Weiterlesen Am 7. Dezember laden das Forum Gemeinschaftliches Wohnen, das Sozialministeriums Rheinland-Pfalz und die Landesberatungsstelle Neues Wohnen zu der Veranstaltung ein, die im Kulturzentrum Mainz stattfindet und online im Livestream übertragen wird. Die Fachtagung richtet sich an zivilgesellschaftliche Initiativen, Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung, Wohnungs- und Pflegewirtschaft und andere Engagierte und soll Gelegenheit bieten, richtungsweisende Projekte kennenzulernen. Dazu heißt es in der Einladung zur Veranstaltung: „Bundesweit finden sich gute Beispiele, die zeigen, wie gemeinnützige Organisationen und Initiativen, auch im Verbund mit den Kommunen, in ländlichen Räumen generationengerechte Wohnumfelder entwickeln und Wohnperspektiven für pflege- und unterstützungsbedürftige Menschen schaffen können.“ Zu den Neuen Wohnformen, die sich als Impulsgeber auf der Fachtagung präsentieren, gehört auch das interkulturelle Generationendorf Hitzacker Dorf, über das wir auf diesem Portal vor geraumer Zeit berichtet hatten. Die Tagung ist kostenfrei. Um Anmeldung – auch bei digitaler Teilnahme – wird bis zum 25. November gebeten.
Städtebau & Stadtteilplanung
Themenheft: „Altern in Städten und Gemeinden“
3. November 2022Weiterlesen „Die Gestaltung unserer Umwelt hat direkten Einfluss darauf, wie wir älter werden“, heißt es in der 38-seitigen Publikation der BAGSO. Das Zusammenspiel zwischen Umwelt und Individuen habe ein großes Potential zur Förderung gesunden Alterns. Vor diesem Hintergrund widmet die Bundesarbeitsgemeinschaft das Themenheft der Nachhaltigkeit von Kommunen. Einen großen Teil der Broschüre machen daher Beispiele gelungener Projekte, Initiativen und Programme aus, die dazu anregen und ermutigen sollen, Verantwortung zu übernehmen. Die Publikation ist in deutscher und englischer Sprache erschienen, die Sie unter diesem Link bestellen oder kostenfrei herunterladen können.
Weiterlesen „Kreuz und quer stehende E-Roller sind mittlerweile leider ein gewohnter Anblick in unseren Städten“, heißt es von dem Verband. „Sie stehen und liegen mitten auf dem Gehweg und blockieren Eingänge von Geschäften, U-Bahn-Zugänge oder Straßenüberquerungen.“ Insbesondere für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen bestehe darin ein großes Unfallrisiko. Es brauche Gehwege ohne Stolpergefahr. Der DBSV fordert daher, dass E-Scooter nicht mehr an jeder beliebigen Stelle abgestellt werden dürfen, sondern nur noch auf dafür ausgewiesenen Flächen. Diese Abstellflächen sollten kontrastreich markiert sein und auch mit Blindenstock ertastbar ein: „So sind sie für Menschen mit Seheinschränkungen sofort erkennbar.“ Der Verband will nun Musterklagen durchsetzen und öffentlichkeitswirksam für solche abgegrenzten Abstellflächen werben – er bittet dafür um finanzielle Unterstützung.
