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Seniorenpolitische Verbände wie der europäische Dachverband AGE Platform Europe haben ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine bekundet und unterstreichen dabei die besonders prekäre Situation älterer Menschen, die beispielsweise nicht in der Lage sind, zu fliehen. Doch auch hierzulande beschäftigt der Krieg viele ältere Menschen und löst Erinnerungen aus.

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Wie wir erst kürzlich berichteten, ist die Situation von älteren Menschen in bewaffneten Konflikten oft besonders schlecht. Sie sind weltweit immer wieder Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, schaffen es teilweise aus Gründen körperlicher Einschränkungen nicht zu fliehen und werden vielleicht sogar vom Rest der Familie oder Gemeinschaft allein gelassen. Auch im bewaffneten Ukraine-Konflikt seit 2014 habe es Menschenrechtsverletzungen an Älteren gegeben, wie Human Rights Watch dokumentiert. Seit dem 24. Februar dürfte sich die Situation dramatisch verschlechtert haben, als die russische Armee den aktuellen Angriff auf die Ukraine gestartet hatte.

Das Thema beschäftigt auch Senior*innenverbände in Europa: Neben der Stellungnahme der AGE Platform Europe – einem europäischen Zusammenschluss zahlreicher Senior*innenorganisationen – hat auch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) in Deutschland ihre Solidarität mit den Betroffenen zum Ausdruck gebracht und gemahnt, auch die Lage älterer Menschen nicht zu vergessen.

Doch auch Senior*innen in Deutschland, die nicht nur den Kalten Krieg miterlebt haben, sondern teilweise noch Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg haben, beschäftigt die Situation. Und wenn sie den Krieg nicht mehr selbst miterlebt haben, so hatten viele in der Nachkriegszeit doch mit den Traumata und Erinnerungen der Eltern umzugehen. Der Umgang mit dem derzeitigen Krieg war auch Thema in einer Sendung des Deutschlandfunks Mitte März. „Werden Ängste wieder wach? Wie Ältere mit dem Ukraine-Krieg umgehen“ ist der Name der rund 70-minütigen Beitrags, der unter diesem Link zu hören ist.

Auch in dem neuen Podcast des Vereins Wege aus der Einsamkeit e.V., der durch die „Versilberten“ – so nennt der Verein Menschen über 65 Jahren – selbst produziert wird, ging es um Erinnerungen an den Krieg. Dazu heißt es auf der Internetseite von Wege aus der Einsamkeit: „Wir sind totale Laien auf diesem Gebiet [Podcasts zu erstellen] und gehen gerade, trotz fortgeschrittenen Alter, auf diesem Gebiet unsere ersten Schritte. Aber uns ist es wichtiger, die Geschichten zu erzählen, als auf eine perfekte Qualität zu achten. Geschichten, die, auch wenn sie angesichts des täglichen Grauen das überall auf der Welt präsent ist, für einige nicht das große Elend der damaligen Zeit spiegeln, für unsere Zeitzeugen sind es Erlebnisse die ihr ganzes Leben nachhaltig beeinflusst haben und sollen somit an die Sinnlosigkeit eines Krieges erinnern.“ Die Podcast-Folge kann unter anderem hier angehört werden.

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Im Februar hat die Friedrich-Naumann-Stiftung eine Online-Veranstaltung zum Thema Digitalisierung im Alter angeboten. Die Podiumsdiskussion wurde aufgenommen und steht nun jederzeit zum Abruf zur Verfügung.

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Erst kürzlich haben wir auf ein Interview des SPIEGEL mit Dagmar Hirche vom Verein Wege aus der Einsamkeit e.V. hingewiesen, in dem einige Gedanken zum dem Thema Digitalisierung im Alter genannt worden sind. Die Vereinsvorsitzende, die Senior*innen kostenlos im Umgang mit digitalen Endgeräten schult, war auch am 09. Februar Teil des Podiums der Online-Veranstaltung. Mit ihr zusammen bildeten das Podium der digitalpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Maximilian Funke-Kaiser, Nicola Röhricht von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), die dort die Geschäftsstelle Digitalpakt Alter leitet, und Luisa Lamm von der Initiative Digital für alle, die den jährlichen Digitaltag organisiert (mehr dazu hier).

