In Schleswig-Holstein gibt es inzwischen 30 MarktTreffs. Immer mehr Gemeinden sind von dem Konzept überzeugt das neben dem klassischen Einzelhändler weitere Dienstleistungsangebote mit einem Treffbereich integriert. Der MarktTreff Koberg ist ein gutes Beispiel wie neben einem Tante-Emma-Laden dank der Ideen und des Engagements der Bewohner eine Begegnungsstätte mit einem bunten Dorf- und Kulturleben entstanden ist. Johannes Kuhnardt, Mitinitiator des MarktTreffs Koberg, berichtet von seinem Markttreff mit angeschlossenem Dorfhaus.
Nachdem ich die Gelegenheit am 2.Oktober 2013 im Landeshaus Kiel hatte, um dort kurz unser Projekt in Koberg vorzustellen, hier noch einmal ein paar Dinge in Bezug auf das Thema der Seniorenpolitik in Schleswig-Holstein.
Als im Jahr 2008 der 25. MarktTreff in Koberg eröffnete, begann für unseren Ort ein neuer, aufregender und mittlerweile auch erfolgreicher Zeitabschnitt. Rückblickend nach 5 Jahren können wir von Erfolg sprechen, weil unser MarktTreff-Konzept überzeugt und als Beispiel gelungener Belebung und Wiederbelebung des Dorflebens gilt.
Wiederbelebung daher, weil wir endlich wieder einen „Tante Emma Laden“ haben (nach über 10 Jahren fehlender Einkaufsmöglichkeit im Ort), im Verbund mit einem Dorfhaus. Belebung, weil wir mit der Einrichtung des MarktTreffs eine neue Begegnungsstätte für alle Koberger geschaffen haben. Kinder, Jugendliche und natürlich auch die älteren Mitbürger finden hier ihren Platz. Die Senioren genießen es unter sich, aber auch in Gesellschaft mit allen anderen Jahrgängen zu sein. Dafür an dieser Stelle einige Beispiele: Seniorennachmittage in den „Kleinen Stuben“, größere Ereignisse auf dem Saal, Teilnahme am Mittagstisch (3x pro Woche), Einbindung in die Organisation bei vielen Vorhaben, Teilnahme an altersgerechten „Leibesübungen“ und mehr.
Inzwischen sind über 30 ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger regelmäßig zu Gast in unserem Haus. Einige von ihnen bemühen sich auch um die Übernahme von Ehrenämtern im weitesten Sinne. So sorgen sich etwa vier von ihnen um die Pflege der Außenanlagen und um das ungeliebte Fensterputzen, auch das will getan sein, hat sich aber im Laufe der Zeit einfach ergeben. Des Weiteren sind immer einige der Senioren zur Stelle, wenn das Rote Kreuz zum Blutspendetermin anrückt. Dreimal im Jahr kümmern sich auch wiederum vier andere „Frischgebliebene“ um die Beköstigung der Spender.
Dies alles und noch viel mehr leisten unsere Oldies, und das mit wahrer Freude am Mitwirken und Gestalten. Man sagt uns: „Süst wär ik alleen to Huus“.
Ich schätze die Situation bei uns im MarktTreff als absolute Bereicherung unseres Dorflebens ein, ebenso hat es die kulturellen Angelegenheiten total kreativ beeinflusst, eben auch zu Gunsten der älteren Bevölkerung. Hierum beneidet man uns in den anderen Bundesländern, die schon mehrfach Abordnungen schickten, um sich hier bei uns ein lebhaftes Bild zu machen. Daher Daumen hoch für dieses gelungene Projekt der Landesregierung und anderen Beteiligten in Schleswig-Holstein, unserer Heimat! Was uns jetzt noch zu unserem Glück fehlt, ist eine Wohnanlage für gemeinsames „Hausen“ in gewohnter Umgebung. Aber das ist ein anderes Thema.
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