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In unserer fortlaufenden Reihe Beispielsweise... Gute Ideen für ein besseres Leben im Alter stellen wir Ihnen den Verein "Wege aus der Einsamkeit" vor. Sie lesen in diesem Beitrag mehr zu der Arbeit des Vereins und einem fortlaufenden Projekt zur Nutzung digitaler Medien. Außerdem können Sie Einblick in die Erfahrungen der Projektinitiator/innen nehmen.

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Der Beitrag teilte sich in eben drei Bereiche. Zunächst können Sie einige Informationen zum Verein sowie die verfolgten Strategien und Methoden erhalten. Im zweiten Teil wird die Aktion "Wir versilbern das Netz" genauer vorgestellt. Drittens können Leser/innen, die sich für die Umsetzung eines ähnlichen Projektes interessieren, Erfahrungen und Tipps der Initiator/innen nachlesen.


Verein "Wege aus der Einsamkeit"

Die Initiator/innen und Vorstandsvorsitzenden Dagmar Hirche und Jan Kurz wollen die Schattenseiten des Alterns und Alt-Seins in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rücken. Der eingetragene Verein "Wege aus der Einsamkeit" (kurz Wade e.V.) will die Sicht auf das Alter positiver gestalten. Zugleich versteht sich der Verein auch als Ansprechpartner für die Medien und als Forum für Betroffene, Engagierte und Interessierte.

Übergeordnetes Ziel von Wege aus der Einsamkeit e. V. ist es, dass sich alte wie junge Menschen in Deutschland auf eine lange Lebenszeit freuen können und die Möglichkeit haben, ihr Leben dauerhaft selbstbestimmt zu gestalten. Altersbilder befinden sich im Umbruch – allerdings nicht schnell genug. Gesellschaftliche Bilder hinken den biologischen Entwicklungen hinterher. Statt starrem Denken in den Kategorien Alt und Jung soll das Lebensgefühl jedes/jeder Einzelnen in den Vordergrund gerückt werden. Wade e.V. engagiert sich für ein lebenswertes Leben im Alter durch:

  • Unterstützung von Initiativen, die alten Menschen zugutekommen.
  • Bundesweite Zusammenarbeit mit erfahrenen Organisationen, die es sich zum Ziel gemacht haben, alte Menschen zu unterstützen oder Not im Alter vorzubeugen.
  • Bilden einer starken Gemeinschaft aus Förderern und Mitgliedern.
  • Bieten eines Forums für Betroffene, Interessierte und engagierte Menschen, die sich zu allen Aspekten des Alters informieren oder austauschen möchten.

Um die Selbständigkeit und soziale Inklusion der Senior/innen zu fördern, unterstützt der Verein Initiativen, die alten Menschen, ihren Angehörigen und Pflegenden zugutekommen. Daneben initiiert der Verein eigene Projekte und Wettbewerbe, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für die Aspekte des Alterns zu wecken und dieses Thema im gesellschaftlichen Bewusstsein zu verankern. Folgende Punkte fassen das Selbstverständnis des Vereins zusammen:

  • Glaube an die positiven Aspekte des Alters, ohne die Ängste und Gefahren des Alt-Seins zu beschönigen.
  • Ernstnehmen der alten Menschen und ihrer Angehörigen sowie gezieltes Eingehen auf ihre Bedürfnisse in Gegenwart und Zukunft.
  • Alter ist ein Thema mit hoher gesellschaftlicher Brisanz. Die Vereinsmitglieder wollen bewusst hinschauen und den demographischen Wandel als Herausforderung verstehen.
  • Es gebe keine Zeit zum Abwarten, da es bereits eine Vielzahl erfolgversprechender und innovativer Projekte gibt.
  • Überzeugung, dass Alter eine Zukunft hat und es viele „Wege aus der Einsamkeit“ gibt.

Die Projekte des Wade e.V. finanzieren sich durch den Erlös von Spenden, Mitgliedsbeiträgen und durch das Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiter/innen, Kooperationspartner/innen und Fürsprecher/innen. Wade e.V. ...

  • wurde  2007 gegründet.
  • setzt sich bundesweit für die Verbesserung der Lebensumstände alter Menschen und ihre Stellung in der Gesellschaft ein.
  • hat sich vorgenommen, positive Projekte rund um das Alter bekannter zu machen und nutzt dazu die sozialen Netzwerke Facebook, Twitter, Google+ und Pinterest.
  • will dem Alter ein positiveres Gesicht verschaffen.
  • will dem Alter Mut machen, mitzumachen.
  • unterstützt bundesweit Konzepte, die sich mit Themen rund ums Altern beschäftigen.
  • schreibt bundesweit Wettbewerbe zum Thema Alter aus, um so Ideen und Projekte bekannt zu machen und zu unterstützen.
  • will das Alter verstärkt mit in die digitale Welt nehmen.
  • bietet verschiedene Gesprächsrunden an, mehr dazu im zweiten Abschnitt dieses Beitrages.
  • ist die Vernetzung von Vereinen, Projektträgern und Aktiven untereinander, die sich mit dem Thema Alter auseinandersetzen, wichtig.
  • hat den Leitsatz: "Ein langes Leben soll Glück sein, keine Last!"
  • setzt sich für ein Miteinander der Generationen ein.

Die Vereinsvorsitzende Dagmar Hirche erhielt die 2011 den Preis "Goldenes Bild der Frau", der Verein gewann 2015 den Smart Hero Award für das Projekt „Wir versilbern das Netz“. 2016 kam der Verein unter die Finalisten bei der Google Impact Challenge und erhielt den Marie Simon Pflegepreis.


Aktion „Wir versilbern das Netz“

Vereinsmitglieder des Wade e.V. stellen sich die Frage, wie Menschen ab 65 Lebensjahren mitgenommen werden, die nicht im Netz sind und dies auch zukünftig nicht sein werden oder/und wollen.