In der Veranstaltungsbeschreibung heißt es: „Immer mehr verlagert sich ins Internet, immer wichtiger wird der Zugang zum WLAN. Allerdings ist bislang höchstens ein Drittel der Alten-Einrichtungen mit WLAN ausgerüstet – und kostenlos ist es fast nirgendwo. Zudem fehlt es an Schulung und Begleitung der Senioren und Seniorinnen. Was fordern sie und ihre Verbände? Wie reagieren Wirtschaft und Politik?“.

Die Podiumsdiskussion fand online über die Videokonferenz-Plattform Zoom statt und wurde aufgezeichnet. Den Mitschnitt finden Sie auf der Internetseite der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung oder direkt hier:

https://youtu.be/8yljcNZf-Ic

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In einem im Februar erschienenen SPIEGEL-Interview spricht Dagmar Hirche, Vorsitzende des Vereins Wege aus der Einsamkeit e.V., über Digitalisierung, Teilhabe im Alter und ihre Forderungen.

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Schon seit Jahren setzt sich Dagmar Hirche für die Digitalisierung des Alters ein. Sie berät und unterstützt Senior*innen mit ihrem Verein Wege aus der Einsamkeit (WadE) im Umgang mit Smartphones oder Tablets, veranstaltet regelmäßige „Versilberer-Runden“ über die Videokonferenz-Plattform Zoom oder veröffentlicht Videos mit Tipps zum sicheren Umgang mit dem Internet. Dabei macht sie immer wieder klar, dass Digitalisierung eine Frage von Teilhabe ist.

In einem Interview mit dem SPIEGEL („Kostenloses WLAN für alle Altenheime“ vom 12.02.2022) sagt sie, dass seit Beginn der Pandemie zurecht viel über den Digitalisierungsbedarf an Schulen gesprochen wird. „Aber warum werden immer die alten Menschen vergessen, wenn es um Digitalisierung geht?“, merkt sie in dem Gespräch kritisch an. „Das ist Altersdiskriminierung.“ Digitalisierung dürfe nicht bei der Generation 60 plus aufhören. „Das muss bei 120 aufhören.“

Das viele ältere Menschen noch zu den „Offlinern“ gehörten, sei problematisch, es gehe schließlich um Teilhabe. Ohne E-Mails, Smartphones oder der Möglichkeit, sich beispielsweise online fürs schwimmen gehen anzumelden – wie im Lockdown teilweise vorausgesetzt wurde – ist es mittlerweile schwierig geworden. Auf die Frage, was die WadE-Vorsitzende denn fordere, antwortet Hirche: „In allen Altenheimen kostenfreies WLAN – und zwar in allen Zimmern.“ Es nütze nichts, Internet nur im Aufenthaltsraum empfangen zu können, wenn man das Zimmer nicht mehr verlassen könne. Außerdem fordert Hirche „Schulungsangebote an jeder Ecke.“ Auch wenn häufig so getan würde, sei es nicht selbstverständlich, den Umgang mit Luca-App, Corona-Warn-App oder der App CovPass auf Anhieb zu verstehen. Hirche und ihre Mitstreiter*innen bieten selbst solche Schulungen an. Die meisten, die diese Unterstützung wahrnehmen, seien zwischen 72 und 88 Jahre alt.

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Der Verein Lange Aktiv Bleiben (LAB e.V.) bietet in Hamburg regelmäßige Unterstützung für Menschen, die die Grundlagen von Smartphones oder Tablets lernen wollen. Individuelle Sprechstunden werden an verschiedenen Hamburger Standorten angeboten.

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Den Hamburger Verein LAB gibt es seit 1963. Damit ist er die älteste Senior*innenorganisation in der Hansestadt. Zu den Angeboten zählen beispielsweise Sport, gemeinsames Beisammensein, Kochen, Tanzen und vieles mehr. So sollen ältere Menschen unter anderem die Möglichkeit bekommen, neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen zusammen Angebote wahrzunehmen.

