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Simon Hansen aus Löwenstedt hat für sein Heimatdorf eine individuelle Straßenbeleuchtungs-App für bedarfsgerechte Beleuchtung entwickelt – der Name: Knoop, plattdeutsch für Knopf. Mit der Smartphone-App können Bewohner/innen nämlich künftig auf Knopfdruck selbst das Licht für den Nachhauseweg anmachen – auf dem Smartphone und „in Zukunft auch per Hand, also mit einem richtigen Knopf“, zum Beispiel in Gaststätten, so Hansen. Wie die App funktioniert und welche Vorteile sie mit sich bringt, erfahren Sie in diesem Beitrag der Reihe Beispielsweise… Gute Ideen für ein besseres Leben im Alter.

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Nicht nur für die Umwelt sei die App gut, weil so die Lichtverschmutzung und der CO2-Außstoß deutlich vermindert würden, sie sorge auch für mehr Sicherheit und entlaste die Gemeindekasse durch deutliche Reduzierung der Energiekosten, so der junge Entwickler der App. Er habe festgestellt, dass zum Teil menschenleere Straßen und Orte nachts beleuchtet waren, während es auf dem Land meist ab 1 Uhr dunkel sei. So kam der Löwenstedter, eines Nachts selbst auf einem dunklen Nachhauseweg, auf die Idee einer bedarfsgerechten Beleuchtungs-App, mit der er das Licht einfach selbst anmachen könnte.

Ein Dialog mit Bürgermeister Holger Jensen schaffte Rahmenbedingungen und schon stellte Hansen im Gemeinderat sein Konzept vor: Ein Steuergerät am Einspeisepunkt für die Straßenlaternen, mit dem alle registrierten und freigeschalteten Einwohner/innen per Knopfdruck auf dem Handy selbst entscheiden können, wann Licht brennt. Aktuell werde es dann noch überall hell – in Zukunft wolle man erreichen, auch nur einzelne Straßenzüge zu beleuchten. Außerdem seien „richtige“ Knöpfe geplant, damit sich aus öffentlichen Orten wie Gaststätten auch diejenigen ohne Smartphone das Licht für den Nachhauseweg einschalten können.

Diese Selbstbestimmung sei auch noch sehr wirtschaftlich: Wenn das Licht nachts nur noch dann brenne, wenn es nötig sei, könne eine Gemeinde wie Löwenstedt mit circa 100 Straßenlaternen jährlich rund 1000 Euro einsparen, kalkulierte der Entwickler – bei größeren Gemeinden mit mehr Laternen seien es noch mehr. An dem verminderten Stromverbrauch freut sich außerdem die Umwelt – nicht zuletzt auch an der verringerten Lichtverschmutzung.

Doch nicht nur für die Umwelt und Gemeindekasse bringt die App Vorteile – sie verbessere auch die Sicherheit der Einwohner/innen. Gerade für Senior/innen wäre die Ausweitung der App auf weitere Gemeinden sicherlich von Interesse. Viele Menschen, die sich nachts draußen in der Dunkelheit unsicher fühlen, würden von Knoop profitieren.

Der junge Software-Entwickler der App würde seinen Teil dazu beitragen, dass die gesamte Region in Punkto bedarfsgerechter und umweltverträglicher Beleuchtung zum Vorbild werde - interessierte Gemeinden dürften sich gerne bei ihm melden. Damit stellt Hansens Initiative ein wahres Pionierprojekt dar – eines, welches hoffentlich bald noch weiter verbreitet sein wird. Auf der App-eigenen Webseite www.knoop.sh können sie sich genauer informieren - vielleicht könnte die App ja sogar passend und sinnvoll für Ihren Wohnort sein.

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Mehr Lebensqualität im Alter durch gemeinschaftliches Wohnen – das bietet eine Initiative der Seniorenarbeit der Arbeiterwohlfahrt (AWO Seniorenarbeit) in Hannover an. Das Wohnprojekt „Vier Gewinnt“ wurde im Zuge einer Projektausschreibung zum Thema alternative Wohnformen im Alter von der Region Hannover ausgewählt und gefördert. Seinen Namen bekommt es aufgrund der vier Standorte in Hannover und der Region. Erfahren Sie in diesem Beitrag der Reihe Beispielsweise… Gute Ideen für ein besseres Leben im Alter Genaueres.

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Selbständigkeit in einer aktiven Nachbarschaft ist für Senior/innen, die den Wunsch haben in einem häuslichen Umfeld zu leben und ihren eigenen Alltag gestalten zu können, genau das Richtige. Denn die Möglichkeit, sich sowohl zurückziehen und Selbstbestimmung genießen zu können, wird bei dem Wohnprojekt „Vier Gewinnt“ mit dem Angebot verlässlicher Kontakte und einem unterstützenden Umfeld verbunden.

Die Standorte

  • Hannover – List-Nord Gottfried-Keller-Straße
  • Hannover – Kronsberg, Oheriedentrift 6
  • Gehrden – Großes Neddernholz
  • Bolzum (Sehnde) - Marktstraße 10

Dabei unterstützt die AWO Seniorenarbeit (zukünftige) Mieter/innen dabei, ihr Interesse an gemeinschaftlichem Wohnen und einer guten Nachbarschaft umzusetzen: So haben die einzelnen Mietparteien zwar eine eigene Wohnung, allerdings in den Hausgemeinschaften aller vier Standorte auch einen Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Es finden regelmäßig Gruppentreffen statt, bei denen vor dem Einziehen künftige Mieter/innen bei ihrem Umzug unterstützt werden. Gleichzeitig seien diese Gruppentreffen vorab ein wichtiger Schlüssel, um die zukünftige Nachbarschaft bereits im Vorfeld kennenlernen zu können.

