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Mobilität

Dass körperliche Aktivität die Gesundheit fördert, ist hinreichend bekannt. Ärzt*innen würden ihren Patient*innen jedoch noch immer zu selten zu Bewegungstherapien raten, findet die kanadische Sportmedizinerin Jane Thornton, die die medizinische Abteilung des Internationalen Olympischen Kommitees (IOC) leitet. Laut der 46-Jährigen gebe es, unabhängig vom Alter und der körperlichen Verfassung einer Person, kein stichhaltiges Argument gegen ein gewisses Maß an körperlicher Betätigung.

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Thornton verweist insbesondere auf die gewichtigen Vorteile von Sport für ältere Menschen, da dieser einer Vielzahl chronischer Erkrankungen entgegenwirke und die Mobilität länger ermögliche. Gelenke, Muskeln und Knochen würden durch genügend Bewegung gestärkt werden, was wiederum das Unfallrisiko im hohen Alter verringere. Darüber hinaus profitiere auch die Psyche in mehrerlei Hinsicht von Sport, so seien Senior*innen, die einen größeren Wert auf körperliche Fitness legen, weniger anfällig für Depressionen und Demenz. Dies deckt sich mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die 2,5 bis 5 Stunden Sport pro Woche – inklusive Kraft- und Gleichgewichtstraining – als optimal für Senior*innen bezeichnet.

Auch weitere Forschungen belegen, dass Sport zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Menschen, die sich regelmäßig bewegen, haben eine höhere Lebenserwartung und sterben seltener an Krebs. Besonders effizient zeigt sich Sport jedoch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen – hier kann ausreichend Bewegung das Sterberisiko um knapp ein Drittel senken, wie die aus über 100 Studien zusammengetragenen Ergebnisse zeigen. Im besten Fall macht körperliche Aktivität auch Spaß und steigert damit die Lebensqualität.

Um die Menge an Bewegung besser messen zu können, wurde in den Forschungen die Einheit MET (Metabolisches Äquivalent) verwendet, wobei ein MET dem durschnittlichen Energieverbrauch für eine Stunde ruhiges Sitzen entspricht. Somit kam der dänische Epidemiologe Søren Brage zu dem Schluss, dass ca. ein Sechstel aller Todesfälle vermeidbar wäre, wenn alle Menschen auf knapp 9 MET pro Woche kämen. Das entspricht einer knappen Stunde Jogging, ca. zwei Stunden Radfahren oder auch drei Stunden Pilates. Mehr dazu können Sie auf der Seite der Akademie für Sport und Gesundheit nachlesen.

Sport ist damit einer der wichtigsten Faktoren im Bezug auf die Erhaltung der körperlichen wie auch mentalen Gesundheit im hohen Alter und ist selbst dann noch möglich, wenn bereits Krankheiten vorliegen. Zur Vertiefung des Themas können sie diesen Artikel des Deutschen Ärzteblatts lesen.

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Am 08.01.2025 wurde der neunte Altersbericht der Bundesregierung veröffentlicht und vorgestellt. Im Mittelpunkt des Berichts, der von einer unabhängigen Sachverständigenkommission erarbeitet wurde, steht die Vielfalt der älteren Menschen sowie unterschiedlich ausgeprägte Teilhabechancen.

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In dem Bericht werden verschiedene Faktoren wie Mobilität, Pflege, Einkommen, Vermögen, Wohnsituation, Digitalisierung, Gesundheitsversorgung, Migration, Rassismus und mögliche Armutsgefährdung auch unter der Perspektive der Intersektionalität analysiert.

Ein zentrales Thema des Berichts ist die Teilhabe älterer Menschen an der Gesellschaft. Hierbei wurden Hürden wie fehlende barrierefreie Angebote der Mobilität, mangelnde soziale Einbindung und Diskriminierung aufgrund des Alters (auch als Ageismus bezeichnet) aufgezeigt. Besonders benachteiligt sind ältere Frauen sowie ältere Personen mit Migrationshintergrund und aus der LSBTQ*-Community.

