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Die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit erfordern zunehmend fundierte Lösungsansätze, die auf einer qualitativ hochwertigen Datenbasis beruhen. Doch oft ist gerade diese Basis unzureichend verfügbar, was die Potenziale für evidenzbasierte Entscheidungen einschränkt. Hier setzt das Projekt "Daten für die Gesellschaft" an, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Bedeutung von offenen Daten für das Gemeinwohl zu fördern und den Zugang zu erleichtern.

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Als Nachfolgeprojekt von "Smart Country" baut "Daten für die Gesellschaft" auf bestehenden Erfolgen auf und fokussiert sich auf drei zentrale Handlungsfelder: Wegweiser Kommune, Open Data und Zivilgesellschaft. In enger Zusammenarbeit mit dem Data Science Lab der Bertelsmann Stiftung nutzt das Projekt seine Expertise im Bereich Open Data, Datenmanagement und Dateninfrastruktur, um die Verfügbarkeit und den potenziellen Nutzen von offenen Daten für verschiedene Zielgruppen zu verbessern.

Die Initiative ermutigt Kommunen, zivilgesellschaftliche Organisationen und andere Akteure dazu, Daten als wertvolle Ressource zu begreifen und aktiv zu nutzen.

Wenn Sie sich also zu Themen wie demografischer Wandel, Bildung, Arbeitsmarkt, Integration, Nachhaltigkeit oder Bildung informieren wollen, ist der Wegweiser Kommune Ihre Anlaufstelle. „Im nächsten Projektzyklus werden darüber hinaus die Bevölkerungsprognose 2040, die Pflegeprognose und die Demografietypisierung neu berechnet.“

Im Bereich Open Data liegt der Fokus eher auf dem Ausbau eines Netzwerks für offene Daten in der öffentlichen Verwaltung.

Unter dem Motto „Daten aus der Zivilgesellschaft für die Zivilgesellschaft“ lädt die Bertelsmann Stiftung zudem „interessierte zivilgesellschaftliche Akteure ein“, sich auszutauschen und zu beteiligen.

Auf der offiziellen Seite finden Sie zudem weitere Informationen zum Projekt und seinen Veranstaltungen.

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Die globale Erwärmung ist allgegenwärtig und sorgt für immer heißere Temperaturen auch in Europa. Wissenschaftler*innen und Meteorolog*innen sind alarmiert und warnen vor weiteren Hitzerekorden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Dass die Hitze nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich werden kann, hat unter anderem der sogenannte Jahrhundertsommer 2003 bewiesen – eine verheerende Hitzewelle, die europaweit über 70.000 Menschen das Leben kostete. Unter den Todesopfern befanden sich hauptsächlich ältere und kranke Menschen, da diese körperlich weniger robust gegenüber extremen Temperaturen sind und damit eine vulnerable Gruppe darstellen.

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Viele der Hitzetoten hätten gerettet werden können, wenn mehr Prävention betrieben worden wäre. Ein Pilotprojekt des Instituts Arbeit und Technik (IAT) mit Sitz in Gelsenkirchen hat im vergangenen August nun Methoden geprüft, mit denen Senior*innen angemessen auf zukünftige Hitzewellen vorbereitet werden sollen, damit hitzebedingte lebensbedrohliche Zustände gar nicht erst eintreten. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kooperation des IAT mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Seniorenbeirat Recklinghausen.

Durch persönliche Besuche bei den 31 Teilnehmenden vor bevorstehenden Hitzewellen wurde sich vorab ein Bild von der Lebenssituation sowie der allgemeinen gesundheitlichen Verfassung gemacht. Das Personal hat dabei nicht nur über Gefahren und Risiken des Hochsommers aufgeklärt, sondern auch während der hohen Temperaturen täglichen telefonischen Kontakt mit den Senior*innen gehalten, sodass deren Gesundheit überwacht und im Notfall zeitnah reagiert werden konnte. Zusätzlich wurden Empfehlungen zum optimalen Umgang mit der Hitze (wie die Flüssigkeitszufuhr) ausgesprochen.

