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17. Dezember 2017

Beispielsweise… Tante Inge

„Tante Inges Enkel werden!“, „Ein eigenes Tandem starten!“ und „Im Netz live dabei sein!“ – diese Buttons zieren die Homepage der Webseite des Projekts Tante Inge. Der Initiativgedanke dafür entstand Anfang 2014, als Mitgründerin Kerstin Müller als junge Frau zum ersten Mal ihre Großtante Inge kennenlernte. Die Grundidee: Die Reintegration von Senior/innen durch unmittelbare Kontaktaufnahme der Generationen. Mehr zu der Entstehung der Idee, den Inhalten des Projektes sowie zu hilfreichen Materialien, mit denen Sie ein ähnliches Projekt vor Ort umsetzen können erfahren Sie in diesem Beitrag der Reihe Beispielsweise… Gute Ideen für ein besser Leben im Alter.

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Durch einen Post auf Facebook, in dem Kerstin Müller Gedanken zu Beziehungen zwischen Jüngeren und Älteren äußerte, entstanden erste Ideen: Das Team aus Berlin, welches sich bis heute für die Reintegration von Senior/innen durch unmittelbare Kontaktaufnahme der Generationen einsetzt, teilte am 21.01.2014 zum ersten Mal die Webseite auf Facebook.

Seither fanden im Rahmen der Initiative zahlreiche Projekte statt, ein Teil des Erfolges wird durch einen Preis abgebildet: Am 25.09.2017 nahmen zwei Vertreterinnen des Projekts von dem Ministerium für Soziales und Integration in Stuttgart den Sonderpreis von 5000 Euro des Großen Präventionspreises 2017 der Stiftung für gesundheitliche Prävention Baden-Württemberg entgegen: „Das ermöglicht uns in Zukunft Möglichkeiten der Gestaltung unserer Projekte, an die wir momentan noch nicht einmal denken.“, so das Team.

Doch auch ohne die neuen finanziellen Mittel, die der Geldpreis nun verspricht, hat die Tante Inge Initiative schon vielfach erfolgreiche Projekte umgesetzt. Es ginge nicht darum, perfekte Projekte zu konzipieren, die viel Geld kosten, sondern Ideen und Ansätze zu entwickeln, mit denen man auch im Kleinen die Vision von Tante Inge umsetzen könne.

Dabei findet im Rahmen von Tandems zwischen Jung und Alt Verschiedenes statt, die Jung und Alt im Alltag wieder näher zusammenbringen sollen: Tante Inge strickt, trinkt Cocktails und schaut Kino.

Diese Projekte sollen, so das Team, gerne und unbedingt nachgemacht werden. „Engagement lebt vom Ideen teilen. Wir erlauben es ausdrücklich.“ Auf der Webseite gibt es Projektkonzepte, Checklisten und alles nötige zum Herunterladen. Die Menschen hinter der Initiative fordern tatsächlich jede/n auf, das Konzept in ihren Regionen anzuwenden und sich mit Impulsen und Ideen zu beteiligen: „Hauptsache Tante Inge lebt!“. Es gibt sogar die Möglichkeit, sich sogenannte Tante Inge Pakete kostenfrei schicken zu lassen, in denen Flyer, Postkarten und weiteres zum Projektstart enthalten sind. So wird die Umsetzung eines solchen Projektes noch weiter vereinfacht – es fehlen zu dem Erfolg quasi noch die Menschen, die sich für die Umsetzung engagieren. Wie wichtig Projekte wie dieses sind bringt das Team selbst auf den Punkt: „Ältere Menschen verdienen den gleichen Respekt wie jüngere – wir können voneinander noch wahnsinnig viel lernen.“

Diese Überzeugung treibt wohl auch die vielen Events und Aktionen an, die regelmäßig stattfinden: In den letzten Monaten haben im Rahmen von Tante Inge Senior/innen gemeinsam mit Student/innen Waffeln gebacken, zu Livemusik getanzt und im Seniorenzentrum Brettspiele gespielt. Über solche Ereignisse werden stets auf dem Blog der Website berichtet – so kann man sich immer über das aktuelle Programm von Tante Inge auf dem laufenden halten.

Die Anleitungen und Konzepte die auf der Homepage zu finden sind, ermöglichen die Umsetzung von erprobten Projekten, bei dem die ersten aufwändigsten Arbeitsschritte und Vorüberlegungen im Prinzip schon geleistet wurden. Wer sich also genauer informieren oder sogar engagieren will ist gut beraten, Tante Inge mal einen Besuch im Internet abzustatten.

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