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11. Oktober 2015

Service-Wohnformen im Alter

Service-Wohnen im Alter, auch bekannt als Betreutes Wohnen, ist vielfältig. Lesen Sie hier einen Überblick über verschiedene Formen des Service-Wohnens im Alter und konkrete Angebote in Schleswig-Holstein. Wollen Sie das Thema weiter vertiefen, bietet Ihnen die hier zitierte Ausarbeitung eine Untersuchung, wie in einem beispielhaften Hamburger Service-Wohnen ein Leben ohne soziale Desintegration gelingen kann.

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Konkrete innovative Wohnangebote finden Sie, nach Städten und Kreisen sortiert, auf den Seiten der schleswig-holsteinischen Koordinationsstelle (KiWa). 

An verschiedenen Orten in Schleswig-Holstein werden fachlich qualifizierte Wohnungsberatungsstellen aufgebaut und in Betrieb genommen. Mehr Informationen bietet Ihnen das Projekt Wohnlotsen.

Für einen inhaltlichen Einstieg hier nun das Kapitel 3.1 „Modelle des Service-Wohnens im Überblick“ aus der Bachelor-Thesis „Service-Wohnen in der Amalie Sieveking-Stiftung. Chancen für ein Leben ohne soziale Desintegration im Alter“:


Service-Wohnen ist in der Regel eine Kombination aus Wohnraum und Serviceleistungen für ältere Menschen. Unterschiede ergeben sich vor allem in Umfang und Art der Angebote. Nach Heike Nordmann werden sie in fünf Kategorien eingeteilt:

Wohnen mit Hausmeisterservice unterscheidet sich von einer normalen Wohnung dadurch, dass es eine HausmeisterIn im Haus gibt, die die BewohnerInnen bei praktischen und technischen Fragen betreut, wie z. B. die Wartung und Reinigung von Fluren und Gemeinschaftsräumen, dem Winterdienst und der Gartenpflege. (Vgl. Crößmann / Börner (2005): Neue Wohn- und Betreuungsformen im heimrechtlichen Kontext, S. 12.) Falls die BewohnerInnen darüber hinaus Hilfe brauchen, müssen sie sich an weitere Anbieter wenden. Die BewohnerInnen sind eigenständig und führen selbständig ihren Haushalt. Bei einer schweren Pflegebedürftigkeit müssen sie wahrscheinlich in eine Einrichtung umziehen, die größere Kapazitäten im Pflegebereich hat. (Vgl. Nordmann (2001): Betreutes Wohnen, S. 7.)

Im Wohnen mit Betreuungskraft und externen Serviceangeboten steht außer der HausmeisterIn eine weitere AnsprechpartnerIn zur Verfügung, die die BewohnerInnen bei sozialen Fragen berät und notwendige Hilfen wie z. B. Einkaufsdienste vermittelt. (Vgl. Crößmann / Börner (2005): Neue Wohn- und Betreuungsformen im heimrechtlichen Kontext, S. 12.) Sie kümmert sich um gemeinsame Veranstaltungen und sorgt für Kontakt zwischen den BewohnerInnen. Die älteren Menschen wohnen selbständig, nur bei Bedarf wird schnelle Hilfe vermittelt.

Ein direkter Kontakt mit Pflegediensten ist im Wohnen mit Pflegestützpunkt möglich. So haben die BewohnerInnen die Sicherheit, dass sie im Bedarfsfall problemlose pflegerische Hilfe erhalten. Die MitarbeiterInnen arbeiten oft rund um die Uhr als Ansprechpersonen. Diese Form des Service-Wohnens ist für SeniorInnen geeignet, die schon beim Einzug leicht pflegebedürftig sind.

Wohnen im Heimverbund findet in der Nachbarschaft eines Alten- oder Pflegeheimes des gleichen Trägers statt. Bei Bedarf können die BewohnerInnen alle Leistungen des benachbarten Heimes, wie Mahlzeiten, Spielsaal und Pflege in Anspruch nehmen. Diese Heime sind auch geeignet für Personen mit leichter oder zukünftiger Pflegebedürftigkeit. Wenn die Person über längere Zeit oder in größerem Umfang Pflege braucht, sollte sie in ein Pflegeheim umziehen.

Im Wohnen mit integrierter Pflege und Versorgung leben SeniorInnen, auf deren Wünsche hin das Angebot angepasst wird. Im Haus werden umfangreiche Möglichkeiten der Versorgung und Pflege angeboten, die jederzeit zur Verfügung stehen. Zu den Standardangeboten gehört ein Speisesaal, regelmäßige Wohnungsreinigung sowie Pflege bei Bedarf. Schwer pflegebedürftige BewohnerInnen können oft in einer zugehörigen Pflegestation versorgt werden. (Vgl. Nordmann (2001): Betreutes Wohnen, S. 6 – 9.)

Um Heike Nordmanns Kategorien zu ergänzen, soll in diesem Punkt das Modell des Service-Wohnens zu Hause vorgestellt werden: Dies ist eine Wohnform, in der die älteren Menschen in ihrer angestammten Wohnumgebung bleiben können. Sie schließen mit ambulanten Diensten, einer Sozialstation, einem Betreuungsverein oder einer Beratungsstelle einen Betreuungsvertrag und erhalten regelmäßig Betreuungsleistungen in ihrer Wohnung. (Vgl. Kremer-Preiß / Stolarz (2003): Leben und Wohnen im Alter, S. 55.)

Im folgenden Teil werden das Service-Wohnen und die dazu gehörigen Rahmenbedingungen beschrieben. Es soll deutlich gemacht werden, wie diese spezielle Wohnform in Verbindung mit Sozialer Arbeit als eine Möglichkeit für ein selbstbestimmtes Leben im Alter genutzt werden kann.

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