Außerdem seien alle neugebauten Wohnungen barrierefrei und teilweise rollstuhlgerecht und damit für ältere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen besonders interessant. Vier Gewinnt ist ein Leuchtturmprojekt, von dessen Art es mehr geben könnte – viele alleinstehende oder verwitwete Senior/innen sind sicherlich auf der Suche nach einem solchen Wohnangebot, welches Selbstständigkeit gewährt und gleichzeitig Unterstützung anbietet.

Wenn Ihr Interesse geweckt ist, informieren Sie sich gerne genauer online bei der AWO Hannover oder melden Sie sich bei der Ansprechpartnerin des Projekts, Stephanie Böhm unter 0511 21978-173.

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Altersarmut

9. Februar 2018

Auf diesem Portal kann einiges zum Thema Altersarmut nachgelesen werden. Da das Thema nicht an Aktualität verliert, sind im folgenden Beitrag einige aktuelle Informationen zusammengetragen.

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Laut einer Prognose der Bertelsmann-Stiftung soll 2036 20 Prozent der Neurentner/innen von Altersarmut betroffen sein. Die Gründe dafür liegen laut der Stiftung unter anderem in den Rentenreformen der letzten Jahre, in der jeweiligen Arbeitsbiographie und in der Ausweitung von Arbeitsformen wie Leiharbeit, Teilzeitarbeit oder Solo-Selbständigkeit. Mehr zu der Studie finden Sie hier.

Dem Thema Altersarmut widmete sich auch die Sendung "Rentenreport" im Ersten. Diese können Sie sich hier anschauen. Ausführliche Hintergrundinformationen zu der Sendung finden Sie hier.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert Maßnahmen gegen oft unterschätzte Altersarmut, damit Rentner/innen nicht auf Grundsicherung angewiesen sein müssen. Zu den aktuellen Daten liefert der Paritätische eine Kurzexpertise. Bereits im September 2017 lieferte der Wohlfahrtsverband elf Reformvorschläge für das Rentensystem. Die bisherigen Ergebnisse aus den Koalitionsverhandlungen im Bund werden entsprechend skeptisch kommentiert.

Aus Schleswig-Holstein wird eine Bundesratsinitiative erwartet, welche die Anrechnung der Renten auf die Grundsicherung prüfen bzw. abschaffen will.

Als rentenpolitisches Vorbild wird häufig Österreich genannt. Dazu können Sie hier einen Beitrag nachlesen. Einen konkreten Vergleich zwischen dem deutschen und österreichischem Modell finden Sie hier.

Auch das letzte Altenparlament in Schleswig-Holstein beschäftigte sich im Arbeitskreis 2 intensiv mit der Altersarmut.

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Den Flyer des Projekts Internet goes Ländle, welches wir Ihnen heute als Leuchtturm-Projekt vorstellen dürfen, ziert auf der Vorderseite eine Seniorin mit einer Computertastatur in Händen: Die ältere Dame sieht lebenslustig und selbstsicher aus: Der Umgang mit dem Internet solle keine Frage des Alters sein. Wie wichtig Internet-Kompetenz für Senior/innen ist und wie sich die Initiative "Internet goes Ländle" dafür einsetzt, erfahren Sie in diesem Beitrag in der Reihe Beispielsweise… Gute Ideen für ein besseres Leben im Alter.

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Alleine schon in Baden-Württemberg bestehen über 50 Senior-Internet-Initiativen, die sich für die Integration von Senior/innen im Bereich Computer und Internet einsetzen. Davon sind 26 aktive Mitglieder am Netzwerk für Senior-Internet-Initiativen Baden-Württemberg e.V. (SII), Träger des Projektes Internet goes Ländle. Ziel des Projektes ist es, das Angebot der zahlreichen Senior-Internet-Initiativen, wie es bereits in Ballungsräumen vorhanden ist, nun auch im ländlichen Raum zugänglich zu machen.

Denn auch hier ist es für Senior/innen wichtig und interessant sich im Internet zurechtfinden zu können. Um Online-Banking nutzen, E-Mails schreiben oder Bestellungen in der Internetapotheke tätigen zu können, oder aber für die Kommunikationsmöglichkeiten, die das Internet und moderne Technik liefern: „Meine Senior-Internet-Helferin hat mir gezeigt, wie ich über Skype kostenlos mit meiner Enkelin in Toronto telefonieren und sie dabei sogar live am Bildschirm sehen kann.“, so eine Teilnehmerin des Projekts.

Die Aufgabe der Helfer/in können von interessierten Senior/innen, auch aber von jeder Person, die sich für die Integration von Senior/innen im Bereich Internet und Innovation einsetzen wollen, übernommen werden. In jedem Fall können die Ehrenamtlichen von Engagierten bereits bestehender Initiativen selbst zur Helfer/in geschult werden.