Es gibt eine große Anzahl von älteren Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mit der digitalen Welt vernetzt sind. Diese Menschen werden noch viele Jahre Teil der Gesellschaft sein. Mitglieder des Wade e.V. befürchten, dass - wenn keine Lösung gefunden wird - immer mehr Informationen, Hilfestellungen und Wissenswertes verloren gehen. Es findet eine immer größere Isolation statt, dies kann dazu führen, dass diese Menschen ihre eigenen vier Wände früher verlassen müssen als gewünscht. Neben dem entstehenden wirtschaftlichen Schaden geht auch Generationsverständnis verloren, da ältere Menschen nicht mehr im direkten Umfeld leben.

Anwendungen - auch Applikationen (Apps) genannt - wie Smarthome und EHealth können durch Unkenntnis nicht genutzt werden obwohl diese eine große Hilfe im Alter bedeuten können. Auch für Menschen die auf dem Land mit abnehmender Nahversorgung leben - also Ärzte nicht mehr in der Nähe sind oder Bankfilialen schließen - können Internet-Anwendungen sehr hilfreich sein. Verlieren Menschen durch Krankheit oder Alter an Mobilität, können Sie sich durch die Nutzung des Internets die Welt nach Hause holen.

Aber auch Hörbücher ermöglichen es, trotz Nachlassen der Sehfähigkeit Freude an Büchern zu haben. Von den Vereinsmitgliedern werden viele Nutzungsmöglichkeiten als selbstverständlich wahrgenommen, sie sehen es daher als ihre Aufgabe an, ältere Menschen mit in diese Welt zu nehmen.

Als Lösungsweg bietet der Verein seit Ende 2014 kostenfreie Gesprächsrunden an:

  • „Wir versilbern das Netz. Das 1x1 der Smartphones und Tablets für Menschen 65+“
  • „Versilberer Cafés“
  • neu ist das Angebot „1x1 des OnlineBankings für Menschen 65+“ in Kooperation mit der Hamburger Sparkasse (Haspa)

Frau Hirche erklärt den Ablauf der Gesprächsrunden so: "Für erste Schritte braucht es immer ein wenig Mut, den wollen wir Menschen 65+ geben. In kleinen Gesprächsrunden mit maximal sechs Personen tauchen wir mit ihnen zusammen in die, für sie neue Welt der Smartphone und/oder  Tablets ein. Erst gibt es ca. eine Stunde Theorie, in der wir viele Begriffe erklären und dann werden an eigenen oder Geräten, die wir zur Verfügung stellen, geübt. WLAN-Anmeldungen werden geübt, die Homepages der Bahn und vom Hamburger Verkehrsverbund (HVV) werden aufgerufen, Verbindungen gesucht sowie je nach Wünschen üben wir andere praktischen Anwendungen. Die einzige Teilnahmebedingung ist, dass die Teilnehmer/innen 65 Jahre oder älter sein müssen."

Zur Annahme des Angebotes führt Frau Hirche aus: "Das Interesse an den Gesprächsrunden ist riesig und wir haben in 2,5 Jahren mit knapp 1.000 Senior/innen zwischen 66 und 94 Jahren erste Schritte gewagt, viele Teilnehmer/innen wünschen sich weitere Gesprächsrunden."

In den Versilberer Cafés treffen sich Senior/innen offline mit ihren Smartphones oder Tablets, üben sowie unterstützen sich gegenseitig. Der Verein bietet Begleitung bei dem Café an. Diese neue Form muss aber noch vom Verein und den Senior/innen geübt werden. Frau Hirche berichtet von humorvollen Runden, auch beim Anwendungswissen sind große Fortschritte zu beobachten.

Bei großer Nachfrage werden auch Seniorenwohnanlagen besucht und Bewohner/innen vor Ort geschult. Dazu berichtet Frau Hirche: "Auch dort regen wir an, regelmäßige Stammtische anzubieten, damit sich die Bewohner/innen beim Umgang mit den Smartphones/Tablets austauschen. Toll wäre es wenn Pflegeheime einige ihrer Aktivitäten auch online anbieten, sodass auch Bewohner/innen mitmachen können, die ihr Zimmer zwar nicht mehr verlassen, aber ein Tablet benutzen können. Holland wäre ein Beispiel, dort wird es bereits oft umgesetzt."

Zielgruppe für die Angebote sind Menschen 65+, die lernen wollen, mit dem Tablet oder Smartphone umzugehen, um so an vielen Aktivitäten und Kommunikation teilnehmen zu können. Aber auch, um die Technik - die sich im Smarthome und EHealth Bereich entwickelt und bald massentauglich sein wird - nutzen zu können.

Die Zielgruppe wird vor allem durch Presseberichte angesprochen. Es gibt sehr gute Erfahrungen mit den Wochenblättern und regionalen Zeitungen. Zweitens werden Senior/innen auf Straßenfesten, regionalen Messen und Seniorentagen erreicht. Drittens werden Verantwortliche in Seniorenwohnanlagen oder Pflegeeinrichtungen kontaktiert. Häufiger werden auch Erstkontakte über die Weiterempfehlung von Teilnehmer/innen aufgebaut.

Die Hürde für eine Teilnahme ist sehr klein: Interessierte rufen an, geben ihren Vor-und Nachnamen, die Telefonnummer, den Stadtteil, ihr Alter und ob sie ein Gerät besitzen an. Sobald Gruppen von sechs Teilnehmer/innen zusammengestellt wurden, werden die Interessierten telefonisch informiert und eingeladen. Die Gesprächsrunde soll in dem jeweiligen Stadtteil der Teilnehmer/innen umgesetzt werden, damit die Anfahrt nicht zu weit ist.

In Zukunft werden, je nach Nachfrage, weitere 1x1 Themen rund um die Smartphones/Tablets für Menschen 65+ angeboten werden. Als wichtig wird angesehen, dass es bundesweit Angebote in diesem Bereich gibt. Auch liegt es den Initiator/innen sehr am Herzen, dass mehr Apps für ältere Menschen entwickelt werden und diese auch von älteren Menschen genutzt werden können.


