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16. August 2018

Qualifizierungsprojekt

In Düsseldorf bietet ein bundesweit einzigartiges Pflegequalifizierungsprojekt der Akademie für Pflegeberufe und Management geflüchteten Menschen eine berufliche Perspektive, die sie mitten unter die Gesellschaft bringe.

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Im Rahmen des Programms „Care for Integration“, frei übersetzt „Pflege für Integration“ oder auch „kümmern um Integration“, würden derzeit an sieben Standorten in Nordrhein-Westfahlen 122 geflüchtete Personen zu Helfenden für Altenpflegekräfte ausgebildet. In zweieinhalb Jahren erwerben Teilnehmende die benötigten Sprachkenntnisse und bei Bedarf einen Hauptschulabschluss, daneben würden ihnen Einsätze in der Praxis ermöglicht. „Eine gute Ausbildung ist eine wichtige Voraussetzung für den Start ins Berufsleben – und damit letztlich auch für gesellschaftliche Teilhabe und Integration“, dazu der Landesminister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Karl-Josef Laumann (CDU). Außerdem würden nicht nur die Auszubildenden selbst, sondern auch die Menschen in Nordrhein-Westfalen profitieren, da es immer mehr Menschen brauche, die sich um die stetig steigende Zahl von Pflegebedürftigen kümmerten. Zugewanderte könnten dabei einen wertvollen Beitrag leisten.

Die Erwartungen an „Care for Integration“ hätten sich bislang mehr als erfüllt – angesichts des großen Personalbedarfs in der Pflegebranche würden die Ausgebildeten sofort gefragte Mitarbeitende sein. Deswegen soll die Qualifizierungsmaßnahme auch weiterhin, nun dauerhaft, durch die APM Nordrhein-Westfalen angeboten werden. Entwickelt wurde die Bildungsmaßnahme gemeinsam mit dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., die Finanzierung des Projekts geht aus Beiträgen der NRW-Landesregierung, der Bundesagentur für Arbeit und Europäischen Sozialfonds hervor.

Zu betonen bleibt, dass es sich bei Altenpflegehelfer/innen um gering bezahlte und für einen überschaubaren Bereich qualifizierte Mitarbeiter/innen handelt, die eine oft belastende Arbeit im sozialen Bereich ausführen. Mit den Maßnahmen werden zwar Hilfskräfte ausgebildet, der Fachkräftemangel aber wenig angegangen. Warum ähnliche Initiativen nicht für Qualifikationen im Bereich der Krankenpflege oder im Studienkontext angeboten werden, bleibt offen. Auch wird mit diesen Maßnahmen möglicherweise die unzureichende Entlohnung eher stabilisiert als verbessert.

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