Weiterlesen Das Interview führte Torben Böhm vom DISW: „Wir haben im September das vierjährige Silbertelefon-Jubiläum gefeiert und zu diesem Anlass drei Plauderbänke in Berlin-Wedding aufgestellt. Damit wollen wir ältere Menschen im Stadtbild sichtbar machen und ihnen die Möglichkeit geben, sich nicht nur hinzusetzen, sondern auch wieder aufzustehen. Daher haben wir spezielle Seniorenbänke ausgewählt, die insgesamt höher sind und durch besondere Armlehnen und Fußstützen auch für mobilitätseingeschränkte Menschen gut nutzbar sind.“ „Plauderbänke für Senior*innen gibt es bereits seit mehreren Jahren an vielen Orten in Deutschland und im Ausland. Sie werden auch ‚gesellige Bank‘ oder regional ‚Schwätzbänkle‘, ‚Schnackbank‘ oder ‚Ratschbankerl‘ genannt.“ „Es gibt Plauderbänke, die durch Schilder deutlich als solche zu erkennen sind. Unser Ansatz ist indirekt: Es gibt zwar auch ein kleines Schild, wir denken aber, es ist zielführender, eine für ältere Menschen attraktive Bank aufzustellen und dann der natürlichen Kontaktaufnahme mit freundlichen Nachbar*innen, kleinen Kindern und sympathischen Hunden freien Lauf zu lassen. Leider haben wir auch Kritik erhalten, dass durch die Armlehnen eine feindliche Architektur entsteht, die obdachlose Menschen ausschließt. Hierfür bräuchte es eine innovative Lösung für eine Bank, die wirklich alle anspricht.“ „Die Plauderbänke werden mit großem Echo aufgenommen. Wir haben Anfragen aus ganz Deutschland erhalten, von Menschen, die ebenfalls solche Bänke initiieren möchten. Es freut uns sehr, dass wir einen Impuls geben konnten, die Idee weiter zu verbreiten. Für eine systematische Evaluation fehlen uns leider die Mittel. Eine der Bänke sehen wir aus unserem Bürofenster und es ist wirklich ein Vergnügen zuzuschauen: Wir sehen einen positiven Effekt auf alle Altersgruppen. Wir sehen Ältere beim Ausruhen mit Einkäufen, junge Menschen mit Kaffee und turnende Schulkinder.“ „Unbedingt. Einsamkeit ist leider noch sehr schambehaftet in Deutschland, deshalb haben wir die Beschilderung sehr klein gemacht. Wir brauchen eine kontinuierliche öffentliche Sensibilisierung für das Thema Einsamkeit, um es aus der Tabu-Zone zu holen. Hier steht Deutschland im Vergleich zu Großbritannien, Australien, Holland und Frankreich noch ziemlich am Anfang.“ „Wir möchten allen Mut machen, sich für eine Plauderbank einzusetzen. Es lohnt sich! Zunächst muss man einen guten Standort finden und dann mit der Kommune in Kontakt treten. Das läuft überall anders. Wir hatten großes Glück, dass wir mit dem Stadtbezirk Berlin-Mitte einen sehr kooperativen Partner gefunden haben, der uns das Genehmigungsverfahren und die Aufstellung der Bänke abgenommen hat. Dann braucht man die Mittel für die Bank, rund 1.100 Euro für eine solche Seniorenbank – reine Materialkosten, ohne Aufbau etc. Hierfür konnten wir die Stiftung Berliner Sparkasse gewinnen.“ „Natürlich wünschen wir uns eine nachhaltige Finanzierung, die eine langfristige Planung ermöglicht und viele Spenden. Außerdem brauchen wir die oben erwähnte öffentliche Sensibilisierung für das Thema Einsamkeit. Eine bundesweite Kampagne zur Entstigmatisierung von Einsamkeit in allen Altersstufen wäre hierfür der erste Schritt.“ Hintergrund: Elke Schilling ist Gründerin von Silbernetz e.V. Der Verein bietet bundesweit Hilfe für ältere Menschen mit Einsamkeitsgefühlen. Mit einem dreistufigen Angebot zum „einfach mal Reden“ öffnet der gemeinnützige Verein den Betroffenen Türen aus der Isolation: anonym, vertraulich und kostenfrei. E-Mail: kontakt@silbernetz.de Spendenkonto Silbernetz e.V.: IBAN: DE20 4306 0967 1218 6586 00, BIC: GENODEM1GLS
Frau Schilling, können Sie zunächst einmal beschreiben, was es mit den „Plauderbänken für Senior*innen“ auf sich hat? Was ist das und worum geht es Ihnen dabei?
Gibt es Vorbilder für solche Bänke bereits in anderen Städten?
Sie haben die baulichen Besonderheiten der Bänke angesprochen. Gibt es weitere besondere Merkmale einer „Plauderbank“, die diese von gewöhnlichen Parkbänken unterscheiden?