Das Ziel, solche Angebote nun auch auf ländliche Gebiete auszuweiten, ist auf die Initiative der dortigen Einwohner/innen angewiesen. Der Flyer des Projektes liefert quasi eine Anleitung: Sechs Schritte zur Gründung einer Senior-Internet-Initiative:

  1. Bedarf in der Gemeinde prüfen.
  2. Kooperationsmöglichkeit in der Gemeinde oder Unterstützung von anderen Gemeinden, Institutionen oder Vereinen ermitteln.
  3. Mögliche Ehrenamtliche suchen, zusammenbringen und diese unterstützen.
  4. Fragen zu Räumlichkeiten und Ausstattung klären.
  5. Konkrete Service-Leistungen formulieren (Schulungen, Beratungen etc.).
  6. Senior-Internet-Initiative starten.

Wie unheimlich vereinfacht so eine Gründung runtergebrochen auf sechs Schritte klingen mag kann es aber vielleicht tatsächlich sein. Denn das Netzwerk SII bietet über ihre Kurzanleitung hinaus Beratung und Unterstützung bei einer Neugründung an. „Nehmen Sie mit uns Kontakt auf“, fordern sie auf.

Sollten Sie also Interesse gewonnen haben, sich im Bereich Senior/innen-Integration ins Internet zu engagieren, können Sie sich selbst bei dem Netzwerk melden. Die Kontaktdaten finden sie im Anschluss. Darüber hinaus stellt die SII auf ihrer Webseite Materialien wie Seminarunterlagen und weitere Informationen zur freien Verfügung.

Kontaktdaten:

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Manchmal wird im Kontext ehrenamtlicher Senior/innen-Projekte zuerst an junge Menschen gedacht, die in ihrer freien Zeit ältere Menschen unterstützen, die Älteren würden also von Jüngeren profitieren. Dies ist zwar durchaus anzutreffen, als eines von vielen Beispielen zeigt die Initiative „Nachbarschaftshilfe“ des Landratsamtes in Altötting, dass es auch anders geht: „Ehrenamtliches Engagement von Senioren (aber nicht nur) für Senioren“. In diesem Beitrag der Reihe Beispielsweise… Gute Ideen für ein besser Leben im Alter können Sie sich dazu näher informieren.

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Das Landratsamt Altötting ist sich der vielfältigen Qualitäten älterer Menschen durchaus bewusst und sucht in seinen Projekten nicht nur die Reintegration von Senior/innen, sondern auch die Einbringung derer Fähigkeiten. Ob Babysitten, Vorlesen, kleine Hausarbeiten oder Hausaufgabenhilfe: Es gibt viele Bereiche, bei denen Menschen im sogenannten Ruhestand Erfahrung haben und gewillt sind, ihre Zeit zu schenken. Wie gut das wirklich klappt, zeigen die Beispiele, die im Rahmen der Nachbarschaftshilfe stattfinden.


1. Die Nachbarschaftshilfe Mehring

„Die Idee ist so einfach wie simpel.“, so beginnt der Bericht über dieses Programm. Hier kann man kaum widersprechen: Das Konzept der Nachbarschaftshilfe organisiert lediglich das, was in Gemeinden zum Teil selbstverständlich ist: „Jeder hilft seinem Nachbarn, wie er kann.“ Das heißt, dass zwar jüngere Menschen Ältere in Angelegenheiten wie Arztbesuchen, Behördengängen und Einkäufen unterstützen, auch aber dass Senior/innen ihre Fähigkeiten einbringen. Dabei entlasten sie vor Allem Alleinerziehende und überbelastete Familien, indem sie bei den Hausaufgaben oder beim Lernen helfen. Dies mache Spaß und sei eine schöne Aufgabe, so Stefan Eichinger, ein pensionierter Teilnehmer der Nachbarschaftshilfe.


2. Die Oma-Opa-Vermittlung

Dieser Name, der vielleicht zunächst etwas seltsam klingen mag, erklärt in sich eigentlich schon das Konzept dieser Initiative. In Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund werden hier Senior/innen an junge Eltern, die sich die Unterstützung von „jemanden mit Lebenserfahrung“ wünschen, vermittelt. Gerade für Familien, bei denen die biologischen Großeltern nicht in der Nähe wohnen, kann dies stark entlastend wirken: Ihre Kinder werden liebevoll betreut und es findet ein wertvoller Generationenaustausch statt - wie es früher, als es noch üblicher war, dass sich mehrere Generationen ein Dach teilten, geläufig war. Dazu kommt, dass die sogenannten Leihgroßeltern durch die Aufgabe Anerkennung und Wertschätzung erfahren, die ihnen vielleicht zum Teil, durch ein gewisses Maß an mangelnder Integration im Alter, vorbehalten wird.


3. Das Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt in Altötting

Das Mehrgenerationenhaus Altötting wird seinem Namen mehr als gerecht: Auf ganz verschiedene Art kommen die Generationen hier zusammen. Ob bei Angeboten wie Generationenfrühstück, bei Musik und Tanz oder anderen Projekten, bei denen Senior/innen nicht nur die Möglichkeit haben Hilfe zu beanspruchen, sondern auch, sich selbst einzubringen: Als Lesepat/innen, in Deutschkursen oder beim Seniorenturnen. Darüber hinaus soll über eine öffentliche Vermittlungsbank der Austausch der Leistungen gegen eine kleine Vergütung ermöglicht werden. Das Konzept, welches vom Bundesfamilienministerium gefördert wird, zielt auf die Förderung von Senior/innen- und Integrationsarbeit sowie Ehrenamt und wird von den Organisator/innen als Erfolg bewertet.


