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1. Juni 2022

Studie zu Erwerbsarbeit im Ruhestand

Erwerbstätigkeiten im Ruhestand sind verbreiteter als noch Mitte der 1990er Jahre. Gleichwohl ist es immer noch eine deutliche Minderheit der Rentner*innen, die nebenbei arbeiten gehen. Die Gründe für eine Erwerbstätigkeit seien dabei unterschiedlich und nicht nur finanziell bedingt, wie eine Studie des IAB nun verdeutlicht.

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Eine Minderheit der Rentenbezieher*innen in Deutschland ist zusätzlich erwerbstätig. Nach Ergebnissen der Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind das im Schnitt 7,7 Prozent der Menschen ab 65 Jahren. Allerdings lohnt sich dabei ein genauerer Blick auf die Altersgruppen innerhalb des Ruhestandsalters: 15,0 Prozent der 65- bis 69-Jährigen sind parallel zum Rentenbezug erwerbstätig, ab 75 Jahren sind es nur noch 2,0 Prozent. Differenziert nach Beschäftigungsform ist die geringfügige Beschäftigung (sog. „Minijobs“) mit 67,5 Prozent die häufigste bei den 65- bis 74-Jährigen. Der Mittelwert der Wochenarbeitsstunden liegt bei 14,5 Stunden.

Mit jeweils über 90 Prozent sind „Spaß an der Arbeit“, „Weiterhin eine Aufgabe haben“ und „Kontakt zu anderen Menschen“ die Hauptmotive für eine Erwerbstätigkeit im Rentenalter. „Finanzielle Situation“ geben demnach nur 43 Prozent der arbeitenden Rentner*innen als Grund an. In der Studie wird allerdings nicht nur auf die Gründe für die Ausübung einer Erwerbstätigkeit abgezielt. „Wir widmen uns auch der Frage, weshalb die meisten Rentnerinnen und Rentner keiner Erwerbstätigkeit nachgehen“, heißt es im IAB-Kurzbericht. Personen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren geben als Gründe für ihre Nicht-Erwerbstätigkeit an, „im Leben genug gearbeitet“ (83%) und/oder ausreichendes Haushaltseinkommen (81%) zu haben.

Der Bericht hält fest, dass es ganz unterschiedliche Gründe für die Ausübung einer Erwerbstätigkeit gibt. Die Wahrscheinlichkeit, einer entsprechenden Tätigkeit nachzugehen, steigt mit höherem Bildungsniveau und einer Integration in den Arbeitsmarkt bis zum Renteneintritt. „Wenngleich finanzielle Motive für die Erwerbsarbeit bei Rentenbeziehenden nicht im Vordergrund stehen, sind sie doch nicht zu vernachlässigen“, heißt es allerdings einordnend in dem Bericht. „Sie werden von mehr als 40 Prozent der erwerbstätigen Rentnerinnen und Rentner als zusätzlicher Beweggrund genannt, überdurchschnittlich oft im unteren Einkommensbereich und von Rentnerinnen.“

Der IAB-Kurzbericht zur Studie mit dem Titel „Erwerbsarbeit im Ruhestand hat vielfältige Gründe – nicht nur finanzielle“ kann hier heruntergeladen werden.

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