Der Zusammenschluss der deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen (DADO) hat im September ein Sprachleitfaden veröffentlicht, der sich der Leitfrage „Wie sprechen wir in angemessener Weise über Demenz?“ widmet.
Wenn der Begriff „Demenz“ genutzt wird, passiert das häufig in einer stigmatisierenden Weise. So hat beispielsweise das DSM 5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) den Begriff Demenz durch den medizinischen Terminus „neurokognitive Störung“ (NCD) ersetzt. Dieser soll weniger stigmatisieren, zumal der Demenzbegriff von vielen Betroffenen abgelehnt werde.
Die deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen (DADO) sind sich jedoch darin einig, dass der Demenzbegriff vor allem auf Grund seiner Bekanntheit und Verständlichkeit weiterhin verwendet werden kann. Vielmehr käme es darauf an, über Demenz in einer angemessenen Sprache zu sprechen. Dafür haben die Organisationen eine 12-seitige Broschüre herausgegeben, die hier kostenlos heruntergeladen werden kann.
„Die Worte, die wir wählen, beeinflussen Menschen mit Demenz und ihr engeres und weiteres soziales Umfeld sowie die gesamte Öffentlichkeit in einer entscheidenden Art und Weise“, heißt es in der Broschüre. Die gewählte Sprache habe damit einen großen Einfluss auf Gefühle wie Freude oder Niedergeschlagenheit. Begriffe wie „Leidende*r“, „Opfer“ oder „jemand ohne Verstand“ seien beim Sprechen über Menschen mit einer Demenz zu vermeiden.
Die Diagnose Demenz sei außerdem nur ein Teilaspekt eines Menschen, betont Michael Wache, Mitglied des Beirats „Leben mit Demenz“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. (DAlzG), in einer Pressemitteilung zu der Veröffentlichung. „Jeder hat seine individuelle Persönlichkeit und seine eigene Biografie. Die Diagnose darf niemals auf den gesamten Menschen übertragen werden. Eine respektvolle Sprache bedeutet, den Menschen mit seinen Ressourcen, seinen erhaltenen Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit zu sehen und Stigmatisierung und Diskriminierung zu vermeiden.“
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