Auf seiner Internetseite informiert der Verein zusätzlich auch zu regelmäßigen Hilfestellungen beim Erlernen der Smartphone- oder Tabletnutzung. Neben den Grundlagen wie Telefonie, Einstellungen oder Klingeltöne sollen auch das Nachrichten schreiben, Fotos machen oder Möglichkeiten der Videotelefonie vermittelt werden können. Gerade letztere Form der digitalen Kontaktaufnahme kann den - durch den Wegfall von vielen persönlichen Kontakten bestimmten - Pandemie-Alltag abwechslungsreicher gestalten. Hier zeigt beispielsweise der Verein Wege aus der Einsamkeit e.V. immer wieder, wie es gehen könnte.

Die Sprechstunden des Vereins LAB e.V. werden durch Herrn Lüdke angeboten. Montags ist er dafür im Treffpunkt Eppendorf, donnerstags im Treffpunkt Altona. An einem Sonntag im Monat werden zusätzliche Sprechstunden auf St. Pauli und in Lokstedt angeboten. Die Unterstützung findet auf Spendenbasis statt, um rechtzeitige vorherige Anmeldung am Treffpunkt wird gebeten. Die genauen Anschriften der jeweiligen Standorte finden Sie ebenfalls auf der Seite von LAB. Dort sind auch weitere Angebote zu finden.

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Heute, am 1. Oktober, ist Weltseniorentag. Nicht zufällig haben sich Vernetzungsstellen und vergleichbare Institutionen für Seniorenernährung dazu entschieden, auf diesen Tag auch den ersten bundesweiten „Tag der Seniorenernährung“ zu legen.

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Der heutige Weltseniorentag – auch Internationaler Tag der älteren Menschen genannt – wurde 1990 durch die Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um auf die Belange der älteren Generationen aufmerksam zu machen. Viele Organisationen nutzen das Datum des 1. Oktobers daher jährlich für Aktionen und Veranstaltungen. So beispielsweise der Verein „Wege aus der Einsamkeit e.V.“, der wie in den vergangenen Jahren auch dieses Mal wieder vor dem Hamburger Club „Knust“ einen „Senioren-Flashmob“ mit einem gemeinsamen Tanz geplant haben. Anmeldungen sind aufgrund der begrenzten Teilnehmehr*innenzahl allerdings seit Wochen nicht mehr möglich.

Den Internationalen Tag der älteren Menschen nutzen nun auch Vernetzungsstellen und vergleichbare Institutionen für Seniorenernährung für einen ersten, bundesweiten „Tag der Seniorenernährung“. Der Tag soll unter anderem mittels Veranstaltungen und Aktionen die Bedeutung der Ernährung im Alter stärker in den Fokus zu rücken. „Das gemeinsame Ziel ist es, eine bedarfs- und bedürfnisgerechte sowie nachhaltige Ernährung und Verpflegung älterer Menschen in Deutschland zu fördern“, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Rahmen von „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ werden die Vernetzungsstellen und ähnliche Einrichtungen in den Bundesländern durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und durch die Landesministerien gefördert.

Essen und Trinken haben großen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden im Alter. Ein Online-Angebot an Informationen rund um Lebensmittel und deren Einkauf, dass sich insbesondere an Senior*innen richtet, stellen beispielsweise auch die Verbraucherzentralen zusammen. Dazu erfahren Sie mehr unter diesem Link.

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Zusammen mit der Deutschen Presseagentur (dpa) hat der Verein „Wege aus der Einsamkeit e.V.“ eine neue Videoreihe veröffentlicht, in der es um Aufklärung über Falschmeldungen und Betrug im Internet geht.