Der Bericht gibt darüber hinaus Empfehlungen, wie die Teilhabe älterer Menschen verbessert werden kann, zum Beispiel durch die Ausweitung niedrigschwelliger Angebote der Gesundheitsförderung und die Schaffung bezahlbaren altersgerechten Wohnraums. Außerdem wird auf die Notwendigkeit einer diversitätssensiblen Gesundheitsversorgung hingewiesen.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend führt passend zu dem neunten Altersbericht eine Veranstaltungsreihe durch:

  • 2. April 2025: Vielfalt der Potenziale und Ungleichheit der Teilhabechancen, Mannheim
  • 12. Juni 2025: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und Alter, Köln
  • 9. Juli 2025: Teilhabe von älteren Menschen mit Migrationsgeschichte, Berlin
  • 10. September 2025: Ageismus und Diskriminierung von älteren Menschen, Berlin
  • 1. Oktober 2025: Altern, Gesundheit und Teilhabe, Vechta
  • November 2025: Zwischenbilanz und politische Aussichten, Dortmund

Details zu den Veranstaltungen und Anmeldeverfahren werden auf der Homepage des Altersberichts zur Verfügung gestellt. Auf der Seite gibt es außerdem einen kurzen Erklärungsfilm zu den Altersberichten:

https://youtu.be/xSt17LG-xU8?si=45Or0LA8x_AtiDRR

Die Broschüre zu dem Altersbericht finden Sie hier.

Der gesamte Bericht kann hier heruntergeladen oder bestellt werden.

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Regelmäßige Zahnarztbesuche helfen nicht nur dem Gebiss, sondern auch dem ganzen Körper, gesund zu bleiben. Forschungen haben erwiesen, dass eine Parodontitis (ein fortschreitender Verlust des stützenden Gewebes der Zähne) das Risiko für weitere Krankheiten wie u.a. Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

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Darum ist es relevant, Zahnmedizin ernst zu nehmen und auch im hohen Alter konsequent zu verfolgen. Bislang werden jedoch kaum Hausbesuche im zahnmedizinischen Sinne angeboten, was zur Folge hat, dass Senior*innen sich hierfür mobil sein müssen. Ist dies nicht mehr gegeben, nimmt ihnen dies auch die Möglichkeit, ihre Zähne untersuchen und ggf. durch Zahnreinigungen u. ä. behandeln lassen zu können. Darüber hinaus sind etliche ältere Menschen auf Zahnersatz wie beispielsweise Prothesen angewiesen, wofür jedoch ebenfalls ein Gang in die Zahnarztpraxis notwendig ist.

Dies soll sich in der bayerischen Landeshauptstadt München nun ändern. Die Stadt hat gemeinsam mit dem Projektträger „Teamwerk – Zahnmedizin für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen“ ein Angebot entwickelt, das sämtliche Dienstleistungen des Zahnarztes von der Praxis auf die eigenen vier Wände verlegt. Es richtet sich insbesondere an pflegebedürftige und körperlich eingeschränkte Menschen, für die solche Hausbesuche eine erhebliche Entlastung darstellen.

„[…] Menschen mit Pflegebedarf sind oft nicht mehr selbst in der Lage, ihre Zähne und Zahnprothesen eigenständig zu reinigen. Gerade auch für diese vulnerable Patientengruppe muss die tägliche Zahnpflege abgesichert werden. Angepasste Hygienekonzepte und der Einsatz von besonderen Hilfsmitteln […] erleichtern dem betreuerischen Umfeld die tägliche Pflege. Auch der Zahnarztbesuch, gegebenenfalls am Bett des Betreuten oder auch in der Praxis, sollte bis in das hohe Alter eine Selbstverständlichkeit sein“, sagt Dr. Cornelius Haffner aus der München Klinik Harlaching, der das Projekt „Teamwerk“ leitet.

Gemeinsam mit Professor Dr. Falk Schwendicke, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, wird er am Mittwoch, dem 12. Februar 2025 von 18 bis 20 Uhr eine Online-Veranstaltung rund um das Projekt durchführen, die auch zeitgleich über die Relevanz von Zahnmedizin im hohen Alter aufklärt. Wer aus dem (zahn)medizinischen oder dem sozialarbeiterischen Bereich stammt, pflegende*r Angehörige*r ist oder das Angebot um die Hausbesuche selbst in Anspruch nehmen möchte, ist herzlich eingeladen, an diesem Infoabend teilzunehmen. Kostenfrei anmelden können Sie sich bis zum 11. Februar per E-Mail an fachstellen.gsr@muenchen.de.

