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Technische Hilfsmittel

Im Mai vergangenen Jahres hat die Kieler Stadtverwaltung den „Silberdraht“, ein Telefonservice für Menschen ohne Internet, nach Kiel geholt. Interessierte können hier rund um die Uhr anrufen und das Neueste zu wichtigen ausgewählten Informationen erhalten.

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„Schön, dass Sie da sind“, begrüßt einen die freundliche, automatisch abgespielte Stimme am anderen Ende der Leitung, wenn man die Kieler Nummer 901-7800 wählt. Hinter dieser Nummer befindet sich der „Silberdraht“. „Der Silberdraht ist ein telefonisches Angebot, das interessante Informationen für ältere Kieler*innen ohne Internetanschluss anbietet.“ – So beschreibt sich die Stimme zu Beginn des Gesprächs selbst.

Das Prinzip ist dabei folgendes: Anrufende können zwischen sechs Themen wählen, zu denen sie weitere Informationen und Neuigkeiten wünschen. Die Auswahl eines Themas erfolgt dann ganz einfach über die Tastatur des Telefons. Derzeit stellt einem die automatisch abgespielte Stimme folgende Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung (die Ziffern entsprechen den Tastaturbefehlen):

  • 1. Aktuelles aus Kiel
  • 2. Leben mit Behinderung
  • 3. Informationen zum Thema Pflege
  • 4. Älter werden in Kiel
  • 5. Hilfe in besonderen Lebenslagen
  • 6. Freiwilliges Engagement

Hat man sich dann für eines dieser Themen entschieden, folgen weitere Ausdifferenzierungen. Die dort hinterlegten Informationen wie Voraussetzungen (z. B. für den Kieler Senior*innenpass) oder wichtige Adressen und Anlaufstellen werden von einer weiteren automatisierten Stimme vorgelesen. Besonders praktisch: Nutzende des Services können über die „#“-Taste vorspulen und über die „*“-Taste zurückgehen. Über die Taste „0“ gelangt man immer wieder zur letzten Ebene an Auswahlmöglichkeiten zurück.

Die Hotline ist rund um die Uhr freigeschaltet. Wie die Landeshauptstadt nach einer ersten Bilanz im September 2022 mitteilte, nutzten die meisten Anrufer*innen das Angebot vormittags zwischen 9 und 15 Uhr. Laut dem damaligen Bericht sei der Menüpunkt 6 (Freiwilliges Engagement) von allen Angeboten am häufigsten ausgewählt und angehört worden. Im Schnitt dauerte ein Anruf 2 Minuten und 37 Sekunden.

Der „Silberdraht“ wurde bei einem Hackathon der Bundesregierung im März 2020, in Kiel ist der Service seit Mai 2022 verfügbar. Das Angebot gibt es neben der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt auch in Heidelberg.

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„KI für ein gutes Altern“ ist ein Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), durch das älteren Menschen und Organisationen Kompetenzen im Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) vermittelt werden sollen. Ab diesem Monat werden im Rahmen des Projekts zehn Lernorte zum Ausprobieren angeboten.

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Die inzwischen häufig anzutreffende Abkürzung „KI“ steht für künstliche Intelligenz. Im englischsprachigen Raum findet man stattdessen meist die Abkürzung „AI“ (artificial intelligence). Gemeint sind damit Maschinen, die menschliche kognitive Fähigkeiten durch Informationen aus eingegeben Daten erkennt und sortiert. Computerprogramme oder Robotik-Systeme sind damit in der Lage, Aufgaben oder Probleme zu lösen, ohne dass jeder Schritt vorher programmiert werden musste.

Eine derzeit viel besprochene und genutzte KI-Anwendung ist ChatGPT, das in der Lage ist, mit Nutzer*innen in Form von Textnachrichten zu kommunizieren. Auch Sprachassistenten und Staubsauger-Roboter sind dem Bereich der künstlichen Intelligenz zuzuordnen.

Wie maschinelles Lernen funktioniert, welche KI-basierten Geräte es gibt und wie diese zum Einsatz kommen können oder welche ethischen Fragen sich aus dem Thema ergeben, ist Teil des Projekts „KI für ein gutes Altern“. Das BAGSO-Projekt wird von 2023 bis 2025 durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

Teil des Projekts sind zudem sogenannte Lernorte, von denen die BAGSO von Mai an zehn anbieten wird. „Die KI-Lernorte sind zum Beispiel bei Seniorenbüros, Wohnberatungsstellen, Senioreninitiativen und Mehrgenerationenhäusern angesiedelt“, heißt es von der BAGSO. „Sie führen ältere Menschen an KI-basierte Technologien heran. Ziel ist es, dass Ältere sich kompetent und eigenverantwortlich mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzen und sich in aktuelle Diskussionen darüber einbringen können.“

Hier gelangen Sie zur Internetseite des Projekts.

