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Lebenslanges Lernen

Bei der Auseinandersetzung um Armut im Alter, von der insbesondere Frauen bedroht sind, fällt hin und wieder der Begriff „Gender Pension Gap“. Geläufiger ist der sogenannte „Gender Pay Gap“. Doch was meinen die Begriffe eigentlich?

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Kürzlich haben wieder zahlreiche Organisationen den Weltfrauentag am 8. März zum Anlass genommen, über die Ungleichheit der Einkommen zwischen Frauen und Männern aufzuklären. Sie fordern unter anderem die Überwindung des "Gender Pay Gap", also der Lücke zwischen dem Lohn im Vergleich der Geschlechter. Ausgerechnet auf einen Tag zuvor fiel bereits der sogenannte "Equal Pay Day". Bis zu diesem Tag arbeiten Frauen mit Blick auf die Lohnlücke statistisch gesehen umsonst. Knapp 18 Prozent verdienen Frauen weniger als Männer, im Durchschnitt erhalten weibliche Arbeitnehmerinnen 4,31 Euro weniger Stundenlohn (brutto) als ihre männlichen Kollegen.

Nun liegt es nahe, dass Frauen, die im Erwerbsleben deutlich weniger Gehalt beziehen, auch im Alter von niedrigeren Renten betroffen sind. Und da kommt der Begriff des Gender Pension Gap ins Spiel. 2021 erhielten Frauen fast ein Drittel geringere Alterseinkünfte als Männer, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Frauen, die 65 Jahre und älter waren, bezogen in dem Jahr Alterseinkünfte in Höhe von 17 814 Euro brutto im Jahr. Bei Männern dieser Altersgruppe waren es hingegen 25 407 Euro brutto.

Noch drastischer fällt die Rentenlücke aus, wenn Einkünfte aus Hinterbliebenenrenten abgezogen werden. 29 Prozent der Frauen ab 65 Jahren haben im Jahr 2021 Leistungen aus dieser Rentenart erhalten. Dabei handelt es sich allerdings um sogenannte abgeleitete Ansprüche, die Höhe hängt also von den Rentenansprüchen des verstorbenen Partners ab. Wird der Gender Pension Gap um die Ansprüche aus einer Hinterbliebenenrente bereinigt, liegt dieser sogar bei über 42 Prozent.

Die Ursachen dafür sind vielfältig. Neben der ohnehin schlechteren Bezahlung im Erwerbsleben (Gender Pay Gap) sind Frauen zudem häufiger in Teilzeit beschäftigt, nehmen häufiger als Männer Auszeiten für Erziehungs- und Pflegetätigkeiten und sind seltener in gut bezahlten Führungspositionen zu finden. Eine Folge der niedrigen Rentenansprüche ist die höhere Armutsgefährdungsquote von Frauen. Mehr als jede fünfte Frau ab 65 Jahren ist von Armut bedroht. Bei Männern dieser Altersgruppe fällt die Zahl mit 17,5 Prozent erwartungsgemäß niedriger aus.

Mit einem Ende der ungleichen Alterseinkünfte ist alsbald nicht zu rechnen. „Auch bei den aktuell Erwerbstätigen ist für die Zukunft ein geschlechtsspezifisches Gefälle bei den Alterseinkünften zu erwarten“, prognostiziert das Statistische Bundesamt. „Dafür spricht unter anderem die unterschiedliche Teilzeitquote von Männern und Frauen. Hier schlagen sich Geschlechtsunterschiede besonders deutlich nieder“.

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Die Freie Hansestadt Bremen hat Mitarbeitende aus mindestens 16 Behörden eingeladen, sich zum Thema Demenz in einem Kompaktkurs schulen zu lassen.

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Zurückzuführen ist das Angebot im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements auf die Initiative der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz. Durchgeführt wurde der „Kompaktkurs Demenz“ am 10. März 2023 durch die Koordinierungsstelle der Demenz Partner Initiative der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG).