„Mein großer Wunsch: Machen Sie sich schon frühzeitig Gedanken darüber, wie auch die Zahngesundheit bei Immobilität abgesichert werden kann.“ – so Dr. Haffners abschließender Appell.

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Vom 11. bis 15. November fanden im Rahmen der digitalen Woche der Initiative „Digitalpakt Alter“ Workshops zu den Themen mobile Lernangebote, digitale Angebote im Nahverkehr, Nachbarschaftsplattformen und nützliche Apps statt.

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Im Vorfeld informierten wir bereits über diese Workshops und hoben dabei die Vorteile hervor, die laut Veranstalter ein verbesserter digitaler Zugang für ältere Menschen bietet (s. Einleitung im Programmheft). Ein Schwerpunkt lag auf der Entwicklung intuitiv bedienbarer Apps im öffentlichen Nahverkehr, um auch weniger digital affine Menschen zu unterstützen.

Obwohl benutzerfreundliche Apps im ÖPNV wünschenswert sind, bleiben Unsicherheiten und Gewohnheiten auf individueller Ebene zentrale Hürden, die auch intuitive Anwendungen zunächst überwinden müssen. Ohne physische Ansprechpartner*innen, die individuell unterstützen, kann selbst die benutzerfreundlichste App ihr Ziel verfehlen.

Ein weiterer Hinderungsfaktor ist die regionale Infrastruktur. Solange in ländlichen Regionen kein ausreichender und flexibler ÖPNV existiert, sind die Menschen dort weiterhin auf das Auto angewiesen. Eine ausreichende ÖPNV-Infrastruktur bleibt entsprechend Voraussetzung, um Mobilität zu gewährleisten – ein Umstand, der nicht digital gelöst werden kann.

Gerade jene Regionen, die durch die demografische Entwicklung ein immer höheres Durchschnittsalter aufweisen werden, könnten aber stärker auf externe Hilfe angewiesen sein – sollten Freunde und Familie wegziehen. Digitale Mobilitätstools könnten hier einen wichtigen Baustein bilden - sollte die Infrastruktur vorhanden sein. Doch digitale Angebote bergen auch Risiken: Weniger persönliche Kontakte könnten zum Beispiel die Gefahr von Einsamkeit weiter verstärken.

In einem offenen Brief im Mai forderten AWO, BAGSO und BAG SELBSTHILFE in Bezug auf den Personennahverkehr einen analogen und barrierefreien Zugang zu BahnCard und Sparpreisen ohne Mehrkosten, barrierefreie Service-Schalter und die frühzeitige Einbindung von Bahnkund*innen in den Digitalisierungsprozess, um deren Bedürfnisse und Hürden besser zu berücksichtigen (hier unser Artikel zum Brief). Gerade die Forderung nach Einbindung spielt dabei eine wichtige Rolle, um die blinden Flecken der Digitalisierung zu erkennen und anzugehen.

Während der Bahn- und ÖPNV-Ausbau allerdings in den politischen Diskurs integriert sind, fehlt diese Dynamik bei den Autohersteller*innen. Zugleich werden Autos immer komplexer in ihrer digitalen Bedienung, wie ein Bericht der Tagesschau zur „Technik in Neuwagen“ zeigt. Dies führt zur nächsten Ambivalenz: Einerseits soll ein Umstieg auf Elektro- oder verbrauchseffiziente Autos gefördert werden, besonders in Regionen mit schwachem ÖPNV. Andererseits erschweren diese Fahrzeuge den Zugang für Menschen ohne digitale Affinität – ein Problem, das nicht nur ältere Personen betrifft.

Der Bedarf, älteren Menschen den digitalen Zugang zu erleichtern, wächst also auch beim Individualverkehr. Zugleich sind die Firmen in der Verantwortung, die Bedienung so zu gestalten, dass ältere Menschen und andere Gruppen nicht ausgeschlossen werden – nötigenfalls auch unter politischem Druck.

