Im Juni 2017 ist im Deutschen Ärzteblatt ein vierseitiger Artikel zum Gesundheitswesen in Deutschland veröffentlicht worden. Dieser Artikel mit dem Titel „Ökonomie und Ethos im Gesundheitswesen – Die Mär der Kostenexplosion“ zeigt auf, dass das deutsche Gesundheitswesen, entgegen der häufig laut werdenden Stimmen, in der Zukunft finanzierbar sei.
Für die Nichtfinanzierbarkeit sei nach vorherrschender Meinung der demografische Wandel verantwortlich. Innerhalb des Artikels werden in Form von Thesen Argumente, die gegen diese weitverbreitete Auffassung sprechen sollen, ausgeführt. Demnach lauten die Inhalte der Thesen zusammengefasst:
Gesellschaftliche Kooperation trage zur Finanzierbarkeit bei, indem die Sozialabgaben im Gesundheitsbereich steigen und entsprechend in nichtmedizinischen Bereichen (z.B. verarbeitende Industrie) fallen. Selbst bei einer Verschiebung von nur einem Prozent könnten dem Gesundheitswesen ca. drei Milliarden Euro im Jahr mehr zur Verfügung stehen. Dies würde jedoch von den Lobbyverbänden der Industrie negiert.
Die erforderlich gesamtwirtschaftliche Kooperation der oben aufgeführten beiden Bereiche müsse gewährleistet sein, indem die Kosten des Gesundheitswesens nicht mit denen des betriebswirtschaftlichen Bereiches, sondern mit dem Bruttoinlandsprodukt ins Verhältnis gesetzt wird, wodurch die sog. goldene Lohnregel positiv beeinflusst werden würden.
Der demografische Wandel sei nicht der Hauptgrund für die begrenzte Finanzierbarkeit des Gesundheitswesens, sondern die gesamtgesellschaftliche Produktivität. Demnach würde die demografische Entwicklung methodisch unzureichend erfasst und der erhebliche Produktivitätsanstieg nicht berücksichtigt.
Die historische Entwicklung der Krankenhäuser hin zu kostenorientierten, betriebswirtschaftlichen Unternehmen stelle eine folgenreiche Veränderung mit diversen fehlerhaften Faktoren (z.B. Austertitätspolitik, Finanzierung der Krankenhäuser als Einzelunternehmen, betriebswirtschaftliche Ziele, Hintergründigkeit der Daseinsfürsorge) dar.
Diese zusammenfassenden Schilderungen können Sie detailliert dem Artikel entnehmen.