Bei der Durchführung des Projekts stellte sich heraus, dass insbesondere die Gefahren bei der Einnahme von Medikamenten im Rahmen hoher Temperaturen seitens Ärzt*innen und Apotheke kaum kommuniziert wurde. Auch allgemein haben die Senior*innen die Auswirkungen von Hitze auf den Körper und die sich daraus ergebende Gefahr für Leib und Leben einheitlich unterschätzt. Erwähnenswert ist hierbei auch ein Zusammenhang zwischen dem Grad der Belastung durch die Hitze und unzureichender Isolierung der Wohnung.

Mit der Auswertung des Pilotprojekts ist ersichtlich geworden, dass Senior*innen nicht in allen Fällen ausreichende Ressourcen zur Verfügung stehen, um trotz Temperaturen von über 30°C gesund zu bleiben. Da aber aufgrund des Klimawandels immer häufigere und immer heißere Hitzewellen zu erwarten sind, besteht diesbezüglich ein dringender Nachholbedarf, weshalb der Ansatz des Projekts allgemein als positives Vorbild bezeichnet werden kann.

Einen vorläufigen Forschungsbericht zum Projekt finden Sie hier. Genauere Ergebnisse werden voraussichtlich in Kürze vorliegen.

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Vom 11. bis 15. November fanden im Rahmen der digitalen Woche der Initiative „Digitalpakt Alter“ Workshops zu den Themen mobile Lernangebote, digitale Angebote im Nahverkehr, Nachbarschaftsplattformen und nützliche Apps statt.

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Im Vorfeld informierten wir bereits über diese Workshops und hoben dabei die Vorteile hervor, die laut Veranstalter ein verbesserter digitaler Zugang für ältere Menschen bietet (s. Einleitung im Programmheft). Ein Schwerpunkt lag auf der Entwicklung intuitiv bedienbarer Apps im öffentlichen Nahverkehr, um auch weniger digital affine Menschen zu unterstützen.

Obwohl benutzerfreundliche Apps im ÖPNV wünschenswert sind, bleiben Unsicherheiten und Gewohnheiten auf individueller Ebene zentrale Hürden, die auch intuitive Anwendungen zunächst überwinden müssen. Ohne physische Ansprechpartner*innen, die individuell unterstützen, kann selbst die benutzerfreundlichste App ihr Ziel verfehlen.

Ein weiterer Hinderungsfaktor ist die regionale Infrastruktur. Solange in ländlichen Regionen kein ausreichender und flexibler ÖPNV existiert, sind die Menschen dort weiterhin auf das Auto angewiesen. Eine ausreichende ÖPNV-Infrastruktur bleibt entsprechend Voraussetzung, um Mobilität zu gewährleisten – ein Umstand, der nicht digital gelöst werden kann.

Gerade jene Regionen, die durch die demografische Entwicklung ein immer höheres Durchschnittsalter aufweisen werden, könnten aber stärker auf externe Hilfe angewiesen sein – sollten Freunde und Familie wegziehen. Digitale Mobilitätstools könnten hier einen wichtigen Baustein bilden - sollte die Infrastruktur vorhanden sein. Doch digitale Angebote bergen auch Risiken: Weniger persönliche Kontakte könnten zum Beispiel die Gefahr von Einsamkeit weiter verstärken.

In einem offenen Brief im Mai forderten AWO, BAGSO und BAG SELBSTHILFE in Bezug auf den Personennahverkehr einen analogen und barrierefreien Zugang zu BahnCard und Sparpreisen ohne Mehrkosten, barrierefreie Service-Schalter und die frühzeitige Einbindung von Bahnkund*innen in den Digitalisierungsprozess, um deren Bedürfnisse und Hürden besser zu berücksichtigen (hier unser Artikel zum Brief). Gerade die Forderung nach Einbindung spielt dabei eine wichtige Rolle, um die blinden Flecken der Digitalisierung zu erkennen und anzugehen.

Während der Bahn- und ÖPNV-Ausbau allerdings in den politischen Diskurs integriert sind, fehlt diese Dynamik bei den Autohersteller*innen. Zugleich werden Autos immer komplexer in ihrer digitalen Bedienung, wie ein Bericht der Tagesschau zur „Technik in Neuwagen“ zeigt. Dies führt zur nächsten Ambivalenz: Einerseits soll ein Umstieg auf Elektro- oder verbrauchseffiziente Autos gefördert werden, besonders in Regionen mit schwachem ÖPNV. Andererseits erschweren diese Fahrzeuge den Zugang für Menschen ohne digitale Affinität – ein Problem, das nicht nur ältere Personen betrifft.