Drei solcher Bänke wurden im September übergeben. Gibt es abgesehen von den Hinweisen, die Sie in Bezug auf obdachlose Menschen erhalten haben, rund einen Monat nach dem Start schon weitere Rückmeldungen? Und planen Sie, nach einer gewissen Zeit Bilanz zu ziehen?
Könnte es neben den positiven Effekten nicht auch das Problem geben, dass ältere Menschen sich als einsam stigmatisiert sehen könnten, wenn sie sich auf Bänken niederlassen, die sichtbar als „Plauderbank“ ausgewiesen sind?
Sie sprachen von einem großen Echo zu den Plauderbänken und von Ihrer Freude, einen Impuls geben zu können. Als Portal für Senior*innenpolitik versuchen wir immer wieder, Beispiele guter Praxis zu zeigen, auch, um anderen Organisationen und gesellschaftlich Engagierten Inspirationen geben zu können. Was braucht es denn für die Umsetzung eines solchen Projektes, zum Beispiel auch in finanzieller Hinsicht? Und welche Schritte sind nötig?
Als Verein tun Sie viel, um der Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken. Insbesondere Ihr Silbertelefon ist hier zu nennen. Auch andere Vereine und Personen engagieren sich gegen Einsamkeit. Was könnte denn die Politik noch tun, um die Alterseinsamkeit anzugehen? Wünschen Sie sich manchmal zum Beispiel mehr Unterstützung, möglicherweise in finanzieller Hinsicht?
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für unsere Fragen genommen haben.
Weiterlesen 300 Euro soll die Pauschale betragen, die diejenigen erhalten sollen, die am 1. September 2022 Anspruch auf eine Alters-, Erwerbsminderungs- oder Witwen-/Witwerrente der gesetzlichen Rentenversicherung und einen Wohnsitz im Inland hatten. Die Deutsche Rentenversicherung hat zu der Einmalzahlung einen Fragekatalog gestartet, über den Bürgerinnen und Bürger Antworten auf häufige Fragen erhalten können. Darunter beispielsweise: Zu den beantworteten Fragen gelangen Sie hier. Da das Gesetzgebungsverfahren zu dem bereits beschlossenen Vorhaben noch nicht abgeschlossen ist, wird der Frage-Antwort-Katalog sukzessive erweitert. Für weitere Fragen stehen auch die Mitarbeitenden am „Bürgertelefon“ des Bundessozialministeriums zur Verfügung. Das Bürgertelefon ist montags bis donnerstags zwischen 8.00 Uhr und 20.00 Uhr unter der Telefonnummer 030 221 911 001 erreichbar.
Jung und Alt bauen sich ein Dorf
20. September 2022Weiterlesen „Sie wollen das Dorf der Zukunft bauen“, heißt es in dem ZEIT-Artikel über die Bewohner*innen von Hitzacker Dorf, die die 14 Häuser geplant und errichtet haben. „Ein Dorf, in dem Junge und Alte zusammenleben, einander helfen und unterstützen. In dem jeder und jede wohnen kann, egal ob arm oder reich.“ Das Dorf will auch für andere Kulturen offen sein und neben Alten und Jungen auch zu etwa gleichen Teilen Geflüchtete aufnehmen. Derzeit leben dort insgesamt 66 Erwachsene, 9 Jugendliche und 16 Kinder. Die Idee für das Projekt war 2015 entstanden, auch vor dem Hintergrund der vielen Menschen, die zu jener Zeit aus Syrien nach Deutschland gekommen waren. Das Zusammenleben in Hitzacker Dorf soll solidarisch, ökologisch und bunt sein. Die Häuser im autofreien Dorf sind zementfrei gebaut, geheizt wird mit einer Biogasanlage, gegessen wird überwiegend vegetarisch – wenn Fleisch, dann bio – und nachts werden die Wege nicht beleuchtet, wegen der Insekten. Man will hier einiges anders machen. Vorgestellt wird in dem Beitrag unter anderem Folkert Knoops, der sich damals kurz vor der Rente entschied, in das Dorfprojekt zu ziehen. Seine Motive: „Er brauchte eine neue Aufgabe. Und: Er wollte nicht allein alt werden. Folkert hat keine Partnerin, sein Sohn ist längst erwachsen. Er wollte Gemeinschaft.