Erfahrungen bei der Projektumsetzung - Hinweise für Mitstreiter/innen

Die Initiator/innen des Vereins geben gern ihr Wissen an andere Vereine weiter, da der Bedarf in Hamburg und bundesweit nicht allein gedeckt werden kann. In Hamburg wird bereits mit vier Vereinen zusammengearbeitet. Wade e.V. leiht ihre Geräte an die anderen Vereine aus, damit auch dort die Gesprächsrunden angeboten werden können. Im Jahr 2017 soll Projekt nach Berlin und Lübeck transferiert werden.

Frau Hirche berichtet von ihren Erfahrungen im Pilotprojekt:

"Wir mussten lernen, dass wir wirklich mit den einfachsten Begriffen beginnen mussten, die ersten Teilnehmer haben uns entsprechend geschult. Auch Schulung der Handhabung muss ganz langsam erfolgen. Wir bieten nicht Gesprächsrunden für Anfänger an, da sich die meisten Senior/innen mit viel Wissen noch als Anfänger bezeichnen. Daher der Name "1x1", das lässt keine Interpretation zu.

Für die Theorie müssen den Teilnehmer/innen zum Nachlesen Kopien ausgehändigt werden. Die Erklärungen müssen langsam und deutlich erfolgen, wir richten uns nach dem Schwächsten. Die Teilnehmer/innen trauen sich zum Mitmachen weil sie wissen, keiner ist jünger als 65 Jahre, diese Bedingung weichen wir daher auch nicht auf. Heute würden wir sogar von 70+ sprechen, da ca. 80 Prozent der Teilnehmer/innen zwischen 72 und 87 Jahre alt sind. Ganz wenige sind jünger als 70, einige über 90 Jahre alt. 90 Prozent der Teilnehmer/innen sind weiblich. Vom Erfahrungsstand haben viele vor dem Angebot noch nie eine Homepage aufgerufen.

Wichtig ist es, Geräte zum Üben vorliegen zu haben. Wir machen keinen Trennung zwischen den verschiedenen Betriebssystemen (IOS, Android, Windows) und Typen. Jeder kann mit seinem Gerät üben und wir helfen. Windows mussten wir z.B. auch erst erobern. Wir haben Geräte mit verschiedenen Betriebssystemen vorliegen. Als Zaubergerät haben wir den Tablet/Smartphone-Stift entdeckt. Mittlerweile haben wir viele vorrätig und verkaufen diese. Am Anfang hatten wir nur Übungsstifte und fast alle wollten diese kaufen.

Ganz wichtig ist, dass die Runden Spaß und Mut machen. Die Gruppengröße sollten nie höher als sieben Personen sein, meist liegt die Anzahl bei sechs Personen. Weiterhin ist die Kostenfreiheit wichtig, da auch ältere Menschen mit sehr wenig Geld zu uns kommen sollen, meist haben sie ein Gerät geschenkt bekommen. WLAN erklären wir sehr ausführlich, da es auch was mit Kosten zu tun hat."

Bei der Projektumsetzung hatten die Initiator/innen folgende Hürden zu nehmen:

  • Das Erreichen der  Zielgruppe: Dafür wird die Presse benötigt, um keine kostenpflichtigen Anzeigen schalten zu müssen.
  • Die riesige Nachfrage kann nicht durch einen Verein erfüllt werden.
  • In Seniorenwohnanlagen und anderen Einrichtungen fehlt oft WLAN. Auch die Bereitschaft der Leitung, den Bewohner/innen eine Schulung zu ermöglichen, wird häufig vermisst.
  • Wenig finanzielle Unterstützung durch die Wirtschaft.
  • In Hamburg zeigte der Senat kein Interesse an der Arbeit des Vereins.
  • Die Forderung nach freiem WLAN in Einrichtungen und Seniorenwohnanlagen wird nicht politisch unterstützt.
  • Ehrenamtliche zu finden, da die Schulungen von 10 Uhr bis 13 Uhr stattfinden. Es wird sehr viel Wissen vermittelt, die Teilnehmer/innen sind oft hochaltrig und können den Inhalt vormittags viel besser aufnehmen.

Zurzeit bietet Wade e.V. so viele Termine wie möglich zusammen mit anderen Vereinen an (Freunde alter Menschen e.V., die Medienboten e.V., Kirche, Fischerhaus, Stiftung Ohlendorff’sche Villa). Berlin und Lübeck wollen 2017 mit dem gleichen Projekt starten, Wade e.V. wird die Schulung der ehrenamtlichen Trainer/innen vor Ort vornehmen. Hilfreich wäre es, wenn ein Unternehmen das Projekt finanziell unterstützt.

Filme von den Runden finden Sie auf der Plattform YouTube. Weitere Informationen bietet die Homepage des Vereins.

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Als erstes Projekt unserer Reihe Beispielsweise... wollen wir Ihnen die Idee der Mitfahrerbank, andernorts auch Mitfahrbank genannt, vorstellen. Dazu sprachen wir mit der Ideengeberin aus Speicher, einer Verbandsgemeinde (VG) in Rheinland-Pfalz. Lesen Sie hier mehr über die Erfahrungen mit den Mitfahrbänken und ergänzende Projekte zum Thema Mobilität auf dem Lande.

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Die Ideengeberin Ursula Berrens ist in der örtlichen Anlaufstelle für Senioren und in dem Netzwerk für Mobilität in der VG Speicher tätig. Durch das Netzwerk wurde im August 2014 die Pilotbank an dem Rathaus des Ortes Speicher aufgestellt. Mit der Pilotbank sollte auch erfasst werden, ob die Mitfahrbank als solche akzeptiert und genutzt wird. Umfragen zum Thema wurden auch durch geführt, waren aber weniger aufschlussreich als das tatsächliche Erproben der Idee.

