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Wohnen

Bereits in der Vergangenheit haben sich FGW-Broschüren inhaltlich mit gemeinschaftlichen Wohnprojekten auseinandergesetzt. Die neuere Broschüre vom FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e.V. Bundesvereinigung (FGW) stellt in Anbetracht der vielen städtischen und ländlichen Initiativen zu neuen Organisationen von Wohnen und Versorgung diverse inklusiv ausgerichtete Projekte vor. Diese haben alle die Sicherstellung des Lebens in der Gemeinschaft und die Ermöglichung des selbstbestimmten Lebens für Personen mit Hilfs- und Unterstützungsbedarf, Menschen mit Behinderungen und ältere Personen zum Ziel.

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Zur Erreichung dieser Ziele würden die Projekte Strukturen des gemeinsamen Handelns, die sich in gemeinsamen Freizeitaktivitäten sowie in der gegenseitigen Unterstützung im Alltag und in einem regelmäßigen Austausch unter Nachbar/innen darstellen, schaffen. Konkrete Angebote der Projekte seien integrative Programmpunkte in Bezug auf Beratung, Freizeit und Bildung sowie Nachbarschaftscafés und -treffs. Die damit erreichte Stärkung des sozialen Zusammenhalts würde durch die barrierefreien und barrierearmen Baustrukturen der Gebäude mit ihren Gemeinschaftsbereichen ermöglicht.


Quartierszentrum Café Kö in Delmenhorst

Das Quartierszentrum Café Kö als Teilhabeprojekt ist angeschlossen an die 46 barrierefreien Wohnungen, die in Delmenhorst gebaut wurden, und verbindet durch den Kantinenservice und die diversen Freizeitangebote Nachbar/innen. Mit dem Rahmenprojekt des Neubaus der Wohnungen  ist die Idee des Teilhabezentrums als sozialer Mittelpunkt des Quartiers und als Herzstück der Wohnanlage entstanden. Das Angebot des Quartierszentrums erstreckt sich über die Kantine mit drei Mahlzeiten am Tag, die Kaffeetafel, ergotherapeutische und freizeitgestaltende Angebote sowie Sportkurse. Damit sei das Quartierszentrum zu einem offenen Ort der Begegnung zwischen Nachbar/innen, zu denen auch Menschen mit Behinderungen gehören, geworden. Der Quartierstreff mit seinen Begegnungs- und Gemeinschaftsräumen (Frühstücks- und Kaffeeraum, Essensausgabe, Handarbeits- und Bewegungsraum, Beschäftigungs- und Therapieraum) diene damit der Herstellung von sozialen Kontakten und Tagesstrukturen.


Wohnhaus für Jung und Alt im Knappenroth

In Kooperation des Investors Altin Immobilienhandel mit dem Verein Gemeinsam aktiv leben im Alter (GaliA e.V.) ist im Saarbrückener Distrikt Rastpfuhl ein Energiesparhaus mit einem Gemeinschaftsraum und 31 barrierefreien Mietwohnungen entstanden. Das Leben der Bewohner/innen dieses Wohnhauses, wovon ein Drittel jüngere Menschen und zwei Drittel ältere Menschen sind, zeichnet sich durch die wechselseitige Unterstützung im Alltag und den guten Kontakt untereinander aus. Hier kommen Selbstbestimmung sowie Eigenverantwortlichkeit und gemeinschaftliches generationenübergreifendes Leben zusammen. Im Fokus der Gemeinschaft stehe die gegenseitige Hilfsbereitschaft im Alltag und bei Krankheit oder Urlaub. In welchem Ausmaß sich die Unterstützung gestaltet kann von den Bewohner/innen frei entschieden werden.

Gemeinsame Frühstücksrunden und Veranstaltungen (z.B. Gymnastik- und Yogakurse, Literatur- und Musikrunden, Filmabende) können in dem Gemeinschaftsraum mit Küche und einer Gartenterrasse, der als soziales Zentrum des Hauses gilt, ausgerichtet werden.