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Auf der Videoplattform Youtube ist die neue, dreiteilige Videoreihe „Sicher surfen im Netz“ zu sehen, die in diesem kurzen Teaser vorgestellt wird:

https://www.youtube.com/watch?v=nIYafnp2jas

Dagmar Hirche, Vorsitzende von „Wege aus der Einsamkeit“, spricht in drei Videos mit Jan Ludwig, Faktenchecker der dpa, insbesondere über sogenannte „Fake News“ (Falschmeldungen). Woran erkenne ich Fake News? Wie recherchiere ich am besten? – das sind Fragen, um die sich die Gespräche drehen.

Insbesondere in der Corona-Pandemie habe es eine Reihe gefährlicher „Fake News“ gegeben, weshalb Jan Ludwig diese Phase im Interview als „Blütezeit der Falschinformationen“ betitelt. „Die Corona-Pandemie hat uns gerade am Anfang alle verunsichert. Und das ist ein sehr fruchtbarer Boden, auf den dann solche Falschinformationen fallen können“, beschreibt der Faktenchecker in der ersten Folge der Reihe:

https://www.youtube.com/watch?v=twpW0XaQjT0

Einer seiner Tipps, wenn beispielsweise ein auffälliges Zitat einer Person zugeschrieben wird: Geben Sie den Namen und das der Person zugeordnete Zitat in Stichworten erneut in Ihren Web-Browser ein und ergänzen Sie es unter Umständen mit dem Begriff „Faktencheck“. Diese erweiterte Recherche sollte dann dabei helfen, herauszufinden, ob die Meldung bzw. das Zitat stimmen könnte oder nicht.

Mehr zum Verein „Wege aus der Einsamkeit“ finden Sie auch auf unserem Portal.

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Durch die „Volunteer Awards“ (übersetzt etwa Ehrenamtspreis) sollen Menschen ausgezeichnet werden, die sich freiwillig in besonderer Weise für die Gesellschaft engagieren. Zu den Finalist*innen, aus denen am 4. September 2021 die Gewinner*innen bekannt gegeben werden, zählt auch die 1. Vorsitzende vom Verein „Wege aus der Einsamkeit e.V.“.

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Neben dem Deutschen Engagementpreis, der auch durch das Bundesfamilienministerium gefördert wird, gibt es eine Reihe weiterer Auszeichnungen und Preise, die engagierte Menschen in den Mittelpunkt stellen. So auch bei den Volunteer Awards. „Sie helfen alten Menschen durch die Coronakrise, retten bedrohte Tierarten oder spenden Wärme für Menschen ohne Obdach“, heißt es auf der Internetseite der „Awards“. „Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich freiwillig für unsere Gesellschaft. Diese besonderen Menschen verdienen besondere Anerkennung!“.

Eine Jury entscheidet über die Gewinner*innen in sechs Kategorien, die auf der Internetseite aufgelistet sind. Darunter die Kategorien „Social Innovater“ („Ein Mensch, der mit neuen Ideen und sozialen Innovationen große Wirkung für die Gesellschaft erzielt“) oder „Volunteer for Future“ („Ein Mensch, der sich in besonderer Weise für unseren Planeten und unsere Natur engagiert“). In der Kategorie „Digital Hero“ wird zudem eine Person ausgezeichnet, die „sich in der digitalen Welt auf besondere Weise und mit großer Wirkung engagiert.“ In allen Kategorien gibt es drei nominierte Finalist*innen, aus denen jeweils eine Person durch die Jury ausgewählt wird.

Unter dem Stichwort „Digital Hero“ gehört auch Dagmar Hirche zu den Nominierten. Sie ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Vereins „Wege aus der Einsamkeit e.V.“, über den wir auch auf diesem Portal häufiger berichtet hatten. Zuletzt insbesondere über den Einsatz des Vereins, ältere Menschen beim Umgang mit digitalen Medien auch in Pandemiezeiten weiterhin zu unterstützen. „Sie [Dagmar Hirche] setzt sich unermüdlich für das Recht auf digitale Teilhabe von Senior:innen ein“, heißt es in der Beschreibung, mit der sie von ihrem Team für den Preis vorgeschlagen wurde.