Solange es noch benutzerfreundlichere Gebrauchtwagen gibt, bleibt eine Ausweichmöglichkeit bestehen. Sollte jedoch die Nutzerfreundlichkeit neuer Fahrzeuge vernachlässigt werden, könnten ältere Menschen künftig allein durch technische Hürden in ihrer Mobilität eingeschränkt werden.

Der bessere digitale Zugang zur Mobilität für ältere Menschen umfasst somit drei grundlegende zentrale Fragen:

  1. Welche subjektiven Hürden, wie Ängste und Gewohnheiten, bestehen, und wie können sie überwunden werden?
  2. Welche infrastrukturellen und physischen Barrieren müssen beseitigt werden, damit digitale Tools überhaupt sinnvoll genutzt werden können?
  3. Wo ist persönlicher Kontakt aus sozialen Gründen weiterhin unerlässlich, auch wenn digitale Lösungen auf den ersten Blick effizienter erscheinen? (Zum Beispiel: Welche Risiken bergen digitale Angebote in Bezug auf Einsamkeit?)

All das betrifft sowohl die Digitalisierung der Mobilität als auch die Digitalisierung im Allgemeinen und führt zumindest kurzfristig immer wieder zu Ambivalenzen.

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Per Bus zu verreisen scheint, insbesondere mit Flugreisen verglichen, bequem, günstig und unkompliziert. Das macht das Busfahren unter Senior*innen besonders beliebt, die so auch im höheren Alter noch Reisen unternehmen können, ohne sich körperlich zu viel zuzumuten. Ein weiterer Vorteil liegt in der Organisation, die in der Regel vom Reiseunternehmen übernommen wird.

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Ursula Lenz, Mitarbeiterin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), bittet um Wünsche und Anmerkungen aller Art, die die Reise oder die Busfahrt selbst betreffen – eingereicht werden können Anregungen zu sämtlichen Aspekten, wie Verpflegung, Reiseleitung,  Programm oder auch Ausstattung der Busse.

Alle gesammelten Anliegen wird Lenz am 13. Januar 2025 auf dem 42. Tag der Bustouristik im Bremerhavener Fischbahnhof an zahlreiche Tourismusfirmen weiterleiten. Auf dieser Tagung werden unter Berücksichtigung des allgemeinen Wohlbefindens konzeptuell Überlegungen angestellt, welche Veränderungen es braucht, um die Nutzung von Reisebussen attraktiver zu gestalten.

Unternehmer*innen treffen dabei auf Vertreter*innen der Reisenden und sollen dabei in einen Dialog treten, der idealerweise die Interessen beider Seiten berücksichtigt. Gleichzeitig ist die Veranstaltung jedoch auch für alle Personen von Bedeutung, die geschäftlich ebenfalls durch Busreisen beeinflusst werden, so wie etwa Hotels, Restaurants oder auch Betreiber*innen von Sehenswürdigkeiten.

Da das eigene Auto für das Verreisen bereits jetzt immer häufiger stehengelassen wird und sich diesbezüglich eine Tendenz Richtung Öffentlichem Nahverkehr abzeichnet, sind Stimmen der Reisenden umso wichtiger, damit die eigenen Ansprüche im Urlaub entsprechend gedeckt werden können. Möchten auch Sie Vorschläge oder Wünsche für Ihre Reise mit dem Bus äußern, schreiben Sie eine E-Mail an lenz@wasrastetdasrostet.de. Alternativ können Sie hierfür auch die BAGSO unter der 0228 24 99 93 0 kontaktieren.

Zum Tag der Bustouristik werden hier die wichtigsten Informationen zusammengefasst, auch ein kostenloser Flyer steht zur Verfügung. Möchten Sie die Veranstaltung besuchen, nutzen Sie das Anmeldeformular.

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Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation (BAGSO) kritisiert die Forderungen des Bundesverkehrsministers, auf eine ‚Digital-only‘-Strategie zu setzen und in diesem Zuge öffentliche Dienstleistungen zukünftig ausschließlich online zugänglich zu machen und analoge Möglichkeiten abzuschaffen.