Lebenskulturhaus in Gefell

Das Lebenskulturhaus in Gefell sei ein Ort der Begegnung von Bürger/innen, ein Ort für Freizeit, Geselligkeit sowie Kultur und ein Ort der Vernetzung und Koordination von Unterstützung in Form von Beratung, Begegnung, Hilfen für den Haushalt oder handwerklichen Tätigkeiten für ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Personen. Ziele des Lebenskulturhauses sind:

  • Förderung von Eigeninitiativen,
  • Stärkung von Engagement,
  • Belebung von Nachbarschaften,
  • Erleichterung von gegenseitigen Unterstützungssystemen,
  • Ermöglichung der Inklusion behinderter Menschen.

Dazu wurden die leerstehenden Räume des Michaelisstifts, die ehemals Küche und Speiseraum waren, barrierefrei umgebaut. Die Begegnungs- und Gemeinschaftsräume des Lebenskulturhauses setzen sich aus einem Ruheraum, einem Beschäftigungs- und Therapieraum, einem Wohn- und Aufenthaltsraum, einem Café und einer Küche zusammen.


Seniorenwohngruppe in Külz

Der von den Einwohner/innen von Külz gegründete Selbsthilfeverein hat als Schlüsselelement seiner diversen Engagements das gemeinschaftliche Wohnen im Dorfkern für sechs Bewohner/innen in Form der Seniorenwohngruppe entwickelt. Grundanliegen des gemeinschaftlichen Wohnens ist, dass jede Person im Dorf leben können soll. Entsprechend übernimmt die Dorfgemeinschaft einen großen Teil der Versorgung und Unterstützung von kranken, hilfebedürftigen oder allein lebenden Menschen. Dazu wurden sechs barrierefreie Apartments zur Miete, zwei Gemeinschaftsräume und ein Gästeapartment in einem ehemaligen Wohnhaus gebaut.


Gemeinschaftliches Wohnen im Alter in Ostritz

Das Projekt in Ostritz besteht aus zwölf kleineren Wohnungen mit selbstverwalteten Gemeinschaftsräumen und einem öffentlichen Café sowie einem Pflegestützpunkt. Damit sowie mit Ausflügen, kulturellen Veranstaltungen und einem Seniorentreff soll das Ineinandergreifen von professioneller und ehrenamtlicher Unterstützung und Hilfe gestärkt werden. Der barrierefreie und gemeinschaftliche Wohnraum richtet sich an ältere Menschen.


Lebenstraum-WG in Halle

Mit dem Umbau eines Studentenwohnheims ist im Erdgeschoss des Hauses die ambulante Wohngemeinschaft für schwerbehinderte Menschen entstanden. Der Lebenstraum-WG stehen 7 Einzelwohnräume, eine Küche, 3 behindertengerechte Bäder sowie 3 Gemeinschafts- und Aufenthaltsbereiche mit Nebenräumen zur Verfügung. Die übrigen Bewohner/innen setzen sich aus 60 Studierenden und einigen Familien zusammen. Der so entstandene inklusive Ort zeichne sich durch nachbarschaftliche Hilfe und gegenseitige Unterstützung aus, wodurch die Stärkung der Sozialkompetenzen der Mieter/innen und die Förderung der Selbstbestimmung der Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf erreicht werden.


Gemeinschafts-Wohnprojekt Rosenhaus in Varel

Das Gemeinschafts-Wohnprojekt Rosenhaus ist Teil des Programms Anlaufstellen für ältere Menschen und bietet durch den Umbau einer alten Schule barrierarmen Wohnraum mit rollstuhlgerechten Badezimmern für 14 Personen zwischen 26 und 76 Jahren sowie im Erdgeschoss angesiedelte Gemeinschaftsräume als Orte der Begegnung für die Bewohner/innen. Die gegenseitige Unterstützung und Verantwortung der Gemeinschaft sollen der Vereinsamung entgegenwirken und nachbarschaftliches Zusammenleben stärken.


Eine ausführlichere Beschreibung der Projekte sowie Kurzbeschreibungen zu weiteren Beispielprojekten aus dem Bundesgebiet stehen Ihnen in der Broschüre zur Verfügung.

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Die Joseph-Stiftung erforschte von 2014 bis 2016 in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. Faktoren für den Erfolg hinsichtlich der Umsetzung innovativer und gemeinschaftlicher Wohnprojekte in strukturschwachen und ländlichen Räumen. Das Ergebnis dieser Forschung ist der erschienene Praxisleitfaden „Quartiersbezogene Wohnprojekte für ein selbstbestimmtes Leben im Alter“.