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Auch in diesem Jahr schreibt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) den GERAS-Preis aus. Der Preis steht dieses Mal unter dem Motto „Sehbehindertenfreundliche Alten- und Pflegeeinrichtungen“, noch bis 14. Juli können sich Einrichtungen bewerben.

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Die BAGSO sucht im Rahmen des GERAS-Preises auch 2023 nach guten Praxisbeispielen, in diesem Jahr nach Pflegeeinrichtungen, die sich in besonderer Weise auf Menschen mit Sehbeeinträchtigungen einstellen. Gerade im höheren Lebensalter komme es zu Einschränkungen oder dem Verlust der Sehfähigkeit, was sich auf die Alltagsbewältigung, Versorgung und Teilhabe auswirke. Altersbedingte Augenkrankheiten wie die Makuladegeneration oder der Grüne und Graue Star seien neben einem altersüblichen Rückgang der Sehkraft ursächlich dafür.

„Bei der Ausgestaltung der medizinischen und pflegerischen Versorgung werden die Bedarfe älterer Menschen mit Seheinschränkungen häufig unzureichend berücksichtigt“, heißt es in der Ausschreibung. Bewohner*innen von Pflegeeinrichtungen würden Studien zufolge vielfach an einer augenmedizinischen Unterversorgung leiden, argumentiert die BAGSO weiter. Dabei sei eine frühzeitige Feststellung wichtig, um den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen zu können.

Daher werden gute Praxisbeispiele gesucht. Dazu gehören beispielsweise Einrichtungen, die ihre Mitarbeiter*innen für das Thema sensibilisieren und entsprechende Fortbildungen anbieten sowie eine sehbehindertenfreundliche Gestaltung der Einrichtung.

Der GERAS-Preis wird seit 2016 vergeben und ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Bewerbungsfrist für die aktuelle Ausschreibung ist der 1. Juli 2023, Gewinner*innen werden im September bekannt gegeben.

Hier gelangen Sie zur Ausschreibung.

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Seit dem 1. Mai 2023 können Menschen mit dem Deutschlandticket – auch 49-Euro-Ticket genannt – auch über die Tarifgrenzen hinaus den gesamten Nahverkehr nutzen. In der Praxis zeigt sich: Gerade für Senior*innen ohne Internetzugang ist es vielerorts gar nicht so einfach, an das Ticket überhaupt zu kommen.

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Es soll vieles einfacher machen, das Deutschlandticket. Zu einem monatlichen Preis von 49 Euro kann man seit diesem Monat mit Verkehrsmitteln des Nahverkehrs quer durch die Bundesrepublik reisen. Tarifgebiete Verkehrsverbunde und Bundesländer sollen damit keine Rolle mehr spielen. Doch wie gelangt man nun an das bereits angebotene Ticket?

Der ursprüngliche Plan von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), das 49-Euro-Ticket nur digital anzubieten, ist schon vor dem Start wieder verworfen worden. Zu groß war die Kritik, Menschen ohne Smartphone könnten von dem innovativen Ticket ausgeschlossen werden. Kund*innen sollen also optional eine Chipkarte ausgestellt bekommen. Allerdings zeigt sich derweil in der Praxis: Längst nicht überall ist das so einfach möglich.

Ein Marktcheck der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zeigt, dass einige Anbieter die Möglichkeit eines analogen Ticketverkaufs an Schaltern oder Kundencenter explizit ausschließen. Bei anderen fehlten eindeutige Informationen dazu. „Das von Anfang an favorisierte Onlineticket droht für viele Verbraucher:innen zum Problem zu werden und der Abozwang zum Bumerang. Niemand darf ausgeschlossen werden“, wird vzbv-Vorständin Ramona Pop dazu in der Pressemitteilung zitiert.

Auch bei Heike Felscher von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) gingen viele Anrufe und Zuschriften zum Start des Deutschlandtickets ein. Die Referentin für Grundsatzfragen bei der BAGSO begrüßt gegenüber 24RHEIN zwar die Einführung einer deutschlandweiten Fahrkarte, kritisiert aber, dass nicht überall eine Chipkarten- oder Papierlösung verfügbar sei: „Wir stoßen seit Tagen immer wieder auf Fälle, wo Menschen uns berichten, dass bestimmte Verkehrsverbünde Chipkarten gar nicht anbieten“. Felscher berichtet dabei auch von einem konkreten Beispiel: „Da erreichte mich ein Anruf von jemandem, der aus Lörrach nach Freiburg fahren musste, um das Deutschlandticket als Chipkarte zu bekommen“ – einer Strecke von knapp 70 Kilometern.

