

    Schließen



Weitere interessante Beiträge zu diesem Thema finden Sie auch in: Bildung, Mobilität, Wohnen, Beispielsweise…