In der digitalisierten Welt ist es für jede Person innerhalb kurzer Zeit möglich, Informationen aus dem Internet zu bekommen – auch zu gesundheitlichen Fragen. Fehlinformationen über die Gesundheit können dabei jedoch erhebliche Schäden bedeuten, berichtet die Bertelsmann Stiftung.
Weiterlesen Falsche Informationen seien nichts Neues. Sie gebe es auch in anderen Medien wie Büchern oder Fernsehsendungen. „Digital werden Falschinformationen jedoch noch schneller, günstiger und manchmal auch erfolgreicher lanciert. Sie lassen sich schwer richtigstellen und verbleiben oft lange Zeit im Netz“, warnt die Bertelsmann Stiftung in einer Ausgabe von „Spotlight Gesundheit“. Solche falschen Informationen könnten laut der Bertelsmann-Stiftung schädliche Konsequenzen haben. Und diese „nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Gesellschaft – wenn beispielsweise die Impfrate sinkt oder Behandlungskosten durch zu spätes Eingreifen steigen.“ Problematisch seien nicht ausschließlich Internetseiten, die Fehlinformationen aus ideologischen oder profitgesteuerten Interessen streuen. Auch Verlage oder Krankenkassen würden teilweise ungenaue bis fehlerhafte Gesundheitsinformationen auf ihren Internetseiten enthalten. Die Stiftung veröffentlicht in dem Dokument 16 Kriterien, die auf ein erhöhtes Schadenspotential hinweisen könnten. Diese gliedern sich in drei Unterkategorien: Korrektheit, Transparenz und Wirkungskraft der Information bzw. Internetseite. Die Bertelsmann Stiftung kritisiert, dass es zu wenig Kontrolle über Gesundheitsinformationen im Internet gibt. „Während es im Umweltbereich, bei Ernährung, Finanzen und Energie neben Überwachungsbehör- den auch Verbraucherschutzverbände oder Nichtregierungsorganisationen (NGOs) gibt, die den Markt beobachten und Missstände publik machen, fehlen solche ‚Marktwächter‘ im Gesundheits- wesen bislang weitestgehend“, bemängelt die Stiftung.