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Der 78-seitige Leitfaden beschäftigt sich mit diesen Themen:

  • Warum? – Hier liegt die Betrachtung des demographischen, epidemiologischen und gesellschaftlichen Wandels mit deren Konsequenzen für Städte und Gemeinden im Mittelpunkt,
  • Was und wozu? – Betrachtet ausführlich diverse Aspekte des Wohnmodells für ein selbstbestimmtes Leben im Alter,
  • Wo und wer? – Fokussiert Kleinstädte hinsichtlich ihrer Möglichkeiten für quartiersbezogene Wohnprojekte,
  • Wie und womit? – Beleuchtet das methodische und strategische Vorgehen zur Umsetzung von quartiersbezogenen Projekten des Wohnens.

Diese Schwerpunkte werden inhaltlich ausgerichtet auf Empfehlungen für die Entwicklung und Gestaltung gemeinschaftlicher Wohnprojekte selbstbestimmten Lebens im Alter ausführlich dargestellt und durch Grafiken veranschaulicht. Der Praxisleitfaden und das vorangegangene Forschungsprojekt wurden bereits beim „In der Heimat wohnen“ Fachforum am 21. März 2017 Personen aus der Politik, Beratung und Praxis präsentiert.

Allgemeine und knappe Informationen zu dem Praxisleitfaden und dem vorangegangenem Forschungsprojekt stehen Ihnen auf der Website der Joseph-Stiftung zur Verfügung. Daneben können Sie den erschienenen Praxisleitfaden kostenlos herunterladen und dort die oben genannten Themen im Detail nachlesen.

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Die von der Abteilung Wirtschafts- und Sozialpolitik der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgebrachten WISO Diskurse geben Ihnen ausführliche Informationen und beinhalten Handlungsempfehlungen hinsichtlich ihrer thematischen und politischen Fragestellungen in Form von Expertisen und Studien. Die 32seitige Ausgabe 13/2017 trägt den Titel „Zukunft der Wohnraumförderung – Gemeinwohlorientierung und Bezahlbarkeit am Wohnungsmarkt“.

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Im Rahmen der einleitenden Ausführungen werden die Bedeutung des Wohnens, die Entwicklung der Wohnungsmärkte und Wohnraumversorgung in Anbetracht der veränderten Lebensmodelle der Menschen sowie die damit verbundenen Forderungen hinsichtlich einer Wohnraumförderung an die Politik skizziert. In dem Hauptteil geht es anschließend um folgende Schwerpunkte:

  • das Ungleichgewicht der Wohnungsmärkte: u.a. werden hier Gründe für die Aktualität der Wohnungsmarktsituation, für die steigenden Wohnraumkosten, für die veränderte Nachfrage, für das unzureichende Wohnungsangebot und -neubau sowie für sog. Beharrungstendenzen beschrieben und entsprechende Handlungsempfehlungen mit Blick auf die gesellschaftlichen und demografischen strukturellen Gegebenheiten formuliert,
  • die formalen Rahmenbedingungen der Wohnungspolitik: unter diesem Schwerpunkt werden die marktwirtschaftlichen Grundsätze sowie weitere diverse Einflüsse dargestellt und aus diesen nachgehend Vorschläge an die Akteure/innen abgeleitet,
  • die Wohnraumförderung als Gestaltungsinstrument der Wohnungspolitik: hier wird u.a. ausgeführt, inwiefern die Länder soziale Wohnraumförderung betreiben können, welche Bevölkerungsgruppen Zugangsschwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt erfahren und wie die Objekt- und Subjektförderung zur Wohnraumversorgung von staatlicher Seite aus beitragen,
  • die neuausgerichtete Wohnraumförderung: innerhalb dieser Ausführungen wird Auskunft über die (aktualisierten) Ziele der Wohnraumförderung sowie Grundsätze für die Neuausrichtung dieser und Möglichkeiten der Verbesserung der Wohnraumförderung (z.B. spezifische Zielgruppen, kostenbewusster und bedarfsgerechter Wohnungsbau, Stärkung der Kommunen, finanzielle Anreize) gegeben.

