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Wohnen

Bisher steht für 2,9 Millionen Menschen, die als pflegebedürftig anerkannt sind, eine unzureichende öffentliche Pflegeinfrastruktur zur Verfügung. Die tatsächliche Versorgung oder informelle Unterstützung erfolgt meist im privaten Kontext, die durch die Pflegeversicherung erstatteten Kosten sind oft nicht ausreichend. Betroffene bzw. deren Angehörige weichen in dieser Situation mitunter auf Pflegekräfte aus, deren Arbeitgeber/innen nicht in der BRD ansässig ist.

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In dieser komplexen Situation ist nicht nur das Sozialrecht bzgl. der deutschen Pflegeversicherung, sondern auch andere Bereiche - wie z.B. das europäische Arbeitsrecht - wirksam. Es lohnt sich also, einen tieferen Blick in dieses arbeits- und sozialrechtliche Feld zu werfen. Dies hat die Bibliothek des Deutschen Zentrums für Altersfragen mit den Literaturhinweisen zu diesem Thema geleistet.

Zunächst liegen einzelner Werke bzw. Herausgeberbände zu dem Thema vor:

Arend, Stefan / Klie, Thomas (2017): Wer pflegt Deutschland? Transnationale Pflegekräfte. Analysen, Erfahrungen, Konzepte.

Hitzemann, Andrea (2012): Pflege und Migration in Europa. Transnationale Perspektiven aus der Praxis.

Kniejska, Patrycja (2016): Migrant Care Workers aus Polen in der häuslichen Pflege. Zwischen familiärer Nähe und beruflicher Distanz.

Krawietz, Johanna (2014): Pflege grenzüberschreitend organisieren. Eine Studie zur transnationalen Vermittlung von Care-Arbeit.


Folgende Beiträge in können in Sammelwerken gefunden werden:

Dauwalder, Bettina / Michel, Christine / Moretti, Mauro (2013): Würdig altern. Würdig arbeiten in Pflege und Betreuung. In: Baumann, Hans (Hg.): Care statt Crash, S. 33-40.

Dilger, Gerda (2015): Solidarität mit Pflegehelferinnen aus Osteuropa. In: Deutscher Caritasverband (Hg.): Caritas Jahrbuch 2016, S. 31-33.

Heger, Dörte (2016): Anerkennung und Missachtung in der Pflege. In: Dabrowski, Martin / Wolf, Judith (Hg.): Menschenwürde und Gerechtigkeit in der Pflege, S. 45-52.

Krause, Felix (2016): „Vulnerabilitätsrisiken“ in der Pflege. Eine sozialethische Analyse. In: Dabrowski, Martin / Wolf, Judith (Hg.): Menschenwürde und Gerechtigkeit in der Pflege, S. 9-44.

Krawietz, Johanna / Visel, Stefanie (2016): The perceived differences in the recognition of migrant care workers' credentials in Germany. In: Karl, Ute / Torres, Sandra (Hg.): Ageing in contexts of migration, S. 187-197.

Krawietz, Johanna / Visel, Stefanie (2014): „Care at work“. Unterstützung für transnational Sorgende. In: Bähr, Christiane / Homfeldt, Hans Günther / Schröder, Christian / Schröer, Wolfgang / Schweppe, Cornelia (Hg.): Weltatlas Soziale Arbeit, S. 429-442.

Lutz, Helma / Palenga-Möllenbeck, Ewa (2015): Care-Arbeit, Gender und Migration. Überlegungen zu einer Theorie der transnationalen Migration im Haushaltsarbeitssektor in Europa: Meier-Gräwe, Ute (Hg.): Die Arbeit des Alltags. Gesellschaftliche Organisation und Umverteilung. Wiesbaden: Springer VS, S. 181-199.

Schneiders, Katrin (2013): Die Internationalisierung des Pflegesektors: Innovationsschub oder Qualitätsverlust? In: Soeffner, Hans-Georg / Kursawe, Kathy (Hg.): Transnationale Vergesellschaftungen, S. 1-12.

Senghaas-Knobloch, Eva (2016): Lücken und Krisen in Betreuung und Pflege - Ist transnationale Arbeitsteilung die richtige Antwort? Überlegungen in der Perspektive einer nachhaltigen Gesellschaftsentwicklung. In: Ernst, Stephan (Hg.): Alter und Altern, S. 201-217.

