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Materielle Absicherung

Unter dem Motto „Soziale Gerechtigkeit“ fand am Samstag, den 10.08.2013, in Rendsburg die außerordentliche Landeskonferenz der Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein statt. Grußworte kamen u.a. von der Sozialministerin des Landes Kristin Alheit. Als Gastreferent erläuterte Wilhelm Schmidt, Präsident des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt, in seinem Impulsreferat, dass 16 Prozent der Menschen in Deutschland an der Armutsgrenze lebten und dies Gesellschaft und Politik nicht gleichgültig sein dürfe.

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"Der Niedriglohnsektor in Deutschland und die schlechte Bezahlung in der sozialen Arbeit sind unanständig, vor allem angesichts gigantischer Summen, die weiterhin in ganz Deutschland für Prestigeprojekte ausgegebenen werden.", so Schmidt.

Als Schlussfolgerung richtete der AWO-Präsident an die Politik den Wunsch, sie möge sich die praktischen Erfahrungen der Akteure der freien Wohlfahrtspflege zunutze machen. Durch die tägliche Arbeit unter anderem in der Pflege und der Sozialberatung sei hier umfassendes Wissen über die realen Bedürfnisse der Menschen vorhanden, dass die Basis einer guten Sozialpolitik bilden könne.

Anschließend verabschiedeten die rund 100 Delegierten mit großer Mehrheit  alle drei Anträge mit folgenden Kernforderungen: Das Soziale Bündnis forderte im ersten Antrag zur „Bekämpfung der Altersarmut“ flächendeckende gesetzliche Mindestlöhne und deutlich mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Außerdem soll die sozial gerechte Ausgestaltung der gesetzlichen Rentenversicherung als tragende Säule der Altersvorsorge vorangebracht werden. „Die Lebensstandardsicherung muss wieder Grundvoraussetzung für die gesetzliche Rente werden“, so Wolfgang Baasch, Landesvorsitzender des AWO Landesverbandes Schleswig-Holstein.

Eine weitere Forderung des Sozialen Bündnisses war eine Reform der Kranken- und Pflegeversicherung als Bürgerversicherung. Die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung, analog zum Konzept der Bürgerversicherung bei der Kranken- und Pflegeversicherung, sei eine tragfähige Alternative. „Die beschlossenen Absenkungen des staatlichen Rentenniveaus sorgen dafür, dass immer mehr Menschen im Alter vor einem unlösbaren Problem stehen“, begründete Michael Selck, Landesgeschäftsführer des AWO Landesverbandes Schleswig-Holstein, den Antrag.

Mit dem zweiten Antrag wurde eine Resolution zur Situation syrischer Geflüchteter beschlossen: Anlässlich der katastrophalen humanitären Situation der Geflüchteten in Syrien und den Nachbarregionen fordert die Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein den ca. 40.000 syrischen Staatsbürgern in Deutschland zu ermöglichen, ihre Familienangehörigen bei sich aufzunehmen. Die Zahl der Binnenvertriebenen sei 2012 mit 28,8 Millionen Menschen so hoch wie nie gewesen. Ein Hauptgrund hierfür sei laut UNHCR der Syrien-Konflikt.

Der dritte Antrag stand für die Initiierung einer Qualitätsoffensive in der Kindertagesbetreuung in Schleswig-Holstein. Durch die Qualitätsoffensive soll sichergestellt werden, dass alle Kinder chancengerecht aufwachsen können. Hierzu gehöre der beitragsfreie Zugang in die Kindertagesbetreuung für alle Kinder. Erforderlich sei aus Sicht der Arbeiterwohlfahrt auch, dass die Landesregierung sich gegenüber der Bundesregierung für eine Rücknahme des kontraproduktiven Betreuungsgeldes einsetze.

Die Landeskonferenz der Arbeiterwohlfahrt hat wieder einmal deutlich gemacht, dass die AWO Schleswig-Holstein geeint an ihrer Wertekultur festhält. Sie ist sich aber auch bewusst, dass die Neustrukturierung des Sozialsektors fortlaufende Veränderungsbedarfe mit sich bringt, auf die der Vorstand und die Geschäftsführung des Spitzenverbandes mit stetiger Anpassung der sozialen Arbeit der AWO und ihrer Angebotsstruktur reagiert. Die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit den vielen Ehrenamtlichen  spielt hierbei auch eine große Rolle.

Weitere Informationen: AWO-Schleswig-Holstein

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Immer mehr Rentner in Hamburg und Schleswig-Holstein müssen sich im Alter etwas dazuverdienen. Nach Informationen des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord (DGB Nord) ist das durchschnittliche Renteneintrittsalter gestiegen. Die Zahl der Minijobber im Alter ab 70 Jahren in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern verdoppelte sich sogar seit 2003.