An der Pilotbank am Rathaus kann man über drei verschiedene Schilder die Intention der Sitzenden deutlich machen: Bahnhof, Bitburg oder Pause. Der Bahnhof Speicher liegt 3 Kilometer entfernt, durch die Steigung ist der Fußweg sehr anspruchsvoll. Am Bahnhof steht inzwischen eine weitere Bank, welche vor allem bei ankommenden Zügen genutzt wird. Nach einer Preisverleihung für die Pilotbank wurden weitere Mitfahrbänke in der Region geplant:

In Kyllburg, eine weitere Ortschaft des gleichen Landkreises, stehen drei Mitfahrbänke. Sie sind orange und unbeschildert, der Richtungswunsch wird durch den Standort klar: Am Ortsausgang in die Richtung des nächsten Ortes oder von Einkaufsmöglichkeiten aus in den Ort. Weitere beschilderte Mitfahrbänke stehen in Ortsgemeinden der VG Speicher, so zum Beispiel in Auw an der Kyll. Insgesamt stehen in Speicher inzwischen 13 Mitfahrbänke.

Vorhandenen Mitfahrbänke werden in einer Art Routenplaner-App aufgenommen. Auf der Karte auf der Homepage der Mitfahrbank werden die Mitfahrbänke aus Speicher und Umgebung angezeigt. Man kann dort aber auch andere Regionen bzw. Bundesländer anzeigen lassen. Bisher hat diese Möglichkeit die Gemeinde Graben-Neudorf aus dem Landkreis Karlsruhe genutzt. Menschen, die weitere Mitfahrbänke organisieren, sind herzlich eingeladen, ebenfalls "ihre" Mitfahrbänke dort eintragen zu lassen. So könnte langfristig ein Netz aus Mitfahrbänken entstehen.


Mit dem Aufstellen der Bänke werden verschiedene Ziele verfolgt. Das Busnetz soll nicht ersetzt, sondern ergänzt werden. Denn dem Busnetz auf dem Land fehlt häufig eine vernünftige, alltagstaugliche Taktung. Ein Netz aus Mitfahrbänken kann zur verstärkten Vernetzung zwischen und innerhalb von Gemeinden führen. So werden Feiern oder Messen für BewohnerInnen erreichbarer.

Der Ort, an dem die Bank aufgestellt wird, kann Einfluss auf die Nutzung haben. So führt ein durch andere gut sichtbares Einsteigen in ein möglicherweise unbekanntes Auto zu sozialer Sicherheit. Manche Bänke sind zu bestimmten Zeiten nutzbar: An Einkaufszentren führen die Öffnungszeiten, an Bahnhöfen die Ankunftszeiten der Züge zur zeitlichen Fokussierung.


Über die tatsächliche Nutzung lassen sich nur begrenzt Aussagen treffen, Frau Berrens erreichen als Rückmeldung vor allem Geschichten. Erfahrungen sind, dass bekannte und vertraute Menschen schneller mitgenommen werden, in der Rush Hour sind die Wartezeiten kürzer. In kleineren Orten ist das Verkehrsaufkommen zwar geringer, aber fast jedeR AutofahrerIn nimmt Wartende mit. Allgemein ist eine höhere Bereitschaft zu beobachten, wartende Menschen mitzunehmen, als sich selbst auf die Bank zu setzen. Für Wartende lässt sich empfehlen, ein Vorbeifahren von Autos nicht als soziale Auswahl zu verstehen. Allgemein lässt sich aber klar sagen, dass Mitfahrbänke kein Massentransportmittel darstellen können.

Zur Weiterentwicklung der bereits stehenden Mitfahrbänke in der Region gibt es noch einige Ideen: In Bitburg, dem größten Ort in der näheren Umgebung, könnten Mitfahrbänke für den Rückweg aufgestellt werden. Die Beschilderung der Bänke sollte regelmäßig überprüft werden und bei Bedarf angepasst werden. So kann es passieren, dass bestimmte Ort oder Richtungen nicht berücksichtigt werden, diese jedoch von einigen AnwohnerInnen gewünscht werden.


In der VG Speicher gibt es noch weitere Überlegungen und Projekte, wie Mobilität in ländlichen Regionen verbessert werden kann. Bei allen Ideen und Projekten lassen sich die beiden wichtigsten Fragen nach dem vorhandenen Bedarf und der Finanzierung stellen.

Nahe an der Idee der Mitfahrbank ist die Ausruhebank. Diese soll FußgängerInnen eine Möglichkeit zur Pause geben. Dazu können AnwohnerInnen eine private Bank an Haus oder Gehweg stellen. An ihr wird ein Schild, welches von der Anlaufstelle für Senioren zur Verfügung gestellt wird, angebracht. Damit werden PassantInnen zum Hinsetzen eingeladen. AnwohnerInnen und PassantInnen ergibt sich dadurch auch eine unkomplizierte Möglichkeit, um in Kontakt zu kommen. Mobilität und Kommunikation werden so verknüpft. Einer, manchmal auch in kleineren Ortschaften zu beobachtende, zunehmende Anonymität soll damit ebenfalls entgegengewirkt werden.

Allgemein geht es bei einem Mobilitätskonzept um das Reduzieren von Barrieren. Dazu könnten z.B. auch Planungsverantwortliche ein Rollatortraining absolvieren, um selbst zu erfahren, welche Barrieren im Alltag aufkommen können.

Eine Analyse des Busfahrplans und des Busverkehrs kann zeigen, wie Busse in Orten genutzt werden könnten und wie sie tatsächlich genutzt werden. Idealerweise führt dies zu einer Veränderung und Verbesserung des Busfahrplanes. Es können aber auch Bedarfe deutlich werden, die gezielter gedeckt werden sollten.

Ein Rufbus kann solche unerfüllten Bedarfe decken. In der VG Speicher fährt zur Zeit ein solcher Rufbus an einem Tag in der Woche, Zielgruppe sind vor allem BewohnerInnen einer SeniorInneneinrichtung. Die ehrenamtlichen FahrerInnen sind über den Besuchsdienst der Caritas versichert. Eine logistische Zentrale nimmt die Wünsche auf und koordiniert, wenn möglich, die Fahrten.