Der Bedarf, älteren Menschen den digitalen Zugang zu erleichtern, wächst also auch beim Individualverkehr. Zugleich sind die Firmen in der Verantwortung, die Bedienung so zu gestalten, dass ältere Menschen und andere Gruppen nicht ausgeschlossen werden – nötigenfalls auch unter politischem Druck.

Solange es noch benutzerfreundlichere Gebrauchtwagen gibt, bleibt eine Ausweichmöglichkeit bestehen. Sollte jedoch die Nutzerfreundlichkeit neuer Fahrzeuge vernachlässigt werden, könnten ältere Menschen künftig allein durch technische Hürden in ihrer Mobilität eingeschränkt werden.

Der bessere digitale Zugang zur Mobilität für ältere Menschen umfasst somit drei grundlegende zentrale Fragen:

  1. Welche subjektiven Hürden, wie Ängste und Gewohnheiten, bestehen, und wie können sie überwunden werden?
  2. Welche infrastrukturellen und physischen Barrieren müssen beseitigt werden, damit digitale Tools überhaupt sinnvoll genutzt werden können?
  3. Wo ist persönlicher Kontakt aus sozialen Gründen weiterhin unerlässlich, auch wenn digitale Lösungen auf den ersten Blick effizienter erscheinen? (Zum Beispiel: Welche Risiken bergen digitale Angebote in Bezug auf Einsamkeit?)

All das betrifft sowohl die Digitalisierung der Mobilität als auch die Digitalisierung im Allgemeinen und führt zumindest kurzfristig immer wieder zu Ambivalenzen.

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Das kürzlich erstmals veröffentlichte Bundeslagebild mit dem Titel „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023“ zeigt, dass Gewalt gegen Frauen in Deutschland weiter zunimmt. Die Statistiken aus dem Jahr 2023, die mit den Vorjahren verglichen werden, machen deutlich, dass auch ältere Frauen betroffen sind.

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Der Bericht des Bundeskriminalamts zeigt anhand diverser Statistiken auf, dass die Anzahl an spezifisch gegen Frauen gerichtete Gewalttaten in den letzten Jahren weiter angestiegen ist. Die Straftaten reichen dabei von Sexualstrafdelikten wie sexuelle Belästigungen, Nötigung oder Vergewaltigung über häusliche und digitale Gewalt. Auch die Anzahl an Femiziden – damit sind versuchte oder vollendete Tötungsdelikte gemeint – nimmt weiter zu. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass die Dunkelziffer weitaus höher geschätzt wird.

In allen Bereichen dieser Straftaten sind auch sowohl Frauen zwischen 50 und 60 Jahren als auch über 60 Jahren betroffen. Von rund 180.000 weiblichen Opfern von häuslicher Gewalt im Jahr 2023 (17% mehr als im Jahr 2019) waren beispielsweise knapp 16.000 Frauen zwischen 50 und 60 Jahren und rund 11.500 Frauen über 60 Jahren.

In Bezug auf Femizide zeigt die Auswertung, dass die Anzahl der älteren Opfer hoch ist. Von insgesamt 938 Betroffenen im Jahr 2023 waren 115 Frauen zwischen 50 und 60 Jahren, bei den über 60-Jährigen lag die Anzahl bei 227.

Von den 938 Delikten im Bereich Femizide, die sich aus versuchten und vollendeten Tötungsdelikten aufgrund des weiblichen Geschlechts zusammensetzen, handelt es sich bei 360 um vollendete Tötungsdelikte – damit gab es im Jahr 2023 nahezu täglich einen vollendeten Femizid in Deutschland.

Ziel des Berichtes ist unter anderem, eine aussagekräftige Datengrundlage geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen in Deutschland zu schaffen, um diese für die Bekämpfung und Prävention nutzen zu können. Konkrete Maßnahmen und Lösungsansätze im Anschluss an die Erkenntnisse der Auswertung werden in dem Bericht nicht erläutert.