Soom Ammann, Eva / Van Holten, Karin / Baghdadi, Nadia (2013): Familiale Unterstützungs- und Pflegearrangements im transnationalern Kontext. Eine Zweigenerationen-Perspektive. In: Geisen, Thomas / Studer, Tobias / Yildiz, Erol (Hg.): Migration, Familie und soziale Lage, S. 273-293.


Folgende Aufsätze sind Fachzeitschriften veröffentlicht:

Isfort, Michael (2016): Gradmesser für die Pflege. In: Häusliche Pflege, Heft 10, S. 38-41.

Bischofberger, Iren / Otto, Ulrich / Franke, Annette / Schnepp, Wilfried (2017): Pflegebedürftige Angehörige über Landesgrenzen hinweg unterstützen. Erkenntnisse aus zwei Fallstudien. In: Pflege & Gesellschaft, S. 84-93.

Neukirch, Sabine / Nebauer, Flavia / Krewer, Ann Marie (2015): Zwischen Nähe und Distanz. Immer mehr Familien greifen auf ausländische Betreuungskräfte zurück. In: Pro Alter; Heft 3, S. 50-53.

Rossow, Verena / Leiber, Simone (2017): Zwischen Vermarktlichung und Europäisierung. Die wachsende Bedeutung transnational agierender Vermittlungsagenturen in der häuslichen Pflege in Deutschland. In: Sozialer Fortschritt. Heft 3/4, S. 285-302.

Schirilla, Nausikaa / Kiekert, Jasmin (2016): Osteuropäische Betreuungskräfte: Ende des Pflegenotstandes? In: Neue Caritas, Heft 3, S. 23-25.

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Die Politik für ältere Menschen müsse darauf ausgerichtet sein, ein selbstbestimmtes Leben zu unterstützen – davon sei die Bundesregierung überzeugt: Bis ins hohe Alter solle es möglich sein, ein erfülltes Leben zu führen.

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Der Siebte Altenbericht des Bundeskabinetts, gebildet aus dem Bericht der unabhängigen Sachverständigenkommission und der Stellungnahme der Bundesregierung, will zeigen, wie man solche Bedingungen gewährleisten könne. Die Expertenkommission wählte dafür das Thema „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften“. Dazu nimmt das Bundesfamilienministerium Stellung: Ein eigenständiges Leben, das Überwinden von Ungleichheiten und soziale Teilhabe müssten ermöglicht und gefördert werden, damit Menschen würdevoll altern könnten. Dafür müssten die Rahmenbedingungen stimmen: Das kommunale und lokale Umfeld, die Infrastruktur und das soziale Netzwerk würden die Lebensqualität, besonders für Senior/innen, maßgeblich beeinflussen. Vor allem gesundheitliche und pflegerische Versorgung sowie Wohnmöglichkeiten würden dabei eine große Rolle spielen.

Altenhilfestrukturen müssten demzufolge also geplant, auf- und ausgebaut werden, während laut Bundesregierung bereits „zahlreiche wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Situation älterer Menschen“ auf dem Weg gebracht worden sein. Dazu hat auch die Expertenkommission Vorschläge und Empfehlungen entwickelt, welche nun im größeren Zusammenhang diskutiert würden.

Der in jeder Legislaturperiode erscheinende Altenbericht wird seit 1994 dem Deutschen Bundestag und -rat vorgelegt, „zur kontinuierlichen Unterstützung altenpolitischen Entscheidungsprozesse“. Eine Übersicht der bereits vorgelegten Bericht finden sie hier.

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Die Kosten für einen Platz in einer stationären Pflegeeinrichtung variieren nach Region: Dabei übersteigen die Kosten in fast der Hälfte aller Städte und Kreise das durchschnittliche Haushaltsbudget über 80jähriger. Zum Teil könnten sich Senior/innen eine Versorgung in einer stationären Einrichtung selbst schlichtweg nicht leisten.

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Dies hat eine Studie der Bertelsmann Stiftung gezeigt, welche die (regionale) Finanzkraft hochbetagter Menschen untersuchte. Dabei ergab sich, dass vor allem in süd-westlichen Bundesländern (Nordrhein-Westfahlen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern), Senior/innen durchschnittlich nur zehn Monate stationären Aufenthalt finanzieren könnten. Demzufolge müssten Angehörige oft mit ihrem Privatkapital unterstützen oder Sozialleistungen beantragt werden – 2013 waren es laut Studie 41% aller Pflegebedürftigen, die diese in Anspruch nahmen.