„Demenzerkrankungen treten nicht nur im höheren Lebensalter auf, in Deutschland leben mehr als 100.000 Menschen unter 65 Jahren mit einer Demenz. Entsprechend kann Demenz auch bei Kolleginnen oder Kollegen am Arbeitsplatz eine Rolle spielen“, heißt es in einer Pressemeldung der DAlzG. Dabei weist der Verband auch darauf hin, dass immer mehr Beschäftigte Pflegeverantwortung in der eigenen Familie übernehmen. Unternehmen und Institutionen würden von einer auf die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ausgerichteten Personalpolitik nicht nur die Mitarbeiter*innenzufriedenheit verbessern. Auch die Wettbewerbsfähigkeit und damit einhergehende Attraktivität für zukünftiges Personal ließe sich durch die Familienfreundlichkeit steigern.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass die Senate der Freien Hansestadt Bremen hier so ein deutliches Signal setzen“, begrüßt daher DAlzG-Geschäftsführerin Saskia Weiß die in Bremens Behörden angebotene Schulung. „Um das Thema Demenz auch in Arbeitszusammenhängen anzugehen, braucht es eine Enttabuisierung des Themas, personalpolitische Konzepte sowie konkrete Entlastungsangebote für Mitarbeitende. Die Möglichkeit der Teilnahme an dem digitalen Kompaktkurs Demenz für alle Interessierten ist hier ein wichtiger Baustein.“ Insgesamt 73 Interessierte aus mehr als 16 Behörden haben laut Angaben der Alzheimer-Gesellschaft grundlegende Informationen rund um das Krankheitsbild Demenz erhalten. Vermittelt worden seien darüber hinaus auch Tipps zur Kommunikation und zum Umgang mit Menschen mit Demenz.

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Seit Wochen erreichen uns Bilder hunderttausender Protestierender in Frankreich. Grund dafür ist eine umstrittene Rentenreform. Manchmal lohnt sich ein Blick in unsere Nachbarstaaten, die Debatte um ein späteres Renteneintrittsalter nimmt schließlich auch hierzulande an Fahrt auf.

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Obwohl hunderttausende Menschen – die Gewerkschaft CGT spricht bei den Protesten vom vergangenen Wochenende von über einer Million Teilnehmer*innen im ganzen Land – seit einiger Zeit regelmäßig auf die Straße gehen, hat die umstrittene Reform eine erste große Hürde genommen: Der Senat (das Oberhaus des französischen Zweikammernparlaments) hat den Plänen zur Rentenreform zugestimmt. In den kommenden Tagen könnte das Vorhaben damit endgültig verabschiedet werden.

Die Reform sieht eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre vor. Im Zuge der Reform soll auch die Mindestbeitragsdauer für eine abschlagsfreie Rente von 41,5 auf 43 Jahre verlängert werden. Denn trotz offiziellem Renteneintrittsalter mit 62 Jahren arbeiten schon jetzt viele Menschen in Frankreich deutlich länger. Die Mindestbeitragsdauer ist entscheidend, erst wenn diese erreicht ist, kann der Ruhestand ohne Abschläge angetreten werden. Erst mit 67 Jahren ist nach geltendem Recht unabhängig von der Einzahldauer ein Renteneintritt ohne Abzüge möglich – das soll beibehalten werden.

Über die Rentenreform ist nicht in erster Lesung in der Nationalversammlung (dem Unterhaus des Zweikammernparlaments) abgestimmt worden, da es ein beschleunigtes Verfahren im Parlament gegeben hat. So wurde der Entwurf direkt an den Senat weitergegeben, der mit 195 zu 112 Senator*innen bei 37 Enthaltungen für das Vorhaben votiert hat. Auch wenn das Gesetz noch durch die Nationalversammlung bestätigt werden muss, gilt die Senatszustimmung als erster Erfolg für die Regierung von Emmanuel Macron im Hinblick auf die Durchsetzung der Rentenpläne. Am Mittwoch soll eine Kommission zusammengesetzt werden, um einen Kompromiss zwischen Senat und Nationalversammlung zu finden. Endgültig verabschiedet werden könnte die Rentenreform dann am Donnerstag.

