Das Bündnis für Gemeinnützigkeit hat auch mit Blick auf die kommende Legislaturperiode ein Forderungspapier vorgelegt. Darin setzen sich die Dachverbände und Organisationen unter anderem für eine nachhaltige Infrastruktur und mehr Rechtssicherheit für freiwillig Engagierte ein.
In Deutschland sind knapp 30 Millionen Menschen bürgerschaftlich engagiert. Sie stellen einen unverzichtbaren Teil des gesellschaftlichen Lebens sicher, beispielsweise in den Bereichen Kultur, Umweltschutz oder in Sportvereinen. Laut Bündnis für Gemeinnützigkeit brauche es „dringend deutlichere Signale von Politik und Verwaltung, dass diese Leistung tatsächlich anerkannt und unterstützt wird“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Zuletzt hätten unter anderem die Pandemie und die Flutkatastrophe die Unverzichtbarkeit des Ehrenamts unter Beweis gestellt.
Im Hinblick auf die anstehende 20. Legislaturperiode hat das Bündnis in einem Forderungspapier neuen Handlungsfelder definiert, mit denen die Politik dazu aufgerufen werden soll, das „hohe Potenzial bürgerschaftlichen Engagements weiter zu fördern und die Engagierten und gemeinnützigen Organisationen als Partner von Politik und Verwaltung auf Augenhöhe einzubinden.“
Konkret fordern die Verbände und Organisationen in dem mehrseitigen Forderungspapier:
- Engagementpolitik als Querschnittspolitik mit starker Koordination weiterentwickeln
- Vollausschuss Bürgerschaftliches Engagement in der 20. Legislaturperiode einrichten
- Rechtsicheren, unbürokratischen, engagementförderlichen Rechtsrahmen schaffen
- Enquete-Kommission zum Beitrag bürgerschaftlichen Engagements für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen einsetzen
- Gesetz für eine wehrhafte Demokratie verabschieden
- Verlässliche Unterstützung engagementfördernder Infrastrukturen
- Förderung digitaler Kompetenzen im Engagement stärken
- Freiwilligendienste weiterentwickeln
- Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt – bestehende Angebote der Zivilgesellschaft gemeinsam sichern und weiterentwickeln
Alle neun Handlungsfelder werden in der Veröffentlichung näher erläutert und konkretisiert. Ebenso unterbreitet das Bündnis konkrete Formulierungsvorschläge für mögliche Gesetzesänderungen, die die Rahmenbedingungen des Ehrenamts zu verbessern sollen.
Das Bündnis für Gemeinnützigkeit ist ein Zusammenschluss verschiedener Dachverbände und Organisationen wie dem Deutschen Kulturrat oder dem Bundesverband Deutscher Stiftungen. Auch die BAGSO, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, ist Teil des Bündnisses. Das Forderungspapier wurde unter anderem an die Fraktionsvorsitzenden der Parteien weitergeleitet – auch in den nach der Bundestagswahl anstehenden Koalitionsverhandlungen sollen die Positionen Berücksichtigung finden.