Insbesondere weil die Personalkosten in der Pflege in der nord-östlichen Region des Bundes niedriger seien, fielen die Kosten hier geringer aus: Daraus ergäben sich Unterschiede von fast 100% – 2013 habe die Spanne des Bruttoentgeltes zwischen 1714 und 3192 Euro gelegen. Deswegen fiel es in bestimmten Regionen leichter, einen Platz zu finanzieren. Da dies jedoch auch keine Lösung sei, prangert die Bertelsmann Stiftung an, dass die Politik einen Weg finden müsse, professionelle Altenpflegekräfte leistungsgerecht zu bezahlen, ohne dabei Bedürftige und deren Familien finanziell zu überfordern.

Hier finden Sie die vollständige Studie zum Download.

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Die Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA) weist auf die zunehmende Digitalisierung in der Altenhilfe hin. Digitale Anwendungen sind zum Teil verbreitet, zum Teil bestehe aber auch noch großer Nachholbedarf. Als Grund für diesen Bedarf wird die mangelnde Akzeptanz von technischen Teillösungen in sozialen Berufsbereichen gesehen.

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Der Fokus sollte dabei laut BIVA nicht nur auf die Effizienzsteigerung der Arbeit, sondern auch in der technischen Unterstützung der Bewohner/innen liegen.

Die BIVA informiert dazu zum Stand der Digitalisierung in verschiedenen Arbeitsbereichen wie Alltagsunterstützung, Medizin, Pflege, Pflegeplanung, Pflegedokumentation und Verwaltung. Auch geht es um die Bedeutung der Digitalisierung für die Pflegebetroffenen selbst. Relevante Aspekte sind hier  Regelungen zum Datenschutz, Standardisierung der Hilfen, Effizienz, bestehende Skepsis gegenüber technischen Lösungen sowie die Chancen der Erhöhung der sozialen Teilhabe durch technische Hilfsmittel.

Den gesamten Beitrag können Sie auf der Homepage der Interessenvertretung nachlesen.

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Im Mülheimer Stadtteil Saarn wurden im Herbst letzten Jahres die Lorbeeren jahrelanger Arbeit geerntet: Schon vor Jahren hatten sich einige Bewohner/innen des Stadtteils, alle im Altersbereich „55 plus“, mit einem gemeinsamen Traum zusammengefunden: „unter einem Dach zu wohnen - in gegenseitiger Solidarität. Dafür aber benötigten wir ein Wohngebäude, in dem Platz für ein Miteinander genauso vorhanden sein würde wie der nötige Rückzugsraum.“, so Udo Bremer, Vorsitzender des Vereins LiNA e.V., der 2011 nach einer Phase des Kennenlernens gegründet wurde. Über die Entstehung und Umsetzung des Wohnprojekts erfahren Sie in diesem Beitrag der Reihe Beispielsweise… Gute Ideen für ein besseres Leben im Alter mehr.

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So wurde 2011 in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Wohnungsgenossenschaft, der Mühlheimer Wohnungsbau eG (MWB), das alternative Gemeinschaftswohnprojekt LiNA in die Wege geleitet: Zunächst stand die Suche nach einem Grundstück von geeigneter Lage und Größe an, dann dessen Um- und Ausbau. Schließlich fiel die Wahl auf das ehemalige, denkmalgeschützte Pfarrhaus: „Ein solches Projekt ist aufwändiger, es ist aber auch sehr interessant und eine spannende Herausforderung. Außerdem passen Ideen wie Solidarität und ein gutes nachbarschaftliches Miteinander ja auch zu unserem Selbstverständnis als Wohnungsgenossenschaft“, sagte dazu Christian Thelen, Architekt der Mühlheimer Wohnungsbau eG. MWB habe 3,4 Millionen Euro investiert, eine hohe und lohnenswerte Investition. 13 barrierefreie Wohnungen sind für die 19 eingezogenen LiNA e.V. Mitglieder entstanden, abgerundet durch einen zusätzlichen Gemeinschaftsraum, in dem die Bewohner/innen Gesellschaft genießen können.

