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23. Dezember 2017

Beispielsweise… Nachbarschaftshilfe in Altötting

Manchmal wird im Kontext ehrenamtlicher Senior/innen-Projekte zuerst an junge Menschen gedacht, die in ihrer freien Zeit ältere Menschen unterstützen, die Älteren würden also von Jüngeren profitieren. Dies ist zwar durchaus anzutreffen, als eines von vielen Beispielen zeigt die Initiative „Nachbarschaftshilfe“ des Landratsamtes in Altötting, dass es auch anders geht: „Ehrenamtliches Engagement von Senioren (aber nicht nur) für Senioren“. In diesem Beitrag der Reihe Beispielsweise… Gute Ideen für ein besser Leben im Alter können Sie sich dazu näher informieren.

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Das Landratsamt Altötting ist sich der vielfältigen Qualitäten älterer Menschen durchaus bewusst und sucht in seinen Projekten nicht nur die Reintegration von Senior/innen, sondern auch die Einbringung derer Fähigkeiten. Ob Babysitten, Vorlesen, kleine Hausarbeiten oder Hausaufgabenhilfe: Es gibt viele Bereiche, bei denen Menschen im sogenannten Ruhestand Erfahrung haben und gewillt sind, ihre Zeit zu schenken. Wie gut das wirklich klappt, zeigen die Beispiele, die im Rahmen der Nachbarschaftshilfe stattfinden.


1. Die Nachbarschaftshilfe Mehring

„Die Idee ist so einfach wie simpel.“, so beginnt der Bericht über dieses Programm. Hier kann man kaum widersprechen: Das Konzept der Nachbarschaftshilfe organisiert lediglich das, was in Gemeinden zum Teil selbstverständlich ist: „Jeder hilft seinem Nachbarn, wie er kann.“ Das heißt, dass zwar jüngere Menschen Ältere in Angelegenheiten wie Arztbesuchen, Behördengängen und Einkäufen unterstützen, auch aber dass Senior/innen ihre Fähigkeiten einbringen. Dabei entlasten sie vor Allem Alleinerziehende und überbelastete Familien, indem sie bei den Hausaufgaben oder beim Lernen helfen. Dies mache Spaß und sei eine schöne Aufgabe, so Stefan Eichinger, ein pensionierter Teilnehmer der Nachbarschaftshilfe.


2. Die Oma-Opa-Vermittlung

Dieser Name, der vielleicht zunächst etwas seltsam klingen mag, erklärt in sich eigentlich schon das Konzept dieser Initiative. In Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund werden hier Senior/innen an junge Eltern, die sich die Unterstützung von „jemanden mit Lebenserfahrung“ wünschen, vermittelt. Gerade für Familien, bei denen die biologischen Großeltern nicht in der Nähe wohnen, kann dies stark entlastend wirken: Ihre Kinder werden liebevoll betreut und es findet ein wertvoller Generationenaustausch statt – wie es früher, als es noch üblicher war, dass sich mehrere Generationen ein Dach teilten, geläufig war. Dazu kommt, dass die sogenannten Leihgroßeltern durch die Aufgabe Anerkennung und Wertschätzung erfahren, die ihnen vielleicht zum Teil, durch ein gewisses Maß an mangelnder Integration im Alter, vorbehalten wird.


3. Das Mehrgenerationenhaus der Arbeiterwohlfahrt in Altötting

Das Mehrgenerationenhaus Altötting wird seinem Namen mehr als gerecht: Auf ganz verschiedene Art kommen die Generationen hier zusammen. Ob bei Angeboten wie Generationenfrühstück, bei Musik und Tanz oder anderen Projekten, bei denen Senior/innen nicht nur die Möglichkeit haben Hilfe zu beanspruchen, sondern auch, sich selbst einzubringen: Als Lesepat/innen, in Deutschkursen oder beim Seniorenturnen. Darüber hinaus soll über eine öffentliche Vermittlungsbank der Austausch der Leistungen gegen eine kleine Vergütung ermöglicht werden. Das Konzept, welches vom Bundesfamilienministerium gefördert wird, zielt auf die Förderung von Senior/innen- und Integrationsarbeit sowie Ehrenamt und wird von den Organisator/innen als Erfolg bewertet.


Wenn Sie von dem Erfolg und den Ideen der Projekte des Altöttinger Landratsamtes so begeistert sind wie wir vom DISW, finden sie auf der Webseite des Projekts nicht nur weitere Informationen, sondern haben auch die Möglichkeit zur unmittelbaren Kontaktaufnahme – oder Sie lassen sich einfach inspirieren und ergreifen die Initiative selbst.

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