“ Auch die 72-jährige Christel Wirringa hat sich dem Projekt angeschlossen. Ihr Haus in einem Dorf in Ostfriesland hatten sie und ihr Mann nach 40 Jahren verkauft, um nach Hitzacker Dorf zu ziehen. Der 69-jährige Folkert Knoops ist gelernter Maler und Lackierer, hat aber auch Erfahrungen als Dachdecker und Gerüstbauer und bis zum Ruhestand einen Fahrradladen besessen. Er bringt also genau das mit, was es auf der Baustelle im Dorf, wofür jede*r einen Beitrag leisten soll, dringend braucht. Auch Christel Wirringa bringt sich mit ihren Fähigkeiten in der Gemeinschaft ein. Die ehemalige Schulleiterin hat Erfahrungen in der Arbeit mit Geflüchteten und führt durch ihre Kontakte immer wieder Familien in das Dorf, die nicht aus Deutschland stammen und auf der Suche nach einer neuen Heimat sind. Das alles klingt wie eine gelebte Vision. So auch auf der Internetseite des Projekts: „Ein Traum? Nein, wir sind schon dabei, unser Dorf zu bauen. Und fangen an, unsere Vision zu leben.“ Der Beitrag in der ZEIT beleuchtet jedoch zudem den Alltag, den es trotz dieser Visionen eben auch noch gibt. Da viele im Dorf Kinder haben oder einen Job und dazu keine handwerkliche Ausbildung, hing viel von der Baustelle an Folkert, der das Dorf sogar verlassen hatte. Auch die ganzen Arbeitsgruppen und Beiräte nervten ihn. Er habe ein Vordach ein Jahr lang beantragen müssen. „Früher haben wir einfach gemacht.“ Auch Christel zweifele inzwischen an einigem: „Die Vision, mit so vielen Geflüchteten zu leben, war der Grund, warum ich hergezogen bin. Jetzt bin ich diejenige, die sagt: Wir schaffen das nicht mehr.“ Sie ist inzwischen aus der Interkulturellen Arbeitsgemeinschaft ausgetreten. Einen bildlichen Eindruck vom Dorf bekommen Sie über den YouTube-Kanal des Projekts. Im Dezember 2021 berichtete auch der SPIEGEL über das „Dorf der Zukunft“.
Wohnkosten: Armutsrisiko steigt durch Verwitwung
19. September 2022Weiterlesen Das Risiko, über 40 Prozent des Haushaltseinkommens für die Wohnkosten auszugeben, steigt durch eine Verwitwung von 6 auf 19 Prozent. Die Wohnkosten nehmen durch den Verlust von Partner*innen kaum ab, während das Haushaltseinkommen sinkt. Die DZA-Studie hat mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) Veränderungen beim Haushaltseinkommen und den Wohnkosten in Folge von Verwitwung bei Menschen im Alter zwischen 50 und 85 Jahren analysiert. Die Wohnkostenbelastung nimmt durch Verwitwung zu. Unter Wohnkostenbelastung wird der Teil des monatlichen Einkommens verstanden, der für das Wohnen aufgewendet werden muss. Diese monatliche Belastung steigt nach Ergebnissen der Datenuntersuchung von etwa 17 auf 25 Prozent. Von einer Wohnkostenüberlastung spricht man nach der Definition des Statistikamts der Europäischen Union dann, wenn mehr als 40 Prozent des Einkommens für Wohnkosten aufgebracht werden müssen – das sind die o.g. 19 Prozent nach Verwitwung. Einhergehend mit einer Wohnkostenüberlastung ist meist die Folge, dass das verbleibende Haushaltseinkommen unter der Armutsschwelle liegt. Es steigt also nicht nur das Risiko finanzieller Überlastung durch die Wohnkosten nach dem Tod des Partners bzw. der Partnerin, sondern auch das Armutsrisiko. Frauen sind nach einer Verwitwung öfter von einer stärkeren Zunahme der Wohnkostenbelastung betroffen als Männer, das Überlastungsrisiko steigt bei ihnen von 7 auf 21 Prozent, bei den Männern hingegen von 6 auf 15 Prozent. Durch ihre oftmals abgeleiteten Rentenansprüche sind sie häufiger von einem Einkommensverlust betroffen als Witwer. Neben Geschlecht und Einkommensniveau haben auch Menschen, die zur Miete wohnen, ein höheres Überlastungsrisiko als es beim Wohneigentum der Fall