Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) startet in ganz Deutschland Protestaktionen, die sich an öffentliche Stellen richten sollen. Diese sollen nur dann Mittel in Elektrofahrzeuge investieren, wenn diese mit einem akustischen Warnsystem ausgestattet sind.
Weiterlesen Bereits im Juli berichteten wir auf diesem Portal über ein Bündnis, welches sich für Warnlaute in Elektroautos einsetzt. Grund dafür ist die erhöhte Unfallgefahr durch lautlose Fahrzeuge – insbesondere für sehbeeinträchtigte und ältere Menschen fürchtet das Bündnis ein erhöhtes Risiko. Nun legt der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband, der das Bündnis initiiert hatte, nach. Mit einer Protestaktion an 20 Orten in Deutschland fordert der Verband öffentliche Stellen dazu auf, für Elektrofahrzeuge nur dann öffentliche Mittel zu verwenden, wenn sie ein akustisches Warnsystem eingebaut haben. Dieses sogenannte Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS; deutsch: Akustisches Fahrzeug-Warnsystem) soll die Autos deutlich eher hörbar machen und damit zu einer geringeren Unfallgefahr beitragen. Gesetzlich wurde mittlerweile geregelt, dass die Fahrzeuge mit diesem System ausgestattet sein müssen – allerdings erst ab 2021. Verbände wie der DBSV kritisieren das und fordern, dass die AVAS-Pflicht ab sofort gelten müsse. Mit den Protestaktionen will sich der DBSV an Verwaltungen, Dienststellen und Betrieben der Länder, Landkreise und Kommunen richten. Öffentliche Elektrofahrzeuge sollten nur angeschafft werden, wenn sie mit dem akustischen Warnsystem ausgestattet sind. Konkret fordert der Verband in einer Pressemitteilung: Die Protestaktionen finden im Rahmen der 18. Woche des Sehens vom 8. Bis zum 15.Oktober statt. Diese Aktionswoche wird von verschiedenen Verbänden wie dem DBSV oder PRO RETINA getragen und will beispielsweise auf die Situation sehbehinderter Menschen aufmerksam machen.