„Von unserer Seite wäre es am einfachsten gewesen, wenn die Deutsche Bahn und die Kundenzentren der Verkehrsverbünde einfach Formulare hätten, die man vor Ort ausfüllen und abgeben kann, und dann bekommt man danach seine Chipkarte zugeschickt. Das wäre die einfachste Möglichkeit für die Menschen gewesen, die kein Smartphone und keinen Computer haben“, betont Felscher. Eine solche Lösung sei bislang nicht in Sicht, man habe aber noch einmal das Verkehrsministerium kontaktiert und hoffe auf Verbesserungen.

Die Bundesregierung sieht in dem digitalen Ticket, zu dem sie neben der App-Variante jedoch auch die Chipkarte zählen, indes eine große Chance. „Gerade in der ÖPNV-Branche besteht hier ein großer Nachholbedarf“, heißt es auf ihrer Internetseite. „Ein digitales Deutschlandticket ist ein wichtiger Schritt für die weitere Digitalisierung des Sektors.“ Dort wird allerdings auch darauf hingewiesen, dass Verkehrsunternehmen bis Ende des Jahres übergangsweise ein Ticket in Papierform (mit QR-Code) ausgeben dürfen.

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Die Pflegedatenbank pflegemarkt.com hat ihre WLAN-Studie aktualisiert. Demnach bieten 63 Prozent der Alten- und Pflegeheime ihren Bewohner*innen WLAN an. Das sind sieben Prozent mehr als in der Erhebung des vergangenen Jahres.

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Waren es im Sommer vergangenen Jahres noch 56 Prozent, bieten laut der WLAN-Studie von 2023 nun über 60 Prozent der Alten- und Pflegeheime Internetzugänge in den Zimmern der Bewohner*innen an. Am besten ist die Internetverfügbarkeit demnach in Nordrhein-Westfalen (80 Prozent), Hamburg (73 Prozent) und Hessen (70 Prozent), Schlusslicht sind die Heime im Saarland (40 Prozent). Schleswig-Holstein liegt mit 62 Prozent leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Die Daten, die das Portal ausgewertet hat, stammen wie auch in den vorherigen Studien vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK). Bei der ersten WLAN-Studie im Jahr 2018 lag die Zahl der Heime, die ihren Bewohner*innen Internet auf den Zimmern zur Verfügung stellten, noch bei 37 Prozent.

Eine Herausforderung bei der Einrichtung von WLAN sind die Kosten für die Betreiber*innen. Die Redaktion von pflegemarkt.com bezieht sich dabei auf Ergebnisse einer durch die Evangelischen Heimstiftung aufgeschlüsselten Verivox-Umfrage, nach der die komplette Ausstattung und Verkabelung einer kleinen Einrichtung rund 90.000 Euro kosten würde. Betreiber*innen großer Einrichtungen mit etwa 130 Plätzen müssten schon deutlich tiefer in die Tasche greifen: Hier würden rund 270.000 Euro anfallen, die Umbauzeit wird mit drei Monaten angegeben.

Mehr zu der aktualisierten WLAN-Studie lesen Sie hier.

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Knapp 3,4 Millionen Menschen zwischen 16 und 74 Jahren waren noch nie im Internet. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Den größten Anteil daran habe die Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen.

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Auch wenn der Alltag zunehmend digitaler wird, haben knapp 6 % der Menschen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren zum Zeitpunkt der Stichprobe (2022) noch nie das Internet benutzt. Das entspricht knapp 3,4 Millionen Menschen. Unter den 65- bis 74-Jährigen war zu diesem Zeitpunkt gut ein Sechstel (17 %) offline, während es bei den unter 45-Jährigen noch 2 % gab. Daten zur Altersgruppe der Menschen ab 75 Jahren wurden nicht erhoben.

Im europäischen Vergleich sind in Deutschland damit etwas mehr Menschen schon einmal im Internet gewesen als im Schnitt der Staaten, wo der Anteil der Offline-Personen 2022 bei 7 % lag. Die Unterschiede zwischen den EU-Staaten sind dabei aber deutlich. Mit jeweils 14 % ist die Quote der Menschen, die noch nie das Internet nutzten, in Griechenland und Portugal besonders hoch, in Schweden mit 1 % am niedrigsten.

