Das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) hat sich anhand von Daten des Deutschen Alterssurveys mit der Frage befasst, welche Zusammenhänge es zwischen dem Bücherlesen in der zweiten Lebenshälfte und der Gesundheit und Lebensqualität gibt. Auch wenn die Kausalität nicht eindeutig ist, schlagen die Studienautor*innen Maßnahmen zur Leseförderung im Alter vor.
Über 85 % der Viel-Leser*innen in der zweiten Lebenshälfte berichteten von positiven Gefühlen, während der Anteil derjenigen, die nicht lesen, mit 72 bis 79 % deutlich kleiner ist. Auch die eigene Gesundheit wird von den Befragten, die viel lesen, mit 63 % als gut oder sehr gut beschrieben. Das geht aus einer Untersuchung des DZA hervor. Datengrundlage ist das Deutsche Alterssurvey (DEAS) mit Angaben von 46- bis 85-Jährigen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass Lesen mit positivem Affekt, einer besseren subjektiven Gesundheit und besseren kognitiven Leistungen einhergeht“, heißt es in der veröffentlichten Studie. Allerdings wird auch darauf hingewiesen, dass die Wirkrichtung aus den Daten nicht abgebildet werden konnte. Das heißt: Es könnte auch sein, dass Menschen, denen es gut geht und die sich gesund fühlen, eher zu einem Buch greifen. Mitzudenken sei ebenfalls, dass Höhergebildete ein höheres Gesundheitswissen haben und häufig auch höhere Einkommen haben als weniger Gebildete.
Trotz der Einwände legen die Ergebnisse nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Lesen von Büchern und der Lebensqualität gibt. Das zeigen auch Forschungsergebnisse aus anderen Ländern, auf die die Studienautor*innen verweisen. Daher legt der Bericht Maßnahmen zur Leseförderung in dieser Altersgruppe nahe: „Wenn sich der Befund erhärtet, dass das Lesen von Büchern für die Lebensqualität in der zweiten Lebenshälfte förderlich ist, sollte es Interventionen geben, um Lesen auch in dieser Lebensphase besser zu fördern und zu ermöglichen.“ Denkbar seien hier beispielsweise Bibliotheksangebote, Bücherbusse oder Onlineangebote.