Abschließend werden die erwarteten Ergebnisse einer neuausgerichteten Wohnraumförderung und die damit verbundenen Voraussetzungen auf Bundesebene beschrieben.

Im Rahmen der inhaltlichen Betrachtung wird insgesamt deutlich, dass der gesellschaftliche und demografische Wandel eine Neuausrichtung der Wohnungsförderung erforderlich machen, um passgenaue Wohnungsangebote für junge und ältere Menschen bereitstellen zu können.

Die komplette Ausgabe des WISO Diskurses steht Ihnen zum Nachlesen zur Verfügung.

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Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) haben zwei Veröffentlichungen zum Thema „Barrierefreie Haushalts- und Unterhaltungselektronik“ herausgebracht. Diese zeigen Handlungsbedarf auf und sollen auf wichtige, nun anstehende Schritte hinweisen.

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Diesbezüglich heißt es in der Pressemitteilung: Bei Geräten wie Waschmaschine, Radio und Backofen sind Sensortasten und Touchscreens auf dem Vormarsch. Der technische Fortschritt hat jedoch seine Schattenseiten: Immer mehr Geräte der Haushalts- und Unterhaltungselektronik sind für blinde und sehbehinderte Menschen nicht bedienbar.

Der DBSV und die BAGSO haben deshalb auf der IFA 2016 eine Sonderausstellung zum Thema „Nutzbarkeit und Barrierefreiheit von Haushalts- und Unterhaltungselektronik“ veranstaltet. Zu den zahlreichen Besuchern zählten Brigitte Zypries, damals Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering.

Der Abschlussbericht "Barrierefreie Haushalts- und Unterhaltungselektronik. Übersicht, Hintergrund und Ausblick" erläutert neue und wesentliche Fragestellungen, die sich im Rahmen der IFA-Präsenz eröffneten.  Die Broschüre ist gedruckt in Deutsch erschienen und in Englisch als barrierefreie PDF-Datei downloadbar. Das Anforderungspapier „Barrierefreie Haushalts- und Unterhaltungselektronik“ vereint deutschen und englischen Text in einer Publikation.

„Die Messepräsenz auf der IFA 2016 war ein erfolgreicher erster Schritt, um Wirtschaft und Handel für die spezifischen Belange der Zielgruppe der blinden und sehbehinderten Verbraucher/innen zu sensibilisieren. Die wichtige Auseinandersetzung mit der Frage der Barrierefreiheit von Haushalts- und Unterhaltungselektronik muss unbedingt fortgesetzt werden“, stellt DBSV-Präsidentin Renate Reymann fest.

„Die BAGSO setzt sich für ein selbstbestimmtes Leben im Alter ein, dies gilt auch für sehbehinderte und blinde Menschen. Für sie ist Barrierefreiheit auch bei elektronischen Geräten besonders wichtig“, so der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering. Er begrüßt daher die neuen Publikationen, insbesondere das vom DBSV erstellte Anforderungspapier, und bittet die BAGSO-Verbände um Unterstützung bei der Verbreitung.

Die beiden Publikationen können Sie kostenlos in gedruckter Form über die Landesvereine des DBSV erhalten.

Zudem können Sie die drei genannten Broschüren als barrierefreie PDF-Dateien sowie die Vorträge der Fachveranstaltung auf der IFA 2016 als Audio-Datei downloaden.

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Die Mittel für das Zuschussprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind für 2017 verbraucht. Es können für dieses Jahr also keine weiteren Anträge auf einen Zuschuss der KfW für das Programm "Altersgerechtes Umbauen" (455) gestellt werden, bestehende Bewilligungen sind nicht betroffen.

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Obwohl die Mittel für 2017 bereits um 75 Millionen Euro aufgestockt wurden, werden dieses Jahr im Rahmen des Programmes 455 nur noch Maßnahmen im Bereich des Einbruchschutzes gefördert. Ob für 2018 Anträge möglich sein werden, hängt davon ab, ob entsprechende Mittel im Bundeshaushalt berücksichtigt werden. Bauvorhaben können aber auch dann nur bezuschusst werden, wenn vor der Antragstellung noch nicht mit dem Bauvorhaben begonnen wurde.