„Mit ihrer kompetenten, geduldigen und humorvollen Art und Weise gibt sie seit Jahren analog und seit Corona auch digital u.a. kostenfreie Schulungen für praktisches Wissen rund um Smartphone, Tablet und das Internet“, so weiter in der Begründung für ihre Nominierung. Die weiteren Finalist*innen und ihr Engagement aus den verschiedenen Kategorien werden dort ebenfalls vorgestellt.

Abgesehen von den Jury-Entscheidungen läuft seit dem 23. August auch die Abstimmung zum Publikumspreis („Volunteer of the Year 2021“), die mit der Preisverleihung am 4. September endet. Neben einem Preisgeld von 2.000 Euro für den oder die Gewinner*in des Publikumspreises als Förderung des Engagements erhalten die Gewinner*innen der Einzelkategorien unter anderem ein Video über die eigene Organisation sowie ein Gruppencoaching zum Thema Online-Teambuilding.

Die Verleihung der Auszeichnungen findet am 4. September in Berlin statt und soll als Livestream auch im Internet übertragen werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite, auf der Sie sich auch für den Newsletter anmelden können.

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Unter dem Motto „Wir versilbern das Netz“ setzt sich der Verein Wege aus der Einsamkeit seit Jahren dafür ein, älteren Menschen den Einstieg in die digitale Welt zu erleichtern – aufgrund der Pandemie derzeit nur noch digital. In einem aktuellen ZDF-Fernsehbeitrag veranschaulichen einige Senior*innen, welche Möglichkeiten digitale Video-Plattformen wie „Zoom“ auch für Ältere darstellen können.

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„Allein sein in einer Pandemie, in der jede menschliche Nähe plötzlich gefährlich wird, das ist hart. Und besonders ältere Menschen merken das gerade jeden Tag“, leitet der Fernsehmoderator Christian Sievers in der ZDF-Sendung „Wir und das Virus“ am 25. März 2021 in einen Beitrag ein, der eine Möglichkeit präsentiert, Einsamkeit in der Pandemie entgegenzuwirken: Digitale Treffen und Veranstaltungen mit Hilfe von Videoplattformen wie „Zoom“.

Zu Gast in der Sendung war Dagmar Hirche, die Vorsitzende des Vereins „Wege aus der Einsamkeit“, der solche Treffen organisiert und älteren Menschen hilft, mit entsprechenden digitalen Mitteln umzugehen. „Wir haben Veranstaltungen von Sitz-Tanz über Sitz-Yoga, wir schulen digital den Umgang mit Smartphone und Tablets, das Thalia-Theater ist zu Besuch bei uns…“, zählt die Vereinsvorsitzende in der Sendung beispielhaft auf, was digital möglich ist.

Neben Dagmar Hirche waren jedoch auch eine ganze Reihe der teilnehmenden Senior*innen zwischen 65 und 87 Jahren in der Sendung dabei – und das auf besondere Art und Weise: Sie waren digital aus ihren Wohnzimmern zugeschaltet. Gemeinsam haben sie eine mit einem Tanzlehrer online einstudierte Tanz-Choreografie im Sitzen vorgeführt.

Die Treffen im Rahmen des Projekts „Wir versilbern das Netz“, die seit rund sieben Jahren stattfinden, mussten im Frühjahr vergangenen Jahres aufgrund der Corona-Pandemie in digitaler Form stattfinden. Seitdem habe es laut Hirche bereits 260 Zoom-Veranstaltungen mit insgesamt über 7.000 Gästen gegeben.

In dem Fernsehbeitrag wird allerdings auch kurz thematisiert, dass es immer noch Senior*inneneinrichtungen gebe, in denen keine Internetverbindung zur Verfügung gestellt werde oder dieses beispielsweise nur in Gemeinschaftsräumen verfügbar sei. Damit gibt es für eine Gruppe von Senior*innen mangels technischer Voraussetzungen schon eine große Hürde, entsprechende Angebote überhaupt wahrnehmen zu können.