Wenn Sie von dem Erfolg und den Ideen der Projekte des Altöttinger Landratsamtes so begeistert sind wie wir vom DISW, finden sie auf der Webseite des Projekts nicht nur weitere Informationen, sondern haben auch die Möglichkeit zur unmittelbaren Kontaktaufnahme – oder Sie lassen sich einfach inspirieren und ergreifen die Initiative selbst.

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„Tante Inges Enkel werden!“, „Ein eigenes Tandem starten!“ und „Im Netz live dabei sein!“ – diese Buttons zieren die Homepage der Webseite des Projekts Tante Inge. Der Initiativgedanke dafür entstand Anfang 2014, als Mitgründerin Kerstin Müller als junge Frau zum ersten Mal ihre Großtante Inge kennenlernte. Die Grundidee: Die Reintegration von Senior/innen durch unmittelbare Kontaktaufnahme der Generationen. Mehr zu der Entstehung der Idee, den Inhalten des Projektes sowie zu hilfreichen Materialien, mit denen Sie ein ähnliches Projekt vor Ort umsetzen können erfahren Sie in diesem Beitrag der Reihe Beispielsweise... Gute Ideen für ein besser Leben im Alter.

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Durch einen Post auf Facebook, in dem Kerstin Müller Gedanken zu Beziehungen zwischen Jüngeren und Älteren äußerte, entstanden erste Ideen: Das Team aus Berlin, welches sich bis heute für die Reintegration von Senior/innen durch unmittelbare Kontaktaufnahme der Generationen einsetzt, teilte am 21.01.2014 zum ersten Mal die Webseite auf Facebook.

Seither fanden im Rahmen der Initiative zahlreiche Projekte statt, ein Teil des Erfolges wird durch einen Preis abgebildet: Am 25.09.2017 nahmen zwei Vertreterinnen des Projekts von dem Ministerium für Soziales und Integration in Stuttgart den Sonderpreis von 5000 Euro des Großen Präventionspreises 2017 der Stiftung für gesundheitliche Prävention Baden-Württemberg entgegen: „Das ermöglicht uns in Zukunft Möglichkeiten der Gestaltung unserer Projekte, an die wir momentan noch nicht einmal denken.“, so das Team.

Doch auch ohne die neuen finanziellen Mittel, die der Geldpreis nun verspricht, hat die Tante Inge Initiative schon vielfach erfolgreiche Projekte umgesetzt. Es ginge nicht darum, perfekte Projekte zu konzipieren, die viel Geld kosten, sondern Ideen und Ansätze zu entwickeln, mit denen man auch im Kleinen die Vision von Tante Inge umsetzen könne.

Dabei findet im Rahmen von Tandems zwischen Jung und Alt Verschiedenes statt, die Jung und Alt im Alltag wieder näher zusammenbringen sollen: Tante Inge strickt, trinkt Cocktails und schaut Kino.

Diese Projekte sollen, so das Team, gerne und unbedingt nachgemacht werden. „Engagement lebt vom Ideen teilen. Wir erlauben es ausdrücklich.“ Auf der Webseite gibt es Projektkonzepte, Checklisten und alles nötige zum Herunterladen. Die Menschen hinter der Initiative fordern tatsächlich jede/n auf, das Konzept in ihren Regionen anzuwenden und sich mit Impulsen und Ideen zu beteiligen: „Hauptsache Tante Inge lebt!“. Es gibt sogar die Möglichkeit, sich sogenannte Tante Inge Pakete kostenfrei schicken zu lassen, in denen Flyer, Postkarten und weiteres zum Projektstart enthalten sind. So wird die Umsetzung eines solchen Projektes noch weiter vereinfacht – es fehlen zu dem Erfolg quasi noch die Menschen, die sich für die Umsetzung engagieren. Wie wichtig Projekte wie dieses sind bringt das Team selbst auf den Punkt: „Ältere Menschen verdienen den gleichen Respekt wie jüngere – wir können voneinander noch wahnsinnig viel lernen.“

Diese Überzeugung treibt wohl auch die vielen Events und Aktionen an, die regelmäßig stattfinden: In den letzten Monaten haben im Rahmen von Tante Inge Senior/innen gemeinsam mit Student/innen Waffeln gebacken, zu Livemusik getanzt und im Seniorenzentrum Brettspiele gespielt. Über solche Ereignisse werden stets auf dem Blog der Website berichtet – so kann man sich immer über das aktuelle Programm von Tante Inge auf dem laufenden halten.

Die Anleitungen und Konzepte die auf der Homepage zu finden sind, ermöglichen die Umsetzung von erprobten Projekten, bei dem die ersten aufwändigsten Arbeitsschritte und Vorüberlegungen im Prinzip schon geleistet wurden. Wer sich also genauer informieren oder sogar engagieren will ist gut beraten, Tante Inge mal einen Besuch im Internet abzustatten.

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Die Ehrenamtsagentur Odenwaldkreis darf sich wohl als regionaler Pionier zum Thema (re-)integrative Seniorenpolitik sehen: Seit dem Jahr 2009  hat die Agentur zwei erfolgreiche Projekte abgewickelt, von welchem eines 2012 einen Preis von der Hessischen Landesregierung erhielt. Diese beiden Projekte sind Teil unserer Reihe Beispielsweise... Gute Ideen für ein besseres Leben im Alter.

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Das erste Projekt trägt den Namen "Senioren ins Internet", insgesamt geht es dort um die Vermittlung ehrenamtlicher Hilfe bei den ersten Schritten im Internet.

