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28. Februar 2025

Sportmedizinerin schlägt Sportrezept für Senior*innen vor

Dass körperliche Aktivität die Gesundheit fördert, ist hinreichend bekannt. Ärzt*innen würden ihren Patient*innen jedoch noch immer zu selten zu Bewegungstherapien raten, findet die kanadische Sportmedizinerin Jane Thornton, die die medizinische Abteilung des Internationalen Olympischen Kommitees (IOC) leitet. Laut der 46-Jährigen gebe es, unabhängig vom Alter und der körperlichen Verfassung einer Person, kein stichhaltiges Argument gegen ein gewisses Maß an körperlicher Betätigung.

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Thornton verweist insbesondere auf die gewichtigen Vorteile von Sport für ältere Menschen, da dieser einer Vielzahl chronischer Erkrankungen entgegenwirke und die Mobilität länger ermögliche. Gelenke, Muskeln und Knochen würden durch genügend Bewegung gestärkt werden, was wiederum das Unfallrisiko im hohen Alter verringere. Darüber hinaus profitiere auch die Psyche in mehrerlei Hinsicht von Sport, so seien Senior*innen, die einen größeren Wert auf körperliche Fitness legen, weniger anfällig für Depressionen und Demenz. Dies deckt sich mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die 2,5 bis 5 Stunden Sport pro Woche – inklusive Kraft- und Gleichgewichtstraining – als optimal für Senior*innen bezeichnet.

Auch weitere Forschungen belegen, dass Sport zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Menschen, die sich regelmäßig bewegen, haben eine höhere Lebenserwartung und sterben seltener an Krebs. Besonders effizient zeigt sich Sport jedoch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen – hier kann ausreichend Bewegung das Sterberisiko um knapp ein Drittel senken, wie die aus über 100 Studien zusammengetragenen Ergebnisse zeigen. Im besten Fall macht körperliche Aktivität auch Spaß und steigert damit die Lebensqualität.

Um die Menge an Bewegung besser messen zu können, wurde in den Forschungen die Einheit MET (Metabolisches Äquivalent) verwendet, wobei ein MET dem durschnittlichen Energieverbrauch für eine Stunde ruhiges Sitzen entspricht. Somit kam der dänische Epidemiologe Søren Brage zu dem Schluss, dass ca. ein Sechstel aller Todesfälle vermeidbar wäre, wenn alle Menschen auf knapp 9 MET pro Woche kämen. Das entspricht einer knappen Stunde Jogging, ca. zwei Stunden Radfahren oder auch drei Stunden Pilates. Mehr dazu können Sie auf der Seite der Akademie für Sport und Gesundheit nachlesen.

Sport ist damit einer der wichtigsten Faktoren im Bezug auf die Erhaltung der körperlichen wie auch mentalen Gesundheit im hohen Alter und ist selbst dann noch möglich, wenn bereits Krankheiten vorliegen. Zur Vertiefung des Themas können sie diesen Artikel des Deutschen Ärzteblatts lesen.

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