Dagmar Hirche weist allerdings auch darauf hin, dass es zusätzlich zu den Problemen in den Einrichtungen auch arme Menschen gibt, die kein Internet hätten, weil sie es sich nicht leisten können. Grundsätzlich fordert die Vorsitzende von Wege aus der Einsamkeit daher: „In jeder Wohnung, wo Menschen leben, in jedem Raum, muss es eine Grundversorgung mit digitaler Teilhabe gebe.“

Den gesamten Beitrag können Sie direkt hier anschauen:

[embed]https://youtu.be/feC2XYF9NQ8[/embed]

Mehr zu dem Verein und seinen Aktivitäten finden Sie auf der Internetseite von Wege aus der Einsamkeit e.V.

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Auch in diesem Jahr soll wieder der „Goldene Internetpreis“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) verliehen werden. Bewerbungen von Projekten und Angeboten, die sich für die digitale Befähigung von Senior*innen einsetzen, können noch bis Mitte März eingereicht werden.

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Wie auch in den letzten Jahren will die BAGSO wieder Menschen, Initiativen, Vereine oder Kommunen auszeichnen, die einen Beitrag dazu leisten, älteren Menschen die digitale Welt näher bringen. Ausgelobt wird der Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Schirmherr ist in diesem Jahr der Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).

„Wie wichtig Unterstützung und Aufklärungsarbeit für ältere Menschen in der digitalen Welt sind, haben eindrücklich die vergangenen Monate der Corona-Pandemie gezeigt“, heißt es auf der Internetseite der BAGSO zu der diesjährigen Preisausschreibung. „Zahlreiche Menschen und Organisationen haben sich engagiert, um die Digitalisierung insbesondere auch für ältere Menschen verständlich und zugänglich zu machen. Der Goldene Internetpreis möchte dieses Engagement nachhaltig würdigen und unterstützen.“

Bewerbungen werden bis zum 15. März 2021 entgegengenommen. Die Gewinner*innen sollen dann beim 13. Seniorentag in Hannover am 24. November 2021 ausgezeichnet werden.

Der Goldene Internetpreis wird seit 2012 jährlich vergeben. In diesem Jahr sind für die Auszeichnung neben der BAGSO auch Deutschland sicher im Netz e.V. in Kooperation mit dem Bundesministerium des Innern, Wege aus der Einsamkeit e.V., Deutsche Telekom und SAP verantwortlich.

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Am 2. Dezember hat das Bundesfamilienministerium zu einer Online-Veranstaltung im Rahmen des in diesem Jahr erschienenen Achten Altersberichts unter dem Titel „Ältere Menschen in der Pandemie – Digitale Technologien als Chance?!" eingeladen. Wir haben hier einige der Argumente und Vorschläge als Einblick zusammengefasst.

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Im August dieses Jahres ist der Achte Altersbericht der Bundesregierung veröffentlicht worden. Der Achte Altersbericht widmet sich der überwiegend der technischen Entwicklung und trägt den Titel „Ältere Menschen und Digitalisierung“. Bereits am 5. November hatte das zuständige Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMSFJ) zu einer Auftaktveranstaltung zu Bericht eingeladen. Der eigentliche Bericht der Sachverständigenkommission, der von der Bundesregierung nur noch um eigene Stellungnahmen zu den Ergebnissen ergänzt worden ist, wurde bereits im Januar vorgelegt. Damit konnten die Entwicklungen der Corona-Pandemie noch nicht mit in die Analyse einbezogen werden.

Die am 2. Dezember organisierte Online-Veranstaltung des BMFSFJ sollte diese Diskussion nun nachholen. Dabei haben Mitglieder der Sachverständigenkommission gemeinsam mit der Vorsitzenden des Vereins „Wege aus der Einsamkeit e.V.“, Dagmar Hirche, und Janina Stiel von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) diskutiert. Die anderthalbstündige Veranstaltung widmet sich im ersten Teil der aktuellen entstanden (digitalen) Bedarfe älterer Menschen in der Corona-Pandemie, im zweiten Teil geht es dann vor allem um Möglichkeiten und Grenzen digitaler Technologien im Alter.