LiNA e.V. stellt nicht nur ein hervorragendes Beispiel für ein re-integratives Wohnprojekt dar, sondern beweist auch wie erfolgreich sich Projekte umsetzen lassen können, wenn die Zielgruppe – in diesem Fall die Vereinsmitglieder – am Entwicklungsprozess und der Umsetzung beteiligt sind. Die Mülheimer „55 plus“ Senior/innen haben gemeinsam mit der MWB ein Pionierprojekt für ein alternatives Leben in Nachbarschaft geschaffen.

Weiter Informationen erhalten Sie gerne von:

  • Andreas Winkler
  • Tel. (0208) 696 12- 212
  • andreas.winkler@mwb.info

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Viele Senior/innen, deren Wohnsituation nicht mehr den Bedürfnissen des Alters gerecht werden kann, sehen sich nach passenden Alternativen um. Noch kann die Nachfrage jedoch nicht gedeckt werden: Man müsse mehr barrierefreie Komplexe schaffen, in denen Senior/innen Zugang zu allem Notwendigen hätten: Zu Praxen, Einkaufsmöglichkeiten und Pflegeeinrichtungen, auch aber zu einem inklusiven Leben und Nachbarschaft im Wohngebiet.

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Der Vorsitzende des Seniorenbeirats Pinneberg, Dieter Wenskat, ist der Überzeugung, die Entwicklung der Senior/innen auf dem Wohnmarkt sei unterschätzt worden. Das Pinneberger Tageblatt, welches von der Problematik berichtete, holte die Meinung des Experten ein: Wenskat, der auch in der Privatisierung der Pflegeheime ein großes Problem sieht, betonte, dass erst jetzt die notwendigen Strukturen gebildet würden – obwohl die wachsende Nachfrage für Investor/innen profitabel sein könnte. Die Verantwortung dafür liege jedoch bei den Gemeinden und sollte nicht auf Profit ausgerichtet sein.

Ähnliches haben sich wohl auch einige Bürger/innen in Geesthacht gedacht: Gemeinsam planen eine Eigentümergemeinschaft und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schleswig-Holstein seniorengerechte Komfortwohnungen mit dem Betreuungskonzept „Wohnen mit Service“. Dabei wolle man eben die besonderen Bedürfnisse an das Leben im Alter berücksichtigen: „Wohnen mit Service“ biete älteren Mieter/innen Sicherheit, Begleitung, Unterstützung und Pflege, so AWO-Landesgeschäftsführer Michael Selck. Sie könnten kulturelle und sportliche Angebote nutzen oder an gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen, leben dabei selbstbestimmt, unabhängig und privat in ihren eigenen vier Wänden.

Das Projekt sei für die Senior/innen in Geesthacht ein Lichtblick, so Heinrich Siewers, Vorsitzender des AWO Ortsvereins: Schon seit fünf Jahren habe man sich für mehr altersgerechten Wohnraum eingesetzt – „nun tut sich endlich was“.

Für mehr Informationen erreichen interessierte Senior/innen oder Angehörige in Geesthacht den Auftraggeber des Projekts Thomas Jerratsch unter der Telefonnummer 04152 / 13 89 81 20 oder per E-Mail wohnen@am-elbufer.de.

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Dieter Wenskat ist Vorsitzender des Kreisseniorenbeirates Pinneberg. Er vertritt die Älteren, deren Anteil an der Bevölkerung immer größer wird: Zufolge des Statistikamts Nord sind etwa 25 Prozent der Pinneberger/innen älter als 60 Jahre; in Hamburg sind es circa 23 Prozent. Diese Entwicklung sei unterschätzt worden und die Gemeinden im Kreis „reagieren noch nicht richtig auf diese Entwicklung“, so Wenskat.

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Beim Pinneberger Tageblatt lobte er, dass Senior/innen mit einem Rede- und Antragsrecht auf Kreisebene zwar auf Augenhöhe begegnet würde, kritisierte aber vor allem, dass sie politisch nicht ausreichende involviert würden: Schließlich handele es sich um eine immer größer werdende Wählergruppe.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher sieht dies in seinem Bundesland ähnlich: Er hält das Leben im Alter für ein eigenständiges und wichtiges Thema, so zumindest gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Dabei gehörten Armut und fehlende altersgerechte Wohnungen für ihn zu den drängendsten Themen der Stadt.