ist. Zum Gegensteuern schlagen die Studienautor*innen als kurzfristige Stellschraube die teilweise Übernahme der Wohnkosten durch staatliche Leistungen wie das Wohngeld vor und begrüßt Reformen zur Verbesserung. Bemängelt wird hier, dass noch immer viele Leistungsberechtigte ihren Anspruch nicht geltend machen, weil sie die Leistung häufig nicht kennen würden. „Hier wäre z.B. ein regelhafter Hinweis mit Informationsmaterial durch die Rentenversicherung bei Erteilung des Rentenbescheids denkbar“, heißt es in der Pressemitteilung des DZA. Weitere geeignete Maßnahmen wären laut Studienautor*innen eine Ankurbelung des Wohnungsbaus „im Segment kleinerer, seniorengerechter Wohnungen“, die Förderung des Erwerbs von Wohneigentum im mittleren Alter sowie Verbesserungen bei der Hinterbliebenenversorgung in der Alterssicherung sein.
Hamburg: Mehr altersgerechtes Wohnen?
22. August 2022Weiterlesen Der Anteil der Seniorinnen und Senioren in Hamburg wird bis 2050 voraussichtlich auf 30 % der Bevölkerung steigen, derzeit sind es etwa 24 %. „SPD und GRÜNE haben sich zum Ziel gesetzt, Hamburg weiter altersfreundlich zu gestalten und die Lebensverhältnisse älterer Bürger:innen stetig zu verbessern“, heißt es vor diesem Hintergrund einleitend in einem Antrag von SPD und Grüne an die Hamburgische Bürgerschaft. Konkret will der rot-grüne Senat nun das Wohnen im Alter angehen, indem die Festsetzung von Mindestanteilen an barrierefreiem Wohnraum geprüft werden soll. Für Wohnungsbauprojekte auf von der Stadt ausgewiesenen Flächen soll dieser Mindestanteil 20 % betragen, auch in städtebaulichen Verträgen soll „ein signifikanter Anteil von Senior:innenwohnungen“ verankert werden. Geplant ist außerdem die Durchführung eines Modellvorhabens, bei dem es zusammen mit einem gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen sowie Unternehmen bzw. Organisationen aus dem Bereich Betreuung, Pflege und Wohnraum für pflege- und assistenzbedürftige Personen um die altersgerechte Nachverdichtung bestehender Quartiere gehen soll. „Menschen leben oftmals seit vielen Jahrzehnten in ihrem angestammten Sozialraum und pflegen dort lebendige Nachbarschaften“, heißt es in der Antragsbegründung. „Auf verschiedenen Ebenen werden in Hamburg die Teilhabemöglichkeiten von Senior:innen auch mit altersbedingten Einschränkungen im Quartier und der Nachbarschaft kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert.“ Damit beziehen sich die Antragssteller*innen beispielsweise auf das Programm „Wohnen bleiben im Quartier“ oder das Projekt „LeNa – Lebendige Nachbarschaft“. „Diese guten Ansätze gilt es weiter zu stärken.“
Weiterlesen Im kommunalen Raum werde überwiegend über gute Lebensbedingungen und Teilhabechancen älterer Menschen entschieden. Dieser Raum, in dem der Lebensmittelpunkt liegt und die eigenen Kontakte, Arbeit und/oder im Bedarfsfall Unterstützungsangebote liegen, ist auch das Handlungsfeld der kommunalen Senior*innenbüros. Sie setzen sich für den gleichberechtigten Zugang zu Angeboten und zu Leistungen ein, unabhängig von der jeweiligen Lebenssituation der Menschen. „Das gelingt dort besser, wo die Kommunen dies als verpflichtende und strategisch verankerte Aufgabe begreifen“, heißt es von der BaS. Dies sei allerdings keineswegs überall der Fall. „Deshalb müssen sie dabei von Bund und Ländern unterstützt werden.“ Auf der diesjährigen Fachtagung sollen folgende Fragen diskutiert werden: Die Tagung findet am 27. und 28.09.2022 in Regensburg statt. Zur PDF-Datei mit dem geplanten Programm gelangen Sie hier. Alles Weitere sowie die Möglichkeit der Anmeldung, die bis zum 15.08.2022 eingegangen sein muss, finden Sie über diesen Link.