Im Rahmen der Vorstellung des Berichtes äußert sich Bundesfrauenministerin Lisa Paus unter anderem in Bezug auf das Gewalthilfegesetz, über das aktuell in der Bundesregierung diskutiert und verhandelt wird: „Die Zahlen dieses ersten Lagebilds zeigen: Gewalt gehört zum Alltag von Frauen. Das ist beschämend. Und den bedrohten, geschlagenen und um ihr Leben fürchtenden Frauen ist es vollkommen egal, wer regiert. Sie benötigen niedrigschwelligen Schutz und Beratung. Das Gewalthilfegesetz wird Leben retten – es lässt sich nicht durch einzelne Maßnahmen ersetzen. Der Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung für von Gewalt bedrohte Frauen muss mit einem Ausbau der Infrastruktur für Beratung und Schutzeinrichtungen einhergehen. Den Entwurf dieses Gesetzes habe ich seit langem und sehr genau mit Ländern und Verbänden am Runden Tisch vorbereitet. Ich appelliere an alle Demokratinnen und Demokraten im Deutschen Bundestag dafür zu sorgen, dass Frauen besser geschützt werden."

Abschließend wird in dem Bericht auch auf Hilfemöglichkeiten hingewiesen, insbesondere auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, dass betroffenen Frauen sowie Personen aus ihrem Umfeld rund um die Uhr kostenlos, anonym und in 19 Sprachen unter der Telefonnummer 116 016 zur Verfügung steht. Weitere Hilfs- und Präventionsangebote sind auf der Homepage des Bundeskriminalamtes verlinkt.

Den kompletten Bericht können Sie auf der Website des Bundeskriminalamtes einsehen.

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)[1], der neben vielen weiteren Staaten auch Deutschland angehört, weist in einem neuen Bericht auf das hohe Armutsrisiko im Zusammenhang mit einem hohem Pflegebedarf im Alter hin. Verschiedene Lösungsansätze sollen dem entgegenwirken.

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Bei älteren Menschen, die einen leichten Pflegebedarf haben, kann das Armutsrisiko durch Sozialhilfeleistungen von circa 85 % auf ungefähr 20 % gesenkt werden.

Bei Personen, die einen hohen Pflegebedarf aufweisen, lässt sich das Armutsrisiko durch entsprechende Sozialhilfeleistungen hingegen lediglich von rund 90 % ohne entsprechende Hilfeleistungen auf circa 50 % mit Erhalten der Leistungen reduzieren. Das verdeutlicht, dass das Armutsrisiko von älteren Menschen unter anderem eng mit der Ausprägung des Pflegebedarf und den damit einhergehenden hohen Kosten zusammenhängt.

Die OECD beschreibt in ihrem Bericht nun verschiedene Möglichkeiten, wie die hohen Kosten für Betroffene reduziert und das Armutsrisiko dadurch gesenkt werden kann. Im Kern geht es dabei vor allem darum, weitere Finanzierungsmöglichkeiten zu schaffen, bspw. durch Lebens- und Gruppenversicherungen, wie es sie in anderen Staaten gibt. Außerdem wird thematisiert, die Kosten für die Pflege verstärkt an die Einkommen von Personen zu knüpfen und in Prävention zu investieren, um Selbständigkeit und Gesundheit im Alter zu erhalten und den Pflegebedarf dadurch zu senken. Beispielhaft wird auf skandinavische Länder verwiesen, in denen es präventive Hausbesuche gibt, um ältere Menschen individuell zu beraten und gesundes Altern zu unterstützen. In Deutschland gibt es diese Hausbesuche bisher meist nur versuchsweise auf kommunaler Ebene.

Ob und inwiefern die Vorschläge in Deutschland weiterführend diskutiert und umgesetzt werden, ist bisher offen.

Den Bericht in Originalsprache (englisch) finden Sie auf der Website der OECD.


[1]  Bei der OECD handelt es sich um einen Zusammenschluss aus 34 Industrienationen, welche sich austauschen, um Wohlstand und wirtschaftlichen Wachstum in den beteiligten Staaten zu fördern.

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Per Bus zu verreisen scheint, insbesondere mit Flugreisen verglichen, bequem, günstig und unkompliziert. Das macht das Busfahren unter Senior*innen besonders beliebt, die so auch im höheren Alter noch Reisen unternehmen können, ohne sich körperlich zu viel zuzumuten. Ein weiterer Vorteil liegt in der Organisation, die in der Regel vom Reiseunternehmen übernommen wird.