Das preisgekrönte Projekt fände die Agentur selbst „ganz toll“, so Markus Fabian, Ansprechpartner der Ehrenamtsagentur. Solche Projekte, die Senior/innen über eine relativ junge Funktionalität wie das Internet aufklärt und sie begleitend einführt, sind für die (Re-)Integration von Senior/innen im Alltag der heutigen Gesellschaft nämlich sicherlich von großer Wichtigkeit. Heute sind zahlreiche Handlungen alltäglich, die es vor einigen Jahren noch nicht waren. Diese sind häufig mit dem Bedienen moderner Technik am Computer und Handy verbunden: Z.B. kann die Briefwahl via Internet beantragt werden, Arzttermine können zum Teil vereinbart werden. In Sachen Kommunikation nutzen jüngere Generationen mittlerweile bevorzugt eher zu Mail- und Nachrichtenaustausch als zu Telefonaten.

Deswegen kaufte sich auch eine der Senior/innen, die schon an dem Projekt teilnahm, überhaupt einen Laptop: „Als ich einen Urenkel bekam, hab' ich mich entschlossen einen Rechner zu kaufen, damit ich meinen Urenkel öfter sehen kann, weil sie nicht hier bei mir wohnen.“

So wurde an jene Dame im Rahmen des Projekts ein Ehrenamtlicher vermittelt, welcher sie zu Hause besuchte, um ihr praktische Grundlagen betreffend der Bedienung des Computers, Mailkontakt und Internetnutzung zu vermitteln.

Über das Projekt sagte die Seniorin, dass sie sehr gut angelernt worden sei und sich gut mit dem Laptop befassen könne: „Es macht mir immer wieder neu Freude“. In das Kurzinterview können Sie hier reinhören.


Das zweite Projekt der Ehrenamtsagentur wird "Pfiffige Senioren lassen sich nicht austricksen" genannt.

Im Rahmen eines weiteren Projekts wurden im Jahr 2014 auf Initiative der Präventionsstelle des Polizeipräsidiums Südhessen 34 Ehrenamtliche in einem dreitägigen Seminar zu Sicherheitsberater/innen für Senior/innen ausgebildet. Schwerpunkte der Schulung waren Internetkriminalität, Verkehrsprävention, Senior/innen als Opfer von Betrug und Einbruchschutz. Die Teilnehmer/innen der Schulung wurden mit dem Zertifikat „Sicherheitsberater für Senioren“ ausgezeichnet und mit Visitenkarten und Informationsbroschüren ausgestattet, um als Multiplikator/in und als Mittler zwischen Bürger/innen und Polizei zu fungieren. Dabei liegt die Zielgruppe vor allem bei Seniorengruppen und in Altenheimen, um gegen Fälle, bei denen Senior/innen zum kriminellen Vorteil ausgenutzt werden, zu verhindern.

Das Projekt fand in Zusammenarbeit mit der Ehrenamtsagentur des Odenwaldkreises, dem Polizeipräsidium Südhessen, der Polizeisozialhilfe Hessen und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Odenwaldkreis statt. Leider sei bei der Schulung laut Fabian Markus – vielleicht auch aus Kapazitätsgründen der zahlreichen Kooperationspartner – das Augenmerk nicht so stark auf die Multiplikatoren-Arbeit und die Vermittlung an die Fachstelle Prävention gelegt worden, so dass letztendlich nur eine Hand voll Sicherheitsberater/innen ihre Arbeit aufgenommen habe. Außerdem sei es aus Sicht der Agentur wichtig, die Geschulten regelmäßig über die neuesten sogenannten 'Gaunertricks' zu informieren, welche auch häufig einen regionalen Bezug haben.


Das sagt Fabian Markus zu den Erfahrungen aus den zwei beispielhaften Projekten der Ehrenamtsagentur:

"Bei dem Projekt 'Senioren ins Internet' ist bei der Werbung auf die 'altmodische', klassische Plattform (Zeitung, Plakate, Handzettel) zu achten. Letztendlich ist dieses Projekt aber mehr oder weniger ein Selbstläufer. Oft haben wir gehört, dass der/die Senior/in schon vor langer Zeit den Handzettel z. B. beim Arzt mitgenommen hat, aber erst jetzt sich traut, sich mit dem Medium Internet zu beschäftigen. Seit 2009 konnte insgesamt ca. 150 Senior/innen durch dieses Projekt der Weg ins Internet ermöglicht bzw. erleichtert werden.

Die 'Pfiffigen Senioren' müssen – so unsere Erfahrung – über neue 'Kriminaltrends' informiert werden,Beispielsweise Odenwaldkreis Bild 2v2 damit sie am Ball bleiben und aktuell informieren können. Auch ist dies eine Art der Wertschätzung ihres Engagements. Leider konnte dies aus Kapazitätsgründen nicht immer so zeitnah geschehen. Bei der Werbung für die Schulung konnten wir durch das 'eingängige' Foto diese relativ hohe Teilnehmerzahl erreichen."

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2006 startete die Ehrenamt Agentur Essen e.V. das Projekt „17/70 – Junge Paten für Senioren“. Bisher nahmen daran 300 Jugendliche und mehr als 300 Senior/innen teil. Im Rahmen unserer Reihe Beispielsweise... Gute Ideen für ein besseres Leben im Alter können Sie in diesem Beitrag mehr über das Projekt erfahren.