Noch gezielter sind sogenannte Eventshuttles, welche nur zu bestimmten Anlässen verkehren. Aber all diese Ideen sollten keinen Ersatz für einen öffentlichen Personennahverkehr mit einer alltagstauglichen Taktung darstellen. Sowohl Mitfahrbänke als auch die hier aufgeführten Ideen sollen ein charmantes, leicht nutzbares Angebot für persönliche Freiheit darstellen. Als Ziel gilt, neben erhöhter Mobilität, der Isolation und Vereinzelung entgegenzuwirken.

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Laut den TeilnehmerInnen der Johannefahrt „Soziale Gerechtigkeit“ ist in Schleswig-Holstein derzeit nicht das Glück der am schlechtesten gestellten Personen berücksichtigt. Bei den TeilnehmerInnen handelt es sich um ein soziales Bündnis aus Arbeiterwohlfahrt (AWO), Sozialverband Deutschland (SoVD) und Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB).

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Eine überzeugende Theorie der Gerechtigkeit müsse immer auch das Glück der am schlechtesten gestellten Person berücksichtigen. Nach dem bereits verstorbenen US-amerikanischen Philosophen John Rawls müssten demnach auch Benachteiligte einer Gesellschaft den Prinzipien einer gerechten sozialen Ordnung zustimmen können. Dieser Idealzustand ist laut dem Bündnis in Schleswig-Holstein nicht erreicht. In der Stellungnahme wird sich besonders auf die jüngsten und ältesten Mitglieder der Gesellschaft bezogen.

Etwa 61.000 von insgesamt rund 370.000 Kindern unter 15 Jahre leben im nördlichsten Bundesland in einem Haushalt, der Hartz IV-Leistungen bezieht. Das ist fast jedes sechste Kind. Nach Angaben des Kinderhilfswerk Unicef wächst die Kinderarmut in Deutschland schneller als in den meisten anderen Industriestaaten. „Die Zahlen sind alarmierend“, sagt AWO-Landesvorsitzender und SPD-Abgeordneter im Landtag Wolfgang Baasch, „und die Folgen, die sich daraus für jedes einzelne Kind ergeben, sind nicht wieder rückgängig zu machen.“ Kinder, denen der Zugang zu Bildung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wie der Besuch von Sportvereinen oder anderen Freizeitmöglichkeiten verwehrt bleibe, hätten in der Zukunft auch schlechtere Chancen auf einen guten Bildungsabschluss und seien in ihrer körperlichen und gesundheitlichen Entwicklung stärker eingeschränkt.

„Dass Kinder ihre subjektive Lebenszufriedenheit bereits als schlecht beurteilen, ist für unseren Sozialstaat beschämend“, kommentiert AWO-Landesgeschäftsführer Michael Selck den jüngsten Unicef-Bericht. In Deutschland sind demnach die am stärksten benachteiligten Kinder weiter abgehängt als in vielen Vergleichsländern. Und das obwohl die deutsche Wirtschaft wächst und die Beschäftigungsdynamik seit dem Jahr 2005 ungebrochen ist.

In Deutschland sind mehr als 536.000 RentnerInnen auf Grundsicherung im Alter angewiesen. In Schleswig-Holstein haben am Jahresende 2015 mehr als 20.200 BürgerInnen über 64 Jahren vom Staat Geld aus der Grundsicherung erhalten, weil ihr Renteneinkommen nicht für das Existenzminimum reicht. Das ist die höchste Zahl seit Einführung der Statistik im Jahr 2003. Im Vergleich zu 2014 ergibt sich ein Zuwachs um gut drei Prozent. Verglichen mit 2010 beträgt der Anstieg 30 Prozent.

Hinter diesen Statistiken verbergen sich Menschen, die nicht nur unter materieller Not, sondern auch unter vermehrter sozialer Isolation leiden. „Die dramatisch zunehmende Altersarmut muss endlich wirksam bekämpft werden“, fordert der SoVD-Landesvorsitzende Wolfgang Schneider. Dazu sei es in einem ersten Schritt nötig, die geplante Absenkung des Rentenniveaus auf 43 Prozent zu verhindern. Darüber hinaus müsse ein Freibetrag für die gesetzliche Rente bei der Grundsicherung eingeführt werden: „Es kann nicht sein, dass jemand, der sich einen gesetzlichen Rentenanspruch beispielsweise von 500 Euro erarbeitet hat, in der Grundsicherung genauso gestellt wird, wie jemand, der gar nicht gearbeitet hat. Es darf auch nicht angenommen werden, dass die jüngst beschlossene Rentenerhöhung diese Defizite ausgleicht, da die jahrelangen konkreten Rentenkürzungen zu einer deutlichen Rentenminderung geführt haben“, so Schneider.

Als mittelfristiges Ziel bezeichnete der SoVD-Landesvorsitzende die Weiterentwicklung der heutigen Rentenversicherung in eine solidarische Erwerbstätigenversicherung, die mehr soziale Sicherheit schafft, die Solidargemeinschaft stärkt und dem Strukturwandel der Arbeitswelt Rechnung trägt.

„Trotz der robusten Wirtschaft und rückläufigen Erwerbslosenzahlen steigen unaufhörlich die atypischen und prekären Beschäftigungsverhältnisse, von denen die Menschen nicht leben können. Diese Erwerbsarmut führt auch im Alter zur Armut. In keinem Land ist es so ausgeprägt wie in unserem. Ausschließlich gute Arbeit, von der die Menschen tatsächlich leben können, sichert und stärkt die Familien, Alleinerziehenden und Kinder. Es gilt den Wettbewerb über Qualität und nicht über Sozial- und Lohndumping zu fördern“, ergänzt Frank Hornschu vom Deutschen Gewerkschaftsbund aus Kiel.