Gewerkschafter*innen hierzulande fürchten, die Pläne der französischen Regierung könnten auch in Deutschland zum Vorbild werden. „Die Pläne der Regierung von Emmanuel Macron sind bedrohlich für die Menschen in Frankreich und dürfen nicht zu einem weiteren schlechten Beispiel für die Lösung angeblicher Probleme mit den Altersrenten in anderen Ländern, vor allem aber auch in Deutschland werden“, wird der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke im Januar in einer Pressemitteilung der Dienstleistungsgewerkschaft zitiert.

Tatsächlich werden auch in Deutschland Stimmen lauter, die eine Anhebung des Rentenalters bevorzugen. Meist wird dabei auf dem demografischen Wandel verwiesen – als Lösung blieben entweder Rentenkürzungen oder Beitragserhöhungen. So konnte man in der aktuellen Ausgabe der "ZEIT" (Ausgabe Nr. 11 vom 9. März 2023) in zwei Leitartikeln zum Thema Ruhestand lesen, dass „entweder die Jungen mehr an die Alten abgeben oder die Alten mit weniger auskommen“ müssten. Von einer „Armee der Alten“ ist dort die Rede, die „essen, trinken, verreisen, oder in Theater gehen wollen.“ Es sei Zeit für eine „Reberuflichung der Rente“ und das festgeschriebene Renteneintrittsalter in Deutschland wird unter anderem als „eine gewaltige volkswirtschaftliche Verschwendung“ betrachtet.

In diesen Rentendebatten wird aber kaum noch über Umverteilung oder Steuergerechtigkeit diskutiert. „Wer die Diskussion um die Anpassung der Altersrenten auf rein demografische Fragen verengt, untergräbt das Umlagesystem, stellt die Sicherheit der Renten in Frage und weicht der überfälligen Verteilungsdebatte aus“, so der ver.di-Vorsitzende weiter, der mahnt, „endlich auch die starken Schultern“ einen angemessenen Beitrag leisten zu lassen.

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Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), die die Bundesregierung berät, stellt eine deutlich geringere Digitalkompetenz älterer Menschen fest und empfiehlt, digitale Teilhabe durch staatliche Maßnahmen zu verbessern. Andernfalls blieben Potenziale ungenutzt.

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„Die voranschreitende Digitalisierung setzt ein Mindestmaß an Digitalkompetenz für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben voraus“, hält die Expertenkommission in ihrem Jahresgutachten 2023 fest. „Gelingt es, die Digitalkompetenzen Älterer zu stärken und kontinuierlich weiterzuentwickeln, so werden sie auch innovative digitale Produkte und Dienstleistungen, z.B. im Gesundheits- und Pflegesystem, nachfragen und entsprechend länger sozial eingebunden leben können.“ Allerdings sei die Digitalkompetenz Älterer deutlich geringer als bei Jüngeren.

Das Potenzial sei groß, argumentiert EFI. Spracherkennung und Smart-Home-Technologien, Telemedizin oder digitale Medien werden als Beispiele herangeführt. „Um diese innovativen Angebote zu nutzen, bedarf es aber eines flächendeckenden Zugangs zu digitalen Infrastrukturen wie Breitband und 5G-Netzen sowie ausreichender digitaler Kompetenzen der Nutzenden.“ Rund die Hälfte der 65- bis 75-Jährigen würden der Aussage zustimmen, dass sie von der Digitalisierung profitieren. Ab 76 Jahren seien das nur noch 24 %.

Um die digitale Teilhabe älterer Menschen an einer digitalisierten Wirtschaft und Gesellschaft zu verbessern, seien neben dem Breitbandausbau auch systematische Förderangebote erforderlich, so die Kommission. Auch beim Thema der öffentlichen Verwaltungs-Digitalisierung seien umfassende Unterstützungsangebote empfehlenswert, bei der der Erwerb von Digitalkompetenzen im Vordergrund stehen solle. Andernfalls käme es zu einer weiter zunehmenden Ausgrenzung älterer Menschen.