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Im Rahmen des Digital-Gipfels der Bundesregierung am 21. und 22. Oktober in Frankfurt hat der Bundesverkehrsminister Volker Wissing in einer Rede gefordert, aus der Digitalstrategie der Regierung zukünftig eine ‚Digital-only‘-Strategie zu machen: „Wir müssen analoge Parallelstrukturen konsequent abbauen und auf komplett digitale Prozesse setzen“. Dadurch sollen unter anderem Kosten eingespart und die Datenverfügbarkeit verbessert werden.

Dr. Regina Görner, Vorsitzende der BAGSO, kritisiert diese Forderung und weist darauf hin, dass kein Mensch „vom öffentlichen Leben oder gar von staatlichen Leistungen ausgeschlossen werden [darf], nur weil er kein Zugang zum Internet hat“. Insbesondere viele ältere Menschen nutzen das Internet gar nicht oder nur für einfach zu bedienende Angebote, sodass gerade komplexere Anforderungen, bspw. digitale Antragstellungen, für viele mit Hürden verbunden sind.

Aus diesen Gründen müsse man neben den digitalen Zugängen auch analoge Möglichkeiten zu sämtlichen öffentlichen Dienstleistungen aufrechterhalten und weiterhin ermöglichen. Da die begrenzte Nutzung digitaler Angebote von älteren Menschen oftmals mit fehlenden Kompetenzen zusammenhängt, plädiert die BAGSO außerdem für „wohnortnahe Lernorte in jeder Kommune, die digitale Kompetenzen vermitteln“.

Die vollständige Pressemitteilung der BAGSO finden Sie auf der Homepage.

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Obwohl Deutschland über eine gut ausgebaute Infrastruktur verfügt, die meisten Menschen in Besitz eines Führerscheins sind und in städtischen Gebiet Bus oder Bahn zur Verfügung stehen, sind viele Menschen im Alltag hauptsächlich zu Fuß unterwegs. Das ist nicht nur kostengünstig, sondern auch gesund.

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Seit fast 40 Jahren werden Fußgänger*innen und deren Interessen hierzulande durch den Fachverband Fußverkehr Deutschland – auch FUSS e.V. genannt – vertreten. Die Organisation stellt das Bindeglied zwischen Bürger*innen und Politik dar und setzt sich für einen stärkeren Ausbau sicherer und effektiver Fußwege ein, um das Gehen als Form der Mobilität einerseits zu fördern, andererseits aber auch attraktiver und sicherer zu gestalten.

FUSS. e.V ist Fachverband, Lobby und Bürgerinitiative zugleich und kann auf verschiedenen Ebenen agieren. Die Mitglieder sind in zahlreichen deutschen Städten aktiv und bringen konkrete Vorschläge und Gesetzesentwürfe hinsichtlich des Straßenverkehrs ein, leiten diese an die Kommunen weiter und sind ein wichtiger Akteur in der Stadtplanung, der oftmals vorgeworfen wird, zu wenig Fußwege auszubauen, sodass Passant*innen wiederholt Opfer von Verkehrsunfällen werden. Diese stellen im Straßenverkehr eine vulnerable Gruppe dar, insbesondere Kinder und ältere Menschen können Gefahren nicht immer richtig einschätzen.

Auf seiner Website hat der Verband diverse Studien und Quellen zusammengetragen, um auf die hohe Bedeutsamkeit der eigenen Füße als Verkehrsmittel hinzuweisen. Das Gehen wird auch aus anderen Gründen umworben, so u. a. aus Gründen der Nachhaltigkeit (da es weder Umweltverschmutzung noch Lärm verursacht). Zudem benötigen Fußgänger*innen deutlich weniger Platz als beispielsweise Autos, sodass die Kosten, die beim Bau von Fußwegen anfallen, deutlich unter den Kosten des Straßenbaus liegen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Einfachheit und Flexibilität des Laufens – dafür wird keine Ausbildung, kein Treibstoff und kein Fahrplan benötigt.