Hamburg: Digitalmentor*innen für Senior*innen
20. Juni 2022Weiterlesen „Digitalkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz für selbstständiges und selbstbestimmtes Leben“, leitet Ralf Zastrau seinen Redebeitrag auf der Hamburger Landespressekonferenz am 31. Mai ein, auf der das Projekt vorgestellt wurde. Zastrau ist Geschäftsführer des Albertinen Hauses, welches für seine Altersmedizin bekannt ist und Kooperationspartner der Stadt Hamburg bei dem Digitalmentor*innen-Projekt. Im Rahmen des Projekts sollen Ehrenamtliche älteren Menschen im Umgang mit Smartphones und Tablets helfen und somit einen Beitrag zu mehr digitaler Teilhabe leisten. Es sei dafür nicht erforderlich, IT-Expert*in zu sein, ein sicherer Umgang mit digitalen Geräten reiche aus. 100 Ehrenamtliche werden nun gesucht, die durch einen Schulungstag auf die Aufgabe vorbereitet werden sollen. Zudem bekomme jede*r einen Materialkoffer und den Hamburger Ehrenamtsnachweis. Das Projekt wird aus Corona-Sondermitteln finanziert, vorgesehen sind 150.000 Euro. Der Landesseniorenbeirat Hamburg begrüßt das Projekt. Viele ältere Menschen hätten bereits ein Smartphone, nutzten dieses allerdings nicht oder kaum, da sie mit der Handhabung häufig überfordert seien. Insofern sei es gut, hier neue Wege zu gehen. Das mache das Digitalmentor*innen-Projekt. Allerdings weist Karin Rogalski-Beeck, die Vorsitzende des Hamburger Landesseniorenbeirats auf der Pressekonferenz darauf hin, dass es nicht bei einer einmaligen Anleitung bleiben dürfe – das werde dem Bedarf nicht gerecht. „Es muss wiederkehrend sein, sonst sind die alten Menschen auch leicht überfordert.“ Rogalski-Beeck nutzte die Pressekonferenz darüber hinaus dafür, die vorgesehene Projektlaufzeit zu kritisieren: „Das Projekt ist befristet bis zum Jahresende 2022. Das greift aus unserer Sicht viel zu kurz“, so die Senior*innenvertreterin. „Bürgerschaft und Senat sollten bereits jetzt Überlegungen anstellen, wie die Finanzierung darüber hinaus gesichert werden kann.“ Das Projekt stehe laut Hamburgs zweiter Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen) auch im Gesamtzusammenhang der Age-friendly Cities (altersfreundliche Städte), einer globalen Strategie, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits vor einigen Jahren ausgerufen hat. Dabei ginge es laut Fegebank, die ebenfalls Teil der Landespressekonferenz im Mai war, darum, sich mit Maßnahmen in Bereichen wie Mobilität, Quartiersentwicklung oder Gesundheit auch an den Bedürfnissen älterer Menschen zu orientieren. „Viele große Städte haben sich dieser Bewegung schon angeschlossen und Hamburg hat sich jetzt auch auf den Weg gemacht“, so die Senatorin auf der Landespressekonferenz. „Wir wollen unser schon bestehendes Demografiekonzept noch stärker an Quartieren und Stadtteilen ausrichten und eben eine Haltung transportieren, die einfach ältere Menschen noch mehr auf dem Zettel hat als das bisher der Fall ist. Die Digitalmentorinnen und -mentoren sollen ein Schritt dazu sein, im Bereich der Digitalisierung diesen Weg zu gehen.“ 100 Ehrenamtliche für mehr Digitalkompetenz
Seniorenbeirat: Projektlaufzeit „greift viel zu kurz“
Projekt als Beitrag zur altersfreundlichen Stadt?