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Im Rahmen des DigitalPakt Alter werden sogenannte Erfahrungsorte gefördert, in denen ältere Menschen bei der Anwendung digitaler Geräte unterstützt werden sollen. Auch in diesem Jahr sollen 50 neue Erfahrungsorte hinzukommen, noch bis zum 10. März können sich Vereine oder Initiativen auf eine Förderung bewerben.

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Im Frühjahr 2021 haben BAGSO – die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen – und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) den DigitalPakt Alter ins Leben gerufen. Ziel des DigitalPakts ist die Stärkung gesellschaftlicher Teilhabe und dem Engagement älterer Menschen in Zeiten der Digitalisierung. Inzwischen gibt es eine Reihe von Partnerorganisationen sowie vielfältige Maßnahmen, mit denen die Digitalkompetenzen gestärkt werden sollen.

Teil der Initiative sind die Erfahrungsorte, in denen ältere Menschen vor Ort Informationen und Unterstützung erhalten können. Gestartet ist der DigitalPakt Alter 2021 mit 100 dieser Anlaufstellen, im vergangenen Jahr kamen bereits 50 weitere hinzu. Auch in diesem Jahr sollen 50 neue Erfahrungsorte entstehen. Vereine und Initiativen können sich auf eine Förderung bewerben. Die Bewerbungsfrist läuft seit Anfang Februar und endet am 10. März 2023. Kommerzielle Akteure und Privatpersonen sind für eine Förderung ausgeschlossen.

Die Förderung besteht aus einer finanziellen Unterstützung von 3.000 Euro je Initiative und aus geeigneten Materialien für die Lernbegleitung. Mit einem Kurzkonzept können sich Akteure in einem von fünf Handlungsfeldern (Wohnen; Mobilität; Gesundheit und Pflege; Quartiers- und Sozialraumentwicklung; Soziale Integration) bewerben. Bis Anfang April erfolgt die Auswahl der Bewerbungen.

Mehr Informationen finden Sie hier.

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Im zurückliegenden Sommer haben wir Sie auch auf diesem Portal auf die Umfrage „Leben ohne Internet“ hingewiesen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) hat nun die Ergebnisse der Studie veröffentlicht.

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„Leben ohne Internet – geht’s noch?“ hat die BAGSO ihre Umfrage genannt, an der von Mai bis Juli 2022 mehr als 2.300 Menschen ab 60 Jahren teilgenommen haben. Ziel der Studie war es, ausfindig zu machen, mit welchen Problemen Menschen ohne Internet konkret zu kämpfen haben. Mit Hilfe einer solchen Umfrage könne man „bestehende Probleme sammeln und uns gemeinsam für gute Lösungen einsetzen“, hieß es damals von dem bundesweiten Dachverband von Interessenvertretungen der Senior*innen.

Inzwischen hat die BAGSO die Ergebnisse der Befragung in Form eines rund 50-seitigen Berichts veröffentlicht. Die Studie gibt einen Einblick in Erfahrungen von Ausgrenzung älterer Menschen ohne Internetzugang. „Die große Resonanz auf die Umfrage hat uns überrascht – und sie hat gezeigt, wie drängend das Problem ist“, reagiert die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner in einem Vorwort auf die mehr als 2.300 Teilnehmenden. „Die Erkenntnisse aus der Umfrage bieten die Möglichkeit, die besonders problematischen digitalen Barrieren zu identifizieren“, so Görner weiter.

Zentrale Erkenntnis der Studie ist, dass Ausgrenzungserfahrungen in nahezu allen Lebensbereichen anzutreffen sind. Die Teilnehmer*innen, die im Durchschnitt 73 Jahre alt waren, sollten im Rahmen der Befragung den Grad der erfahrenen Einschränkungen in neun Bereichen (z.B. Suche nach Informationen; Post- und Bankgeschäfte; Mobilität und Reisen) angeben.