Die Daten stammen aus einer Unterstichprobe zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) aus dem Mikrozensus und wurden durch das Statistische Bundesamt im April in Form einer Pressemitteilung aufbereitet.

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Wie eine Studie aus diesem Sommer zeigt, ist die Zahl der stationären Pflegeeinrichtungen, die WLAN anbieten, seit Januar dieses Jahres nicht gestiegen. Sie liegt unverändert bei 56 Prozent. Der BIVA-Pflegeschutzbund hält das für einen Skandal und fordert flächendeckendes kostenloses WLAN.

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„Pflegemarkt.com“ hat in einer aktuellen WLAN-Studie die Internetverfügbarkeit in Pflegeheimen untersucht. Demnach seien 44 Prozent der Einrichtungen, von denen entsprechende Daten vorlagen, ohne Internetzugang. Mit 56 Prozent habe sich die Zahl der Heime, die einen Zugang anbieten, seit Januar nicht verändert.

„Das ist ein Skandal“, kritisiert Dr. Manfred Stegger, Vorsitzender des BIVA-Pflegeschutzbundes, in einer Pressemitteilung. Das Internet sei heutzutage das wichtigste Medium und noch dazu mit geringen Kosten verbunden. Ein Internetzugang sichere das Grundrecht auf Information. Stegger weist jedoch darauf hin, dass es mehr brauche als die Bereitstellung eines WLAN-Zugangs: „Wir fordern nicht nur kostenloses Internet in allen Pflegeheimen, sondern auch die Bereitstellung von Endgeräten wie Tablets.“ Internetzugang und Computer müssten langfristig zur Grundausstattung gehören, so wie heutzutage Telefon und Fernseher.

Gerade die Corona-Pandemie habe die Bedeutung digitaler Geräte mit Internetverbindung für die soziale Teilhabe gezeigt. Internetfähige Tablets ermöglichen beispielsweise auch in Phasen von Kontaktbeschränkungen, über Videotelefonate mit Angehörigen in engem Austausch zu bleiben. Die Ignoranz gegenüber dem in Hotels oder Jugendherbergen längst selbstverständlichen Angebot kostenlosen WLANs sei nach dem BIVA-Vorsitzenden „Ausdruck von Nachlässigkeit der Heimbetreiber gegenüber den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner“. Allerdings ist trotz der Kritik in den letzten Jahren ein deutlicher Anstieg der Internetverfügbarkeit in Pflegeheimen festzustellen. Die WLAN-Studie aus dem Jahr 2018 hatte noch ergeben, dass nur 37 Prozent einen entsprechenden Zugang vorhalten.

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Im Rahmen unserer Reihe „Beispielsweise…“ haben wir auf diesem Portal kürzlich das Projekt Silbernetz vorgestellt, welches unter anderem Telefongespräche für ältere Menschen anbietet. Derzeit fordert der Verein mit einer Petition, für Senior*innen wichtige Info-Rufnummern im Teletext der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender zu listen.

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„In fast jedem einsamen Wohnzimmer steht ein Fernseher. Mit dessen Nutzung sind auch die allermeisten der ganz Alten hervorragend vertraut“, heißt es begründend in einer laufenden Petition, die Elke Schilling, Gründerin von Silbernetz e.V., an ARD und ZDF gerichtet hat. „Es ist das Medium, das sie seit Jahrzehnten hören und sehen lässt, was sie wissen wollen.“

Gefordert wird daher, für ältere Menschen wichtige regionale oder deutschlandweite Rufnummern über das Medium Teletext bekannt zu geben. Neben der eigenen Nummer für das Silbertelefon – so nennt Silbernetz e.V. ihre niedrigschwellige Telefonhotline – sollen auch Rufnummern von Krisendiensten, Pflegestützpunkten, ärztlichen Notdiensten, der Telefonseelsorge oder Rufnummern gegen Gewalt auf den Teletext-Seiten der öffentlich-rechtlichen Sender gelistet werden.

Im Aufruf zur Petition wird von einem Telefongespräch mit einer 87-jährigen berichtet, die „unendlich froh“ sei, über das Silbernetz von weiteren Unterstützungsangeboten erfahren zu haben. „Unsere Rufnummer hat sie zufällig in einer Vorabendsendung des regionalen Fernsehsenders mitschreiben können, weil sie über die ganze Dauer des Interviews sichtbar blieb“, heißt es dort. Internet könne die Seniorin nicht. Sie gehöre zu den rund 8 Millionen Älteren in Deutschland ohne Internet. „Es wäre so einfach, Ihnen den Zugang zu überlebenswichtigen Informationen zu öffnen!“.