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Ursula Lenz, Mitarbeiterin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), bittet um Wünsche und Anmerkungen aller Art, die die Reise oder die Busfahrt selbst betreffen – eingereicht werden können Anregungen zu sämtlichen Aspekten, wie Verpflegung, Reiseleitung,  Programm oder auch Ausstattung der Busse.

Alle gesammelten Anliegen wird Lenz am 13. Januar 2025 auf dem 42. Tag der Bustouristik im Bremerhavener Fischbahnhof an zahlreiche Tourismusfirmen weiterleiten. Auf dieser Tagung werden unter Berücksichtigung des allgemeinen Wohlbefindens konzeptuell Überlegungen angestellt, welche Veränderungen es braucht, um die Nutzung von Reisebussen attraktiver zu gestalten.

Unternehmer*innen treffen dabei auf Vertreter*innen der Reisenden und sollen dabei in einen Dialog treten, der idealerweise die Interessen beider Seiten berücksichtigt. Gleichzeitig ist die Veranstaltung jedoch auch für alle Personen von Bedeutung, die geschäftlich ebenfalls durch Busreisen beeinflusst werden, so wie etwa Hotels, Restaurants oder auch Betreiber*innen von Sehenswürdigkeiten.

Da das eigene Auto für das Verreisen bereits jetzt immer häufiger stehengelassen wird und sich diesbezüglich eine Tendenz Richtung Öffentlichem Nahverkehr abzeichnet, sind Stimmen der Reisenden umso wichtiger, damit die eigenen Ansprüche im Urlaub entsprechend gedeckt werden können. Möchten auch Sie Vorschläge oder Wünsche für Ihre Reise mit dem Bus äußern, schreiben Sie eine E-Mail an lenz@wasrastetdasrostet.de. Alternativ können Sie hierfür auch die BAGSO unter der 0228 24 99 93 0 kontaktieren.

Zum Tag der Bustouristik werden hier die wichtigsten Informationen zusammengefasst, auch ein kostenloser Flyer steht zur Verfügung. Möchten Sie die Veranstaltung besuchen, nutzen Sie das Anmeldeformular.

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Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation (BAGSO) kritisiert die Forderungen des Bundesverkehrsministers, auf eine ‚Digital-only‘-Strategie zu setzen und in diesem Zuge öffentliche Dienstleistungen zukünftig ausschließlich online zugänglich zu machen und analoge Möglichkeiten abzuschaffen.

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Im Rahmen des Digital-Gipfels der Bundesregierung am 21. und 22. Oktober in Frankfurt hat der Bundesverkehrsminister Volker Wissing in einer Rede gefordert, aus der Digitalstrategie der Regierung zukünftig eine ‚Digital-only‘-Strategie zu machen: „Wir müssen analoge Parallelstrukturen konsequent abbauen und auf komplett digitale Prozesse setzen“. Dadurch sollen unter anderem Kosten eingespart und die Datenverfügbarkeit verbessert werden.

Dr. Regina Görner, Vorsitzende der BAGSO, kritisiert diese Forderung und weist darauf hin, dass kein Mensch „vom öffentlichen Leben oder gar von staatlichen Leistungen ausgeschlossen werden [darf], nur weil er kein Zugang zum Internet hat“. Insbesondere viele ältere Menschen nutzen das Internet gar nicht oder nur für einfach zu bedienende Angebote, sodass gerade komplexere Anforderungen, bspw. digitale Antragstellungen, für viele mit Hürden verbunden sind.

Aus diesen Gründen müsse man neben den digitalen Zugängen auch analoge Möglichkeiten zu sämtlichen öffentlichen Dienstleistungen aufrechterhalten und weiterhin ermöglichen. Da die begrenzte Nutzung digitaler Angebote von älteren Menschen oftmals mit fehlenden Kompetenzen zusammenhängt, plädiert die BAGSO außerdem für „wohnortnahe Lernorte in jeder Kommune, die digitale Kompetenzen vermitteln“.

Die vollständige Pressemitteilung der BAGSO finden Sie auf der Homepage.

