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25. Dezember 2021

GERAS-Preis 2021: Selbst- und Mitbestimmung in Pflegeeinrichtungen

In diesem Jahr wurde der jährliche GERAS-Preis der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) zum fünften Mal verliehen. Am 7. Dezember 2021 hat die Jury die drei Preisträger*innen ausgezeichnet. In diesem Jahr wurden Einrichtungen gesucht, die sich in der Pandemie besonders für die Selbst- und Mitbestimmung der Bewohner*innen eingesetzt haben.

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Im Rahmen der digitalen Mitgliederversammlung der BAGSO am 7. Dezember wurde auch der jährliche GERAS-Preis verliehen, der mit insgesamt 5.000 Euro dotiert ist. Mit der im Sommer gestarteten Ausschreibung des Preises wurden Einrichtungen gesucht, die trotz der pandemiebedingten Umstände im Rahmen des Möglichen auf die Selbstbestimmung und Mitwirkung der Senior*innen gesetzt haben. „In die Entscheidung über Maßnahmen zum Infektionsschutz wurden die Bewohnerschaft und ihre Vertretungen häufig nicht einbezogen. Die Leitungen von Einrichtungen haben jedoch in unterschiedlicher Weise Spielräume zugunsten der Bewohnerinnen und Bewohner genutzt“, hieß es damals in einer Pressemitteilung zur Themenwahl der Ausschreibung. So sollten Bewohner*innen beispielsweise in die Entwicklung von Besuchskonzepten einbezogen worden seien.

Gewonnen haben das DRK-Pflegeheim Dorum, das Pflegezentrum Sundern der Alloheim Residenzen sowie das Haus Bethanien in Braunschweig. Im Pflegeheim Dorum seien die Bewohnerinnen und Bewohner zu keinem Zeitpunkt der Pandemie sozial isoliert gewesen. „Es wurden individuelle Gespräche mit den Bewohnerinnen und Bewohnern geführt, durch die viele Bedürfnisse und Wünsche umgesetzt werden konnten“, heißt es in der Begründung der Jury. Neben der Bereitstellung von digitalen Technologien habe es in der Einrichtung im Landkreis Cuxhaven auch Möglichkeiten für sichere Besuche gegeben, beispielsweise durch das Aufstellen von Strandkörben oder Holzhütten.

Das Pflegezentrum Sundern im Hochsauerlandkreis zeichnete sich durch „zahlreiche Maßnahmen“ aus, die „eine Vereinsamung der Bewohnerinnen und Bewohner“ vermeiden sollten. Organisiert wurde beispielsweise ein Zirkusbesuch, digitale Kaffeetafeln mit angehörigen oder Zaungespräche mit den „Patenkindern“ des lokalen Kindergartens. Schutzmaßnahmen habe man mit den Bewohner*innen zusammen im Heimbeirat besprochen.

Am Haus Bethanien habe der Jury besonders beeindruckt, dass es monatliche Heimbeiratstreffen und einen wöchentlichen Austausch zwischen der Heimleitung und dem Beiratsvorsitzenden gegeben hätte. Das habe zu einer „Sicherstellung von Autonomie und Teilhabe der Bewohnerschaft“ beigetragen. Positiv hervor hebt die Jury in ihrer Begründung auch die „Einrichtung eines hausinternen Radios, über das die Bewohnerschaft informiert wurde und Grußbotschaften erhalten konnte.“

Unter diesem Link gelangen Sie zu den Preisträger*innen und den jeweilige Jury-Begründungen.

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