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Weiterhin sucht die Agentur ehrenamtliche Jugendliche ab 14 Lebensjahren, deren Teilnahme nicht nur interessante neue Erfahrungen verspricht, sondern auch die Möglichkeit bietet, den Engagementnachweis des Landes Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Sicherlich liefert das Projekt für die Jugendlichen somit nicht nur einen Ansporn auf „Lebenslauf-Aufpolierung“, auch aber „für fröhliche Stunden“. So wird auf der Website des Vereins der kurze Informationstext über das Thema betitelt.

Denn gerade darum geht es bei „17/70“ tatsächlich: Jüngere und ältere Menschen teilen Zeit, genießen gemeinsam und lernen voneinander. Es entsteht ein Dialog, der in dieser Form viel zu selten auftritt. Gerade Senior/innen, die in Pflegeeinrichtungen untergebracht sind, kommen, was zwischenmenschliche Interaktion angeht, oft zu kurz. Besuche der Jugendlichen sollen eben dem entgegenwirken: Circa sechs Stunden monatlich, das heißt anderthalb Stunden in der Woche, besuchen die Pat/innen die Senior/innen in den Pflegeeinrichtungen.

Alles weitere bleibt den Teilnehmer/innen selbst überlassen: Von Unterhalten bis hin zu Malen und Spazieren ist alles erlaubt. „Es macht mir Freude, älteren Menschen etwas von meiner Zeit zu schenken, denn man kann viel von ihnen lernen“, sagt Rebecca Witt, Seniorenpatin.

An „Vertrautheit, Nähe, Zuneigung“ kann es Senior/innen, die im zunehmenden Alter aus gesundheitlichen Gründen, Mobilitätsfragen oder psychischen Einschränkungen wie Demenz in ihrem Sozialleben eingeschränkt werden, fehlen. Die Jugendlichen werden im Rahmen ihrer Patenschaft durch Workshops auf diese Thematik sensibilisiert. „In Workshops habe ich auch viel Wissenswertes über Demenz und Gedächtnistraining gelernt.“, so Rebecca Witt.

Dass Jugendliche ein besseres Verständnis für die Schwierigkeiten, die das Älter-Werden mit sich bringt, entwickeln, ist selbstverständlich nicht nur in Bezug auf Seniorenpatenschaften sinnvoll. Allgemein könnte durch solche Projekte die Affinität zwischen „Jung und Alt“ gesteigert werden und für eine diversere Vernetzung innerhalb der Gesellschaft sorgen.

Die Vorteile eines solchen Projektes können über den sozialen Aspekt hinausgehen: Man kann das Angebot auch als eine Investition in die Zukunft sehen. Findet nämlich ein Austausch zwischen den Generationen statt, profitieren nicht nur Senior/innen von der Gesellschaft junger Leute, sondern haben bestimmt auch oft reichlich zu erzählen. Dass Jugendliche so quasi aus erster Hand von der Geschichte hören und erfahren kann ein Interesse daran erhöhen, bestimmte Fehler nicht zu wiederholen.

An Projekten wie „17/70“ kann die Wichtigkeit gezeigt werden, Senior/innen politisch und gesellschaftlich besser zu (re)integrieren. Das Konzept des Projektes kann dies mit geringen Kostenaufwand ermöglichen. Hinter dem Erfolg in der Umsetzung steht jedoch ein Zeitaufwand durch notwendige Koordination, der im Laufe des Projektes abnehmen kann.

Die Vermittlung der jungen Pat/innen ruht zur Zeit. Das Projekt wird aber als eines der erfolgreichsten des Vereins betrachtet.

Wenn Sie an der Umsetzung eines ähnlichen Vorhabens interessiert sind, können Sie zu dem Verein Ehrenamt Agentur Essen Kontakt aufnehmen:

  • Bredeneyer Straße 6b, 45133 Essen
  • Telefon: 0201 / 839 149-0
  • per Mail: info@ehrenamtessen.de

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Ein Lehrforschungsprojekt der Fachhochschule Lübeck war im Sommersemester der Frage nachgegangen, wie Lebens- und Wohnraum sozialräumlich und architektonisch gestaltet werden muss, um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden. Im Rahmen der städtebaulichen Analyse sollten vorhandene Planungen aufbereitet werden, die baulichen und sozialräumlichen Gegebenheiten analysiert werden sowie Gespräche mit Expert/innen vor Ort geführt werden.

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Die Studierenden wurden von der Stadt Lauenburg und der Arbeiterwohlfahrt Pflege unterstützt. Im Rahmen des 2. Studienprojekts im Fachbereich Bauwesen hatten unter Leitung von Prof. Stephan Wehrig und Dipl.-Geografin Kathleen Schmidt elf Masterstudierende aus den Bereichen Architektur und Städtebau und Ortsplanung zu den Themen Stadtgestaltung, Bebauungs- und Freiraumstruktur, Verkehr und Erschließung, Versorgung sowie soziale und kulturelle Infrastruktur gearbeitet. „Zuerst mussten sich die Studierenden mit den theoretischen Grundlagen auseinandersetzen und ihr Wissen mittels eigener Recherche vertiefen. Mehrere Exkursionen zu den Projektpartnern nach Lauenburg gaben ihnen schließlich den Einblick in die Bedingungen vor Ort“, erläuterte Kathleen Schmidt die Herangehensweise. „Insgesamt haben die Studierenden über 2.000 Arbeitsstunden in das Projekt gesteckt.“

