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22. April 2025

Einsamkeit hinterlässt Spuren in der Proteinsignatur

Der Mensch ist grundsätzlich nicht dafür gemacht, sein Leben allein zu verbringen. Soziale Interaktion mit Familienmitgliedern, Freund*innen, Kolleg*innen, Nachbar*innen und Bekannten können uns körperlich und psychisch fit halten. Einsamkeit senkt dagegen die Lebenserwartung um mehrere Jahre und ist ein ernstzunehmender Risikofaktor für Schlaganfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Den Grund hierfür untersuchte ein Forscherteam der Universität Cambridge.

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Im Mittelpunkt der 14-jährigen Studie steht die Proteinstruktur, da bereits bekannt ist, dass das Beisammensein mit anderen Menschen sich auf biologische Vorgänge des Körpers auswirken kann. So kann ausreichend soziale Interaktion das Immunsystem stärken, wodurch der Körper resilienter gegenüber Erkrankungen und Entzündungen wird. Das Blut der 42.000 teilnehmenden Proband*innen zwischen 40 und 69 Jahren wurde daher insbesondere mit Blick auf die Zusammensetzung der darin enthaltenden Proteine ausgiebig analysiert. Im Vorfeld wurden die Teilnehmenden zu ihrer Wohnsituation und ihres individuellen Empfindens von Einsamkeit befragt.

Durch die Auswertung der Blutproben konnten die Forscher*innen feststellen, dass die Gruppe der Teilnehmenden, die alleine lebten und/oder sich als einsam bezeichneten, ein höheres Maß an gewissen Proteinen aufwiesen. Weitere Untersuchungen ergaben, dass es dutzende sogenannte „Einsamkeitsproteine“ gibt, die unter Menschen mit geringen sozialen Isolationen vermehrt vorhanden sind. Der Unterschied zwischen sozial isolierten Personen und Personen, die sich einsam fühlten, ist hinsichtlich der Konzentration dieser Proteine unwesentlich.

Zahlreiche Fälle von Schlaganfällen und Erkrankungen der Teilnehmer*innen lassen sich auf diese konkrete Proteingruppe zurückführen. Dies unterstreicht die Bedeutung von Zugehörigkeit und sozialer Isolation für die eigene Gesundheit. Allerdings bleibt anzumerken, dass die Studie Einsamkeit mit sozialer Isolation gleichsetzte und so davon ausging, dass alle Menschen nach demselben Maß an sozialem Austausch streben, weshalb eine leichte Verzerrung der Ergebnisse nicht ausgeschlossen werden kann.

Mittlerweile gibt es für jede Altersgruppe zahlreiche kostenfreie Beratungs- und Hilfsangebote für Betroffene, die Sie nach Bedarf und Belieben nutzen können.

Die Studie wurde in einem Artikel des Deutschen Ärzteblatts thematisiert.

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