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10. August 2022

Seniorenstudierende in der Pandemie

Die Zahl der Seniorenstudierenden ist im Zuge der Corona-Pandemie um die Hälfte zurückgegangen. Das diskutierte das Deutsches Netzwerk der Interessenvertretungen von Senior-Studierenden (DENISS e.V.) bei ihrer Jahresversammlung im Juli. Der Interessenverband sieht unter anderem durch die Hürden der digitalen Lehre eine Diskriminierung älterer Menschen.

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Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg öffneten sich Universitäten in Deutschland auch für die Erwachsenenbildung. Die erste „Universität des Dritten Lebensalters“ wurde allerdings 1973 in Toulouse (Frankreich) gegründet. In Deutschland entwickelten sich entsprechende Modellprojekte eines „Seniorenstudiums“ erst in den achtziger Jahren. Was teilweise über ein Gasthörerstudium begann, entwickelte sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu Seniorenstudiengängen mit eigenen Angebotsprofilen.

DENISS sieht sich als Interessenvertretung von Senior*innen, die einem Studium nachgehen. Nach pandemiebedingter zweijähriger Unterbrechung hat sich das Netzwerk im Juli dieses Jahres getroffen und die Situation der vergangenen zwei Jahre kritisch beleuchtet: Die Zahl der Seniorenstudierenden sei um etwa 50 % zurückgegangen. Das führt die Interessenvertretung einerseits auf die Hürden zurück, die insbesondere für ältere Menschen im Zuge der Umstellung auf digitale Lehre entstanden sind. Andererseits hätten sich auch die Zulassungsbedingungen für Seniorinnen und Senioren erheblich verschlechtert. Das Netzwerk sieht darin eine weitere Diskriminierung älterer Menschen.

Diese Entwicklung stehe im Widerspruch zu den Beteuerungen der Politik, älteren Menschen einen niedrigschwelligen Bildungszugang ermöglichen zu wollen, was jedoch gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels eine bedeutende Aufgabe sei. „Bereits früher hat DENISS die Forderung aufgestellt die Zugangsvoraussetzung zu den Hochschulen für Gasthörer und Seniorenstudierende zu vereinheitlichen, Beschränkungen des Lernangebotes aufzuheben und auch den Rentnern ein zahlbares Bildungsangebot zu ermöglichen“, heißt es in der Pressemitteilung von DENISS.

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