Soziale Gerechtigkeit ist in der Bundesrepublik als ideelles Ziel aus dem Sozialstaatsgedanken des Artikel 20, Absatz 1 des Grundgesetzes abgeleitet. Dort heißt es: Die Bundesrepublik ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. „Wir wollen allen Menschen in Schleswig-Holstein unabhängig von ihrer Herkunft, von ihrem Alter, Geschlecht oder ihrem Bildungsstand die Möglichkeit zu einem Leben in Würde und Selbstachtung geben“, sagt Baasch. Die Teilhabe an den materiellen und geistigen Gütern einer Gesellschaft sei die Voraussetzung für eine demokratische Gesellschaft. „Und in keiner anderen wollen wir leben“, so der AWO-Landesvorsitzende.

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Auf Initiative des Gesundheitsökonomen Prof. Fritz Beske machen sich in Schleswig-Holstein Landesseniorenrat und Ärztekammer für eine verständliche Sprache stark. Denn im Fernsehen wird häufig zu schnell, zu undeutlich, in der falschen Lautstärke oder neben anderen Geräuschen gesprochen. Auch in anderen Medien und auf Veranstaltungen wird das Zuhören erschwert.

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Viele Menschen, die mit dem gesprochenen Wort im Fernsehen, im Radio und in öffentlichen Veranstaltungen erreicht werden sollen, verstehen nichts mehr. „Wer mit einem Thema auf Resonanz stoßen will, muss zunächst akustisch verstanden werden. Genau das erschweren viele Sendungen im Fernsehen. Sie vernachlässigen Sprache und Akustik in fahrlässiger Weise und vergeben damit die Chance, ihr Anliegen zu transportieren“, sagt Beske. Der 93-Jährige sieht insbesondere ältere Menschen betroffen. „Gerade das Fernsehen hat für viele alte Menschen eine zentrale Bedeutung und ist wichtig für die Teilhabe“, gibt Beske zu bedenken.

Beske wird in seinem Anliegen vom Landesseniorenrat und von der Ärztekammer Schleswig-Holstein unterstützt. „Wir sind bereits über das Altenparlament an die Landesregierung herangetreten, um für eine deutlichere Sprache in Rundfunksendungen zu werben“, sagt Peter Schildwächter, Vorsitzender des Landesseniorenrates in Schleswig-Holstein. Seine Mitglieder kritisieren, dass sie insbesondere in Rundfunksendungen die gesprochenen Worte kaum noch verstehen. „Früher waren Sprache und Musik klar getrennt, heute wird häufig gemischt. Die Folge ist, dass viele Senioren abschalten“, sagt Schildwächter.

Auch die Ärztekammer begrüßt, dass Beske mit seiner Initiative für deutliches Sprechen sensibilisiert. Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann hat insbesondere die ältere Generation im Blick: „Ärzte erleben täglich in ihrer Praxis, dass älteren Menschen die sozialen Kontakte wegbrechen. Wenn ihnen das Zuhören durch
undeutliches Sprechen erschwert wird, beschleunigt das den Weg in die Isolation“, sagt Bartmann. Folge: „Je deutlicher wir sprechen, desto mehr Teilhabe ermöglichen wir älteren Menschen.“

Beske hofft, insbesondere Medien und Veranstalter für das Thema sensibilisieren zu können. „Es würde aber auch helfen, wenn sich jeder von uns im Alltag um eine verständliche Sprache bemühen würde.“ Prof. Fritz Beske, Jg. 1922, ist Arzt und war u.a. Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Sozialministerium. 1975 gründete er das Institut für Gesundheits-System-Forschung (IGSF) in Kiel.

Der Landesseniorenrat ist der Zusammenschluss der kommunalen Seniorenräte in Schleswig-Holstein. Er vertritt die Interessen älterer Menschen, fast ein Drittel der Bevölkerung, in Schleswig-Holstein. Der Landesseniorenrat ist politisch und konfessionell unabhängig.

Die Ärztekammer Schleswig-Holstein vertritt die Interessen der über 16.000 ÄrztInnen im Land. Zu den Aufgaben der Kammer gehören neben der Wahrnehmung der beruflichen Belange der Ärzteschaft die Berufsaufsicht, die ärztliche Fort- und Weiterbildung, Schlichtung, Altersversorgung und Fürsorge sowie die Berufsausbildung der Medizinischen Fachangestellten (MFA).

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Wohnen und Wohnumgebung ist für nahezu jeden Menschen ein wichtiges Thema. Im Alter kann die Umsetzung der eigenen Wünsche in diesem Kontext auf neue Barrieren treffen. In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick aus wissenschaftlichen Beiträgen zum Thema aus den letzten Jahren.

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Auf unserem Portal haben wir bereits Literaturempfehlungen des Deutschen Zentrums für Altersfragen zu den verwandten Themen Nachbarschaft und Seniorenresidenzen veröffentlicht. Hier nun zunächst empfohlene eigenständige Werke:

Banse / Berndgen-Kaiser / Deilmann / Fox-Kämper / Möbius (2014): Wohnsituation und Wohnwünsche älterer Menschen in ost- und westdeutschen Städten, Fraunhofer-IRB-Verlag.

Becher / Hölscher (Hrsg., 2015): Wohnen und die Pflege von Senioren. Neue Versorgungsarrangements, neue Geschäftsmodelle, Vincentz.

Hagspiel (2016): Wohnen und Leben im Alter. Mit direktem Bezug zur Region Leiblachtal/Vorarlberg. Bucher GmbH & Co. Druck Verlag Netzwerk.

Hasenau / Michel (2016): Ambulant betreute Wohngemeinschaften. Gestalten, begleiten, finanzieren, Vincentz.

Hehl / Zohren (2015): Neue Wohnform für Mutige. Eine Generation revolutioniert ihre Zukunft, brotsuppe.


Im Sammelwerk von Jacobs / Blüher (Hrsg., 2015): Schwerpunkt: Pflege zwischen Heim und Häuslichkeit, Schattauer:

Hommel: Senioren-Wohngemeinschaften - Pflege im kleinen Kreis, S. 167-170.