Auf der Homepage von FUSS e.V. erscheinen neben wissenswerten Informationen und Daten über das Gehen zu Fuß auch regelmäßig Übersichten zu geplanten Veranstaltungen sowie Neuigkeiten rund um die Mobilität im Sinne aller Fußgänger*innen. Neue Mitglieder, die sich für sichere Fußwege einsetzen wollen, können Kontakt mit der Ansprechperson aus der Stadt oder dem Bundesland aufnehmen. Zur Übersicht aller Standorte von FUSS e.V. gelangen Sie hier.

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Im Rahmen der digitalen Woche der Initiative ‚Digitalpakt Alter‘ finden von 11. bis 15. November verschiedene Workshops und Vorträge statt, an denen Sie kostenlos teilnehmen können. Themen sind unter andere anderem mobile Lernangebote, digitale Angebote im Nahverkehr, Nachbarschaftsplattformen und nützliche Apps.

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Digitale Anwendungen und Technologien bieten gerade für ältere Menschen Möglichkeiten, trotz eingeschränkter Mobilität an sozialen Aktivitäten und gesundheitlicher oder medizinischer Betreuung teilzunehmen. Dadurch kann die Lebensqualität unterstützt und verbessert werden. So können Bewegungs- oder Trainingsprogramme, die digital abgerufen werden können, körperliche Aktivität in den eigenen Wänden ermöglichen. Ein anderes Beispiel ist die Entwicklung benutzerfreundlicher Bedienungsmöglichkeiten von Apps im Bereich des Öffentlichen Nahverkehrs.

Über fünf Tage hinweg sollen in der digitalen Woche nun weitere Ideen und Möglichkeiten rund um digitale Mobilität vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Die Vorträge und Workshops werden von verschiedenen Expert*innen durchgeführt und sollen zum Nachdenken und Diskutieren anregen sowie den Teilnehmer*innen den Austausch untereinander ermöglichen.

Die Woche beginnt mit einer Auftaktveranstaltung am Montag, den 11.11.2024 von 11-12.30 Uhr, zum Thema „Digital.Mobil.Unterwegs: Wohin geht die Reise im Alter?“.

Daraufhin folgen über die Woche verteilt zum Beispiel Workshops zu „Mobile Lernangebote“, „Mobil bleiben im Nahverkehr“; „Mobil bleiben in der eignen Wohnung“ oder „Quartiers-Websites und Nachbarschaftsplattformen“.

Zum Ende der Woche gibt es am Freitag, den 15.11.2024 von 11-12.30 Uhr, einen gemeinsamen Abschluss mit kurzen Impulsen und Mitmach-Aktionen.

Die Veranstaltungen richten sich an Personen, die haupt- oder ehrenamtlich mit älteren Menschen arbeiten, an Interessenvertretungen, an Mitarbeitende aus Kommunen und an Forscher*innen.

Alle Veranstaltungen finden über das Online Tool Zoom statt.  Weitere Informationen, auch zur Anmeldung, finden Sie auf der Homepage des DigitalPakt Alter sowie im Programmheft.

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Das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) weist auf neue Erkenntnisse zu Lebensformen von älteren Menschen hin. Immer mehr Personen, die in einer Partnerschaft sind, leben in getrennten Haushalten. Diese Konstellation wird auch als ‚Living-Apart-Together‘ bezeichnet, was übersetzt so viel wie ‚räumlich getrennt – zusammenlebend‘ bedeutet.

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Im Rahmen des Deutschen Alterssurveys (DAS), einer repräsentative Quer- und Längsschnittstudie, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, wurden Menschen ab 43 Jahren nun dazu befragt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass rund 6 % der Befragten in dieser Konstellation leben. Von diesen Personen, die in einer ‚Living-Apart-Together‘-Partnerschaft leben, haben in der Befragung weiterhin über die Hälfte (54,7 %) angegeben, dass sie gerne in einem gemeinsamen Haushalt mit dem Partner oder der Partnerin leben würden.

Interessant ist dabei eine Unterscheidung nach verschiedenen Altersspannen, denn es zeigt sich, dass bei den Befragten von 43 bis 65 Jahren 61,7 % einen gemeinsamen Haushalt bevorzugen würden, wohingegen es bei den Befragten ab 66 Jahren lediglich 20,2 % sind, also rund jede fünfte Person.