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Altern in Haft

12. November 2024
Seit über 30 Jahren befasst sich das österreichische Magazin „Blickpunkte“ mit strafrechtlichen und juristischen Themenfeldern. Von ehemaligen Gefängnisinsassen gegründet, stellt die Zeitschrift diverse Artikel zur Verfügung, die über die Problematiken des Justizsystems aufklären und sich mitunter für die Rechte von Strafgefangenen im Rahmen der Menschenwürde stark machen.

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Eine dieser Problematiken stellt die Versorgung von kranken und älteren Häftlingen dar, welche „Blickpunkte“ in einem erst kürzlich erschienenen Artikel schildert und erläutert. Der demographische Wandel und die zum Teil langen Haftstrafen sorgen für einen steigenden Altersdurchschnitt in den Gefängnissen. Dies ist wiederum mit herausfordernden Umständen – sowohl für die Insassen selbst, als auch für das Gefängnispersonal – verbunden.

Trotz der begangenen Straftaten und der dadurch verlorenen Freiheit muss auch Gefangenen ein gewisses Maß an Lebensqualität gewährleistet werden. Beispielsweise ist das Recht auf medizinische Versorgung unerlässlich, für ältere und (chronisch) kranke Häftlinge allerdings schwer umsetzbar. Es fehlt selbst in Industriestaaten an barrierefreien Einrichtungen und qualifiziertem Personal, das das körperliche Wohl aller Insassen ausreichend berücksichtigen kann, was zur Folge hat, dass häufig dringend notwendige Medikamente oder Spritzen nicht verabreicht werden und der Alltag im Gefängnis sich für ältere Sträflinge unnötig verkompliziert.

Während ältere Menschen selbst in Freiheit oftmals von Einsamkeit bedroht sind, ist dieses Bild in Haftanstalten noch drastischer. Da sie sich viel in ihren Zellen aufhalten und während dieser Zeit keine soziale Interaktion gestattet ist, leiden insbesondere ältere Insassen an der Isolation, der sie unterliegen. Es drohen Depressionen und andere psychische Leiden, die die Haftbedingungen zusätzlich beeinträchtigen.

Im Artikel wird auch die Haftstrafe an sich kontrovers hinterfragt, da sie für Senior*innen je nach moralischem Blickwinkel unangemessen erscheinen kann. Da sie körperlich und psychisch deutlich vulnerabler als ihre jüngeren Mitgefangenen sind, setzt ihnen die Inhaftierung umso mehr zu. Deshalb werden Forderungen nach anderen Formen der Strafe für chronisch kranke und ältere Menschen laut – die Ideen reichen dabei von Hausarrest über Bewährungsstrafen bis hin zu speziellen Pflegeeinrichtungen.

Aus diesen Gründen plädiert „Blickpunkte“ für eine intensivere Einbindung der Geriatrie in das Justizsystem, sodass sich Senior*innen und von Krankheiten betroffene Menschen nicht um ihre Gesundheit und ggf. ihre Pflege sorgen müssen. Man verlangt mehr Maßnahmen im Sinne einer Aufrechterhaltung der Mobilität von körperlich beeinträchtigten Insassen, aber auch konsequentere Untersuchungen und pflegerische sowie psycho-soziale Angebote, damit das Altern hinter Gittern durch Respekt gezeichnet werden kann.

„Blickpunkte“ und alle veröffentlichten Artikel sind auch online verfügbar. Im Archiv sind alle derzeit 38 Ausgaben zu finden. Für ein Abonnement oder ein gedrucktes Exemplar der Zeitschrift ist eine E-Mail an redaktion@blickpunkte.co.at notwendig.

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Im Jahr 2023 haben in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen zwischen 43 und 65 Jahren andere Personen unterstützt oder gepflegt. Eine Analyse von Daten des Deutschen Alterssurveys zeigt nun, dass entlastende Angebote nur selten in Anspruch genommen werden.

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Die Pflege und Unterstützung von Angehörigen oder anderen Personen des sozialen Umfelds kann verschiedene Konsequenzen zur Folge haben. Neben der emotionalen Belastung ist es Pflegenden oft nicht mehr wie gewohnt möglich, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, was sich langfristig auch auf ihre Alterssicherung auswirkt.