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Ein Lehrforschungsprojekt der Fachhochschule Lübeck war im Sommersemester der Frage nachgegangen, wie Lebens- und Wohnraum sozialräumlich und architektonisch gestaltet werden muss, um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden. Im Rahmen der städtebaulichen Analyse sollten vorhandene Planungen aufbereitet werden, die baulichen und sozialräumlichen Gegebenheiten analysiert werden sowie Gespräche mit Expert/innen vor Ort geführt werden.

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Die Studierenden wurden von der Stadt Lauenburg und der Arbeiterwohlfahrt Pflege unterstützt. Im Rahmen des 2. Studienprojekts im Fachbereich Bauwesen hatten unter Leitung von Prof. Stephan Wehrig und Dipl.-Geografin Kathleen Schmidt elf Masterstudierende aus den Bereichen Architektur und Städtebau und Ortsplanung zu den Themen Stadtgestaltung, Bebauungs- und Freiraumstruktur, Verkehr und Erschließung, Versorgung sowie soziale und kulturelle Infrastruktur gearbeitet. „Zuerst mussten sich die Studierenden mit den theoretischen Grundlagen auseinandersetzen und ihr Wissen mittels eigener Recherche vertiefen. Mehrere Exkursionen zu den Projektpartnern nach Lauenburg gaben ihnen schließlich den Einblick in die Bedingungen vor Ort“, erläuterte Kathleen Schmidt die Herangehensweise. „Insgesamt haben die Studierenden über 2.000 Arbeitsstunden in das Projekt gesteckt.“

Am Mittwoch wurden die Ergebnisse in der Lauenburger Begegnungsstätte BeLaMi präsentiert. Die Trennung von Unterstadt und Oberstadt war dabei eine der zentralen Herausforderungen in Lauenburg. „Momentan ist der Zugang zur Unterstadt nicht barrierefrei“, sagt Lara Bohlmann, die sich mit der Stadtgestalt, Bebauungs- und Freiraumstruktur auseinandergesetzt hat. Hinsichtlich eines alternsgerechten Quartiers müsse daher eine Verbindung zwischen Ober- und Unterstadt geschaffen werden. Bettina Bastian und Nora Duwe teilen diese Einschätzung: „Mobilität ist eine entscheidende Maßnahme zur Teilhabe im Alter. Wer mobil ist, kann seinen Alltag frei gestalten und seine Umgebung sowohl räumlich erfassen, als auch sozial.“ Nach der Präsentation standen die Studierenden in einer kleinen Ausstellung für die Interessierten in Expert/innenteams für weitere Erläuterungen bereit.

An der Ergebnispräsentation nahm neben Bürgermeister Andreas Thiede auch Bauamtsleiter Reinhard Nieberg teil. Auch wenn nicht alle Anregungen neu seien, sei ein junger, unvoreingenommener Blick von außen wichtig, um Lauenburg nicht nur im Sinne der Senior/innen weiterzuentwickeln. Andreas Thiede ergänzte: „Mit Ihren Forschungsergebnissen haben Sie der Stadt Lauenburg ein Geschenk gemacht. Nun liegt es an uns, das Geschenk auszupacken und für uns zu nutzen.“

Auch die Quartiersentwicklerin Claudia Löding zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen, spiegelt doch besonders das Thema soziale und kulturelle Infrastruktur ihr eigenes Arbeitsfeld wider. „Es ist natürlich aufregend, wie Außenstehende unsere Arbeit im Quartier bewerten und es waren einige Anregungen dabei, die ich gerne umsetzen möchte.“ Langfristig wird die AWO Pflege Schleswig-Holstein die Ergebnisse für einen Verlängerungsantrag des Quartiersprojekts in Lauenburg bei der Fernsehlotterie um weitere zwei Jahre nutzen.

Dieses Projekt zeigt die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit von Engagierten, Akteur/innen in der Stadtentwicklung und Studierenden auf. Ähnliche Forschungsprojekte und Kooperationen sind in weiteren Städten und Kommunen des Landes vorstellbar und können dort - im Falle der Stadtentwicklung auch langfristig - zu einem besseren Leben im Alter beitragen.