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Die Wochenarbeitszeit aller Vollzeitbeschäftigten hat sich bundesweit seit 1991 um eine halbe Stunde erhöht. Nur vier von zehn Arbeitnehmern gehen aber davon aus, dass sie unter ihren derzeitigen Arbeitsbedingungen überhaupt bis zur Rente arbeiten können.

Ende 2012 hatten 15 441 Menschen in Schleswig-Holstein in dieser Altersklasse einen Minijob. Die Zahl der geringfügig Entlohnten (Minijobber) in der Altergruppe ab 65 Jahren llag in Schleswig-Holstein Ende 2012 bei 31.260.

52 Prozent der Beschäftigten erklärten in repräsentativen Befragungen des DGB, sie müssen „sehr häufig“ oder „oft“ gehetzt arbeiten. 63 Prozent gaben an, dass sie seit Jahren immer mehr in der gleichen Zeit leisten müssen. Nur 42 Prozent der Beschäftigten in Deutschland gehen davon aus, dass sie unter ihren derzeitigen Arbeitsbedingungen bis zur Rente arbeiten können. Dagegen vermuten 47 Prozent, dass sie es wahrscheinlich nicht bis zum Rentenalter schaffen.

Weitere Informationen:  DGB-Nord

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Im November 2010 erschien der erste Bericht zur Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre. Anknüpfend daran legt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales jetzt den zweiten Fortschrittsreport „Altersgerechte Arbeitswelt“ vor. Er widmet sich dem Thema Arbeitsplatzgestaltung und Arbeitsorganisation und bietet zudem aktualisierte statistische Daten zur Beschäftigungssituation Älterer.

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Der Report zeigt, dass fast alle Großbetriebe spezielle Maßnahmen für ältere Beschäftigte anbieten. In vielen kleinen und mittelgroßen Betrieben fehlen solche Maßnahmen aber. Gesundheitlich belastende und körperlich schwere Arbeit hat seit den 1990er Jahren abgenommen. Zugleich haben aber hohes Arbeitstempo und Termindruck deutlich zugenommen. Das bringt neue Belastungen besonders für Ältere. Arbeitszeiten können von Betrieben noch besser darauf ausgerichtet werden, dass Ältere weniger belastet werden, etwa durch Umstellungen der Schichtpläne und Ausdünnung der Nachtschichten.

Fortschrittsreport „Altersgerechte Arbeitswelt“ des BMAS - Ausgabe 2: Altersgerechte Arbeitsgestaltung

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mitnmang ist ein Projekt, das 2005 im Rahmen des Bundesprogramms Perspektive 50plus des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales entwickelt wurde. Aufgabe ist, die Beschäftigungschancen für 50- bis 64-jährige, die Arbeitslosengeld II beziehen, zu verbessern. In Norddeutschland ist mitnmang in sechs Regionen aktiv: in Hamburg, Herzogtum Lauenburg, Lübeck, Segeberg, Stormarn und Plön. Der Titel „mitnmang“kommt aus dem Plattdeutschen und bedeutet „mittendrin sein“ oder „mitten im Leben“ stehen. Das Projekt fördert  Menschen im Alter von über 50 Jahren und hat zum Ziel, 30 Prozent der Projektteilnehmer wieder in den Arbeitmarkt zu integrieren.

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Der Beschäftigungspakt besteht mittlerweile aus sechs Paktpartnern: Jobcenter team.arbeit.hamburg, Jobcenter Herzogtum Lauenburg, Jobcenter Segeberg, Jobcenter Lübeck, Jobcenter Kreis Stormarn und seit Januar 2012 Jobcenter Kreis Plön. Unterstützt werden wir durch unsere Partner aus Kammern, Verbänden und Weiterbildungsträgern. Das Kernziel des Projektes ist die nachhaltige Integration in den ersten Arbeitsmarkt. Mitnmang hat sich zum Ziel gesetzt bis 2013 7.700 Teilnehmer der Zielgruppe 50plus zu aktivieren und über 3.200 Personen in sozialversicherungspflichtige Arbeit zu vermitteln.

Weitere Informationen: www.mitnmang.de

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Der Seniorenpass der städtischen Leitstelle „Älter werden in Kiel“ ermöglicht älteren Kielerinnen und Kielern, die über ein geringes Einkommen verfügen, den Zugang zu einem breiten Angebot an Freizeitaktivitäten. In diesem Jahr erscheint er bereits zum 40. Mal. Die Ausgabe der „Jubiläums“-Seniorenpässe beginnt am Montag, 14. Januar 2013.