Teti: Wohnen im Alter: Versorgungsformen in der Pflege, S. 15-26.

Zok / Schwinger: Pflege in neuen Wohn- und Versorgungsformen - die Wahrnehmung der älteren Bevölkerung, S. 27-53.


Weitere Artikel in Sammelwerken zum Thema:

Al Dulami (2015): Wohnen im Alter - Freiheit oder Isolation? In: Jünemann / Langer (Hrsg.): Wenn die Freiheit in die Jahre kommt: zehn sozialethische Impulse für den Umgang mit alten Menschen, S. 218-226.

Arend (2015). Wohn- und Lebensformen im Alter - Herausforderungen und Chancen einer Gesellschaft des langen Lebens. In: Geiger (Hrsg.): Menschenrechte und Alter: ein sozialpolitischer und gesellschaftlicher Diskurs, S. 93-112.

Lehmacher-Dubberke / Neubart / Tyll (2015): Wohnen im Alter. In: Neubart (Hrsg.): Repetitorium Geriatrie, S. 125-145.


In der Fachzeitschrift Pro Alter (2015):

Gohde / Feddersen / Paffenholz: Landidylle oder Sonderwelt? S. 22-25.

Gohde / Sowinski / Strunk-Richter: Großer Erfolg: ein Jahr KDA-Pflegeoase in Zwickau. Begleitung von ortsfixierten Menschen mit Demenz in stationären Wohnformen, S. 53-58.

Künzel: Zum Greifen nah. Vom Pflegeheim zum ambulant Betreuten Wohnen, S. 12-13.

Nillesen / Wilken: Kleinmaßstäbliche Wohnformen für Menschen mit Demenz, S. 26-31.

Schwanenflügel: Gemeinschaftlich wohnen. Ein Zukunftsthema für alle Generationen, S. 46-50.


In weiteren Fachzeitschriften:

Beslmeisl / Schroll-Decker (2016): Inklusives Wohnen im Alter. Ein Kriterienkatalog für ein Leben ohne Ausgrenzung. Blätter der Wohlfahrtspflege, S. 26-28.

Fernández-Carro / Módenes / Spijker (2015): Living conditions as predictor of elderly residential satisfaction: a cross-European view by poverty status. European journal of ageing, S. 187-202.

Gerzer-Sass (2015): Die Potenziale aller Generationen nutzen. Beispiel: Das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser. Weiterbildung: Zeitschrift für Grundlagen, Praxis und Trends, S. 23-24.

Gras-Brand (2015): Anders Altern - Langzeitbeobachtung einer Alters-WG in Celle. Familiendynamik: systemische Praxis und Forschung, S. 296-301.

Heinze (2015): Wohn- und Lebensformen im Alter: Selbstständigkeit erhalten, Integration fördern. Der Bürger im Staat, S. 120-129.

Jann (2015): Reflexionen zur Frage des guten Wohnens beim Älterwerden. Nicht alle haben die Wahl. Zeitschrift für Gerontologie + Geriatrie, S. 270-274.

Kim / Waite (2016): Complex households and the distribution of multiple resources in later life: findings from a national survey. Research on aging, S. 150-177.

Oberle (2015): Anders denken. Wohnformen: weil pflegebedürftige Menschen heute selbstbestimmter und unabhängiger leben wollen, liegen neue Wohnformen im Trend. Altenpflege, S. 40-43.


Direkt online können Sie Paulus (2015): Selbständig zuhause leben im Alter. Auf dem Weg zu einer integrierten Versorgung. Forschung aktuell abrufen.

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Einsamkeit, oder auch soziale Desintegration, ist ein Phänomen, welches im Alter verstärkt auftreten kann. Dies kann durch erzwungenen Wegzug aus der gewohnten Umgebung verstärkt werden. Es wird jedoch auch durch neuere Wohnformen versucht, diesem entgegenzutreten.

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Hier können Sie sich mit Hilfe von Empfehlungen der Bibliothek des Deutschen Zentrums für Altersfragen einen Überblick über aktuelle Literatur zur Einsamkeit im Alter verschaffen, zunächst über komplette (Sammel-)Werke:

Böger (2014): Do antecedents and consequences of loneliness changes across the second half of life? Hochschulschrift.

Leist (Hrsg., 2014): Health and cognition in old age. From biomedical and life course factors to policy and practice.

Schubert (2014): Öffnung des Wohnquartiers für das Alter. Entwicklung einer kommunikativen Informationsinfrastruktur zur Überbrückung struktureller Löcher im Sozialraum.


Kürzer sind einzelne Beiträge bzw. Artikel in Sammelwerken und Zeitschriften, zunächst die deutschsprachigen:

Al Dulami (2015): Wohnen im Alter - Freiheit oder Isolation? In: Jünemann; Langer (Hrsg.): Wenn die Freiheit in die Jahre kommt. Zehn sozialethische Impulse für den Umgang mit alten Menschen.

Doppler; Rottermanner; Judmaier (2014): Brelomate. Breaking loneliness with mobile assistive technologies for elderly. In: Kempter; Ritter (Hrsg.): Assistenztechnik für betreutes Wohnen.

Engel (2015): Über die Gefährdung der kommunikativen Freiheit im höheren Lebensalter. In: Jünemann; Langer (Hrsg.): Wenn die Freiheit in die Jahre kommt.

Kruse; Pantel; Schmitt (2014): Isolation. In: Praxishandbuch Altersmedizin.

Messmer (2014): Bedrohliche Pflege und gepflegte Verunsicherung. Aspekte der Pflege aus der Perspektive des "Sicherheitskomplexes": In: Hoch; Zoche (Hrsg.): Sicherheiten und Unsicherheiten.

Stoppe (2015): Erhalt der sozialen Teilhabe. In: Lindner (Hrsg.): Psychotherapie in der Geriatrie.

Fehrenbach (2015): Abschied von der Autonomie. In: Pro Alter. Heft 47.

Germann (2015): "Demenzquartier" oder inklusiver Sozialraum? Zur Diskussion über Sonderwohnformen für Menschen mit Demenz. In: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit. Heft 46.