Von links nach rechts sind auf dem Beitragsbild zu sehen: Silvia Hennig (Leiterin der AWO Pflege in Lauenburg), Siegfried Betge (Behindertenbeauftragter Stadt Lauenburg), Uwe Frensel (Vorsitzender des Sozialausschusses der Stadt Lauenburg), Anke Buhl (Referentin für Alten- und Pflegepolitik der AWO Schleswig-Holstein), Reinhard Nieberg (Bauamtsleiter der Stadt Lauenburg), Andreas Thiede (Bürgermeister der Stadt Lauenburg), Claudia Löding (Quartiersentwicklerin Lauenburg), Prof. Stephan Wehrig und Kathleen Schmidt (beide FH Lübeck) sowie die Studierenden der FH Lübeck.

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Zur Armutssituation in Deutschland im Allgemeinen und zur Altersarmut im speziellen sind auf diesem Portal bereits zahlreiche Beiträge erschienen. Die Literaturhinweise der Bibliothek des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) sollen diese Beiträge ergänzen.

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Zunächst können Sie folgende Quellen direkt herunterladen:

Haan, Peter / Stichnoth, Holger / Blömer, Maximilian / Buslei, Hermann / Geyer, Johannes / Krolage, Carla / Müller, Kai-Uwe / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung / Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) (2017): Entwicklung der Altersarmut bis 2036. Trends, Risikogruppen und Politikszenarien.

Institut für Deutsche Wirtschaft (Hrsg.) (2017): Einkommen von Rentnern steigt, Altersarmut aber auch. In: Die Zeit vom 10.05.2017.

Kochskämper, Susanna / Pimpertz, Jochen / Institut der Deutschen Wirtschaft (Hrsg.) (2017): Die gesetzliche Alterssicherung auf dem Prüfstand. Orientierungen für die aktuelle Reformdiskussion.


Folgende Sammelwerke bzw. Beiträge in Sammelwerken listet die Bibliothek des DZA auf:

Schirra-Weirich, Liane / Wiegelmann, Henrik (Hrsg., 2017): Alter(n) und Teilhabe. Herausforderungen für Individuum und Gesellschaft.

Wicher, Klaus (Hrsg., 2017): Altersarmut: Schicksal ohne Ausweg? Was auf uns zukommt, wenn nichts geändert wird.

Lejeune, Constanze / Romeu Gordo, Laura / Simonson, Julia (2017): Einkommen und Armut in Deutschland. Objektive Einkommenssituation und deren subjektive Bewertung. In: Mahne, Katharina / Wolff, Julia Katharina / Simonson, Julia / Tesch-Römer, Clemens (Hrsg.): Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS), S. 97-110.

Schönig, Werner (2017): Altersarmut im Rentnerparadies. Zur Polarisierung der Teilhabechancen im dritten Alter. In: Schirra-Weirich, Liane / Wiegelmann, Henrik (Hrsg.): Alter(n) und Teilhabe, S. 17-38.


In der Ausgabe 48 (2017) des Archives für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit finden sich folgende Artikel:

  • Brosig, Magnus: Reformoptionen für das deutsche Alterssicherungssystem, S. 40-50.
  • Fahimi, Yasmin: Zielgenaue Prävention von Altersarmut – aktuelle Maßnahmen des BMAS, S. 52-57.
  • Ivansits, Helmut: Armutsprävention im Alter. Das österreichische Alterssicherungssystem im Vergleich, S. 74-83.
  • Ribbert-Elias, Jürgen / Glaßmeier, Stefanie: Das Projekt "Fallmanagement Teilhabe im Alter" für Menschen in Grundsicherung, S. 66-72.
  • Thiede, Reinhold F.: Warum gibt es Altersarmut? Definitionen und Grundprinzipien des deutschen Alterssicherungssystems, S. 4-14.
  • Wittrahm, Andreas: Auskommen mit dem Einkommen. Armut im Alter zwischen Möglichkeiten, Ansprüchen und Bewältigungsformen, S. 28-38.

