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23. Februar 2022

Kompetenznetz Einsamkeit

Am 10. Februar 2022 ist das „Kompetenznetz Einsamkeit“ (KNE) der neuen Bundesregierung durch eine Auftaktveranstaltung gestartet. Das Projekt soll Einsamkeit unabhängig vom Alter bekämpfen und vorbeugen.

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Das neue Kompetenznetz will Wissen zu dem Thema Einsamkeit bündeln und bestehende Wissenslücken schließen. Politische und gesellschaftliche Maßnahmen sollen dann daraus abgeleitet werden. Damit verfolge das Kompetenznetz Einsamkeit auch „das übergeordnete Ziel ein solidarisches Miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern“, wie es auf der Internetseite des Präventionsprojektes heißt.

Durchgeführt wird das Projekt durch das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V., das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert das KNE mit zunächst rund einer Millionen Euro bis Jahresende. Unter dem Stichwort der Gesundheitsförderung hatten sich SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP bereits im Dezember veröffentlichten Koalitionsvertrag darauf geeinigt, „einen Nationalen Präventionsplan sowie konkrete Maßnahmenpakete z.B. zu den Themen Alterszahngesundheit, Diabetes, Einsamkeit, Suizid, Wiederbelebung und Vorbeugung von klima- und umweltbedingten Gesundheitsschäden“ zu schaffen.

Leiter des neuen Projekts gegen Einsamkeit ist Benjamin Landes, der Direktor des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik. In einer Pressemitteilung sagt er zum neuen Kompetenzzentrum: „Die Arbeit des Kompetenznetz Einsamkeit hat zum Ziel, die Strategien gegen Einsamkeit weiterzuentwickeln. Dazu wird das Thema aus zivilgesellschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Blickwinkeln betrachtet, um diese unterschiedlichen Perspektiven in den Austausch zu bringen. Es sollen Maßnahmen identifiziert werden, die der Vorbeugung und Bekämpfung von Einsamkeit dienen. Dabei legen wir einen Fokus auf die Praxis der sozialen Arbeit sowie auf vulnerable Gruppen, die ein besonderes Einsamkeitsrisiko haben.“

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen) weist darauf hin, dass Einsamkeit keine Frage des Alters sei. Zudem betont sie den Netzwerk-Charakter des Projekts, welches die Ministerin am 10. Februar mit einem Grußwort bei der Auftaktveranstaltung offiziell gestartet hat: „Wir wollen bestehendes Engagement sichtbar machen und diejenigen zusammen­bringen, die sich gegen Einsamkeit einsetzen. Bei diesem offenen Netzwerk sind alle eingeladen, sich einzubringen.“

Erst kürzlich berichteten wir über den vierten Kurzbericht der Hochaltrigkeitsstudie D80+, der sich mit dem Thema Einsamkeit auseinandersetzt. Bei Menschen im Alter von mindestens 80 Jahren habe sich das Einsamkeitsempfinden demnach durch die Corona-Pandemie verdoppelt.

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