Der Unterschied kann zum Beispiel daher kommen, dass Personen aus der Gruppe der ab 66-jährigen Menschen bereits seit langer Zeit in derselben Umgebung wohnen und dort nicht wegziehen wollen. Außerdem haben sie sich möglicherweise an den Alltag und diese Lebensform gewöhnt, wenn sie schon länger so leben.

Weitere Informationen und detaillierte Ergebnisse zu der Untersuchung finden Sie auf der Website des DZA. Eine Pressemitteilung dazu finden Sie hier.

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Mit einer Forderung zur Digitalisierung richtet sich die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), die AWO, die BAG-Selbsthilfe und 25 weitere Organisationen in einem offenen Brief an Bahnvorstand und den Bundesminister für Digitales und Verkehr:

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„Mobilität bedeutet gesellschaftliche Teilhabe. Öffentliche Mobilität muss daher niedrigschwellig angeboten werden und von allen gut nutzbar sein – auch von Menschen, die keinen Internetzugang haben oder aus anderen Gründen digitale Angebote nicht nutzen können oder wollen.“

Dabei beziehen die Unterzeichner*innen explizit keine Position „gegen eine Digitalisierung“. Stattdessen geht es darum, bei der Digitalisierung nicht in eine Diskriminierung von Menschen abzurutschen, die aus verschiedenen Gründen keinen Zugang zur digitalen Welt haben.

Bereits im März hatte die Bahn angekündigt, dass ab dem 09.06.2024 keine weiteren BahnCards in physischer Form ausgegeben würden. Wie die Tagesschau mit Bezug auf die Bahn berichtet, betrifft das rund 5,1 Millionen Nutzer*innen. Zwar würden die existierenden Karten noch ihre Gültigkeit behalten, allerdings wären sie bei Verlust oder Ablauf nur noch digital abrufbar. Zwar bietet die Bahn die Möglichkeit, die Karte auszudrucken, jedoch benötigen die Kund*innen laut BAGSO auch hierfür ein digitales Kundenkonto und eine E-Mail-Adresse. Hinzu kommt, dass „bereits seit Oktober 2023 […] Sparpreis-Tickets nicht mehr als klassische Papierfahrkarten ohne E-Mail-Adresse oder Mobilnummer verkauft [werden]“.

Auch wenn der Brief es nicht genauer ausführt, spielt dabei nicht nur das Alter eine Rolle. Auch Faktoren wie Einsamkeit, das soziale Netz oder ob es sich um eine Person mit Behinderung handelt, führen zur Gefahr einer multiplen Diskriminierung. Es geht also keineswegs nur darum, ob es weiterhin Ticketautomaten geben soll, sondern dass Personen über den reinen digitalen Zugang zu Sparangeboten systematisch von diesen ausgeschlossen werden.

Die Unterzeichner des Offenen Brief fordern deshalb:

  • einen analogen und barrierefreien Zugang zu BahnCard und Sparpreisen ohne Mehrkosten
  • barrierefreie Service-Schalter
  • frühzeitige, vollständige und verständliche Information der Bahnkund*innen über Änderungen bei Dienstleistungen und Angeboten
  • frühzeitiges Einbeziehen der Bahnkund*innen in den Digitalisierungsprozess, um Bedarfe und Hürden zu erkennen und zu berücksichtigen

Auch wenn es beim jetzigen Übergang nicht gelungen ist, bleibt abzuwarten, ob die Bahn sich auf Verbesserungen einlässt und wie die anderen Verkehrsverbünde ihre Digitalisierung gestalten werden.

Dabei handelt es sich keineswegs nur um einen politischen Streit, sondern um explizite rechtliche Ansprüche auf Grundlage des Antidiskriminierungsgesetzes (AGG). Wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes explizit ausführt, ist jede Kund*in durch das AGG geschützt, sofern es sich bei dem Kaufvertrag um ein „Massengeschäft“ handelt. Dazu zählen „[…] Verträge des täglichen Lebens wie […] die Nutzung von Verkehrsmitteln. Die Produkte bzw. Dienstleistungen werden standardisiert angeboten. Der Vertrag wird grundsätzlich mit allen Kund*innen geschlossen, sofern diese zahlungswillig sind“. All das trifft auf BahnCard und Sparangebote der Bahn zu.

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