Mindestens in einem der Bereiche berichten 91 Prozent der Befragten von Einschränkungen. In 4 bis 9 Bereichen eingeschränkt zu sein erleben 60 Prozent der Befragten. „Insbesondere Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Finanzamt stellten die Betroffenen vor große Herausforderungen“, heißt es im Ergebnisbericht. Doch auch bei Bankgeschäften werden häufig Barrieren geschildert: „Der Umstieg auf Online-Dienste in Verbindung mit dem Wegfallen von Bankfilialen bereitet den Betroffenen im Alltag Probleme.“

Welche Barrieren konkret genannt werden, ist dem Ergebnisbericht auch anhand immer wieder eingebauter Zitate der Befragten eindrücklich zu entnehmen. Die Studie will insgesamt aber auch als Aufruf verstanden werden: „Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sind dazu aufgerufen, die digitale Exklusion älterer Erwachsener wahrzunehmen und digitale wie nicht-digitale Lösungen zu entwickeln oder aufrechtzuerhalten, damit ein selbstbestimmtes und autonomes Leben bis ins hohe Alter möglich bleibt.“

Hier können Sie den Bericht herunterladen.

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Von 2018 bis 2022 sind im Rahmen des Projekts „Digital-Kompass plus: Internetlotsen vor Ort und im Netz stärken“ insgesamt 100 Standorte eingerichtet worden, an denen Senior*innen Angebote für einen erleichterten Weg in die digitale Welt unterbreitet wurden. Die Abschlussevaluation zeigt: Das Projekt wirkt und auch Nutzer*innen ziehen eine positive Bilanz.

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Das Projekt „Digital-Kompass“ wurde von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. (BAGSO) und Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) umgesetzt. Die Evaluation des Projekts hat das Institut für Sozialökonomische Strukturanalysen (SÖSTRA) übernommen. Der nun vorgelegte Abschlussbericht zieht eine Gesamtbilanz der Digital-Kompass-Standorte.

Die Auswertung zeigt, dass auch aus Perspektive der Nutzer*innen eine positive Bilanz gezogen wird. „Für sie war ein Lernformat von Interesse, das nicht zu viele Kenntnisse, sondern vor allem Interesse am Thema voraussetzte, sehr praxisorientiert angelegt war, sich auf das Wesentliche konzentrierte und Tempo und Druck aus dem Lernprozess herausnahm“, heißt es in dem Bericht. Die Besucher*innen würden das genutzte digitale Angebot auch anderen Menschen weiterempfehlen.

Doch auch die befragten Standorte schätzen ihr Wirken in der großen Mehrheit als erfolgreich ein. Schwierigkeiten, die einen künftigen Handlungsbedarf aufzeigen, sind der Bilanzierung zufolge:

  • „die gewünschte Anzahl an Internetlotsinnen und -lotsen akquirieren zu können,
  • unzureichende (bezahlte) Personalkapazitäten für die Koordinierung des Standortes,
  • eine mangelhafte technische Ausstattung – trotz einer guten Internetanbindung – sowie
  • eine Anbindung an die und Zusammenarbeit mit der Kommune, die als ausbaufähig erachtet wird.“

Der Bericht zeigt darüber hinaus, dass das bisher Erreichte auch zukünftig Bestand haben dürfte. So geben 9 von 10 Standorten an, auch nach Auslaufen des geförderten Projekts die Arbeit fortzusetzen.

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Die Zahl der Seniorenstudierenden ist im Zuge der Corona-Pandemie um die Hälfte zurückgegangen. Das diskutierte das Deutsches Netzwerk der Interessenvertretungen von Senior-Studierenden (DENISS e.V.) bei ihrer Jahresversammlung im Juli. Der Interessenverband sieht unter anderem durch die Hürden der digitalen Lehre eine Diskriminierung älterer Menschen.

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Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg öffneten sich Universitäten in Deutschland auch für die Erwachsenenbildung. Die erste „Universität des Dritten Lebensalters“ wurde allerdings 1973 in Toulouse (Frankreich) gegründet. In Deutschland entwickelten sich entsprechende Modellprojekte eines „Seniorenstudiums“ erst in den achtziger Jahren. Was teilweise über ein Gasthörerstudium begann, entwickelte sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu Seniorenstudiengängen mit eigenen Angebotsprofilen.

