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15. März 2017

Rückschau: Mitfahrbänke in Priepert und Kleinnaundorf

Im vergangenen Jahr wurde auf diesem Portal umfassend über Mitfahrbänke berichtet. Nun haben wir noch einmal mit den beteiligten Akteuren in Priepert und Kleinnaundorf gesprochen, um mehr über die Entwicklung in den letzten Monaten zu erfahren.

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Die Nachbargemeinden der Gemeinde Priepert haben nicht mit eigenen Mitfahrbänken nachgezogen, auch kam die Finanzierung weiterer Bänke über ein europäisches Förderprogramm bisher nicht zustande.

Die Bewohner/innen des Ortes nutzen die Mitfahrbank zur Zeit weniger, es haben sich stattdessen einige weitere Fahrgemeinschaften gebildet. Durch die Mitfahrbank wurde Mobilität laut dem Bürgermeister zum Gesprächsthema von Bewohner/innen, so konnten bei einigen die Bedarfe erst erkannt werden. Anstelle der Einwohner/innen nutzen nun Tourist/innen – vor allem Wanderurlauber/innen – die Bank.


Im Gespräch mit Herrn Käfer – dem Ortsvorsteher von Kleinnaundorf – erfuhren wir auch mehr zu der Entstehungsgeschichte der Mitfahrbänke. Es entstand durch die Verkürzung einer Buslinie in die Freitaler Innenstadt Unmut bei Bürger/innen, welche sich vor allem im lokalen Heimatverein trafen. Zunächst wurde versucht, den Oberbürgermeister von Freital zu überzeugen, sich gegen die Einstellung der Buslinie zu engagieren. Dieser sagte Unterstützung zu, enthielt sich jedoch bei der entsprechenden Abstimmung, da es laut dem Oberbürgermeister sowieso keinen Unterschied gemacht hätte. Eine gegründete Bürgerinitiative erreichte durch die Sammlung von Unterschriften und einer Petition beim Kreisausschuss nur die Verzögerung der Linienverkürzung und die Vergünstigung einer Verbindung Richtung Dresden.

Um auch die Mobilität in den Ortsteil zu verbessern, organisierte Herr Käfer je einen mobilen Bäcker sowie Fleischer, welche inzwischen einmal wöchentlich aus dem Nachbarort nach Naundorf fahren. Aus der Arbeit an den Bänken entstand das Projekt Kinder- und Familienwerkstatt, in der Engagierte einmal wöchentlich mit Kindern basteln und handwerken.

Der Ortsvorsteher bemüht sich zur Zeit um die Genehmigung eines eigenen Budgets für den Ortschaftsrat, um politisch handlungsfähiger zu werden. 2017 – für den Fall dass das Budget erstritten werden kann – ist die Beschaffung von zwei weiteren Bänken, einer Ruhebank sowie auffälligeren Hinweisschildern an den Bänken geplant.

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