Einleitend hat der Vorsitzende der Achten Altersberichtskommission, Prof. Dr. Andreas Kruse von der Universität Heidelberg, auf den Altersbericht Bezug genommen und in die Ergebnisse eingeführt. Er wies darauf hin, dass der Bericht bereits Aspekte, die in der aktuellen Diskussion häufiger eine Rolle spielen, aufgegriffen hatte. So habe man sich mit der Frage nach der Bedeutung der Digitalisierung in Bezug zur sozialen Teilhabe (1.), zur Kommunikation (2.), bei Dienstleistungen (3.), Assistenz bei Mobilität und im Wohnraum (4.), Verbesserung der medizinischen Versorgung (5.) und im Pflegeberich (6.) beschäftigt.

Ein konkretes Beispiel, wie digitale Unterstützung im Alltag Älterer aussehen könnte, hatte der Psychologe und Alternsforscher Prof. Dr. Hans-Werner Wahl in einem Wortbeitrag verdeutlicht: „Da kommt die Altenpflegerin mit dem Tablet zu einer Bettledrigen Person und sagt: ‚Liebe Frau Schmidt, schauen Sie, hier sind Ihre Tochter und Ihr Enkel und wollen mit Ihnen reden (…). Sie haben auch ein paar tolle Fotos vorbereitet, die sie Ihnen zeigen wollen. Und wenn wir schon dabei sind – wenn  Sie fertig sind komme ich nochmal und zeige Ihnen, dass Sie vielleicht auch noch Lust haben Doppelkopf zu spielen mit den Anderen (…).“

Konkrete Unterstützung bietet auch der Verein „Wege aus der Einsamkeit“ an. Dagmar Hirse skizzierte in ihrem Redebeitrag die Arbeit des Vereins in Bezug zur digitalen Unterstützung. Insgesamt habe Wege aus der Einsamkeit bereits 7.000 Menschen im Umgang mit entsprechenden Geräten unterstützt. Auch digital finde immer mehr Hilfe statt: Treffen über die Kommunikationsplattform Zoom gehörten ebenso dazu wie kleine Erklärvideos zur Smartphone-Nutzung.

Das Problem liege insgesamt nicht bei den älteren Menschen, die die Technologien nicht nutzten, sondern vielmehr an zu wenig Angeboten. Ein häufiger Fehler dürfe nach Auffassung der Vereinsvorsitzenden nicht gemacht werden: „Man traut älteren Menschen viel zu wenig zu, man reduziert sie immer auf das, was sie nicht können.“ Weitere Vorschläge von Dagmar Hirse zur besseren Unterstützung Älterer sind beispielsweise entsprechende Sendungen in den dritten Programmen oder Hilfestellungen in Ortsämtern.

„Was uns fehlt ist (…) eine bundesweite Strategie und Strukturen“, stellt Janina Stiel von der BAGSO in einem Redebeitrag fest. Zu oft verlasse man sich auf freiwillig Engagierte und das Ehrenamt. „Es gibt natürlich auch Hauptamtliche in den Volkshochschulen, in Mehrgenerationenhäusern, aber das ist zu wenig für die Älteren, die auf der Suche sind“, so Stiel weiter. Sie wiederholte in der Debatte auch die BAGSO-Forderung nach einem „Digitalpakt Alter".

Es sei richtig, die Kommunen bei digitalen Unterstützungsangeboten zu stärken, „aber (…) wir brauchen noch einen anderen Akteur, den wir ansprechen, und das ist die Bauwirtschaft“, merkt Dr. Sibylle Meyer vom SIBIS-Institut in Berlin an. Die Immobilien müssten so ausgestattet sein, dass die Möglichkeiten überhaupt erst zu nutzen seien.

An der Online-Veranstaltung haben laut Moderatorin über 500 Menschen live teilgenommen. Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und kann noch bis einschließlich 26. Dezember 2020 angesehen werden. Dort ist auch der Chatverlauf des Live-Chats zur Veranstaltung nachzulesen.

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