DENISS sieht sich als Interessenvertretung von Senior*innen, die einem Studium nachgehen. Nach pandemiebedingter zweijähriger Unterbrechung hat sich das Netzwerk im Juli dieses Jahres getroffen und die Situation der vergangenen zwei Jahre kritisch beleuchtet: Die Zahl der Seniorenstudierenden sei um etwa 50 % zurückgegangen. Das führt die Interessenvertretung einerseits auf die Hürden zurück, die insbesondere für ältere Menschen im Zuge der Umstellung auf digitale Lehre entstanden sind. Andererseits hätten sich auch die Zulassungsbedingungen für Seniorinnen und Senioren erheblich verschlechtert. Das Netzwerk sieht darin eine weitere Diskriminierung älterer Menschen.

Diese Entwicklung stehe im Widerspruch zu den Beteuerungen der Politik, älteren Menschen einen niedrigschwelligen Bildungszugang ermöglichen zu wollen, was jedoch gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine bedeutende Aufgabe sei. „Bereits früher hat DENISS die Forderung aufgestellt die Zugangsvoraussetzung zu den Hochschulen für Gasthörer und Seniorenstudierende zu vereinheitlichen, Beschränkungen des Lernangebotes aufzuheben und auch den Rentnern ein zahlbares Bildungsangebot zu ermöglichen“, heißt es in der Pressemitteilung von DENISS.

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Im Juni wurde der Nationale Bildungsbericht 2022 vorgestellt. Dieser beleuchtet Bildung in nahezu allen Lebensphasen: Frühe Bildung, Hochschulbildung, Weiterbildungen im Erwachsenenalter und vieles mehr. Was fehlt: Bildung im Alter. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) kritisiert das und fordert eine Ausweitung der Bildungsberichterstattung.

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„Bildung im Alter“ – inzwischen zumindest in der Fachdiskussion immer häufiger als Schlagwort zu finden (zum Beispiel hier) – findet sich als Begrifflichkeit kein einziges Mal in dem mehr als 400 Seiten umfassenden Nationalen Bildungsbericht 2022, der im Juni veröffentlicht wurde. Nun kann man denken, dass der Inhalt, der sich dahinter verbirgt, möglicherweise unter einem anderen Stichwort behandelt wird. Allerdings findet sich auch unter dem Suchbegriff „Rentner“ (als Suchbegriff nicht geschlechtergerecht formuliert) nur folgender Satz: „Rentner:innen oder anderweitig Nichterwerbstätige nehmen deutlich seltener an organisierten (formalen oder non-formalen) Bildungsaktivitäten teil.“ Immerhin findet sich dafür zwölf Mal das Wort „Senioren“ in dem Dokument – allerdings ausschließlich im Namen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Die BAGSO, die sich als Interessensverband der älteren Generation(en) versteht, kritisiert die Nichtbeachtung von Bildung im Alter in der Nationalen Bildungsberichterstattung. Der Bericht befasse sich im Wesentlichen nur mit Bildung bis zum Ende der Erwerbstätigkeit – und das, obwohl der Bericht für sich in Anspruch nehme, das gesamte Bildungssystem in Deutschland systematisch abzubilden. „Diese kolossale Fehleinschätzung ist Ausdruck dafür, dass Bildung im Alter bisher nicht als bildungs- und gesellschaftspolitisch relevante Aufgabe erkannt und ernst genommen wird“, schlussfolgert Dr. Regina Görner, die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft. „Weil der Bericht die Bildung im Alter nicht thematisiert, bietet er auch keine Grundlage für politisches Handeln“, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung der BAGSO.

