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13. Oktober 2020

Rückschritt bei Altersbildern?

Am 1. Oktober war der Internationale Tag der älteren Menschen, der von Organisationen und Verbänden häufig zum Anlass genommen wird, über aktuelle Themen des Alters Stellung zu beziehen. In diesem Jahr warnten Verbände unter anderem vor einem Rückschritt bei Altersbildern.

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Am diesjährigen Tag der älteren Menschen (auch Tag der älteren Generation oder Weltseniorentag) warnt der BIVA-Pflegeschutzbund vor einem Corona-bedingten Rückschritt bei Altersbildern. Jahrelange Aufklärungsarbeit habe zu differenzierteren Altersbildern geführt, in denen ältere Menschen nicht mehr nur über das definiert würden, was sie nicht mehr könnten. In der Corona-Krise seien Ältere allerdings wieder als die „Schwächsten der Gesellschaft“ und „Risikogruppe“ wahrgenommen worden.

Zwar sei es gesichert, dass ältere Menschen mit chronischen Begleiterkrankung ein höheres Erkrankungsrisiko hätten, „Menschen allein aufgrund ihres Alters als Risikogruppe zu definieren, erfüllt allerdings den Tatbestand der Altersdiskriminierung“, so der BIVA-Vorsitzende Dr. Manfred Stegger in einer Pressemitteilung. „Es ist diese paternalistische Haltung den Älteren gegenüber, die so unerträglich und unwürdig daran ist“, kritisiert Stegger deutlich. „Man schreibt den Alten vor, was sie zu tun und zu lassen haben, ohne sie mit einzubeziehen.“

Über die Zeit der Pandemie habe sich die Sichtweise etabliert, „Schwache und Alte“ zu isolieren, „damit die übrige Gesellschaft möglichst normal leben kann“. Auch in Deutschland habe man über die Köpfe der Bewohner*innen hinweg Entscheidungen zu deren Besuchsmöglichkeiten getroffen. „Was wir stattdessen brauchen ist die Solidarität der Generationen und das Ernstnehmen der Schutzbedürftigen als Partner auf Augenhöhe“, so Stegger weiter.

Auch die BAGSO, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen, argumentiert in eine ähnliche Richtung. Die Reduzierung der älteren Generation auf das Bild von Hilfebedürftigen sei „angesichts der vielfältigen Lebenslagen älterer Menschen nicht zeitgemäß“, heißt es in der BAGSO-Stellungnahme zum Tag der älteren Menschen. Politik, Medien und Gesellschaft seien nun gefordert, die Vielfältigkeit der älteren Generation sichtbar zu machen. „Differenzierte Bilder vom Alter wirken Diskriminierung entgegen und haben einen positiven Einfluss auf das Selbstbild. Sie unterstützen das Miteinander der Generationen und den Zusammenhalt der Gesellschaft“, so die BAGSO weiter.

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