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Alle drei Monate erscheint unter dem Motto „...aktiv und unternehmenslustig durch das Jahr 2013“ ein ausgesprochen vielfältiges Freizeitprogramm, das zu verschiedenen kulturellen Aktivitäten einlädt. Es bietet außerdem spezielle Angebote für hochbetagte, unterstützungs- und pflegebedürftige Menschen, bei denen eine Teilnahme auch ohne Seniorenpass möglich ist. Angeboten werden unter anderem kleine Spaziergänge durch einzelne Stadtteile, ein Theaterbesuch sowie Exkursionen in die nähere Umgebung. Viele dieser Angebote sind kostenlos. Bei kostenpflichtigen Veranstaltungen können die Wertmarken aus dem Seniorenpass eingelöst werden. Höhepunkt in diesem Jahr werden verschiedene Veranstaltungen zum 40. Jubiläum des Seniorenpasses sein.

Bei den Veranstaltungen stehen ehrenamtlich tätige Ansprechpersonen unterstützend zur Seite. Daher können an den Veranstaltungen auch Menschen teilnehmen, die in der Mobilität eingeschränkt sind. Wer Unterstützung auf dem Weg zu einer Veranstaltung benötigt, wird auf Wunsch auch von zu Hause abgeholt und bis zur Rückkehr persönlich betreut. Darüber hinaus steht bei verschiedenen Aktivitäten ein Fahrdienst zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Landeshauptstadt Kiel

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In den zurückliegenden zwanzig Jahren hat sich die Erwerbsquote der 60- bis 64-Jährigen mehr als verdoppelt. Noch im Jahr 1991 lag waren nur 20,8 Prozent der Menschen zwischen 60 und 64 Jahren erwerbstätig, bis 2010 gab es einen Anstieg auf 44,2 Prozent. Das geht aus einer Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg (www.iab.de) hervor. In der Analyse wird der Zusammenhang zwischen den demographisch bedingten Veränderungen der Altersstruktur, der Erwerbsbeteiligung und der Arbeitslosigkeit in Deutschland dargestellt.

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Die Ergebnisse zeigen, dass zwischen 1991 und 2010 die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter um 1,18 Mio. Personen gesunken ist, während die Zahl der Erwerbspersonen (Erwerbstätige und Arbeitslose) um 1,86 Mio. zugenommen hat. Gleichzeitig gab es deutliche Verschiebungen in der Altersstruktur, d.h. 57,9 Prozent aller Erwerbspersonen waren 2010 zwischen 40 und 64 Jahre alt, während deren Anteil 1991 noch bei 43,5 Prozent lag.

Ursächlich für diese Veränderungen sind die Alterung der geburtenstarken Jahrgänge sowie eine höhere Erwerbsbeteiligung der Älteren. „„Die Arbeitslosenquote ist von 1991 bis 2010 um 2,48 Prozentpunkte gestiegen. Die demografisch bedingte Verschiebung der Altersstruktur hat dieser Entwicklung entgegengewirkt, fiel aber quantitativ kaum ins Gewicht. Unter sonst gleichen Bedingungen läge die Arbeitslosenquote um zusätzliche 0,19 Prozentpunkte höher.

„„Auch die in Zukunft zu erwartende weitere Alterung der erwerbsfähigen Bevölkerung dürfte nur einen geringen Effekt auf die gesamte Arbeitslosenquote haben. Zu spürbaren Effekten auf dem Arbeitsmarkt käme es nur dann, wenn die altersspezifischen Arbeitslosenquoten sinken.

Weitere Informationen:
IAB Kurzbericht 10/2012
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung

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Sinkende Geburtenraten und steigende Lebenserwartung führen dazu, dass Deutschland nach Japan die zweitälteste Bevölkerung weltweit hat. Im Europäischen Vergleich ist Deutschlands Bevölkerung die älteste.

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Das Geht aus dem aktuellen “Statistischen Jahrbuch 2012″ des statistischen Bundesamtes hervor. Der Anteil der über 65-Jährigen im bundesweiten Vergleich lag dem Bericht zur Folge im Jahr 2010 in Schleswig-Holstein bei 21,6 %, damit etwas über dem Bundesdurchschnitt. Alle weiteren Informationen können direkt dem “Statisischen Jahrbuch 2012″ entnommen werden:

Statistisches Bundesamt
Statistisches Jahrbuch 2012 (PDF, 18MB)

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Wohnen im Alter ist eines der vielen Themen der schleswig-holsteinischen Wohnungspolitik. Es ist Aufgabe des Landes neben investiven Förderungen auch zu informieren. Der Kosten- und Maßnahmenkatalog zur Barrierefreiheit ist ein Teil davon.

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Sie können die Broschüre bei der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Arge e.V.) anfordern oder hier herunterladen:

ARGE SH e.V. - Mitteilungsblatt September 2010, Thema: Barrierefreiheit - Barrierearmut

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