Am Mittwoch wurden die Ergebnisse in der Lauenburger Begegnungsstätte BeLaMi präsentiert. Die Trennung von Unterstadt und Oberstadt war dabei eine der zentralen Herausforderungen in Lauenburg. „Momentan ist der Zugang zur Unterstadt nicht barrierefrei“, sagt Lara Bohlmann, die sich mit der Stadtgestalt, Bebauungs- und Freiraumstruktur auseinandergesetzt hat. Hinsichtlich eines alternsgerechten Quartiers müsse daher eine Verbindung zwischen Ober- und Unterstadt geschaffen werden. Bettina Bastian und Nora Duwe teilen diese Einschätzung: „Mobilität ist eine entscheidende Maßnahme zur Teilhabe im Alter. Wer mobil ist, kann seinen Alltag frei gestalten und seine Umgebung sowohl räumlich erfassen, als auch sozial.“ Nach der Präsentation standen die Studierenden in einer kleinen Ausstellung für die Interessierten in Expert/innenteams für weitere Erläuterungen bereit.

An der Ergebnispräsentation nahm neben Bürgermeister Andreas Thiede auch Bauamtsleiter Reinhard Nieberg teil. Auch wenn nicht alle Anregungen neu seien, sei ein junger, unvoreingenommener Blick von außen wichtig, um Lauenburg nicht nur im Sinne der Senior/innen weiterzuentwickeln. Andreas Thiede ergänzte: „Mit Ihren Forschungsergebnissen haben Sie der Stadt Lauenburg ein Geschenk gemacht. Nun liegt es an uns, das Geschenk auszupacken und für uns zu nutzen.“

Auch die Quartiersentwicklerin Claudia Löding zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen, spiegelt doch besonders das Thema soziale und kulturelle Infrastruktur ihr eigenes Arbeitsfeld wider. „Es ist natürlich aufregend, wie Außenstehende unsere Arbeit im Quartier bewerten und es waren einige Anregungen dabei, die ich gerne umsetzen möchte.“ Langfristig wird die AWO Pflege Schleswig-Holstein die Ergebnisse für einen Verlängerungsantrag des Quartiersprojekts in Lauenburg bei der Fernsehlotterie um weitere zwei Jahre nutzen.

Dieses Projekt zeigt die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit von Engagierten, Akteur/innen in der Stadtentwicklung und Studierenden auf. Ähnliche Forschungsprojekte und Kooperationen sind in weiteren Städten und Kommunen des Landes vorstellbar und können dort - im Falle der Stadtentwicklung auch langfristig - zu einem besseren Leben im Alter beitragen.

Von links nach rechts sind auf dem Beitragsbild zu sehen: Silvia Hennig (Leiterin der AWO Pflege in Lauenburg), Siegfried Betge (Behindertenbeauftragter Stadt Lauenburg), Uwe Frensel (Vorsitzender des Sozialausschusses der Stadt Lauenburg), Anke Buhl (Referentin für Alten- und Pflegepolitik der AWO Schleswig-Holstein), Reinhard Nieberg (Bauamtsleiter der Stadt Lauenburg), Andreas Thiede (Bürgermeister der Stadt Lauenburg), Claudia Löding (Quartiersentwicklerin Lauenburg), Prof. Stephan Wehrig und Kathleen Schmidt (beide FH Lübeck) sowie die Studierenden der FH Lübeck.

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Als Teil unserer Reihe Beispielsweise... Gute Ideen für ein besseres Leben im Alter stellen Ihnen das Senioren-Beratungsnetz Hildesheim vor. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie und warum durch regionale Akteure und Bürger/innen Informationen für ältere Menschen zusammengestellt werden.

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Im ersten Teil können Sie einiges über das Angebot des Beratungsnetzes erfahren. Im zweiten Teil erwarten Sie Hintergrundinformationen über die Projektumsetzung sowie -aufrechterhaltung.


Teil 1: Informationen zum Angebot

Zunächst ist festzustellen, dass immer mehr Seniorinnen und Senioren über Internetkenntnisse verfügen und nach der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie fast 30 Prozent der Altersgruppe ab 60 Jahren das Internet täglich nutzt. Das Internet bietet nicht nur Alltagserleichterung, sondern auch Alter(n)serleichterung.

Das Internetportal bietet ein transparentes regionales Angebot zu seniorenrelevanten Themen. Die Nutzer/innen der Internetseite können schnell und bequem von zu Hause aus die für sie wichtigen Informationen mit Verlinkungen sowie Adressen von Ansprechpartner/innen abrufen. Das Angebot ist nützlich und hilfreich, da es vielen Menschen aufgrund des Alters oder fehlender Mobilität insbesondere im ländlichen Raum schwer fällt, sich über Hilfs- und Unterstützungsangebote zu informieren und dazu die oft weit entfernten Beratungsstellen aufzusuchen.

Nach Auswertung über ein Statistikprogramm können die Betreiber/innen des Portals folgende Aussagen zur Nutzung zwischen dem 01.01.2016 und 28.02.2017 machen:

  • 4.129 Besucher, davon 93 Prozent aus Deutschland
  • 952 Downloads (Herunterladen von Informationsmaterialien)

Ein weiterer Hinweis auf die Nutzung sind die gelegentlichen Kommentare bei Telefonaten oder persönlichen Kontakten, dass Erstinformationen aus dem Senioren-Beratungsnetz gezogen wurden.

