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17. August 2022

Umfrage: Ältere Geflüchtete und der Krieg in der Ukraine

Vergangenen Monat hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) Umfrageergebnisse zum Engagement mit älteren Geflüchteten aus der Ukraine veröffentlicht. Die Umfrage zeigt, dass Hilfsangebote und Unterstützung sehr stark von Ehrenamtlichen getragen werden.

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„Seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine ist die Hilfsbereitschaft für die Menschen groß, die vor dem Krieg nach Deutschland geflüchtet sind“, heißt es in einer Meldung der BAGSO. Um mehr über diese Hilfsbereitschaft in Bezug auf ältere Geflüchtete herauszufinden, hat die Bundesarbeitsgemeinschaft im Mai 2022 knapp 100 engagierte Einzelpersonen und Organisationen zu vorhandenen Unterstützungsangeboten, zu Zugängen zu älteren Geflüchteten und zu Unterstützungsbedarfen befragt. Ziel war, ein Überblick über Bedarfe und Angebote zu erhalten. Die im Juli veröffentlichten Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ, eignen sich aber dennoch für einen Überblick der Situation.

Die meisten Hilfsangebote werden demnach von Ehrenamtlichen organisiert, teilweise übernehmen Kommunen z.B. über Beratungsstellen oder Seniorenbeiräte eine koordinierende Rolle wahr. Bestehende Strukturen der Engagementförderung und der Senior*innenarbeit wie die Senior*innenbüros hätten schnell auf die neue Bedarfslage reagieren können.

Die meisten Angebote sind nicht nach Altersgruppen getrennt, betonen viele der Befragten. Trotzdem gibt es mancherorts auch Akteure aus der Senior*innenarbeit, die spezielle Unterstützung für ältere Geflüchtete anbieten. „Von Sprachkursen für Ältere, Begegnungsnachmittagen im Seniorentreff bis hin zum Demenz-Beratungstelefon mit Übersetzungsdienst wird vieles umgesetzt“, heißt es in den Ergebnissen, die die BAGSO Engagierten, Verbänden und der Politik hier zur Verfügung stellt. „Einige berichten, dass vorhandene Angebote in der Seniorenarbeit problemlos für ältere Menschen aus der Ukraine geöffnet werden können.“

Unterstützungsbedarf sehen die Befragten unter anderem bei der altersgerechten Unterbringungen der Menschen aus der Ukraine, bei psychologischer Begleitung und bei der sozialen Teilhabe. Es fehle an Begegnungsstätten: „Möglichkeiten der Begegnung mit anderen Menschen, das Erleben von Gemeinschaft, Gespräche, gemeinsames Essen und altersgerechte Freizeitangebote (z.B. in der Herkunftssprache) seien wichtige Aspekte, um das Ankommen in Deutschland zu unterstützen.“

Die meisten Unterstützungswünsche der Ehrenamtlichen richten sich an die Kommunen, doch auch von der Landesebene wird eine „bessere Organisation, Erfassung und gezieltere Verteilung von geflüchteten Menschen gewünscht“, was zu einer besseren Planbarkeit von Unterstützungsmaßnahmen beitragen würde. Vor Ort fehle es außerdem an hauptamtlichen Fachkräften im Bereich der Sozial- und Integrationsberatung sowie an Unterstützung lokaler Organisationen wie der Tafeln.

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