Die Online-Petition finden Sie unter diesem Link.

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Blinden- und Sehbehindertenverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben den Zusammenschluss „Home Designed for All“ gebildet. Gemeinsam setzen sie sich für barrierefreie Haushaltsgeräte ein und wollen für das Thema sensibilisieren.

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Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband DBSV hat zusammen mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich BSVÖ, dem Schweizerischen Zentralverein für das Blindenwesen SZBLIND und dem Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband SBV „Home Designed for All“ ins Leben gerufen. Hintergrund ist die zunehmende Problematik, dass Haushaltsgeräte nicht mehr für alle Anspruchsgruppen gleichermaßen bedienbar sind. Druckknöpfe oder Schalter, die leicht ertastbar sind und durch Einrasten oder Stellung der Schalter vergleichsweise einfach zu bedienen sind, werden mehr und mehr durch Sensortasten und Touchscreens ersetzt, die allein auf den Sehsinn setzen. „Bei Drehrädern ohne mechanischen Anschlag und bei Endlos-Menüs ist man schnell verloren. Die Displays haben oft eine winzige Schrift und kontrastarme Symbole. All das macht die Bedienung für blinde und sehbehinderten Menschen schwer bis unmöglich“, beschreibt auch Oliver Nadig, Leiter des Fachausschusses für Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT) beim DBSV, das Problem auf der Internetseite des Verbands.

„Als gebündelte Interessensvertretung für das Anliegen barrierefreier Haushaltsgeräte für blinde und sehbehinderte Menschen wird seitdem aktiv an der Lösung der Problemstellung gearbeitet“, heißt es vor diesem Hintergrund auf der Seite des DBSV zu dem Zusammenschluss. Die Ziele des Zusammenschlusses der verschiedenen deutschsprachigen Verbände lauten:

  • „Beseitigung von Diskriminierung durch Anwendung von ‚Universal Design‘ resp. ‚Design for All‘,
  • Teilhabe am technischen Fortschritt,
  • Wahlfreiheit beim Kauf und verständliche Bedienungsanleitungen und
  • Einbeziehung der Barrierefreiheit als Zielsetzung in den Entwicklungs- und Designprozess und als Kriterium in Warentests.“

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Am 5. Mai 2022 war europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Die Selbsthilfevereinigung Pro Retina hat dieses Datum zum Anlass genommen, darauf hinzuweisen, dass der Abbau einiger Barrieren für seheingeschränkte und blinde Menschen schon mit geringem Aufwand möglich wäre.

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Drei einfache Maßnahmen seien es, die die Teilhabe von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen und Blinden verbessern würden:

  1. kontrastreiche Markierungen von Stufenvorderkanten,
  2. Ampeln mit Zusatzeinrichtung für seheingeschränkte und blinde Menschen,
  3. freier Zutritt für Assistenzhunde bei Behörden, in Supermärkten, Kliniken, bei Ärzt*innen und anderen Einrichtungen des täglichen Lebens.

Die Mobilität würde durch diese Maßnahmen verbessert werden und das Risiko zu verunfallen gesenkt. Das gebe auch ein Stück Lebensqualität.

Die Forderungen richtet der Verein an Städte und Gemeinden und politische Entscheidungsträger*innen, aber auch an Leitungen von Einrichtungen und Unternehmen. „Mit kleinen Veränderungen können Sie viel erreichen“, appelliert Dario Madani, Vorsitzender von PRO RETINA Deutschland e. V., in einer Pressemitteilung. „Zögern Sie nicht länger und setzen Sie ein Zeichen – für die Teilhabe aller Menschen, auch derjenigen mit unsichtbarer Behinderung“.

Von einer unsichtbaren Behinderung spricht die gemeinnützige Patientenvereinigung deshalb, da die Beeinträchtigung in der Regel nicht von außen zu erkennen ist. Somit würde die Umwelt häufig mit Unverständnis reagieren, wenn sehbeeinträchtigte und blinde Menschen zum Beispiel an Ampeln unsicher sind oder sich nicht zurechtfinden. Doch die Unsichtbarkeit habe im Sinne einer „doppelten Herausforderung“ noch eine weitere Komponente: Auch die Barrieren im Alltag seheingeschränkter Menschen seien für viele unsichtbar, da normal Sehende diese nicht als Barrieren erkennen würden.

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