Diese Artikel befinden sich in der Ausgabe 66 (2017) der Zeitschrift "Soziale Sicherheit":

  • Arbeitskreis Armutsforschung: Erklärung zum Armutsbegriff, S. 151-155.
  • Butterwegge, Christoph: Kritisches zum 5. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Es fehlt nicht an statistischen Daten, sondern an politischen Taten, S. 137-143.
  • Künkler, Martin: Trotz Wachstum. Kein Rückgang der Armut. Besonders betroffene Gruppen - DGB-Vorschläge zur Armutsbekämpfung, S. 143-148.

In der Ausgabe 39 (2017) der Zeitschrift "Research on aging" sind diese beiden Artikel zum Thema Altersarmut zu finden:

  • Lin, I-Fen / Brown, Susan L. / Hammersmith, Anna M.: Marital biography, social security receipt, and poverty, S. 86-110.
  • Stapleton, David C. / Schimmel Hyde, Jody: Employment suppport for the transition to retirement, S. 249-271.

Diese beiden Aufsätze können in weiteren Fachzeitschriften gefunden werden:

  • Klammer, Ute (2017): Alterssicherung von Frauen revisited - aktuelle Entwicklungen und zukünftige Perspektiven. In: Sozialer Fortschritt, S. 359-375.
  • Loose, Brigitte L. (2017): Aktuelle Befunde zur "Altersarmut" aus der Forschungsförderung des Forschungsnetzwerks Alterssicherung der Deutschen Rentenversicherung Bund. In: RV aktuell, S. 43-49.

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Für die meisten Menschen bedeutet ein gutes Leben im Alter, dass sie solange wie möglich selbstständig in der eigenen Wohnung und der vertrauten Umgebung leben können. Ob sich dieser Wunsch verwirklichen lässt, hängt nicht nur davon ab, wie die eigene Wohnung ausgestattet ist, sondern ganz entscheidend auch vom Wohnumfeld.

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Dazu gehört die Versorgung mit Ärzten genauso wie die Zufriedenheit mit dem öffentlichen Nahverkehr oder das Verhältnis zu den Personen aus der Nachbarschaft. Der aktuelle Report Altersdaten beleuchtet diese Themen unter Verwendung von Daten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) und betrachtet dabei die Gruppe der 40- bis 85-Jährigen, also Menschen im mittleren und höheren Lebensalter. Über den Alterssurvey haben wir in der Vergangenheit bereits einen Überblick gegeben.

Folgende Ergebnisse konnten hinsichtlich der drei Schwerpunkte erhoben werden:

Viele 40- bis 85-Jährige sind mit der Versorgung in ihrem Umfeld zufrieden: Mehr als 40 Prozent dieser Altersgruppe sind der Ansicht, dass das Angebot an Einkaufsmöglichkeiten ausreichend sei und nur sechs Prozent sehen sich unzureichend mit Ärzt/innen und Apotheken im Wohnumfeld versorgt. Allerdings ist nur jede dritte Person mit der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr zufrieden. Der vermutlich vor allem im ländlichen Bereich unzureichende öffentliche Nahverkehr führt zu Teillösungen, wie wir sie in unseren Berichten zur Mitfahrbank thematisiert haben.

Begegnungsstätten und Mehrgenerationenhäuser als Treffpunkte für Senior/innen: Die bekanntesten und am häufigsten genutzten seniorenspezifischen Angebote am Wohnort sind die Begegnungsstätten für Senior/innen und Mehrgenerationenhäuser. Knapp drei Viertel der 40- bis 85-Jährigen kennen ein solches Angebot und neun Prozent nutzen dieses auch.

Kleine Hilfen unter Personen aus der Nachbarschaft sind beliebt: Die meisten 40- bis 85-Jährigen können auf Hilfe aus der Nachbarschaft zurückgreifen, wenn es um kleine Hilfeleistungen und Gefälligkeiten geht: 88,9 Prozent der befragten Personen geben an, zwei oder mehr Nachbar/innen um eine Gefälligkeit bitten zu können. Allerdings haben Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und daher besonders auf solche Unterstützung angewiesen sind, deutlich seltener Menschen in ihrer Nachbarschaft, die sie um einen Gefallen bitten können.

Weitere Ergebnisse zum Thema finden Sie im aktuellen Report Altersdaten „Wohnumfeld und Nachbarschaftsbeziehungen in der zweiten Lebenshälfte“, der zum kostenlosen Download bereit steht.