Der Bericht selbst weist an einer Stelle jedoch auch auf die schlechte Datenlage hin: „Zur Bildungsbeteiligung Älterer und insbesondere von Personen über 69 Jahren stehen nur wenige aktuelle Daten zur Verfügung, zumal diese Personengruppe in den gängigen Monitoringstudien kaum erfasst wird.“ Die BAGSO fordert in diesem Zusammenhang, einen regelmäßigen bundesweiten Survey zu Bildung im Alter einzurichten, um diese in der zukünftigen Berichterstattung angemessen darstellen zu können. „Betrachtet werden müssen dabei nicht nur formale, sondern auch non-formale und informelle Bildungsaktivitäten bis ins höchste Alter.“

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Im Rahmen der Hochaltrigkeitsstudie D80+ ist der neunte Kurzbericht erschienen. Er behandelt die Wertvorstellungen und Wünsche der Über-80-jährigen in Deutschland zu der eigenen Lebenssituation und das gesellschaftliche Zusammenleben. Zentrales Ergebnis: Die meisten Älteren wollen sicher und selbstbestimmt leben.

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„Werthaltungen hochaltriger Menschen und ihre Wünsche für die eigene Lebenssituation und das gesellschaftliche Zusammenleben“ ist der Titel des Kurzberichts, der im Juli erschienen ist. Es ist der neunte Bericht dieser Art, jede Publikation beschäftigt sich mit einem Thema. Bei den Ergebnissen handelt es sich um die aufbereiteten Daten der bundesweiten Studie „Hohes Alter in Deutschland (D80+)“, in deren Rahmen zwischen November 2020 und April 2021 über 10.000 Menschen ab 80 Jahren zu ihrer Lebenssituation befragt wurden.

Laut dem vorliegenden Bericht geben 94% der Befragten an, dass es für sie wichtig sei, eine sichere Umgebung zu haben. Für 90% sei wichtig, selbstbestimmt handeln zu können, Traditionen zu achten spiele für 85% eine bedeutende Rolle und 83% wollen sich um die Natur und Umwelt kümmern. Macht und Prestige gaben laut Kurzbericht nur 12% als wichtige Wertvorstellung an.

Viele Hochaltrige seien mit ihrem Leben zufrieden. Über zwei Drittel geben allerdings an, „Gefühle von Anomie“ zu haben – also das Empfinden, dass ihre Werte nicht mehr zur modernen Gesellschaft passten. „Es gehört wohl zum Leben dazu, wenn viele von ihnen das Gefühl haben, dass ihre Wertvorstellungen nicht mehr mit denen der Gesellschaft übereinzustimmen scheinen“, ordnet die Bundesseniorenministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) die Ergebnisse des Berichts ein. „Umso wichtiger erachte ich das Miteinander zwischen jungen und alten Menschen und die gegenseitige Unterstützung, die sich viele der über 80-Jährigen für die Bewältigung ihres Alltags wünschen. Hierfür helfen Ideen, Angebote und Räume für unser Miteinander“, so die Ministerin weiter. Deshalb fördere die Regierung beispielsweise Mehrgenerationenhäuser oder den DigitalPakt Alter, der digitale Begegnungen ermögliche.

Die Hochaltrigkeitsstudie D80+ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) über einen dreijährigen Zeitraum gefördert und vom Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) und dem Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres) durchgeführt. Die Abschlusstagung wird am 17. Oktober 2022 in Berlin stattfinden.

Ausgangspunkt der Studie war unter anderem die Feststellung, dass es bislang kaum Erkenntnisse über das hohe Alter in Deutschland gegeben habe – und das vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft. „Eine gute Datenlage ist jedoch notwendig“, heißt es auf der Internetseite von ceres. „Zum einen, um den besonderen Unterstützungsbedarfen im hohen Alter zukünftig besser gerecht werden zu können. Zum anderen, um Lösungsansätze für sozialpolitische Herausforderungen wie der sozialen Sicherung im Alter sowie im Hinblick auf eine Generationengerechtigkeit entwickeln zu können.“

Den rund 30-seitigen Bericht können Sie hier herunterladen.

Hier gelangen Sie zur Pressemitteilung des BMFSFJ.

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