Das Netzwerk, welches die Informationen zur Verfügung stellt, besteht einerseits aus Gruppen von Seniorinnen und Senioren aus der Region Hildesheim (z. B. Mitglieder des Seniorenbeirates der Stadt Hildesheim, VHS-Club Hi-senior) als Nutzer/innen von online-Angeboten, andererseits aus Vertreter/innen von Kommunen (Stadt und Landkreis Hildesheim) sowie weiteren Organisationen und Einrichtungen in sozialer und kirchlicher Trägerschaft. Jährlich finden zwei Netzwerktreffen statt. Alle Netzwerkakteure werden als gleichberechtigt betrachtet.

Das Senioren-Beratungsnetz Hildesheim ist online unter senioren-beratungsnetz-hildesheim.de zu finden.


Teil 2: Informationen zur Projektumsetzung

Die Ursprungsidee für das Beratungsnetz hatte die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim. Das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) finanzierte Forschungsprojekt „Für SeniorInnen on- und offline Beratungsangebote arrangieren“ (SooBa) wurde vom 01.09.2012 – 31.10.2015 an der HAWK durchgeführt. Im Rahmen des Projektes wurden Themen und Beratungsverläufe sowie Möglichkeiten und Grenzen der online-Beratung analysiert. Hierauf aufbauend wurde ein Konzept für den Einsatz von online-Beratung ergänzend zur offline-Beratung für einen regionalen Kontext partizipativ entwickelt und in der Region Hildesheim modellhaft erprobt.

Vor Projektablauf bat die HAWK um Prüfung, ob die entstandene Informations- und Beratungsplattform in die öffentlichen Strukturen des Landkreises Hildesheim überführt und weitergeführt werden kann.

Der Landkreis hat sich zur Übernahme der zukunftsweisende Informations- und Beratungsplattform für ältere Menschen für einen Projektzeitraum vom 01.01.2016 – 31.12.2017 entschieden. Die Übernahme und Weiterentwicklung der Homepage wird angesichts der wachsenden Zahl der älteren Menschen als eine wichtige Investition für die Zukunft und als ein weiterer Baustein für eine umfassende kommunale seniorenpolitische Beratungsstruktur angesehen. Interesse des Landkreises ist es zudem, die Internetplattform in Zusammenarbeit mit den bisherigen Kooperationspartner/innen als ein nachhaltiges, regionales Informationsportal und Wegweiser für seniorenrelevante Themen zu nutzen und auszubauen.

Vor Projektablauf wird eine Evaluation vorgenommen und über eine Fortsetzung entschieden.

Im Verlauf des Projektes gab es keine nennenswerte Stolpersteine oder Probleme. Die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit einer zukunftsweisenden Informations- und Beratungsplattform für ältere Menschen wurde von keinen der Beteiligten in Frage gestellt.

Hilfreich ist laut Manuel Stender, im Landkreis zuständig für seniorenspezifische Strukturplanung, eine vorherige Bedarfs- und Bestandsanalyse bezüglich eines regionalen Online-Angebotes. Zudem sollten mögliche Kooperations- oder Netzwerkpartner angesprochen werden, um das Projekt gemeinsam und auf einer breiten Basis umzusetzen. Letztlich sollten die finanziellen und personellen Rahmenbedingungen geklärt sein.

Im Landkreis Hildesheim konnten die Beteiligten von dem Forschungsprojekt der HAWK profitieren und waren dort schon als Kooperationspartner/innen bei der Umsetzung eingebunden. Für die erfolgreiche Planung und Umsetzung eines gleichartigen Projektes sollten laut Herrn Stender jedoch folgende Faktoren beachtet werden:

  • Das Projekt sollte zur Sache der Chef/in gemacht werden, z.B. in Person der Bürgermeister/in, evtl. Landrat/Landrätin
  • Politik, Verwaltung, örtliche Verbände und Akteure sollten sensibilisiert werden
  • Notwendig ist die Beteiligung und Mitgestaltung durch Bürger/innen und seniorenrelevante Akteure
  • Auch sollte auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen geachtet werden
  • es sollte klare Strukturen geschaffen und eine aktive Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden
  • Eine nachhaltige Unterstützung der Kommune ist hilfreich
  • Gegebenenfalls müssen Fördermittel beantragt oder Sponsoring betrieben werden

Bezüglich der Aufrechterhaltung des Netzwerkes erzählt Herr Stender:

"Vor der Übernahme durch den Landkreis Hildesheim erklärten sich alle bisherigen Kooperationspartner bereit auch in einem künftigen Netzwerk aktiv mitzuwirken. Im Mai und November 2016 trafen sich die Kooperationspartner im Kreishaus, um über die Weiterentwicklung zu beraten. Neben der Überarbeitung und Aktualisierung von Texten stand die Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit im Fokus. Um den Bekanntheitsgrad und die Nutzerzahl noch zu steigern wurde vereinbart, dass alle Kooperationspartner eine gut sichtbare Verlinkung vornehmen und das Senioren-Beratungsnetz-Hildesheim aktiv bewerben. Zudem wurde Anfang 2017 Informationsflyer an alle Hausarztpraxen im Landkreis Hildesheim verteilt.

Das Senioren-Beratungsnetz-Hildesheim wird von den Mitarbeitern des Senioren- und Pflegestützpunktes Niedersachsen im Landkreis Hildesheim (SPN) bearbeitet, gepflegt weiterentwickelt und beworben. Der Personaleinsatz ist mit ca. 4 Stunden pro Woche geplant. Neben den Personalkosten fallen Kosten für die Domain, Schulungen, Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit in Höhe von jährlich ca. 2.000 Euro an."

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