Auf mehreren Demonstrationen in letzter Zeit waren Schilder mit der Aufschrift „Omas gegen Rechts“ zu sehen. Die ursprünglich aus Österreich stammende seniorenpolitische Initiative, die sich gegen Rassismus engagieren will, hat auch Norddeutschland erreicht.
Besonders in Hamburg gingen die „Omas gegen Rechts“ häufiger auf die Straße, zum Beispiel auf der antirassistischen „We’ll come united“-Demonstration oder auf der „Seebrücken-Demo“, wie die Hamburger Morgenpost berichtet. Die Bewegung „Seebrücke“ setzt sich unter anderem für eine Entkriminalisierung von Seenotrettung und Solidarität mit Geflüchteten ein.
In Zeiten von wachsendem Rassismus wollen sich auch Seniorinnen daran beteiligen, diesem etwas entgegenzusetzen. Dörte Schnell, Mitbegründerin von „Omas gegen Rechts“, wird in der Mopo mit dem Satz zitiert: „[…] Noch können wir hinausgehen und unsere Meinung sagen, diese Chance müssen wir nutzen.“ In der Facebook-Gruppe der „Omas gegen Rechts“ Hamburg, in der mittlerweile über 200 Menschen Mitglied sind, heißt es in der Selbstbeschreibung: „Es geht um die Erhaltung der parlamentarischen Demokratie in einem gemeinsamen Europa, um den Einsatz für die gleichen Rechte aller in Deutschland lebenden Frauen, Männer und Kinder, um die sozialen Standards, die von Eltern und Großeltern zum Teil bitter erkämpft wurden, um den Respekt und die Achtung gegenüber anderen Mitbürgerinnen und Mitbürgern unabhängig von ihrer Religion und ethnischer Zugehörigkeit u.v.m. Dabei müssen die bedrohlichen Entwicklungen wie Antisemitismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Faschismus erkannt, benannt und im Konkreten auch der politische Widerstand und die Bewusstseinsbildung organisiert werden. Die ältere Frau als öffentliche politische Kraft ist nicht in unserem kollektiven Bewusstsein gespeichert. Deshalb müssen Frauen öffentlich auftreten, nicht als Einzelperson und Ausnahme, nicht als Star, sondern als Gruppe, die auffällt.“
Die Initiative ist nicht auf Hamburg beschränkt. Die Idee ist aus einer Facebook-Gruppe entstanden, die unter selbigem Namen in Österreich ins Leben gerufen wurde. In Deutschland gab es bereits ein Vernetzungstreffen in Kassel, nun haben sich die „Omas gegen Rechts“ auch in Hannover gegründet.
Kürzlich berichtete auch der Norddeutsche Rundfunk über die Engagierten, zu dem Artikel und dem Rundfunkbeitrag gelangen Sie hier.
Die Initiative ist auch mit einer eigenen Internetseite vertreten, auf der neben Kontaktdaten auch über aktuelle Aktivitäten berichtet wird.