Weitere Befunde aus dem Deutschen Alterssurvey, einer Studie, die alle drei Jahre vom Deutschen Zentrum für Altersfragen durchgeführt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, finden Sie auf der Homepage des Alterssurveys.

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Das Forum Gemeinschaftliches Wohnen (FWG) bietet noch in diesem Jahr verschiedene Fortbildungen zum Thema "Neue Wohnformen und verbindliche Nachbarschaften" in verschiedenen Orten Niedersachsens an.

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Folgend geben wir Ihnen einen Überblick über die Fortbildungen mit ihren Terminen und den Veranstaltungsorten:

  • Fortbildung in Bad Grund: Den ländlichen Raum stärken: Neue Wohn- und Pflegeformen als Basis für eine nachhaltige Ortsentwicklung am 31.08.2017 von 10−16 Uhr
  • Fortbildung in Oldenburg: Gemeinschaftliche Wohnprojekte und ambulant betreute Wohngemeinschaften: Initiieren, realisieren und fördern am 28.09.2017 von 10−16 Uhr
  • 10. Fachtag Wohnen im Alter: “Neues Wohnen in alten Gebäuden” am 02.11.2017 von 10:30−16 Uhr
  • Fortbildung in Hannover: Ambulant betreute Wohngemeinschaften initiieren und umsetzen: Grundlagen, rechtliche Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten am 23.11.2017 von 10−16 Uhr

Informationen zu Anmeldung und Kosten sowie ausführliche Informationen zu den Inhalten der Fortbildungen finden Sie online. Zudem steht Ihnen ein Flyer mit den wichtigen Informationen zur Verfügung.

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Die Generali Altersstudie 2017 hat die Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland untersucht. Dafür wurden über 4100 Bundesbürger/innen zwischen 65 und 85 Jahren befragt. Damit soll die Generali Deutschland das Ziel verfolgen, einen aktiven Beitrag zu einer lebenswerten und gerechten Gestaltung der alternden Gesellschaft für alle Generationen zu leisten.

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Im Jahr 2013 hat die Generali zum ersten Mal die Altersstudie in Auftrag gegeben und gibt somit der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen sowie politischen Diskussion unter den Stichworten Altersbild und Alterspotenzial einen Anstoß.

Die Ergebnisse sollen zeigen, dass die Mehrheit der befragten Personen mit ihrem Leben zufrieden seien und eine Verbesserung der materiellen Situation zu verzeichnen sei. Insgesamt gibt die Studie detailliert Auskunft zu den folgenden Kategorien:

  • hohe Lebenszufriedenheit, Abwechslung, Mobilität;
  • durchschnittlich steigende Alterseinkommen;
  • überwiegend positive gesundheitliche Bilanz;
  • große Unterschiede hinsichtlich technischer Entwicklungen und digitaler Medien;
  • essenzielle Sozialkontakte;
  • zentrale Bedeutsamkeit der gesellschaftlichen Teilhabe und Verantwortungsübernahme.

Die Altersstudie 2017 kann käuflich erworben werden oder durch entsprechende Zugänge von Bildungseinrichtungen eingesehen werden.

Die Ergebnisse der Studie können jedoch auch skeptisch betrachtet werden. So werden als Hinweis auf größeren finanziellen Spielraum ein steigender Durchschnittswert von verfügbaren Einkommen nach Abzug von laufenden Kosten angegeben. Durch Durchschnittswerte werden Einkommensunterschiede nicht abgebildet, eine steigende Altersarmut wird damit ausgeblendet.

Ein Rechenbeispiel kann dies verdeutlichen: Würde das Einkommen einer Person von 2000 auf 3000 Euro steigen, das von zehn Personen im gleichen Zeitraum von 300 Euro auf 200 Euro sinken, würde der Durchschnittswert bei den elf Personen keine Einkommensveränderung darstellen. Es würde zu beiden Zeitpunkten ein gleiches durchschnittliches Einkommen von ca. 455 Euro verzeichnet werden. In diesem Fall wäre also der Verlust von zehn Personen zugunsten dem Gewinn einer Person ausgeblendet.

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