Obwohl verschiedene rechtliche Ansprüche und Maßnahmen (z.B. Pflegezeit oder Familienpflegezeit) dementsprechend wichtig und hilfreich wären, hat eine Analyse von Daten des Deutschen Alterssurveys nun deutlich gemacht, dass nur 4 % der Befragten diese Leistungen in Anspruch nehmen.

Auf die Frage, weshalb pflegende Angehörige diese Angebote nicht nutzen, wurde unter anderem geantwortet, dass sie diese nicht kennen (21,8 %), keinen Anspruch darauf haben (16,4 %) oder der bürokratische Aufwand zu hoch ist (9,7 %). Interessant ist weiterhin, dass mit 61,6 % ein großer Anteil der Befragten angegeben hat, die Angebote nicht zu benötigen. Unklar bleibt dabei, inwiefern die Angebote tatsächlich nicht benötigt werden oder ob sie nicht zu den Bedürfnissen der Betroffenen passen.

Das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) leitet aus den Ergebnissen der Analyse ab, dass man die Angebote bekannter machen und die Dauer des Anspruchs an die Pflegerealitäten anpassen muss, um Nachteile für die Erwerbstätigkeit der Betroffenen zu senken. Außerdem brauche es die Einführung einer Entgeltersatzleistung, die den finanziellen Nachteilen entgegenwirken soll.

Weitere Informationen finden Sie im Heft "Doppelbelastung ohne Entlastung?" des DZA.

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Gesellschaftliche Vielfalt wird überall dort sichtbar, wo Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Biographien aufeinandertreffen. In einem durch die Globalisierung bestimmten Zeitalter lassen sich zahlreiche Kulturen am selben Ort entdecken und der allgemeinen Individualität des Menschen wird ein deutlich höherer Wert zugeschrieben, als noch vor einigen Jahrzehnten. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass Partizipation und Integration jeden Menschen erreichen, da in einigen Teilen unserer Gesellschaft Diskriminierung, Vorurteile („Schubladendenken“) und Angst vor dem Unbekannten vorherrschen.

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„Gemeinsam handeln - Allianzen bilden: Mit Chancenpat:innenschaften für eine starke Demokratie“ –  dies ist das Motto des 9. Fachkongresses des 2002 gegründeten Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE). Die Veranstaltung findet am 5. November 2024 in Berliner „frizzforum“ statt und dient als Forum zur Diskussion über eine möglichst demokratisch denkende und handelnde Zivilgesellschaft. Beteiligt sind diverse Repräsentant*innen aus Feldern wie Politik, Wirtschaft und Sozialer Arbeit, welche eines gemeinsam haben: Sie alle engagieren sich für gesellschaftliche Teilhabe und ein auf Toleranz beruhendes Zusammenleben.

Das BBE orientiert sich hierbei am Positivbeispiel des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“, welches vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aktiv gefördert wird (hier klicken für mehr Infos). Es wurde 2016 initiiert, ursprünglich als Beitrag zur Inklusion von Geflüchteten in Deutschland. Seitdem es rund zwei Jahre später in Form der „Chancenpartnerschaften“ erweitert wurde, können prinzipiell alle Menschen eine solche Patenschaft eingehen, wobei ein großer Wert auf die kulturelle und ethnische Diversität gelegt wird. Dadurch sollen Solidarität und Toleranz, aber auch die Chancengleichheit gestärkt werden – und nicht selten entstehen dabei Freundschaften zwischen Menschen, die einander ohne dieses Projekt aufgrund ihrer sozio-kulturellen Situation womöglich nie kennengelernt hätten. Die inzwischen über 240.000 Partnerschaften dieser Art werden mehrheitlich als fördernd und zufriedenstellend bezeichnet – darum wirbt auch das BBE für das Programm als Antwort auf antidemokratische und fremdenfeindliche Haltungen.

Der BBE-Fachkongress ist barrierefrei und tagt von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr, für ausreichend Verpflegung ist gesorgt. Weitere Veranstaltungen im Rahmen des Kongresses finden am 4. und 6. November in Berlin bzw. über Zoom statt. Informieren Sie sich über das Programm und die Referent*innen oder melden Sie sich zur kostenlosen Teilnahme an.

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