Landschek (2014): Alkohol im Heim: Betreutes Trinken verhindert Isolation. In: Heilberufe. Heft 66.

Schubert; Vukoman (2014): Lebensweltliche Kontaktpunkte im Sozialraum als informelle Infrastruktur der Altenhilfe. In: Theorie und Praxis der sozialen Arbeit. Heft 65.

Weber (2014): Bis dass der Tod uns scheidet? Und sie leben unglücklich bis an das Ende ihrer Tage. Alte Paare, erstarrt in Kälte und Einsamkeit. In: Themenheft der Zeitschrift "Publik-Forum / Extra / Leben". Heft 6.


Nun die englischsprachigen Beiträge bzw. Artikel in Sammelwerken und Zeitschriften. Manche Zeitschriften beinhalten mehrere einschlägige Artikel:

The International Journal of Aging & Human Development (2014), Heft 78:
Band-Winterstein; Manchik-Rimon: The experience of being an old nevermarried single. A life course perspective.
Nicolaisen; Thorsen: Who are lonely? Loneliness in different age groups (18-81 years old), using two measures of loneliness.

The Journals of Gerontology (2014), Heft 69:
Burholt; Scharf: Poor health and loneliness in later life. The role of depressive symptoms, social resources, and rural environments.
Cornwell; Schumm; Laumann: Assessment of social network change in a national longitudinal survey.
Huxhold; Miche; Schüz: Benefits of having friends in older ages. Differential effects of informal social activities on well-being in middle-aged and older adults.

Utz; Swenson; Caserta: Feeling lonely versus being alone: loneliness and social support among recently bereaved persons.

Park; McDaid; Forsman (2014): Promoting the health and wellbeing of older people. In: McDaid; Cooper (Hrsg.): The economics of well-being (Wellbeing: a complete reference guide, Vol. 5).

Kadowaki; Wister; Chappell (2015): Influence of home care on life satisfaction, loneliness, and perceived life stress. In: Canadian Journal on Aging. Heft 34.

Litwin; Stoeckel (2014): Confidant network types and well-being among older Europeans. In: The Gerontologist. Heft 54.

Neto (2014): Psychometric analysis of the short-form UCLA Loneliness Scale (ULS-6) in older adults. In: European Journal of Ageing. Heft 11.

Schoenmakers; Van Tilburg; Fokkema (2015): Problem-focused and emotion-focused coping options and loneliness. In: European Journal of Ageing. Heft 12.

Schirmer; Michailakis (2015): The lost Gemeinschaft: how people working with the elderly explain loneliness. In: Journal of Aging Studies. Heft 33.

Schoenmakers; Van Tilburg; Fokkema (2015): Problem-focused and emotion-focussed coping options and loneliness: how are they related? In: European Journal of Ageing. Heft 12.

Timonen; Doyle (2014): Life-long singlehood: intersections of the past and the present. In: Ageing and Society. Heft 34.

Van Belijouw; Van Exel; De Jong Gierveld (2014): "Being all alone makes me sad". Loneliness in older adults with depression symptoms. In: International Psychogeriatrics. Heft 26.


Einige Zeitschriften zum Thema können Sie direkt online lesen:

informationsdienst altersfragen (2014): Einsamkeit im Alter – im Themenspektrum von Wissenschaft und bürgerschaftlichem Engagement.

Beach; Bamford (2014): Isolation: the emerging crisis for older men. A report exploring experiences of social isolation and loneliness among older men in England.

Franklin; Creighton (2014): The rise and rise of the silver separator.

International Longevity Centre (Hrsg., 2014): Ensuring communities offer what older people want.

Jopp; Rott; Boch; Kruse (2013): Zweite Heidelberger Hundertjährigen-Studie. Herausforderungen und Stärken des Lebens mit 100 Jahren.

Scrutton; Creighton (2015): The links between social connections and wellbeing in later life.

Victor; Sullivan; Woodbridge (2015): Dancing with loneliness in later life. A pilot study mapping seasonal. In: The open psychology journal.

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Das diesjährige Altenparlament trat mit vielen Forderungen und Anregungen im Kieler Landeshaus an die Landespolitik heran. Mit Nachdruck warben die Deligierten für ein stärkeres, generationenübergreifendes Miteinander in der Gesellschaft. 

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Die 84 Delegierten des 27. Altenparlaments aus seniorenaktiven Verbänden und Organisationen verabschiedeten rund 50 Anträge. Als ein wesentliches Element zur Förderung des Miteinanders forderten die Delegierten mehr Umsicht beim Wohnungsbau – bezahlbar, barrierefrei, mit Anschluss zur täglichen Versorgung und nicht zuletzt mit breitem Raum für Kontaktmöglichkeiten, um einer Isolation im Alter entgegenzuwirken. Dies hatte bereits der Sozialpsychiater Prof. Klaus Dörner in einem einleitenden Vortrag angesprochen. Seinem Ruf nach „Gemeinwohl“-Projekten entspricht so auch die Forderung des Altenparlaments nach „Mehrfunktionshäusern“. Landtag und Landesregierung wurden zudem aufgefordert, einen „Preis für vorbildliche, soziale und finanzierbare Wohnraumversorgung“ auszuschreiben.

Weitere Themenbereiche waren der ÖPNV, Gesundheit und Ehrenamt. So erging unter anderem erneut die Forderung an die Politik, die freiwillige Abgabe des Führerscheins mit einem kostenfreien, „auf Zeit begrenzten Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr“ zu honorieren.Ferner verlangten die Senioren, die wohnortnahe medizinische Versorgung zu erhalten beziehungsweise zu verbessern. In diesem Zusammenhang wurden ausdrücklich die Hospize einbezogen. Und: Das Plenum sprach sich für die Einrichtung einer „Landesstiftung für Ehrenamt und bürgerliches Engagement“ aus.

Weitere Informationen: Altenparlament Schleswig-Holstein

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