Auch in Pinneberg – wie wohl bundesweit – bestehe das Problem mangelnder Barrierefreiheit. Nicht nur beim Wohnraum, auch im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs und bei der Zugänglichkeit von Gesundheits- und Pflegeangeboten: „Wenn ein Arzt seine Praxis im ersten Geschoss eröffnet und es keinen Aufzug gibt, dann werden Teile der Bevölkerung ausgegrenzt“, sagte der Vorsitzende des Seniorenbeirates Pinneberg. Er wünsche sich, dass Senior/innen als vollwertige Mitglieder der Gemeinschaft anerkannt und ihre Interessen stärker in die Politik einfließen würden.

Ähnliche Wünsche äußert auch Bürgermeister Tschentscher; denn auch die ältere Generation solle in Hamburg gut leben können. Dabei ginge es um seniorengerechtes Wohnen, gute ambulante Pflege und medizinische Versorgung, wohnortnahe Läden, Arztpraxen, Grün- und Erholungsräume sowie Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.

Noch drängender jedoch ist der rasante Anstieg armutsgefährdeter Senior/innen über 65 Jahren. Hamburger Durchschnittsrentner/innen leben nah an der Armutsgrenze, alleinstehende Rentnerinnen im Durchschnitt sogar darunter.

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Der Mangel an Wohnraum in deutschen Großstätten besteht seit Jahren. Während Studierende, Arbeitende und besonders junge Familien in Städten wie Berlin, Hamburg und München immer mehr Miete für immer weniger Platz bezahlen, wären wohl viele Senior/innen zufriedener, wäre ihre Wohnung kleiner – im Durchschnitt um 23 Quadratmeter.

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So berichtete die Berliner Morgenpost: Würde man diese Wünsche verwirklichen, ergäben sich mehr als 200.000 freie Wohnungen ab einhundert Quadratmetern alleine in Berlin – diese Zahlen stammen von einer repräsentativen Umfrage zu den Wohnbedürfnissen und -wünschen der älteren Berliner/innen, die vom Institut Arbeit und Technik (IAT) und dem Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWIS Forschung & Beratung GmbH) durchgeführt wurden. In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Berliner Immobilienunternehmen Berlinovo, „um eine fundierte Grundlage für Investitionsentscheidungen zu haben, um unser bestehendes Angebot für Senioren zu optimieren und mit Projektentwicklungen zu erweitern", so der Sprecher der Berlinovo-Geschäftsführung.

Mit der Befragung von Menschen im Durchschnittsalter von 65,5 Jahren wolle man auch anderen wohnungs- und sozialwirtschaftlichen Akteuren in Berlin wertvolles Material zur Verfügung stellen: Denn nicht nur an der zu großen Größe der Wohnungen, auch an deren Zugänglichkeit scheitere es zum Teil – laut Studie bei mehr als 40 Prozent der Teilnehmenden. Weil aber das Angebot an bezahlbaren kleineren, barrierefreien – beziehungsweise sogenannten barrierearmen – Wohnungen, sehr klein ist, stellt sich ein Umzug für viele ältere Personen nicht als finanziell lohnenswert oder möglich heraus.

Aus diesem Grund denke die Berlinovo an, sich in Zukunft für preiswertere Wohnungen speziell für Senior/innen zu engagieren: Denn bislang gäbe es erst circa 400 solche „SenioAktiv“-Wohnungen in Berlin, eine Zahl die der Nachfrage sicherlich nicht gerecht werden kann. Es ist dem Geschäftsführer klar, „dass es eine sportliche Herausforderung ist, gerade auch preiswerte Seniorenwohnungen neu zu bauen“, man wolle allerdings auf Erfahrungen im Bereich studentischen Wohnens bauen und so in einem ähnlichen Preissegment – um 335 Euro Monatsmiete – auch Alters-geeignete Wohnungen anbieten können.

Trotz der Schritte des Immobilienunternehmens stellt sich die Frage, ob es nicht am Staat liege die Wohnraumverteilung insbesondere in Großstädten zu optimieren: Zwar finden sich beispielsweise mit Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) als Aufsichtsratsvorsitzender des Immobilienunternehmens auch Politiker in der Angelegenheit wieder, allerdings als private Akteure – bei einem Thema, welches eben nicht privat, sondern für die Öffentlichkeit bundesweit relevant ist.

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Vor allem Senior/innen trifft die Schließung von Nahversorgern in kleineren Städten und Dörfern negativ. Kleinbetriebe können häufig nicht mit den Billigangeboten großer Einkaufszentren mithalten. Diese sind oft in Gewerbegebieten am Stadtrand gelegenen, die Folge: Ältere Menschen würden in ihrem Zugang zu Einkaufsmöglichkeiten eingeschränkt.

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Ein Landkreis in Hessen kann hier als Beispiel dienen, zu denen gerade in ländlichen Regionen Entsprechungen gefunden werden können. Im Kreis Groß-Gerau müssten immer mehr Geschäfte wie Metzger und Bäcker ihre Läden schließen. Heute haben Banken, Tante-Emma-Läden und Bäcker im Stadtteil Allmendfeld zugemacht und zur nächsten Versorgungsmöglichkeit müsse nun der Weg in die Nachbarkommunen auf sich genommen werden. Gerade für in ihrer Mobilität eingeschränkte Senior/innen ein Problem: Diese seien daher, um ihren Haushaltseinkauf zu machen, auf Hilfe angewiesen.

Als Reaktion gibt es nun seit einiger Zeit ein Anruf-Sammeltaxi für Senior/innen, das für Senior/innen eine Hilfe darstellen soll. Dies ist notwendig, da auch die Hofläden, die den Einzelhandel in vielen Bereichen ersetzen würden, nicht ideal erreichbar sein. „Eine Katastrophe“, findet Marianne Nold (77), die fürchtet, bald nicht mehr selbst Autofahren zu können: Ein gut erreichbarer Einkaufsmarkt sei notwendig.

In diesem Artikel finden Sie mehr Details zu dem Thema.

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Mehr Lebensqualität im Alter durch gemeinschaftliches Wohnen – das bietet eine Initiative der Seniorenarbeit der Arbeiterwohlfahrt (AWO Seniorenarbeit) in Hannover an. Das Wohnprojekt „Vier Gewinnt“ wurde im Zuge einer Projektausschreibung zum Thema alternative Wohnformen im Alter von der Region Hannover ausgewählt und gefördert. Seinen Namen bekommt es aufgrund der vier Standorte in Hannover und der Region. Erfahren Sie in diesem Beitrag der Reihe Beispielsweise… Gute Ideen für ein besseres Leben im Alter Genaueres.

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Selbständigkeit in einer aktiven Nachbarschaft ist für Senior/innen, die den Wunsch haben in einem häuslichen Umfeld zu leben und ihren eigenen Alltag gestalten zu können, genau das Richtige. Denn die Möglichkeit, sich sowohl zurückziehen und Selbstbestimmung genießen zu können, wird bei dem Wohnprojekt „Vier Gewinnt“ mit dem Angebot verlässlicher Kontakte und einem unterstützenden Umfeld verbunden.

Die Standorte

  • Hannover – List-Nord Gottfried-Keller-Straße
  • Hannover – Kronsberg, Oheriedentrift 6
  • Gehrden – Großes Neddernholz
  • Bolzum (Sehnde) - Marktstraße 10

Dabei unterstützt die AWO Seniorenarbeit (zukünftige) Mieter/innen dabei, ihr Interesse an gemeinschaftlichem Wohnen und einer guten Nachbarschaft umzusetzen: So haben die einzelnen Mietparteien zwar eine eigene Wohnung, allerdings in den Hausgemeinschaften aller vier Standorte auch einen Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt, bei denen vor dem Einziehen künftige Mieter/innen bei ihrem Umzug unterstützt werden. Gleichzeitig seien diese Gruppentreffen vorab ein wichtiger Schlüssel, um die zukünftige Nachbarschaft bereits im Vorfeld kennenlernen zu können.

Außerdem seien alle neugebauten Wohnungen barrierefrei und teilweise rollstuhlgerecht und damit für ältere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen besonders interessant. Vier Gewinnt ist ein Leuchtturmprojekt, von dessen Art es mehr geben könnte – viele alleinstehende oder verwitwete Senior/innen sind sicherlich auf der Suche nach einem solchen Wohnangebot, welches Selbstständigkeit gewährt und gleichzeitig Unterstützung anbietet.

Wenn Ihr Interesse geweckt ist, informieren Sie sich gerne genauer online bei der AWO Hannover oder melden Sie sich bei der Ansprechpartnerin des Projekts, Stephanie Böhm unter 0511 21978-173.

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